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Wahrheit oder Pflicht
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Was ist Wahrheit?

**e Mann
2.564 Beiträge
Ich denke, wir diskutieren drei verschiedene Lesarten die Wahrheit betreffend.

1. Wahrheit im logischen und aussagelogischen Kontext: Dazu gehören die Mathematik und Logik. Die Grundlagen sind klar definiert und es gibt nicht zwei verschiedene Interpretationen des gleichen Tatbestands. Dazu gehört 1=1, 4>3 und somit auch auch Karin ist größer als Anne, wenn wir die gleichen Ausgangsbedingungen voraus setzen: beide stehen barfuß, aufrecht und gemessen wird von der Fußsohle zur Schädeldecke.

2. Wahrheit im allgemeinsprachlichen Gebrauch, zum Beispiel beim Indizienprozess. Die Wahrheitsfindung wird dadurch erschwert, dass nicht alle Details bekannt sind oder ein Tatbestand durch viele verschiedene Faktoren bestimmt wird, die letztendlich nicht mehr eindeutig nachvollzogen werden können.
Gutes Beispiel hierfür ist die Geschichtsschreibung. Es ist unmöglich, alle Faktoren zur Entstehung des Nationalsozialismus auf den Punkt zu bekommen. Es sind so viele Prozesse, die dazu noch zeitlich parallel abgelaufen sind, dass wir nur einzelne Details betrachten können. Allein die Auswahl des betrachteten Details ist eine einseitige Darstellung des Tatbestands.
Ein anderes gutes Beispiel ist der Ehestreit, wo der Psychologe am Ende sagen wird: "Es gehören immer beide dazu". Das wird aber nicht die Sichtweise der einzelnen Partner sein, die aus ihren Emotionen heraus die Entwicklung anders beurteilen. Streng genommen wird hier nie die Wahrheit ans Licht gebracht werden können, da zu viele Details dazu gehörten.

3. Wahrheit im Sinne von Wirklichkeit. Das was ich wahrnehme, ist wahr. "Der Baum ist wahr" bedeutet, er existiert.


Mit Punkt drei komme ich nicht klar und möchte, wie schon gefordert, die Bedeutung von wahr und wirklich deutlich unterschieden haben. Anzumerken bliebe, dass dem Begriff Wirklichkeit ein ebensolcher Thread gut täte.

Die Lesarten 1 und 2 lassen sich auf die reine Logik zurückführen. Der Unterschied zwischen ihnen liegt lediglich darin, dass wir einmal alle Faktoren kennen, ein andermal eben nicht. Im letzten Falle bleibt eine Interpretationsbreite zurück.

Zurück bleibt meine anfänglich erläuterte These der redundanten Wahrheit, die besagt, dass alles, was wir als objektiv wahr annehmen, eben von uns klipp und klar definiert ist, Wahrheit somit nur die Erfüllung der eigenen Absprache ist.
**e Mann
2.564 Beiträge
Weil ich gerade den Wikiartikel, den diANaone im Naturfred las, noch eine Anmerkung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_der_normalen_Sprache

So weist beispielsweise Austin darauf hin, dass wahrheitspostulierende Aussagen an pragmatisch-performative, kontextuelle Bedingungen geknüpft seien. So ist eine Aussage, London sei von Punkt X 80 km entfernt, in vielen denkbaren Situationen hinreichend wahr, obwohl es – dieses Beispiel aufgreifend – genau genommen 78,5 km sein könnten.

Hinreichend wahr finde ich gut, weil es in der praktischen Miteinander natürlich wichtig ist, die Dinge im richtigen Maßstab zu betrachten. Es ist eben im praktischen Leben unnötig, die Größe von Stecknadelköpfen in kleinsten Maßeinheiten zu vergleichen.
**e:
Zurück bleibt meine anfänglich erläuterte These der redundanten Wahrheit, die besagt, dass alles, was wir als objektiv wahr annehmen, eben von uns klipp und klar definiert ist, Wahrheit somit nur die Erfüllung der eigenen Absprache ist.

Damit habe ich nach wie vor Schwierigkeiten.
Wie steht es etwa um den Einwand von
*******are:
"Größer als" ist uns von vornherein (a priori) als Vermögen zu unterscheiden gegeben. Es gibt dazu keine Definition.
?

