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Realis Zwei

Realis Zwei
Heute wurde
Philosophie: Modus Irrealis
geschlossen.

Darin hatte ich unter anderem gefragt:

Was ist, wenn wir uns aus uns selbst substrahieren? Worin wohnt ein Ego und worin ein anderes, ein Selbst oder wasauchimmer? Was wären wir, würden wir uns dort materialisieren, wo wir in Gedanken sind?
Das hat man dort nicht erfahren, und wird es vielleicht auch nicht, solange die Fiktion, das So-tun-als-ob, der Traum, nicht ansatzweise zu materialiseren beginnen.
Deshalb könnte man folgerichtig, wenn vielleicht auch nicht folgenreich fragen:
Was fehlt, damit wir uns dort materialisieren, wo unsere Gedanken sind?
Ja, Energie.
Motivation, sage ich. Der Impuls.

Nun erleben wir aber den Hochsommer. Die Zeit der Reife, der Verwirklichung. Die density ist enorm, bei gleichzeitig hochflüssigem Aggregatzustand. Das energetische Potential ist unübertroffen, Sonne und Licht seit Wochen!
Wir Glückspilze!
Und wie dumpf, stumm, karg und rauh das seelische Gelenkspiel dagegen in der Winterzeit. Lahmen, jetzt aber springen. Die Menschen sind in Bewegung, in Reibung, in Wärme. Es flirrt vor Vergnüglichem: Wasser und Luft auf der Haut, Schmeicheleien für die Sinne, Düfte, Farben. Die Gattung ist in Hochblüte, wie die ganze Natur. Es birst, im Gleichgeiwcht sich haltend: Vergangenheit und Zukuft beginnen sich zu zeigen, die Pracht der Augenblcke besteht aus ihrer Sattheit.

Und wir mittendrin.
Was ist also die innere Sonne, die uns gehfähig, kletterfähig, flugfähig macht?
Woraus bestet unser Antrieb?
Denn einiges, was wir erdenken, findet statt.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...und loaded und loaded
und loaded heute noch.
Ich meine das Problem bei der Beschreibung, den
Impuls

betreffend und weshalb dieser etwas bewegen kann, liegt in der noch nicht ausgereiften digitalen Transfertechnik. Diese ungeheure Menge an Zeichen und Pausen ist innerhalb einer Joy Club Session einfach nicht durchfürbar.
Was Liebe ausmacht, merkt man wirklich am Besten wenn man sich *herz*' in *herz2* gegenübersteht.

Eine sehr kurze bildliche Beschreibung ist evtl. ein durchsichtiges Glas gefüllt mit Mineralwasser. Zunächst bemerkt man gar nichts und die Liebe ist in Einem- wie die Kohlensäure im Wasser gelöst......aber wenn man daran schüttelt ...?
*g*
Realis zwei
Der "Modus Irrealis" passt sicher gut zum Cyberspace, mit dem wir hier leben.
Interessant ist die Frage nach der Energie, die als "missing link" zuletzt fehlt, um uns
in einem anderen "Ich" zu materialisieren.
"Liebe" ist real und das Glas Mineralwasser ein gutes Beispiel für Die Begegnung zweier *herz2* .
Liebe behält aber immer auch etwas vom Cyberspace. Lebendige Hingabe, Erotik und Zuwendung sind nicht immer "real" zu erkennen, finden aber einen Ort in der Welt der Illusionen.
Finde es witzig, das an dieser Stelle zu erörtern.
Lieben Gruß

ottes
okay,
ihr seid schon bei der liebe. das geht ja immer ganz schnell, sie als urantrieb zu benennen.
aber es darf noch ein-zwei schritte davor angefangen werden, oder meinetwegen danach. wenn liebe fehlt, noch nicht da ist, oder entzogen wird. etwas feuert uns dennoch an, auch wenn alle illusionen deutlich werden und es keine "lebendige hingabe" gibt und ein lauter rülpser aus dem frischetrunk übrigbleibt.
wenn der andere am gegenüberliegenden ende des seidenfadens loslässt ... und man wieder ganz allein da steht. und aller antrieb zurückschnallt wie eine peitsche. was dann? wo findet man dann die streichhölzer für das erneute anschüren des selbst ... in sich selbst?

