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Wahrheit oder Pflicht
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Was ist Wahrheit?

*********anda Frau
577 Beiträge
Man sollte vllt. noch einwerfen, dass das logische Attribut "wahr" allein dafür genutzt wird, Gefühle zu wecken: Sicherheit, Authentizität, Glaubwürdigkeit -- um nur einige zu nennen.

Ich sagte bereits weiter oben, dass es ergiebiger ist, den Wahrheitsfragenden anzuschauen, als die Wahrheit selbst. Für meine Belange reicht ein "Es ist", es muss nicht auch noch wahr sein.

Wollte ich über das "Es ist" hinaus etwas für wahr erklärt haben, so stellt sich die Frage, warum mir ein "Es ist" nicht reicht.

Auch wenn es sich nicht logisch anhört, so scheint mir doch der Verstand mit einem "Es ist" überfordert zu sein, weswegen er sich Hilfskonstrukte schafft, die er "Logik" nennt und in deren Kontext er Begriffe wie "wahr" erfindet und diese mit sich selbst diskutieren kann. Das ist doch erstaunlich!

Womit aus meiner Sicht geklärt ist, wer der Wahrheitsfragende ist.
Das ist doch erstaunlich!

Ja, es ist eine erstaunliche Abwertung des Verstandes und eine erneute Inthronisierung des Gefühls.
Alles kann sein
Ein Gefühl ist ein Gefühl und ist weder wahr noch falsch.

Dies sehe ich derzeit nicht so.

Gefühle reflektieren Empfindungen, die sich unabhängig von der Gegenwart und demzufolge grundsätzlich zeitlos im Gedächtnis festsetzen. Die zeitliche Unbestimmtheit ist für sie wesentlich und macht sie zeitlich gewiss. Gefühle spiegeln eine (eigene) Wahrheit wieder. Sind sie abwesend, sind sie bloßes Gedächtnis. Gefühle beinhalten aber auch eigene innere Welten, die ihr eigenes Heil suchen. Folglich können sie so ihre Wahrheit verlieren. Die Wahrheit scheint zu sein, dass Gefühle hartnäckig sein können, aber nicht müssen. Sie sind richtig oder verkehrt, also wahr oder falsch – besser unwahr -. Aber dennoch spiegeln sie die subjektive Wirklichkeit wieder und sind nicht diskutabel, da sie die innere Wahrheit widerspiegeln.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Für mich
gibt es nur eine Wahrheit (ein Wort ohne Plural), aber unterschiedliche Wahrnehmung
derselben ( Blickwinkel) und Interpretationen.

Hat jeder seine individuelle Wahrheit, sind Begriffe wie Wahrheit und Lüge
sinnlos, ja selbst ein Großteil der Kommunikation.

In komplexen Systemen ist die Wahrheit schwer zu erkennen. So Bedarf es unterschiedliche Quellen ( Blickwinkel +Interpretationen), um diese zu erkennen.
Fehlen mir dazu die Fähigkeiten, ist die Existenz der Wahrheit davon nicht
tangiert -also auch nicht negiert.
**e Mann
2.564 Beiträge
In komplexen Systemen ist die Wahrheit schwer zu erkennen.

In einem komplexen System ist überhaupt keine Wahrheit drin. Wo soll sie denn stecken? Wahrheit kann auch nicht durch Blickwinkel und Interpretation entstehen.

Aus Wikipedia:

Dem Begriff der Wahrheit entsprechen in der Philosophie der Antike griechisch ἀλήθεια – aletheia und lateinisch veritas. In modernen Theorieansätzen bezeichnet „Wahrheit“ üblicherweise eine Eigenschaft von Überzeugungen, Meinungen oder Äußerungen, die sich auf jeden möglichen Wissensbereich (Alltagsgegenstände, Physik, Moral, Metaphysik etc.) beziehen können.

Ich habe mal fett markiert, welche Art von Aussagen Wahrheit enthalten können. Nur darin kann Wahrheit sein. Nicht in einem Ding oder in einem System.


Aber ich geb's auf. Das ständige Durcheinander und Verwechseln vom Wirklichkeit mir Wahrheit macht mich räsig und lässt mich hier verzweifeln.