Müsste die These nicht erweitert werden?
"Alles, worüber eine objektive Aussage bezüglich wahr oder falsch getroffen werden kann, bedarf einer klipp und klaren Definition, die entweder von uns definiert, oder aber von uns allen erkannt werden muss."
**e Mann
2.564 Beiträge
Ein Hund jagt ein Karnickel. Dabei überlagern sich verschiedene Sinneseindrücke im Hund: der Geruch des Karnickels, der eigene Hunger und die Optik des flüchtenden Karnickels. Am nächsten Tag wittert der Hund den gleichen Geruch. In seinem Hirn ist dieser mit der Jagd und der Aussicht auf Beute verknüpft. Dabei ist es egal, ob er das gleiche Karnickel wie gestern riecht oder ob es sich um ein anderes handelt. Es hat sich im Gehirn des Hundes ein Muster gebildet. Ich denke nicht, dass der Hund nun einen Begriff für Karnickel oder Jagen gefunden hat. Ich denke, er funktioniert nur nach diesem Muster.
Solange wir noch keine Begriffe für etwas haben und somit noch keine Behauptung vorliegt, ist auch keine Wahrheit zu finden.

Natürlich baut das, was wir als wahr nehmen, auf dem auf, was wir a priori mitbringen. Ganz am Anfang von Sprache und Logik wird das Identitätsprinzip stehen. Ich stelle mir vor, wir hätten keine Sprache und würden uns nur mit Zeichen verständigen. Es ist dazu unabdingbar, dass ich ein Zeichen erkenne. Um es zu erkennen, braucht es Lernen, Erfahrung und die Einsicht, dass das gleiche Zeichen auch immer das Gleiche bedeutet. Damit ist das Identitätsprinzip ganz vorne dabei.

1=1

Diese Zeichen werden die ersten Abstraktionen gewesen sein: Ich zeige auf die Spur eines Rentieres. Ausgestreckter Zeigefinger heißt: "Schau hier." Dann mache ich ein Zeichen für das Geweih des Rentieres an meinem Kopf. Nun ist der Satz komplett: "Schau hier, ist vom Rentier." Der andere nickt und das bedeutet: "Ja, ist wahr, ist vom Rentier."
Obwohl wir also nicht wissen, welches Rentier die Spuren hinterließ, haben wir ein Zeichen für die Abstraktion von Rentier. Wir sehen verschiedene Rentiere als Gleiches an. Das macht Sinn, weil uns egal ist, von welchem Rentier das Fleisch ist, welches wir essen.

Sich ein Zeichen für etwas machen können, ist wesentliche Grundvoraussetzung für Abstraktion. Erst dann fängt Wahrheit an, weil erst dann eine Behauptung aufgestellt werden kann. Vorher ist alles nur.

Der Baum der Erkenntnis drückt nichts anderes aus als den Übergang vom Muster des Hundes zum abstrakten Denken des Menschen. Wobei ich mir nicht sicher bin, dass Tiere nicht auch Abstraktion kennen und die Grenze doch eher für fließend halte.
**e Mann
2.564 Beiträge
Resümee: für mich muss die These nicht erweitert werden.
**e:
Wobei ich mir nicht sicher bin, dass Tiere nicht auch Abstraktion kennen und die Grenze doch eher für fließend halte.

Dies führt mich zum >Bienentanz<und dazu, dass die hierbei übermittelten Informationen wahr sein müssen, da sonst der Fortbestand der Art gefährdet ist.
Es gelte nun zu untersuchen, wie sich das Volk verhält, wenn ihm falsche Informationen zugespielt werden, etwa dadurch, dass ich ihm Bienen einer anderen Art (die tanzen z.T. anders) unterjubele.
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
@pue
Wahrnehmung: Das unsichere Fundament unseres Handelns


Wahrnehmung schafft Realität. Denn unser Handeln orientiert sich nicht daran, wie die Welt ist, sondern daran, wie wir sie wahrnehmen. Je präziser unsere Wahrnehmung, desto besser die Basis für ein erfolgreiches Handeln. Eine unvollständige oder verzerrte Wahrnehmung führt fast zwangsläufig zu ungeeignetem Handeln – gerade im Change Management, weil man in diesen komplexen Prozessen in der Regel zu wenig direktes Feedback erhält, um Fehleinschätzungen rasch erkennen und korrigieren zu können. Mit anderen Worten, die Qualität unserer Wahrnehmung hat entscheidenden Einfluss auf die Qualität unseres Handelns.