ein frei flottierendes ende, hauchdünn, ein wimpernfortsatz an der begrenzung des ich, der mit unerhörter beharrlichkeit weiter und weiter nach dem wasser tastet. ein fundamentaler durst.
okay
Es gibt in jedem Leben grundstürzende Ereignisse, Erkenntnisse oder Erfahrungen, die uns innehalten und erst mal Luft holen lassen.
Sicher ist es eine seit dem Urknall in uns wohnende Energie, die uns dann weiter leben lässt.
ich habe mich erinnert,
fast auf den tag genau vor drei jahren frug ich ähnliches hier.
Philosophie: Ok, ich kann nochmal...

das würde (m)eine these von der zyklizität der vitalität unterstützen. im verlauf der ersten seite des threads werden das "leben" (an sich) und das "vergnügen" angeführt, als gründe für das anspringen, als zündstoff. wobei das vergnügen eher das benzin ist. und dann ein guter stoff, kein torf. oft lebt man ja auf torflevel, verbrennt unvollständig und erstickt sich und andere.
die mutmaßlich als hedonistisch angesehene idee, das vergnügen schürte uns an, ist auf herbbittersüße art wertfrei richtig. und wenn nicht, die hoffnung auf es, die stirbt zuletzt, sagt man. ob es uns moralisch gefällt oder nicht, das erwittern und beschnuppern von vergnügen steigert sicher das risiko sich in das leben zu verlieben. dann macht man erst in der letzten stunde schluss mit dem geliebten, wenn wir ihn loslassen.

was ist das gute leben? das, das vollständig abbrennt? wonach gralssuchen wir, nach welcher vollendung?
mir scheint nämlich, dass es darum ginge ... um ein streben, dinge zu vollziehen.
die reine projektion, das antizipierende denken, datiert - evolutionär gesehen - nach der erfindung des lebens. es ist das ergebnis von konsekutivem denken, des wenn-dann.
vermutlich habe ich das schon mal geschrieben, mittlerweile weiß ich gar nicht mehr genau von wem das war, was ich hier las, im forum.
aber man sieht, es ist egal. jedes mal neu springt der funke über und jemand findet sich ein die welt neu zu entwerfen. weil er sie neu entdeckt.
und da wären wir: ich selbst glaube, das lernen macht uns high und geil. das erkennen, verstehen, ordnen. das knacken von dilemmata, kreativität.

und wenn das antizipieren von lebensglück nach dem leben an sich kommt, wird es gewissermaßen zu einem artefakt. also ist, grob umrissen, die kunst am werk.
auf natur mit erkennen, nutzen und gestalten zu reagieren ist kunst.

als menschen können wir nicht mehr ganz auf instinkte vertrauen; wir, unter allen tieren, haben den selbstmord erfunden. wir sind auf etwas anderes angewiesen, und das mag der ausdruck sein. die sprache als wurzel der menschwerdung definiert auch ihre konturen.
indem wir uns ausdrücken, sind wir aktive künstler, auch wenn wir bullshit verzapfen.
wenn´s gut tut, machen wir es.

in diesem sinne: nehmt den hochsommer mit. er glüht noch.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Einfach großartig !
Danke für die Erinnerung.

yokowakare :

Ist hier etwas falsch organisiert und ich bin gar nicht unter 'Philosophie'? (vielleicht auch eine Frage an die 'Mods').
Danke
Jincandenza :
(sexistische Wende
Ist hier etwas falsch organisiert und ich bin gar nicht unter 'Philosophie'?)

Wenn Du mehr als die Hälfte der Seminarstunden abklemmst, darfst Du Dich nicht wundern, wenn Du nicht mehr so eng am Thema bist.

Das einzig Erschreckende an diesen Tatsachen ist für mich, dass es schon so lange her ist.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Philosophy goes Joy Club
(Oder :
Die betagte Dame erweitert ihren Horizont auch gerne vergnüglich. )

Aber wenn Geist allein dasteht, als nacktes Hauptwort, kahl wie ein Gespenst, dem man ein Leintuch borgen möchte, - wie ist es dann? Man kann die Dichter lesen, die Philosophen studieren, Bilder kaufen und nächteweise Gespräche führen: aber ist es Geist, was man dabei gewinnt? Angenommen, man gewönne ihn: aber besitzt man ihn dann? Dieser Geist ist so fest verbunden mit der zufälligen Gestalt seines Auftretens! Er geht durch den Menschen, der ihn aufnehmen möchte, hindurch und läßt nur ein wenig Erschütterung zurück. Was fangen wir mit all dem Geist an? Er wird auf Massen von Papier, Stein, Leinwand in geradezu astronomischen Ausmaßen immer von neuem erzeugt, wird ebenso unablässig unter riesenhaftem Verbrauch von nervöser Energie aufgenommen und genossen: Aber was geschieht dann mit ihm? Verschwindet er wie ein Trugbild? Löst er sich in Partikel auf? Entzieht er sich dem irdischen Gesetz der Erhaltung?
Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften

