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Wahrheit oder Pflicht
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Was ist Wahrheit?

****ta Frau
2.135 Beiträge
@ domsub
Die Wahrheit als solche kann nur etwas Absolutes sein, weil sie mit der Wahrheit der vielen Annahmen nichts zu tun hat. Sie ist etwas Ideelles, vielleicht irgendwann von klugen Köpfen erfunden, um unseren Geist auf die Reise zu schicken.

Allzu häufig wird Wahrheit mit Wahrscheinlichkeit verwechselt. Aber was wahrscheinlich erscheint, muss deshalb nicht unbedingt auch gleich wahr sein.
Allerdings kann auch alles wahrscheinlich sein, wenn es noch nicht ausgeschlossen ist.

Das bezieht sich aber eher auf die vielen Manifestationen, in denen sich die Wahrheit zeigen kann. Was wir dann, wenn wir etwas ausgeschlossen haben, zurück behalten ist immer noch nur ein geringer Anteil an der gesamten Palette der absoluten Wahrheit, die wir als Idealform suchen, und zu deren Näherung wir die Zusammenhänge aller Farben begreifen müssen (sorry, mir fällt kein anderes Beispiel ein, ich bin halt painter *smile*

Das heisst aber nicht, dass wir immer komplett daneben liegen. Ich halte ich es für möglich, dass wir wie blinde Hühner, die immer mal ein Körnchen finden, dennoch da und dort einen Näherungswert finden, auch wenn wir am großen Trog der Erkenntnis vorbei marschieren.

Was wir z.B. inzwischen wissen ist, dass die Welt durch Dynamik funktioniert. Wer weiss? Eventuell ist auch die Wahrheit ebenso dynamisch.
Ja eben das sehe ich auch bei dieser wissenschaftlichen Ansicht des Universums. … (usw. bis) …, was wissenschaftlich als "bewiesen" gilt.

Für mich ein zwingender Beleg für deinen festen Unwillen, deine kriterienarme Abneigung gegen Wissenschaft zu begründen. Für jemanden, der etwas von Wissenschaft und von Astrophysik im Allgemeinen versteht, ist das ermüdend, enttäuschend und ärgerlich.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Wer macht den Fortschritt, wenn man es als solchen definieren will, in den Wissenschaften denn aus ?
Es sind die 'klugen Köpfe', die Philosophen und Einzelbegabten, die per persönlichen Geschicks befähigt, das Chaos des Nichtwissens in erkennbare und anschauliche Zusammenhänge, für sich selbst und die anderen Menschen, teilweise transponieren können.
wahrscheinlich gewiss...
Wenn etwas eine Wahrscheinlichkeit von 1,0 (100 %) zukommt ist es wahr. Damit ist es gewiss. Gewisse Regeln der Thermodynamik sind gewiss, weil sie - allerdings in einer Kausalkette - unsere Erfahrung begründen.

Das was sich täglich in den 1 Milliarden (?) Hubräumen der Autos dieser Welt abspielt (Verbrennungsprozess) ist gewiss, den wir erFAHREN es (kausal). Die dem zugrunde liegenden Gesetze der Physik sind somit wahr.
**e Mann
2.564 Beiträge
Das Fallen des Apfels ist wahr, weil wir den Prozess des Fallens definiert haben. Das grundlegende Gesetz dazu erfand Newton, als der Apfel ihm auf die Birne fiel.

Dass es eine praktische Erfindung war, mit der wir seit 1665 gut leben konnten, ist unbestritten. Nur sehen wir diese Grundlage, das Gravitationsgesetz, heute nicht mehr uneingeschränkt als wahr an. Es ist ein Grenzfall kleiner Felder.

Das Gravitationsgesetz gibt weder eine Ursache für die Gravitationskraft an, noch erklärt sie, wie die Gravitation über die Entfernung wirken kann. Wahr am Gravitationsfeld ist alleine, dass wir das, was wir Gravitation nennen, auch als solche wieder erkennen.

Wahr ist das, was nach unser Vorhersage funktioniert und gemessen werden kann. Somit ist heute die Photonenverschränkung als wahre Tatsache anerkannt. Wir sehen ein Phänomen, benennen es und wenn wir es ein zweites Mal sehen, sagen wir: Ah, das ist doch das, was wir so benannt haben. Keiner merkt, dass wir dabei nur Wiedererkennen und einen schönen Namen für etwas haben. Die Grundlage, das Phänomen zu erklären, haben wir damit noch nicht gefunden.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Wenn man es mal nicht durch die rosarote Brille der Wissenschaftshörigkeit betrachtet, sondern ganz neutral hinterfragt, bleibt die Frage. Gibt es denn überhaupt irgendetwas das die Wissenschaft (aber nicht nur diese, der Ausgewogenheit wegen auch die Philo, Religion, Kunst, Mathe, Quantendings, etc. ... also alle kognitiven Bereiche) auch nur annähernd in den Bereich der wahren Erkenntnis geführt hat ?