Die Hoffnung, dass wir die Realität objektiv wahrnehmen könnten, hat der griechische Philosoph Sokrates (470 – 399 v. Chr.) schon vor mehr als 2400 Jahren zunichte gemacht. Er stellte fest, dass die Wahrheit dem menschlichen Erkenntnisvermögen prinzipiell unzugänglich ist; nur bei unmittelbar beobachtbaren Sachverhalten ("Die Blume ist rot") könnten wir zweifelsfrei feststellen, ob eine Aussage wahr oder falsch ist.

..........
Das Infragestellen der unmittelbaren Wahrnehmung ist zwar ein nettes Gedankenspiel, aber praktisch eher unnütz. Es problematisiert Dinge, die in Wirklichkeit unproblematisch sind, und lenkt damit von den eigentlichen Problemen unserer Wahrnehmung ab. Denn die Frage, welche Farbe eine Blume hat oder ob eine Wespe im Raum ist, führt in der Realität äußerst selten zu Problemen. Wirkliche Schwierigkeiten macht das sokratische Problem, dort zu verlässlichen (bzw. möglichst "wahren") Aussagen zu kommen, wo sich doe Dinge nicht unmittelbar beobachten lassen. Denn in diese Kategorie fallen unglücklicherweise fast alle Aussagen, die von praktischer Bedeutung sind: sowohl Bewertungen ("Ist es gut oder schlecht, in dieser Situation offen zu kommunizieren?") als auch Aussagen über Zusammenhänge (wie zum Beispiel zwischen Lob und Tadel und der Leistung) und daraus abgeleitete Prognosen, weiterhin auch alle Aussagen über Vergangenheit (d.h. Erinnerungen) und Zukunft (Prognosen). Hier bewegen wir uns, so sicher wir uns subjektiv sein mögen, tatsächlich immer auf schwankendem Grund.

Der komplexe Weg von der Wahrnehmung zum Handeln


Wie wichtig die Güte der Wahrnehmung ist, wird deutlich, wenn man sich den Weg von der Wahrnehmung zum Handeln einmal "in Zeitlupe" anschaut. Wie die Grafik zeigt, ist das ein vielstufiger, weitgehend unbewusster Ablauf, der meist in Sekundenbruchteilen, manchmal aber auch über Wochen durchlaufen wird:

Von der Wahrnehmung zum Handeln

Neue Realität
Abb.: Unsere Wahrnehmung bestimmt unser Handeln

Bitte siehe Graphik: http://www.umsetzungsberatung.de/psychologie/wahrnehmung.php


Somit Pue, seit es gibt die Spychologie und die daraus abgeleitet Erkenntnis, ist die Wahrnehmung äußerst unsicher.... Wenn Socrates es so aufgenommen hat, scheint mir normal was wir es erkennen als Subjektivität. Wir filtern was wir möchten oder was uns verstandlich erschienen und übersehen, was wir nicht verstehen... Das ist Realität der menschlich Handeln.... Das jeden von uns überzeugt ist, nicht nach diese Kriterien zu handeln, ist mir bewüßt.... Es liegt daran dass die Wahrnehmung individuell gelagert ist und die Wahrheit abhängig der Wahrnehmung. Somit ensteht ausser tätsache wie " Die Blume ist rot" verschiedenen Deutungen und Wahrnehmungen Möglichkeiten....

Wobei der ein würde sagen: rot orange ist die Blume, der andere bleu rot, der anderen her lilas- je nach Wahrnehmung und auch da ist die Wahrnehmung oft die Behinderung zur Wahrheit...

Es mag sein dass die Mathematik scheinbar uns bestätigt in der Wahrnehmung, dafür die Astrophysik und Quantenphysik durch deren Unwirklichkeit für unserer Wahrnehmung System uns behindert.... weil nicht vorstellbar....

Wirklichkeit, Wahrnehmung und eigene Fähigkeit sind nicht die Mitteln zu Wahrheit, weil wir haben nicht die gleiche Wahrnehmung. Da Menschen unterschiedlich sind, ist Wahrheit nicht logisch.... Wäre es nicht so, wären wir nie fähig soviel Wissen uns anzueignen und soviel zu endecken haben.... Es ist die verschiedenen Seiten einer gleiche Medaille....