Der Geist ist zweitrangig. Es ist in erster Linie die Energie die immer noch in dem Geschriebenen steckt, [die Morphe], die uns zurücklesend auf den (ok, ich kann nochmal...)Thread, mit seinen atavistischen Gedanken erneut mit dem Gefühl des Vergnügens durchflutet. Wir tun dies aus egozentrischen Gründen des Vergewisserns, in Phasen des Unvergnügens und zugleich mit dieser gefühlten Vergangenheit gewinnen wir Gewissheit, dass es wieder vergnüglich kommen mag.

Prometheus, der Anarchist unter der Olympischen Society, war Halbgott, aber kein Physiker. Er schenkte uns das Feuer erst nachdem er uns aus der Körperlosigkeit geholt hatte.
Aber die Antithese der Besserwisser vom Urknall als Initial für Materie und Energie, ist auch eine schöne Mähr.

"Alles fliesst!" sagte der Philosoph und bleibt unwidersprochen.
Auch die Hormone, angetrieben durch die Energie des Urfeuers, welches sich selbst wieder schauen will, im Orgasmus.

Warum das zeitgenössische 'Streaming' hierfür und für Antriebstransfer im Allgemeinen ein irreführender Begriff ist, will ich nun unter einem blauen Abendhimmel herausfinden und gegebenfalls demnächst hier darlegen.

Einstein hat uns gelehrt, und es ist wirklich eine große Entdeckung, daß Materie und Energie ineinander umgewandelt werden können: E = mc², Materie ist verdichtete Energie. Es bleibt uns nur noch in der Praxis zu entdecken, daß auch diese Energie oder diese Kraft ein Bewußtsein ist und daß auch die Materie eine Form von Bewußtsein ist, wie auch der Geist und das Vitale und das Überbewußte alles weitere Formen von Bewußtsein sind.
Satprem, Sri Aurobindo oder das Abenteuer des Bewusstseins

****e_H Mann
8.282 Beiträge
...
δυναμικός +ενέργεια = σοκολάτα
Dynamis + Energie = Schokolade
Vermögen + Verwirklichung - macht glücklich

Norddeutschland scheint ja das bessere Wetter geschenkt zu bekommen.
*smile*
per wikipedes
gelangt man von dynamis zu

Akt und Potenz



Die Begriffe Akt (lat. actus, gr. ἐνέργεια, energeia; weitgehend synonym ist entelecheia[1]) und Potenz (lat. potentia, gr. δύναμις, dynamis) sind im philosophischen Sprachgebrauch Gegenbegriffe. „Potenz“ bezeichnet die noch nicht realisierte Möglichkeit, zu der aber ein Vermögen bzw. eine Fähigkeit oder Disposition besteht. „Akt“ bezeichnet dagegen die Realisierung oder Verwirklichung dieser Möglichkeit.

gelle, gleich klingt es philosophischer, wenn man nicht gleich mit dem akt ins haus fällt sondern jener zur disposition steht.
das mit der süßen energie geht klar; und dass prometheus kein halbgott (also menschenmischling), sondern titan war, ist auch egal, wir philos legen auf titel und etiketten nicht so viel wert. aber wann holte er uns nur aus der körperlosigkeit?
war das vor oder nach der schokolade?

rippchenguck*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
ok, die Ungenauigkeit mit dem 'Halbgott' kostet mich jetzt wieder Punkte , in der Nachprüfungsklausur.
Vielleicht war er so eine Art Prototyp (figürlich) für die Menschen die er später erschuf.
'Erlkönig', nennt man das bei den neuen (noch geheimgehaltenen) Automodellen, glaube ich ?
prototyp
Vielleicht war er so eine Art Prototyp (figürlich) für die Menschen die er später erschuf.

der promethäus? war er.
schläue, ungehorsam, kreativität. gestalterisches handhaben der mächte. intuition und imitation. letztlich landet so einer freilich auf dem adler-schafott, lebermüde.

man achte indes auf die unkalkulierbarkeit der pandorischen büchse. sie zielt genau.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
man achte indes auf die unkalkulierbarkeit der pandorischen büchse. sie zielt genau.

