Ich denke, wir diskutieren drei verschiedene Lesarten die Wahrheit betreffend.
1. Wahrheit im logischen und aussagelogischen Kontext: Dazu gehören die Mathematik und Logik. Die Grundlagen sind klar definiert und es gibt nicht zwei verschiedene Interpretationen des gleichen Tatbestands. Dazu gehört 1=1, 4>3 und somit auch auch Karin ist größer als Anne, wenn wir die gleichen Ausgangsbedingungen voraus setzen: beide stehen barfuß, aufrecht und gemessen wird von der Fußsohle zur Schädeldecke.
2. Wahrheit im allgemeinsprachlichen Gebrauch, zum Beispiel beim Indizienprozess. Die Wahrheitsfindung wird dadurch erschwert, dass nicht alle Details bekannt sind oder ein Tatbestand durch viele verschiedene Faktoren bestimmt wird, die letztendlich nicht mehr eindeutig nachvollzogen werden können.
Gutes Beispiel hierfür ist die Geschichtsschreibung. Es ist unmöglich, alle Faktoren zur Entstehung des Nationalsozialismus auf den Punkt zu bekommen. Es sind so viele Prozesse, die dazu noch zeitlich parallel abgelaufen sind, dass wir nur einzelne Details betrachten können. Allein die Auswahl des betrachteten Details ist eine einseitige Darstellung des Tatbestands.
Ein anderes gutes Beispiel ist der Ehestreit, wo der Psychologe am Ende sagen wird: "Es gehören immer beide dazu". Das wird aber nicht die Sichtweise der einzelnen Partner sein, die aus ihren Emotionen heraus die Entwicklung anders beurteilen. Streng genommen wird hier nie die Wahrheit ans Licht gebracht werden können, da zu viele Details dazu gehörten.
3. Wahrheit im Sinne von Wirklichkeit. Das was ich wahrnehme, ist wahr. "Der Baum ist wahr" bedeutet, er existiert.
Mit Punkt drei komme ich nicht klar und möchte, wie schon gefordert, die Bedeutung von wahr und wirklich deutlich unterschieden haben. Anzumerken bliebe, dass dem Begriff Wirklichkeit ein ebensolcher Thread gut täte.
Die Lesarten 1 und 2 lassen sich auf die reine Logik zurückführen. Der Unterschied zwischen ihnen liegt lediglich darin, dass wir einmal alle Faktoren kennen, ein andermal eben nicht. Im letzten Falle bleibt eine Interpretationsbreite zurück.
Zurück bleibt meine anfänglich erläuterte These der redundanten Wahrheit, die besagt, dass alles, was wir als objektiv wahr annehmen, eben von uns klipp und klar definiert ist, Wahrheit somit nur die Erfüllung der eigenen Absprache ist.
1. Wahrheit im logischen und aussagelogischen Kontext: Dazu gehören die Mathematik und Logik. Die Grundlagen sind klar definiert und es gibt nicht zwei verschiedene Interpretationen des gleichen Tatbestands. Dazu gehört 1=1, 4>3 und somit auch auch Karin ist größer als Anne, wenn wir die gleichen Ausgangsbedingungen voraus setzen: beide stehen barfuß, aufrecht und gemessen wird von der Fußsohle zur Schädeldecke.
2. Wahrheit im allgemeinsprachlichen Gebrauch, zum Beispiel beim Indizienprozess. Die Wahrheitsfindung wird dadurch erschwert, dass nicht alle Details bekannt sind oder ein Tatbestand durch viele verschiedene Faktoren bestimmt wird, die letztendlich nicht mehr eindeutig nachvollzogen werden können.
Gutes Beispiel hierfür ist die Geschichtsschreibung. Es ist unmöglich, alle Faktoren zur Entstehung des Nationalsozialismus auf den Punkt zu bekommen. Es sind so viele Prozesse, die dazu noch zeitlich parallel abgelaufen sind, dass wir nur einzelne Details betrachten können. Allein die Auswahl des betrachteten Details ist eine einseitige Darstellung des Tatbestands.
Ein anderes gutes Beispiel ist der Ehestreit, wo der Psychologe am Ende sagen wird: "Es gehören immer beide dazu". Das wird aber nicht die Sichtweise der einzelnen Partner sein, die aus ihren Emotionen heraus die Entwicklung anders beurteilen. Streng genommen wird hier nie die Wahrheit ans Licht gebracht werden können, da zu viele Details dazu gehörten.
3. Wahrheit im Sinne von Wirklichkeit. Das was ich wahrnehme, ist wahr. "Der Baum ist wahr" bedeutet, er existiert.
Mit Punkt drei komme ich nicht klar und möchte, wie schon gefordert, die Bedeutung von wahr und wirklich deutlich unterschieden haben. Anzumerken bliebe, dass dem Begriff Wirklichkeit ein ebensolcher Thread gut täte.
Die Lesarten 1 und 2 lassen sich auf die reine Logik zurückführen. Der Unterschied zwischen ihnen liegt lediglich darin, dass wir einmal alle Faktoren kennen, ein andermal eben nicht. Im letzten Falle bleibt eine Interpretationsbreite zurück.
Zurück bleibt meine anfänglich erläuterte These der redundanten Wahrheit, die besagt, dass alles, was wir als objektiv wahr annehmen, eben von uns klipp und klar definiert ist, Wahrheit somit nur die Erfüllung der eigenen Absprache ist.