Das was du schreibt ist nur wahr, wenn wir die Spychologie und das Wissen über der Mensch abstrahieren.... und das ist in Philosophie nicht möglich....

Setze Dich hin und höre zu wie 2 Frauen sich über Farben unterhalten, dann weißt du was Rot sein kann....
@pluie
Ich sag dazu gleich nichts mehr. Wir sind schon sehr viele Seiten zuvor zu der Erkenntnis gekommen das wir Wahrnehmung und Interpretation nicht zur Wahrheitsfindung nehmen können. Ich weiß nicht, warum du das so toll findest.

Möglichkeit 1: Eine Realität>Wir haben unterschiedliche Wahrnehmung>Wahrheit ist kaum greifbar, weil die Wahrnehmung so fehlerhaft ist.

Möglichkeit 2: Unterschiedliche Wahrnehmung> Viele Wahrheiten> Bedingt auch eine "individuelle Realität"> Realität verkommt zu einer Illusion von Realität, weil sie der Wahrheit angepasst wird.> MEIN BEISPIEL von der Psychatrie, Beispiel "blöde Kuh"> Kommunikation wird zu einem Hoffnungslosen Unterfangen> Du wärst eine permanente Lügnerin, da DEINE Wahrheit mit MEINER Realität nie übereinstimmt.

Möglichkeit 3: Unterschiedliche Wahrnehmungen> Viele Wahrheiten> Die Realität wird ausgeblendet> Mathematisch heißt das 1=1, 1=0 und 3 ist größer als 6 aber kleiner als 7> Viel Spaß beim Rechnen!> NICHT MIT MIR!


***ie:
" Die Blume ist rot" verschiedenen Deutungen und Wahrnehmungen Möglichkeiten....
***ie:
" Die Blume ist rot" verschiedenen Deutungen und Wahrnehmungen Möglichkeiten....

Der "Fehler" ist eine individuelle Interpretation des Wortes "Rot". Wenn ich deiner Intention folge, könnte ich auch sagen: "Die Blume ist Schwarz!", was selbstredend richtig und wahr ist.


***ie:
Wirklichkeit, Wahrnehmung und eigene Fähigkeit sind nicht die Mitteln zu Wahrheit, weil wir haben nicht die gleiche Wahrnehmung.

Echt? Aber davon reden wir doch die ganze Zeit! Warum ziehst du sie dann die ganze Zeit zur Wahrheitsfindung heran? Bzw. noch schlimmer: Warum fußt dein ganzes Wahrheitsmodell auf solch wackligen und trügerischen Füßen??????
Wer sich verschließt, kommt ihr nicht nahe
Wir sind schon sehr viele Seiten zuvor zu der Erkenntnis gekommen das wir Wahrnehmung und Interpretation nicht zur Wahrheitsfindung nehmen können.

Kein Zweifel besteht darüber, dass darüber gestritten wird, wie wir Kenntnis von der Wahrheit erhalten, also durch Wissenserwerb oder auch vorab, wobei damit immer eine gewisse Wahrnehmung einhergeht. Wie kommt man also zu der Erkenntnis, dass man bei der Wahrheitsfindung die Wahrnehmung außen vor lässt.

Wirklichkeit, Wahrnehmung und eigene Fähigkeit sind nicht die Mitteln zu Wahrheit, weil wir haben nicht die gleiche Wahrnehmung.

Na und. Man kann sich auch über Erkenntnisse einigen. Die vermeintlich absolute Wahrheit mag als Idee verbleiben. Um sich ihr anzunähern, bedarf es m. E. nach dennoch der Wahrnehmung und der Bildung eines Ordnungssystems. Mag man dies als Auffassung abtun, so handelt es sich dennoch um einen brauchbaren Weg für die Wahrheitsfindung. Meinungen und fehlerhafte Wahrnehmungen mögen Irrtümer produzieren und tatsächlich falsch sein. Dennoch können sie mehr oder weniger gut mit der Wahrheit übereinstimmen. Wer Wahrnehmungen nicht als Hilfsmittel nutzen möchte, verweigert sich gewissen Wahrheitskriterien. Letztere ermöglichen grundsätzlich Wahrheit zu erreichen. Natürlich wird man niemals die Wahrheit begründen, beweisen oder wahrscheinlich machen, dass sie erreicht wurde. Allein schon, etwas für wahr zu halten, kann nicht begründet werden. Im Gegensatz hierzu ist es dennoch möglich, durch kritische Beurteilungen – die u. a. auf Wahrnehmungen beruhen - auf Grundlage vorheriger Erkenntnisse ohne Spekulationen und Vermutungen der Wahrheit zumindest nahe zu kommen.
**e Mann
2.564 Beiträge
Entschuldige chilliliebre, du schreibst wieder über die Wahrheit als Wirklichkeit. Eine Wahrheit ist eine ganz und gar menschliche Angelegenheit, die mit dem da draußen nichts zu tun hat.