Dadurch vermag man, im Sinne einer philosophischen Überlegung, zu der paradoxen Überzeugung gelangen, dass so mancher Schuss auch nach hinten losgeht.
Speziell der triebhaft Angetriebene.
In realis: Man bekommt nicht immer das ins Bett, worauf man hinzielt.

*fliege*
Statt (er)finden,
denken.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
und (er)statten
z.B. Beitrags-Rückerstattung. (nicht pekuniär, aber schriftlich)

Der Titel auf den es sich bezieht, hieß:

Philosophie: Ok, ich kann nochmal...

Dazu ein Statement azanas vom 14.Aug.2010 :

...ich kann auch anders *lach*
.
"statt
(er)finden,
denken."

nehmen wir mal diesen satz; da ich nicht weiß, worauf und wie er sich bezieht, kann ich ihn einfach nehmen, oder? der sender hat keine gebrauchsanweisung hinterlegt, also kann der empfänger puzzeln, schreddern, klöppeln, ketteln nach belieben.
insofern einer der wenigen beabsichtigt poetischen sätze des autor. in diesem forum.
er macht poesis. poesis ist nicht lyrik, auch wenn hier, bei geeigneter chance, das assoziativ-kulturhistorische vermögen über das lexikalische trumpfen wollen würde.
könnte wollte

dann nehm ich ihn mal. von der tafel der systemanalytiker fallen immer brosamen für die poeten ab.

ich kann mit ihm machen, was ich will. da ich nicht in absprache mit dem autor stehe, etwa über einen gemeinsam genutzten code, wird das ergebnis beliebig sein. also nur in einer einzigen variante real, in allen übrigen empfängerabhängig, mein eigen werk.
den satz, realität sei eine konstruktion, kann ich selbst bald nicht mehr hören. aber er scheint nicht sehr bekannt zu sein.
*****one Frau
13.323 Beiträge
...
dann nehm ich ihn mal. von der tafel der systemanalytiker fallen immer brosamen für die poeten ab.


Von Gefühltem, einer Kettensäge und dem Wald

Manchmal ist gefühlt vom Allem zu viel da.
Zu viele Informationen, zu viele Eindrücke, zu viele Menschen, zu warm, zu laut, alles zu.
Nachts ist es gut, denn zu dunkel kann es nicht sein. Vielleicht zu warm, aber das vergeht.
Aschenputtel machte es richtig: Die Guten ins Töpfchen.
Und das mit dem Schuh ist auch genial, wenn er passt.
Tolle Skills, sehr zu empfehlen. Warum vergisst Menschenkind das nur so schnell?
Also her mit der Gedankenkettensäge und die Hecke kräftig zurückschneiden. Die Triebe treiben ohnehin wieder aus, aber jetzt sieht man wenigstens bis zur nächsten Strasse oder noch weiter.
Bis zur nächsten Baustelle. Dort laufen sie umher, die mit den Plänen in den Händen und den Helmen auf dem Kopf. Trauen sie ihren eigenen Konstruktionen nicht? Aber sie haben zumindest einen Plan.
Die Kettensäge gefällt mir immer besser. Wenn der Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen ist, dann könnte das Auslichten helfen. Oder lieber abwarten, bis die Bäume von selbst umfallen?
Das kann dauern.
Also doch Aschenputtel. Sonst wird es zu laut, zu viel...


(bk) VIII/2013
Ich habe heute ein Feuer gemacht; etwas Pappe in den Feuerkorb getan, mit einem Streichholz angezündet und Holz draufgelegt. Das Holz war von Regalbrettern, Lattenrosten, Kanthölzern, Bambusstäben und Ästen. Zwischendurch habe ich noch vertrocknete Blätter von der Lorbeerkirche draufgeworfen.

Beim Zuschauen überlegte ich, wie ein guter Feuerkorb gebaut sein müsste. Wenn man auf dem Land lebt und viel Platz um das Haus hat, kann man sich irgendwo eine Feuerstelle machen. Da macht es nichts, wenn die Asche liegenbleibt; sie verflüchtigt sich irgendwann mit dem nächsten Wind und ist im Kreislauf verschwunden. In einem Garten aber, der gerade mal ein gutes Ar misst und von Nachbargrundstücken begrenzt wird, braucht man einen Feuerkorb, bei dem die Überbleibsel in einen Sammelbehälter fallen, und zwar restlos. Der Korb darf eine bestimmte Größe nicht überschreiten, um den Funkenflug eines zu großen Feuers zu verhindern.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Die gestaffelte Ferienordnung der Republik weitet logischerweise auch das 'Sommerloch'.
Durch die vorübergehende Abwesenheit der Elite ergeben sich für die Hinterbänkler enorme Möglichkeiten
..das assoziativ-kulturhistorische vermögen
mit subversiven Inhalten zu bestücken.
Ist nicht assoziieren eine gefühlsmäßige Motivation, die auf einen gedanklich gespeicherten Fundus zurückgreifen muss ?