Meinetwegen gebraucht das Wort Wahrheit für Wirklichkeit. Ich kann es nicht und klinke mich hier vorerst mal aus.
Wer
meint dies:

In einem komplexen System ist überhaupt keine Wahrheit drin.

ernsthaft? Ist dies die Wahrheit, zumal es unterschiedliche Auffassungen hierzu gibt? Die Aussage ist ebenso falsch, wie richtig. Ein komplexes System kann grundsätzlich viele Wahrheiten enthalten, muss es aber nicht.

Wahrheit kann auch nicht durch Blickwinkel und Interpretation entstehen.

Sind dies nicht Werkzeuge der Wahrnehmung und der Schaffung - auch - einer fehleranfälligen Wirklichkeit? Wenn Wahrheiten u. a. aus der Identität einer Sache und „dem erkennendem Verstand“ abgeleitet werden, dürften Blickwinkel und Interpretationen insoweit eine wesentliche Rolle spielen. Die These scheint also ebenso wahr, wie unwahr zu sein.

Bei allem Respekt, ist dieser Vorhalt:

Meinetwegen gebraucht das Wort Wahrheit für Wirklichkeit. Ich kann es nicht und klinke mich hier vorerst mal aus.

unsinnig. Ich fände es schöner, sich solcher Unterstellungen zu enthalten und eher mit den Mitteln des Verstehens handwerklich voranzuschreiten.

Wenn etwa die Korrespondenztheorie der Wahrheit u. a. zur logischen Wahrheit auf das erkennende Subjekt abstellt, dessen Wissen mit dem Seienden übereinstimmt, nutzt nicht die Wirklichkeit als Wahrheit. Ohne Wirklichkeit und Wahrnehmung käme man dort nämlich nicht weit, unabhängig davon, dass es ebenso richtig und unzutreffend ist, dass wahr ist, was mit den Tatsachen übereinstimmt. Insoweit erscheint das Versagen dieser Theorie sich aufzudrängen.
**e Mann
2.564 Beiträge
ernsthaft? Ist dies die Wahrheit, zumal es unterschiedliche Auffassungen hierzu gibt? Die Aussage ist ebenso falsch, wie richtig. Ein komplexes System kann grundsätzlich viele Wahrheiten enthalten, muss es aber nicht.

Immer wieder: Ein System kann keine Wahrheit enthalten. Nur Aussagen über das System.

Sind dies nicht Werkzeuge der Wahrnehmung und der Schaffung - auch - einer fehleranfälligen Wirklichkeit?

Die Wirklichkeit ist und kann nicht fehleranfällig sein.

Wenn Wahrheiten u. a. aus der Identität einer Sache und „dem erkennendem Verstand“ abgeleitet werden, dürften Blickwinkel und Interpretationen insoweit eine wesentliche Rolle spielen.

Wenn noch unterschiedliche Blickwinkel und Interpretationen gelten, hat man keine Übereinstimmung über die Aussage gefunden, deren Wahrheitsgehalt man überprüfen will.

Wenn etwa die Korrespondenztheorie der Wahrheit u. a. zur logischen Wahrheit auf das erkennende Subjekt abstellt, dessen Wissen mit dem Seienden übereinstimmt, nutzt nicht die Wirklichkeit als Wahrheit.

Schrieb ich doch: Wirklichkeit und Wahrheit sind zwei paar Schuhe. Der Erkennende sagt: "Das ist ein Auto". Dieses Wissen stimmt aber nicht mit dem Seienden überein, sondern ist mit der Abmachung des Begriffs Auto. In Wirklichkeit gibt es kein Auto und es wird auch nicht wahr dadurch. Wirklich wird nur die Wahrheit der Aussage, denn diese entspricht der Definition von Auto.

Ohne Wirklichkeit und Wahrnehmung käme man dort nämlich nicht weit, unabhängig davon, dass es ebenso richtig und unzutreffend ist, dass wahr ist, was mit den Tatsachen übereinstimmt. Insoweit erscheint das Versagen dieser Theorie sich aufzudrängen.

Das verstehe ich nicht.
*******use Mann
3.197 Beiträge
"In Wirklichkeit gibt es kein Auto"
DAS verstehe ich nicht... *oh2*
Ein
Auto ist jetzt eine Brotmaschine, da man in ihm abgepackte Pakete transportiert. *floet*


Immer wieder: Ein System kann keine Wahrheit enthalten. Nur Aussagen über das System.