Wahrheit ist definiert, eine Absprache zwischen Menschen.
Wahrheit ist definiert, eine Absprache zwischen Menschen.

Da muss man doch glatt an die Konsensustheorie der Wahrheit denken.
Unzutreffend
du schreibst wieder über die Wahrheit als Wirklichkeit.

pue

Es geht um Erkenntnis und die folgt der Wahrnehmung. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du es mir überlässt, worüber ich schreibe und nicht aufgrund einer fehlerhaften Wahrnehmung meinst, es handelt sich um die Wirklichkeit, obwohl ich einen gewissen Zusammenhang nicht verleugnen mag.

Also handelt es sich bei deinem Einwand um deine Wahrheit, der ich die Absprache verweigere, weil sie meiner Wahrheit nicht entspricht. *zwinker*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wahrheit ist..........


........das tor wurde als tatsachenentscheidung anerkannt! *ggg*

wahrheit als stolperstein des lebens...........

(als tor des monats wurde es nicht in die vorauswahl genommen, also ausgeklammerte wahrheit).......eingeklammert.

calm*wink*
**e:
Wahrheit ist definiert, eine Absprache zwischen Menschen.

Wie meinst du das?

Wenn sich alle Menschen einstimmig dafür entscheiden, das es wahr ist: Die Erde ist eine Scheibe. Dann ist es wahr: Die Erde ist eine Scheibe.

oder

Die Absprache zischen den Menschen zur Definition Wahrheit: Wahrheit ist, wenn die These mit der Wirklichkeit übereinstimmt.

Wahrnehmungen können generell zu einer Wahrheitsannäherung führen. Da habe ich auch nichts dagegen. Wahrheit könnte streng genommen auch nur durch Wahrnehmung bewiesen werden. Die Frage ist. Können wir in einer Welt Leben, in der Wahrheit wohl nie vollständig erkannt wird? Oder brechen wir die Wahrheit so runter, das etwas wahrscheinlich Wahres auch als Wahrheit durchgeht? (0,75 ist ja auch fast 1). Nehmen wir das mit der Wahrheit genau (100% Übereinstimmung mit der Realität) oder reicht auch 30% der gesamten Realität, weil eine These sich in 90% aller Situationen meines bescheidenen Lebens als brauchbar herausstellt?

Gibt eis eine Toleranz bei der Wahrheit? oder ist alles was nicht 100% Wahr ist sofort unwahr.
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
Domsub_18209
Die 3 Siebe des Sokrates
Zum weisen Sokrates kam einer und sagte: "Höre, Sokrates, das muß ich dir erzählen!"

"Halte ein!" unterbracht ihn der Weise, "hast du das, was du mir sagen willst,
durch die 3 Siebe gesiebt?" - "Drei Siebe?", fragte der andere voller Verwunderung.

"Ja, guter Freund! Laß sehen, ob das, was du mir sagen willst, durch die 3 Siebe hindurchgeht:
Das erste ist die Wahrheit. - Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?"
"Nein, ich hörte es jemanden erzählen und..."

"So, so! Aber sicher hast du es im zweiten Sieb geprüft. - Es ist das Sieb der Güte.
Ist das, was du mir erzählen willst, gut?" - Zögernd sagte der andere: "Nein, im Gegenteil..."

"Hm", unterbrach ihn der Weise, "so laßt uns auch das dritte Sieb noch anwenden. -
Ist es notwendig, daß du mir das erzählst?" - "Notwendig nun gerade nicht ..."