Welche Assoziation fügt sich im Joy Club am Nähesten ans Sommerloch ?
anberaumen,
das feld abstecken, die feuerstelle planen. für prozesse rahmen und mittel bereitstellen.
das ins-reale-bringen. nötigenfalls abroden, abforsten, wenn zu viel holz im weg.
neulich, auf einem pferdehof, von einem generösen waldwiesen-horizont umwandert, also mit viel raum, da sah ich zu, wie die jungs das feuer machten. das feuer machen ja die jungs. langhaarige in den fünfzigern, mit schlabberhose, kahle primaner, von indien-emphasen gepackt, stattliche bärtige neuväter, sie begingen die feuerstelle mit bedacht und einer sorte wissen, die fast zur schau getragen erschien; oder aber im geschehen selbst ist das majestätische zu finden.
ein lagerfeuer aufrichten, mit einem galgen für die fleischstücke.
und die frauen saßen umher und schmitzten die augen in die frischen funken.
da habe ich auch gedacht, das macht nichts, wenn die asche davonfliegt, sie wird das feld nähren. so sind große und kleine feuer, innere und äußere, stets an ihren horizonten zu messen, an der entzündbarkeit der umgebung. je dichter die anordnung, desto wichtiger ist die tiefe der opferschale, die ruhe der wachen und der standort des feuerlöschers.

den wald vor lauter bäumen zu sehen, habe ich neuerlich am see gelernt. liegt man da bäuchlings im gras, eröffnet sich der tiefergelegte horizont der ameisen und deren wälder. jeder moostrieb, jede farnfaser, jedes stoppelhälmchen ist da, für sich, und als endlosdschungel. stunden könnte man zusehen und dächte dabei, man sieht science-fiction zu.
dabei blendet die linse automatisch den mehr-wald aus, die optik wird korrigiert, nicht die anzahl der bäume. der raum wird gekrümmt und der oberton hörbar, der eine der vielen.

konkretisieren, herunterrechnen, abstrahieren, hochrechnen, rechnen, egal was, alles, was mit transport in eine andere ebene, also assoziation, zu tun hat, ist alles andere als ein loch.
es ist inhalt. auch wenn er laufmaschen hat.
Das Rechnen ist universal. Es sind nicht nur die distinkten Zahlen, die wir um uns herum sehen; wir stehen vor einem Baum und sehen die Eins. Wir sehen ein Geschwisterpaar und sehen die Zwei. Bei den Blättern des Baumes und den Haaren des Paares sehen wir Schwärme; kein Blatt, sondern Blattwerk; keine Haare, sondern Haar. Wir sehen die Unzahl.

Die Unzahl macht seit ein paar Jahrzehnten Karriere. Mathematistisch gesehen verbirgt sie sich z.B. zwischen zwei distinkten Zahlen; etwa zwischen der Eins und der Zwei oder zwischen 1,028 und 1,029. Zugegebenermaßen handelt es sich bei diesen zwei Beispielen genaugenommen um nicht begrenzte Unzahlen, was ja beim Blattwerk und beim Haar nicht der Fall ist, aber das ist für die Karriere der Unzahl nicht wichtig. In der Mathematik hat die einzelne Zahl keinen Anspruch auf Individualität; es ist ihr egal, ob sie allein dasteht oder in der endlosen Reihe untergeht. Sie weiß, daß es sie nur ein Mal gibt.

Der Mensch aber hat seit geraumer Zeit mit der Frage zu kämpfen, wer er denn sei, was er hier solle und worin seine Einzigartigkeit bestehe. Er hat das Gefühl, in der Unzahl unterzugehen. Er sieht seine Aufgabe darin, der Unzahl sein sogenanntes Ich entgegenzusetzen, und angemessenerweise macht er das mit Rechnen. Er rechnet sich die Chancen aus, mit denen ein bestimmtes Verhalten im Kampf gegen die Unzahl zum Erfolg führen kann.