¡Widerspruch! Denn „der Widerspruch ist das Erheben der Vernunft
über die Beschränkungen des Verstandes." (Zitate aus Hegels Gesamtwerk; ausgewählt von M. Grimsmann und L. Hansen).

Das wissenschaftliche System ist womöglich ein komplexes System. "Die wahre Gestalt, in welcher die Wahrheit existiert, kann allein das wissenschaftliche System derselben sein." (Zitate ebenda).

Die Wirklichkeit ist und kann nicht fehleranfällig sein.

Dies halte ich für eine Unwahrheit, da sie lediglich subjektiven Wahrnehmungen folgt und der kleinste Mangel „sie in ein falsches Licht rückt“. „Wie wirklich ist (denn) die Wirklichkeit?“ (Paul Watzlawick). Sie entspringt doch lediglich einem fehleranfälligen Ordnungssystem, dass sich subjektiv zurechtgelegt wird. Dann wiederum ist es wahr. Demzufolge ist die Annahme, dass die Wirklichkeit nicht fehleranfällig sein kann, sowohl richtig als auch falsch, da sie erst durch die mangelhafte Wahrnehmung entsteht.

Ohne Wirklichkeit und Wahrnehmung käme man dort nämlich nicht weit, unabhängig davon, dass es ebenso richtig und unzutreffend ist, dass wahr ist, was mit den Tatsachen übereinstimmt. Insoweit erscheint das Versagen dieser Theorie sich aufzudrängen.

Das verstehe ich nicht.

Diese Aussage folgt der Kritik an der Korrespondenztheorie, die mich derzeit überzeugt.
**e Mann
2.564 Beiträge
Hallo Traeumer,

ich sehe die Wirklichkeit als das an, was ist. Ein Auto ist nur durch die Benennung ein Auto. Es wird kein Bewusstsein haben und auch andere Lebewesen werden es nicht als Auto erkennen können. So ist es, was es ist, meinetwegen eine besondere Anordnung von dem, was wir Atome nennen. Ein Auto aber ist es nur in unserem Kopf, weil wir beabsichtigen, damit herum zu fahren und es dafür bauten. Fährt es nicht mehr, kommt es in die Presse und wir sagen zu dem Klumpen Material nun Klumpen Material, weil es für uns die Funktion des Autos verloren hat. Das Material oder die energetischen Zustände, das Sein oder die Wirklichkeit haben keinen Blickwinkel und keine Begriffe für Auto.

Hallo chilliliebre,

"Die wahre Gestalt, in welcher die Wahrheit existiert, kann allein das wissenschaftliche System derselben sein."

Genau, das System, dass die Wissenschaft selber erfunden hat. Mein Reden und Schreiben: Das wissenschaftliche System ist z.B. die Logik. Was nach ihren Definitionen als wahr und falsch deklariert wird, wurde vorher eben dort definiert. Die Wahrheit existiert hier ausschließlich im logischen System und kann nicht außerhalb dieses Systems existieren. Ich sagte schon, Wahrheit macht da wahrhaftig keine gute Gestalt.

Dies halte ich für eine Unwahrheit, da sie lediglich subjektiven Wahrnehmungen folgt und der kleinste Mangel „sie in ein falsches Licht rückt“.

Die Wirklichkeit folgt doch nicht den Wahrnehmungen.

Sie entspringt doch lediglich einem fehleranfälligen Ordnungssystem, dass sich subjektiv zurechtgelegt wird.

Ah, nun wird es klarer: es zielt darauf ab, dass wir die Wirklichkeit durch Ordnungssysteme verzerrt wahr nehmen. Ganz mein Reden. Wir haben gar keine Chance, Wirklichkeit wahr zu nehmen, wie sie ist. Wir haben auch keine Ahnung davon, was das überhaupt sein soll.
Wir leben in unseren hausgemachten Ordnungssystemen und innerhalb derer können wir eben wahre und falsche Aussagen machen.

Dann wiederum ist es wahr.


Was ist "es"?

Ich verstehe nicht, was eine fehleranfällige Wirklichkeit sein soll. Wahrscheinlich ist wieder die Wahrnehmung der Wirklichkeit gemeint, die ja stark von der Sichtweise und den Ordnungssystem abhängig ist.