"Also”, sagte lächelnd der Weise, "wenn es weder wahr noch gut noch notwendig ist,
so laß es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit.
"

• - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
( Sokrates wurde um 470 v. Chr. in Athen geboren und 399 v. Chr. zum Tode durch Vergiften (Schierlingsbecher) verurteilt. Er gilt als Urvater der Philosophie. Da Sokrates selbst keine Schriften hinterlassen hat, verdanken wir seine Gedanken und Ideen vorwiegend seinem Schüler Platon.)

Die Ziele und Motivation ausmachen der Wahrheitsgehalt der Wahrheit..... *g*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
sokrates.........
.......konnte noch kein fußball sehen und kannte auch keine zeitlupe! *ggg*
Wahr ist
*******alm:
........das tor wurde als tatsachenentscheidung anerkannt!

Wahr ist aber auch, dass es kein Tor war.

********ebre:
...wie wir Kenntnis von der Wahrheit erhalten, also durch Wissenserwerb oder auch vorab, wobei damit immer eine gewisse Wahrnehmung einhergeht. Wie kommt man also zu der Erkenntnis, dass man bei der Wahrheitsfindung die Wahrnehmung außen vor lässt.
Wissenserwerb erwirbt Wissen - nicht mehr, nicht weniger.
Dieses Wissen könnte der Prüfung hinsichtlich falsch oder wahr ggf. nicht standhalten.
Die Erde ist eine Scheibe war auch einmal Wissen.
Dass die Wahrnehmung per se außen vor bleibt, konnte ich bislang nicht herauslesen.

**e:
Wahrheit ist definiert, eine Absprache zwischen Menschen.
An dieser Stelle vermisse ich noch eine Stellungsnahme zu meinem >Bienentanz<.

@****ge
Ich bitte um genaues lesen und nicht um Interpretation des Gelesenen.
Nicht nur bei diesem Thema, doch besonders bei diesem Thema, sind Interpreationen des Geschriebenen unzulässig - ggf. nachfragen, doch nicht interpretieren...
pue schreibt klar und deutlich und erläutert auch gerne etwas nochmals, wenn er nicht gleich verstanden wird. Seine Gedankengänge sind stringent und wenn man diese nicht wahrhaben möchte, so bedarf es der Aufdeckung eines Fehlers oder zumindest des Weckens eines Zweifels.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
es war nicht.......
Wahr ist aber auch, dass es kein Tor war

.....aber nu ja!

also, ja!

ein wahres tor, zu sehen im tabellenmanagement...............

der rest ist schnee von gestern.

calm*herbstgrüße*
*******alm:
ein wahres tor, zu sehen im tabellenmanagement...............

der rest ist schnee von gestern.

Im Tabellenmangement sehen wir ein unwahres Tor, welches aber als Tor anerkannt wurde.
Im Schnee von gestern werden wir dies aber - bis auf ein paar Wenige - vergessen.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
also,
ein stückchen mehr vergessene wahrheit, verwischt mit der realität.

wahrheit als realitätsunangepasste aussage?
Ja, calm.

wahrheit als realitätsunangepasste aussage?

Solange, die, die sich darüber einig sind, was als wahr gelten soll, wäre alles in Ordnung. Es wird erst dann an der Annahme "herumgebastelt", wenn sich die Parteien nicht mehr einig sind, gezweifelt wird bzw. die Wahrnehmungen korrelieren.

Ist es immer notwendig, die Wahrheit herauszufinden? *gruebel*
*******use Mann
3.197 Beiträge
Es wurde ein Tor
welches keines war für "wahr" erklärt (Tabelle).
Gewissermaßen haben sich die Beteiligten darauf geeinigt, daß dieses
Tor wahr sei.
Für die profitierende Mannschaft bedeutet dieses "Nicht -Tor" 2 Punkte.
Diese 2 Punkte können am Ende Mehreinnahmen in Millionenhöhe bedeuten
-für einen anderen Verein der Verlust derselben.
Oder Bayern wird am Ende nicht Meister (auch wenn es derzeit nicht so aussieht). *g*

Ist es möglich, sich auf eine Wahrheit zu einigen, die offensichtlich nicht der Realität
entspricht ( Tatsachenentscheidung) ?