Könnte er doch nur seine Einzigartigkeit als selbstverständlichen Aspekt seiner Existenz anerkennen! Er wäre von dieser unsinnigen Last befreit, sie aller Welt beweisen zu müssen.
beim
exportieren von bildern bekommen wir sie kleiner. ist ja gut, ist ja transportieren, da ist sparen gut.
mein programm warnt jedes mal, einige aufnahmeinformationen könnten verloren gehen. ausrufezeichen.
nun, anders geht es nicht, also klickt man auf ok.

und hat die unzahl.
denn... welche denn gingen verloren?

wie kann ich einen code ohne verlust transportieren?

Er sieht seine Aufgabe darin, der Unzahl sein sogenanntes Ich entgegenzusetzen, und angemessenerweise macht er das mit Rechnen. Er rechnet sich die Chancen aus, mit denen ein bestimmtes Verhalten im Kampf gegen die Unzahl zum Erfolg führen kann.

womöglich ist der akt der kommunikation per se mit informationsverlust verbunden. wenn ich nur bin, was kommuniziert wird, wird es mit den restzahlen knapp.
wenn ich mich nur sehe, wenn ich mich spiegele.

man sollte spiegellos erleben können, möchte man meinen. um annähernd an die unverlierbaren daten zu kommen.
Der Akt der Kommunikation – das klingt so einfach! Als ginge da etwas vor sich, das man verfolgen, beobachten oder gar verstehen könnte. Man kann es zwar, aber man sollte sich bewusst sein, daß man einerseits einen sehr kleinen Ausschnitt des Vorganges verfolgen bzw. beobachten kann und andererseits nur das versteht, was man bereits zuvor verstanden oder kennengelernt hat. Dieses „zuvor“ ist die eigentliche Bedingung, die das Wahrnehmen zugleich ermöglicht und vereitelt. Man sieht und versteht nur das, was man vor dem eigenen Erfahrungshintergrund sehen und verstehen kann. Was man an Sicht und Verständnis mitbringt, eröffnet einen Blickwinkel und ermöglicht ein Nachvollziehen – beides in extrem engen Grenzen. Das Wort vom nicht-aus-seiner-Haut-können ist eine sehr beredte und dicht an die tatsächlichen Bedingungen des Wahrnehmens heranreichende Metapher.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Informationsschwund ?
Die sogenannten 'Metadaten' zur übermittelten Information werden dennoch in beiden oben angeführten Paradigmen mitgeliefert. Beim reinen Bild als zusätzliches Dateipaket, für Hintergrund Interessierte abrufbar durch einen seperaten Button.Beim Foto ist dies im Allgemeinen aber eher unwesentlich, denn das Bild soll beim Empfänger für sich sprechen. Ich denke der Sender trägt nicht die Erwartung, dass der Empfänger eine deckungsgleiche Intuition erfährt.

Bei der verbalen Kommunikation und Informationsübertragung sind diese 'Metadateien', welche ein komplexeres Paket abliefern sollen, zunächst in dem verborgen, was gemeinhin als zwischen den Zeilen (Worten) erkennen, bezeichnet wird. Es sind die Gefühle des Senders. Spezielle unbewusste Filter im Empfänger (Mensch) verhindern oder verstärken diese Metadaten. Diese Filter kann man ganz schlicht als Vertrauen bezeichnen.

Rein physikalisch kann, auch nach Einstein, nix verlorengehen.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Unaussprechliche Quelldaten
Bei der verbalen Kommunikation und Informationsübertragung sind diese 'Metadateien', welche ein komplexeres Paket abliefern sollen, zunächst in dem verborgen, was gemeinhin als zwischen den Zeilen (Worten) erkennen, bezeichnet wird. Es sind die Gefühle des Senders.

Das Unausgesprochene möchte sich zeigen, denn es ist das, was uns individuell macht. So müssen wir es flackern, brennen, leuchten lassen.
Es ist die Essenz, die wir für uns behalten müssen und die wir dennoch zum Ausdruck bringen wollen. Sie entzündet unser inneres Feuer und nährt unser Dasein, indem wir sie in unsere Opferschale schöpfen, um das Feuer unsereres Brennens in der Welt zu nähren.
Je mehr wir uns in unseren Flammen zeigen, desto mehr werden wir mit unserer Asche die Felder für Verwandlungen bereiten.
Felder, die dann breit bestreut sein werden und in denen sich vieles regt, was ans Licht will.
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