Das ist mir alles etwas ungenau beschrieben und macht Mühe, verstanden zu werden. Was ist eine mangelhafte Wahrnehmung. Jede Wahrnehmung ist, wie sie ist. Wenn es eine mangelhafte gäbe, müsste es auch eine fehlerfrei geben. Wie aber sollte die denn bitte aussehen? Was überhaupt sollte sie sehen? Energie? Atome? Keine gedachten Zusammenhänge? Sollte sie die Wirklichkeit sehen, wie sie ist? Geht doch gar nicht, denn Wahrnehmung ist selbst eine Teilmenge von Wirklichkeit.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Benz
hat eine neue Art von Vehicel erdacht und gebaut. Um es von Fahrzeugen anderer
Art unterscheiden zu können, nannte er es Auto.
Dies erleichtert die sprachliche Kommunikation -er hätte es auch
"Komische Droschke" nennen können.
Unabhängig davon existiert dieses Fahrzeug. Zur Existenz braucht es auch kein
Bewußtsein.
Der Fels existiert, er verändert sich durch Errosion. Ein Teil davon wird zum
Stein. Seine Existenz ändert nichts an der Existenz des Felsens.
Egal wie wir das Auto untersuchen, das Ergebnis ist gleich: Es ist da.

Ein Tier stirbt und wird zum Kadaver, aber das stellt auch nicht die temporäre
Existenz des Tieres in Frage.
Hallo pue,

ich kann Dich nachvollziehen und danke Dir v.a. für Dein unermüdlliches Bemühen um Klarheit der Begrifflichkeiten.

So stimmt genau genommen auch dieses:
ich sehe die Wirklichkeit als das an, was ist. Ein Auto ist nur durch die Benennung ein Auto. Es wird kein Bewusstsein haben und auch andere Lebewesen werden es nicht als Auto erkennen können.

Nun meinte Traeumer mit einiger Sicherheit aber auch nicht (und wie ich auch gerade las), dass dem Auto Wirklichkeit zukommt, sondern er meinte, dass dem Ding, welches wir als Auto benennen Wirklichkeit zukommt.
Da wir eine Vorstellung davon haben, was wir unter dem Begriff Auto meinen, liegt es nahe, den Begriff auch zu verwenden.
Genaugenommen erfinden wir ja deshalb Begriffe.

Ein Ding, welches die und die Funktion erfüllt und dafür mindestens die und die Bauteile haben muss, nennen wir Auto.
In Wirklichkeit bleibt es ein Ding mit der und der Funktion und den und den Bauteilen.
Presse ich das Ding zu einem Klumpen, ohne vorher die Materialien zu trennen, kommt dem Ding die Funktion abhanden, es lässt sich nicht mehr treffend mit Auto benennen, obgleich es sich nur um eine Umformung des vorherigen Dings handelt.

Dem Ding kommt Wirklichkeit zu, ob nun als Auto oder aber als Klumpen Schrott.
Sowohl die Benennung Auto oder auch Klumpen Schrott sind dabei nur Abstraktionen, wobei die Abstraktion Auto deutlich präziser ist, als die Abstraktion Klumpen Schrott.

Wie sieht es nun mit Eigenschaften aus?
Ein bewegtes Ding.
Kommt dem, was wir mit Bewegung bezeichnen Wirklichkeit zu?
Kommt dem, was wir unter einer rollenden Bewegung verstehen Wirklichkeit zu?
Für mich wird es an dieser Stelle schwierig.
Ich neige dazu die Frage zu bejahen.
Das Auto unterscheidet sich vom Klumpen Schrott, der einmal ein Auto war, dadurch, dass ihm die Eigenschaft >zur rollenden Bewegung fähig< zukommt.
Der Klumpen Schrott wäre demnach nicht mehr identisch mit dem Auto.
Ein Teil seiner Wirklichkeit wäre ihm abhanden gekommen.
Wenn dem aber so ist, käme dem, was wir unter Auto verstehen aber doch eine "eigene" Wirklichkeit zu.

Will ich dieses vermeiden muss ich evtl. soweit gehen, zu sagen, dass nur den Grundbausteinen und den Grundkräften Wirklichkeit zukommt.