Ich denke nicht.
**e Mann
2.564 Beiträge
Zum Tor
Ob ein Tor "gegeben" wird oder nicht, entscheidet der Schiedsrichter. Schon der Ausdruck "gegeben" zeigt an, dass Zweifel an einem Tor möglich sind. Eine Videoentscheidung ist nicht vorgesehen. So what, was hat das mit Wahrheit zu tun? Der Ball war im Tor und der Schiri hat nicht gesehen, dass er zwischenzeitlich im Aus war. Der Sachverhalt ist eindeutig und die Regeln besagen, dass dieser Vorgang als Tor zählt. Auch der Schiri wird an der Wahrheit, dass der Ball kurz im Aus war, später nicht gezweifelt haben.

In Wirklichkeit war der Ball im Aus.
Die Aussage "Der Ball war im Aus" ist wahr.
"Die Schiedsrichterentscheidung war falsch": auch wahr.
"Der Schiedsrichter hat es anders gesehen oder hatte andere Beweggründe, das Tor zu geben": wahr.

Das Tor selbst kann weder wahr noch falsch sein.
Auf der Tabelle bleiben Zahlen zurück, die sicher entscheidend sind. Dennoch sind sie regelkonform zustande gekommen.
Es besteht nirgendwo Anlass, an irgend einer dieser Wahrheiten zu zweifeln. Zudem sind sich doch wohl alle einig.
**e Mann
2.564 Beiträge
Zum Bienentanz
Ja, es ist letztendlich nicht sicher, ob die Bienen nicht auch einen Wahrheitsbegriff haben. Anderseits ist die gegenseitige Zeichengebung noch kein Hinweis darauf. Die Tiere warnen sich gegenseitig bei Gefahr. Das wird sich im Laufe der Entwicklung komplexeren Lebens so entwickelt haben.
Ein Kind, dass seine Mutter täglich um 13 Uhr in der Küche klappern hört, braucht keinen Wahrheitsbegriff, um mal eben nachzuschauen, ob das erwartete Mittagessen bald fertig ist. Das Klappern ist ihm ein eindeutiges Zeichen und die Mutter hat es noch nicht einmal bewusst eingesetzt. Wenn sie es dann täte, hätte es immer noch nicht mit Wahrheit zu tun; es handelte sich um eingeübte Verhaltensmuster.

Der Begriff Wahrheit definiert sich nicht dadurch, dass etwas tagtäglich funktioniert und hierbei auch Zeichen eingesetzt werden. Der Wahrheitsbegriff selber ist ein überhöhter, will heißen: ich beurteile eine oder sogar eine Verknüpfung von Aussagen.

Wahrheit oder Unwahrheit sind Ergebnisse einer Untersuchung. Also müssten Bienen nicht nur Zeichen geben, sondern auch untersuchen, ob die Zeichen richtig sind. Darüber hinaus müssten sie ein Zeichen entwickelt haben, dass für wahre und unwahre Ergebnisse steht. Ich bezweifle allerdings, dass sie das haben.
Was ich gerade überlege, Ist Wahrheit von Erkenntnis der Wahrheit abhängig?

**e:
Wahrheit oder Unwahrheit sind Ergebnisse einer Untersuchung. Also müssten Bienen nicht nur Zeichen geben, sondern auch untersuchen, ob die Zeichen richtig sind. Darüber hinaus müssten sie ein Zeichen entwickelt haben, dass für wahre und unwahre Ergebnisse steht.

Anhand deines Beispiels: Die Biene zeigt einen Weg. Dieser ist eben wahr oder unwahr. Ist es für die Wahrheit unabdingbar, das andere diese Wahrheit erkennen und bestätigen oder nicht bestätigen (Zeichen für wahre und unwahre Ergebnisse)?

Oder anders: Auf dem Tisch liegen 3x7 Äpfel. Ich äußere zu meinem Sohn:" Du, da liegen 21 Äpfel." Mein Sohn rechnet nach und verrechnet sich: 3x7=29, und bescheinigt mir anschließend Unwahrheit.

Meinem Denken nach müßte es möglich sein, daß ich eine wahre These äußern kann, ohne das sie von einer Zweiten Person auch für wahr gehalten wird (Absprache)
Denn nach meinem Denken, ist das nicht der andere Mensch, der mir Wahrheit bescheinigt, sondern es ist die Realität, die mir zeigt, ob etwas wahr oder nicht wahr ist. Die Realität zeigt mir ob der gezeigte Weg der Biene wahr ist.

So ist meine Idee.
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