Doch vielleicht sollte ich an dieser Stelle auch mal wieder mein Lexikon der Philosophie zu Rate ziehen und nachschlagen, wie sich die Begriffe Wirklichkeit und Existenz unterscheiden lassen.
Wahrheit und Wirklichkeit sind eng miteinander verwoben. Ich erklär es mal folgendermaßen:

Die Hölle gibt es nicht. Aber dort kann ich mir jeden erdenklichen Wunsch erfüllen. Trotzdem möchte ich nicht in die Hölle, eben weil es sie nicht gibt. Denn die Hölle ist eine Illusion, die Hölle ist die Abwesenheit von Realität.

Jetzt wollte ich in meinem Eifer noch schreiben: In der Hölle kann ich alles machen, was ich will, aber nichts davon ist wahr.
Aber es muss heißen: ....nichts davon ist wirklich.
oder ist es doch beides richtig?Denn letzenendes stimmt beides. Warum:

Es zeigt, wie eng Wirklichkeit und Wahrheit miteinander verknüpft sind. Wahrheit ist eine zutreffende Aussage über die Wirklichkeit (Realität). Wenn es keine Realität gibt, gibt es auch keine Wahrheit. Das bedeutet, das sowohl Realität, als auch Wahrheit in dieser Hölle zwangsläufig eine Illusion ist.

Zu Wahrheit und Gefühlen

Sobald noch Gefühle ins Spiel kommen wird es einfach grausam mit der Wahrheit. Wahrheit ist etwas logisch aufgebautes, so sehr ich auch für Gefühle zu haben bin. Und das muss auch so sein. Welchen Nutzen hätte den meine Wahrheit, wenn sie tagesformabhängig wäre? Ich denke als Elternteil versucht man seinen Kindern Sachen beizubringen, die am Morgen danach auch noch ihren Bestand haben. Ich würde nie versuchen meinen Kindern mein Gedanken a´la: "Ich fühle, der Elefant und die Taube sind gleich schwer" als wahr zu verkaufen. Und dann als Krönung, wenn dann mal nachgewogen wird mich über eine neue Wahrheit zu freuen oder gar auf meine Wahrheit zu bestehen (Vielleicht ist ja die Waage kaputt....)
Ein Gedanke oder eine Aussage wird nicht dadurch wahrer, weil ich mir das wünsche oder für mich festlege, das sie wahr ist. Ebensowenig ist etwas wahr, nur weil 90% der Weltbevölkerung es für wahr erachten (siehe Erde ist eine Scheibe)

Es kann nur eine Wahrheit geben, denn es gibt nur eine Realität. Und das meine ich jetzt so, das es nicht verschiedene Aussagen mit unterschiedlichem Ergebnis über den gleichen "Teilaspekt" der Realität als Wahrheit geben kann. Bsp: Entweder die Erde ist eine Scheibe oder nicht, beides gleichzeitig geht nicht.
Unser Problem ist ja das zwischen der Realität und der Wahrheit immer noch die Wahrnehmung steht, die leider allzu fehleranfällig ist. Verschiedene Wahrnehmungen produzieren nicht verschiedene Wahrheiten (höchstens die Illusion von Wahrheit), sondern nur verschiedene Ansichten über die Realität. Wahrheit entsteht dann, wenn meine Aussage (mit meiner Wahrnehmung gekoppelt) deckungsgleich mit der Realität ist. Und die Realität kennt nur entweder "Es ist so!" oder "Es ist so nicht". Das Universum/ die Realität ist nicht morgens im Badezimmer und fragt mich: "Wie hätten´s gerne heute?" Die Schwerkraft verschwindet nicht dadurch, das ich sie für unwahr halte oder einen entsprechenden Beschluß der UN Richtung Erdkern brülle......

Das Schlimme an den dem durchaus menschlichen Bedürfnis "Ich hab auch Recht!", was ja nichts anderes bedeutet wie: "Auch das ist eine andere Wahrheit!" ist, das es in die Illusion führt. Denn wenn Wahrheit zu beliebig wird, dann ist führt es zur Ignoranz der Realität, zu einer Illusion einer anderen Realität. Auch deshalb mahne ich zur Unterscheidung von Wahrnehmung-Realität-Wahrheit.........und sich darauf einzulassen, das unsere Wahrnehmung der Übeltäter ist, der uns daran hindert, Wahrheit vollumfassend zu erkennen.
**e Mann
2.564 Beiträge
Hallo Thinkself,

gute Idee, mal nachzuschlagen, wie andere die Hürde nehmen. Ich bemerke beim Schreiben diese Schwierigkeit: Mir ist bewusst, dass ich ein benanntes Ding, z.B. Auto, nur aufgrund unserer Definition so nenne und es damit zu einem für uns Menschen wahrnehmbaren, erkennbaren Ding mache. Will ich die Wirklichkeit des Autos beschreiben, so juckt es mir in den Fingern, es in seiner atomaren Struktur oder nur als einen bestimmten energetischen Zustand zu beschreiben, um die Schwierigkeit zu umschiffen, nur den von uns definierten Teil zu beschreiben: motorgetriebenes Fahrzeug mit mindestens drei Rädern.

Das Unterfangen misslingt aber, weil ich immer nur von uns definierte Begriffe zur Verfügung habe, die Realität abzubilden. Da nutzt mir auch die atomare Struktur wenig, da sie auch nur eine Absprache für uns ist. In seiner Gesamtheit bekomme ich das Auto nicht zu fassen. Ich muss also passen und stelle mir das Auto einfach irgend wie als existent vor. Dann wiederum muss ich zugeben, dass es genau so nicht existent ist, weil ich ja willkürlich das gesamte Ding als Einheit sehe. Eine Einheit, die ich mir ausgedacht habe. Aus der Sicht einer Radiowelle oder eines radioaktiv geladenen Teilchens ist das Auto keine Einheit, weil die einfach durch die Materie flutschen.

Es bleibt, dass wir erkennen müssen, dass wir nur in abstrakten Ordnungsmustern denken können und nur innerhalb dieser Ordnungsmuster wahre und falsche Aussagen machen können. Eine Aussage außerhalb dieser Ordnungsmuster ist nicht möglich, weil sie nicht zu verstehen wären. Die Einzigen, die solchen Aussagen näher gekommen sind, sind vielleicht die Dadaisten gewesen, die Sprache an den Rand des Unbegrifflichen führten.

Deutlicher denn je aber wird, dass Wahrheit nur sich selber dient:
A: "Ein motorgetriebenes Fahrzeug mit mindestens drei Rädern nennen wir jetzt Auto."
B: "Einverstanden. Schau, da kommt wieder eins."
A: "Das ist wahr"
Die Mücke, die durch den Fahrtwind ordentlich aus der Bahn geworfen wird, denkt vielleicht: "Das ist ja die Hölle".

Das war die Überleitung zu Domsub, deren Beitrag mir zu weiten Teilen aus der Seele spricht (-:

Wahrheit ist eine zutreffende Aussage über die Wirklichkeit (Realität).

Schön und einfach gesagt. Der Satz zeigt aber nicht nur, wie eng Wirklichkeit und Wahrheit miteinander verknüpft sind, sondern auch, wie weit sie auseinander sind. Ist der Mensch nicht mehr, hatte es sich mal was mit Wahrheit.
**e:
Ist der Mensch nicht mehr, hatte es sich mal was mit Wahrheit.

Das wäre dann ein nächster Thread:

Sind Tiere in der Lage sich reflektierend zu Äußern? Das Vieh ist ja nicht stumm, vor allem wenn ich an Walgesänge, oder die komplexe Sprache der Delphine denke. Wäre sicherlich furchtbar interessant mal zu erfahren, welche Wahrnehmung Tiere von der Realität haben, außer das sie als erstes wie ein Rohrspatz über die Umweltverschmutzung und die Zerstörung der Natur (klingelingeling: >>> Natur und Kultur<<<<) schimpfen.
Dummerweise können wir das nicht so gut übersetzen, was Tiere uns mitteilen bzw. mitteilen könnten.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wieso tiere..................?
Dummerweise können wir das nicht so gut übersetzen, was Tiere uns mitteilen bzw. mitteilen könnten.

............können wir das beim eigenen geschlecht?

beim lebenspartner?

da sollten wir einmal ganz behutsam beim ego anklopfen.

die wahrheit ist ein scheiterhaufen, den wir selber anzünden.

1+1=11

calm*zwinker*
@**lm: Ohne lange Umwege auf den Punkt gebracht. *top*

Das Problem bleibt die Überprüfbarkeit. Ich klopf mal bei mir an, vielleicht macht jemand auf. *lol*
Und...
... wer hatte... (aufgemacht) "die Büchse der ..."...?
Wer ist Schuld?

Die Verführerin, das Weib........sie macht ein Angebot und er nimmt an. Ursache und Wirkung.
Ergo: Sie ist immer Schuld. Da bleibt nur aus tiefstem Inneren zu sagen: "Bitte verzeih!"
**e Mann
2.564 Beiträge
Es ist wohl nicht ganz klar, wer sie öffnete. Das ist aber unerheblich. Für mich eher die Frage, wer packte das ganze Ungemach da rein? Doch wohl Zeus, oder?
Wer sie wohl "geöffnet" hat........

Er (Epimetheus) wird als leicht unterbelichtet beschrieben, sie war neugierig. Letztlich beide wohl triebgesteuert.

Zeus wollte Rache. "Schlechter Ratgeber".

In der Büchse war auch Hoffnung..... schon vergessen? Vielleicht muss man nur lange genug leiden, um dann endlich.....endlich....., ja was denn bloß?
Erinnerung an alte Fragen
Und wer wollte (immer) die Wahrheit...?
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
Wißt ihr
Es wird hier auch sehr viel über Logik gesprochen: Logik der Aussage, Logik in Allgemein wie auch in Einzelne......
Logik ist eine Gesetz.

Unter Logik (von altgriechisch λογικὴ τέχνη logiké téchnē „denkende Kunst“, „Vorgehensweise“) versteht man die Lehre des vernünftigen Schlussfolgerns. In der Logik wird die Struktur von Argumenten im Hinblick auf ihre Gültigkeit untersucht, unabhängig vom Inhalt der Aussagen. Bereits in diesem Sinne spricht man auch von „formaler“ Logik. Traditionell ist die Logik ein Teil der Philosophie. Ursprünglich hat sich die traditionelle Logik in Nachbarschaft zur Rhetorik entwickelt. Seit dem 20. Jahrhundert versteht man unter Logik überwiegend symbolische Logik, die auch als grundlegende Strukturwissenschaft, z. B. innerhalb der Mathematik und der Theoretischen Informatik, behandelt wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Logik

Logik wird angewandet in Physik, in Mathematik, in Philosophie, in Spychologie. Diese Logik ist immer abhängig und ich wurde fast sagen unterliegt die Wissenschaft, welche als Basis dient. Wenn diese Wissenschaft bedingt, dass nur bestimmte logisch Schlußfolgerung möglich sind, bedeutet auch gleichzeitig dass die Anwendung der Logik sich bezieht auf diese Wissenschaft und unterliegt somit streng Regeln. Es ist kaum möglich die Logik einer Aussage in der Physik oder in der Mathematik 1 zur 1 zu übertragen in der Spychologie. Somit ist die "vernunftige Schlussfolgen" abhängig der angewande Regeln innerhalb einer vorgegebene System.

Genau so lässt sich in Soziologie und in Psychologie, zwar mit Hilfe der Mathematik: z.B Statistik erstellen. Allerdings ist die Wahl der Graphik zur visuell Bestimmung der Wahrheitsgehalt einer Studie über eine aufgestellte These je nach Größe der Diagramm zu bestätigen oder zu wiederlegen. Es gibt keine Werk, der sich besser eignet als die Statistik, um Meinungen in der Welt zu setzen, die leider in deren Logik sich selbständig machen und Eindrücke und Wahrnehmungen höchst unterschiedlich sind.

Genau so mit die einzelne Wahrnehmung.... Es bedarf auch Wissen über Regeln um in einer System als Einzeln zu bestehen. Allerdings sind die Fähigkeiten der Individuen bezogen auf deren Intelligenz, Wissen, Erlernte, Erfahrungen, Fähigkeiten höchst unterschiedlich. Was für der einer logisch erscheint, ist für der Anderen entweder unverständlich, weil die Erfahrung oder der Wissen fehlt oder nicht akeptabel, da die Überzeugungen, Intelligenz und Wahrnehmungen anders angesiedelt sind.

Somit ist Wahrheit subjektiv, weil abhängig der Werkzeuge- Logik, Wissen, Intelligenz, Wahrnehmung sind. Einer Logik Schlußfolgerung ist somit abhängig der angewandte Wissenschaften oder die Fähigkeiten einer einzeln Individuum.

Deshalb erscheint mir die Logik als ein Konstrukt, die zwar hilft in der Wissenschaft aber in bezug auf der einzeln Wahrheit höchst unterschiedlich ist, da der Subjekt - der Mensch- als eigene System angesehen werden muß- dessen Regeln sowohl das Wissen, die Fähigkeiten, das Erlernte, die Intelligenz,die eigenen Regeln unterliegt und somit immer unterschiedlich Ergebnisse schußfolgert, da die Fähigkeiten der Einzeln höchst unterschiedlich sind.

Wahrheit entsteht in Wahrnehmen, Wahrheiten entsteht durch die Befolgung von Gesetzmäßig erkannt und akzeptiert Regeln.

Ist wirklich Logik die einzig Möglichkeit der Wahrheit?

Bsp: Nehmen folgende Satz:

" Ein Mensch, der getötet hat, muss sterben" Voltaire

Und? Welche Logik wollen wir anwenden? Können wir wirklich da logisch werden?
Auch wenn er würde sich handelt um unserer eigene Kind, Mann, Frau. In Amerika gibt es noch, Menschen die auf der elektrisch Stuhl landen.... In Europa ist höchst unwahrscheinlich, dass eine Mensch getötet wird. Wie sollten wir logisch es begründen?

Ist wirklich für die Wahrheit, das logisch Schußfolgern, die einzig Möglichkeit? Wirklich? *g*
*******use Mann
3.197 Beiträge
Das Zitat von Voltaire:
" Ein Mensch der getötet hat, muß sterben."

Ist unlogisch, denn:

Um dieses umzusetzen, muß wieder ein Mensch töten, der dann ja wiederum
sterben müsste...
Konsequent umgesetzt, würde diese Kette erst enden, wenn genau 1 Mensch
übrig ist, denn es gäbe niemanden mehr, der diesen tötet.
Natürlich könnte man nun einwenden, daß er dies ja anders gemeint hat
(man denke auch an Kriege), nur zur Logik gehört eben auch eine klare
Ausdrucksweise, sonst wird es "schwammig" und ist eben keine Logik mehr... *g*

Fazit: Die Aussage ist falsch, da unlogisch und nicht umsetzbar.
**e Mann
2.564 Beiträge
" Ein Mensch, der getötet hat, muss sterben"

Wir müssen uns schon einigen, was wir aus dem Satz lesen. Er hat einen gewissen Interpretationsspielraum:

1. Da es viele Menschen gab, die getötet haben und nicht (daraufhin) starben, kann man logischer Weise sagen, der Satz ist falsch.

2. Da jeder Mensch einmal sterben muss, muss auch der sterben, der getötet hat. Der Satz ist also wahr.

3. Der Satz ist eine Forderung. Eine Forderung ist weder wahr noch falsch.

Das sind nun keine subjektiven Wahrheiten, sondern verschiedene Lesarten. Unser Leben wimmelt nur so von verschiedenen Lesarten, hast du ja schön dargestellt. Deshalb existieren aber keine subjektiven Wahrheiten. Wenn unterschiedliche Wahrnehmungen dazu führen, dass verschiedene Menschen ein anderes Bild von einem Sachverhalt haben, dann haben sie die Parameter nicht klar definiert. Bei gleichen Voraussetzungen und gleicher Definition des Sachverhaltes wird es auch zu einer Wahrheit kommen, die für alle erkennbar ist.

Ich schrieb aber schon häufig, dass die Wahrheit eigentlich immer nur auf die Definition zeigt, also redundant ist.

@****mer: Ob die Sache machbar oder unsinnig ist, hat nichts mit dem Wahrheitsgehalt zu tun. Kann halt sein, dass die Forderung nicht funktioniert. Aber wie gesagt: als Forderung hat die Aussage gar keinen Wahrheitsgehalt.
"Nach dem Abendessen musst du schlafen gehen". Das ist ein Satz, der weder wahr noch falsch ist. Es ist eine Forderung.
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