http://de.wikipedia.org/wiki … 3%B6ster_Probleme_der_Physik
Es kann keine wahre Erkenntnis geben, es sei denn, man würfe Wahrheit und Erkenntnis in einen Topf. Das tun nicht Wissenschaftlerinnen, das tun Gläubige.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Ich vermag meine Erkenntnis(se) nicht von meinen Wahrheiten zu trennen.
Man beachte bitte den Stellenwert der Reflexivpronomina im Satz.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Bei solchen Betrachtungen
wird immer der Grenzbereich der Wissenschaft herangezogen, warum
-schwarze Brille?

Egal ob Universum, Urknall oder Quanten -immer sind unsere Wahrnehmungsmöglichkeiten stark eingeschränkt durch Entfernungen,
Zeit oder Charakter (Quanten).
Deshalb sind Theorien schwer zu widerlegen/ zu bestätigen.
Wie sieht es denn in der klassischen Physik, Biologie und Chemie aus?

Erstaunlich, wie die Wissenschaftshörigen unser Leben verändert haben.
Unsere Vorfahren vor 500 Jahren hätten uns wohl alle verbrennen müssen. *smile*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Im Grunde ist es 'ne Wiederholung dessen, was bereits gesagt wurde. Es gibt keine absolute Wahrheit. Man kann hin und wieder gemeinsam Etwas temporär für wahr erachten, aber das zerfällt wieder in der Gesamtheit der Meinungen.

Das Exaltieren eines kognitiven Teilbereichs zur Deutung der Welt ist persönliche 'Geschmacksache' . Der eine steht mehr auf Kunst, der andere auf Wissenschaft..pp.
Aber es ist keiner weiter als der andere.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Erstaunlich, wie die Wissenschaftshörigen unser Leben verändert haben.

Änderung als ein Kriterium für den Wahrheitsbegriff ist zutreffend. Alles ändert sich laufend.
Das Erstaunen hingegen bleibt relativierbar.

Unsere Vorfahren vor 500 Jahren hätten uns wohl alle verbrennen müssen.

Wer ist mit uns (das 2. im Satz) gemeint und wieso verbrennen ? Verstehe ich nicht.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Als Ketzer
oder *hexe* ... *g*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
ach so , die Religiösen haben die wissenschaftlich Forschenden verbrannt. Na ja nicht nur die sondern alle Andersdenkenden, und an der Tagesordnung stand das wohl auch nicht. Sie sahen halt in Kernfragen ihre Pfründe schwinden.
Zum Glück hat sich diese absolute Methodik etwas geändert. Weil ich in der Schule mit Mühe das Atommodell nebst Periodensystem und ansatzweise die Relativitätstheorie verinnerlicht habe, beisse ich doch die Quantentheoretiker nicht aus dem Leben.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
die wahrheit........
......ein versuchsobjekt.

mehr nicht und immer wieder.

hier 2 seiten noch!

namd
********8864:
Bei solchen Betrachtungen
wird immer der Grenzbereich der Wissenschaft herangezogen, warum
-schwarze Brille?

Nunja, weil der geneigte Atheist gerne mit dem Grenzbereich der Wissenschaft um sich haut wenn er über die Unwissenheit des Gläubigen herzieht.

Viele Personen meinen etwas zu wissen. Und das betrifft Gläubige und Nichtgläubige gleichermaßen.


Für die Verbreitung der Evolutionstheorie oder der Quantentheorie wärst du vor 500 Jahren in so gut wie allen Kulturen mit dem Tode bestraft gewesen, bei Leibe nicht nur in den christlichen. Selbst bei den alten Griechen wärst du ausgelacht geworden. Und es passiert doch heute auch nichts anderes. Das "falsche" Wissen kann auch heute noch tödlich sein. Mach mal mit Snowden in der Wildnis von Montana einen Waldspaziergang machen und sag vorher der CIA Bescheid. Und siehe, du kommst allein wieder. Selbst heute, wenn dein Wissen zu brisant ist, könntest du plötzlich einen Unfall haben....
Nur das sich bei den Herrschenden der Fokus verändert hat. Ob schwarzes Loch oder keins, das ist der Merkel pupsegal. Kopier mal streng geheime Kanzleramtsakten zum Zwecke der Wissensverbreitung, zur Bekanntmachung der Wahrheit über ....., Dann kannst du mal sehen, wie du heute behandelt wirst, wenn du das falsche entdeckst. Der Grund wird dann sein:
****e_H:
Sie sahen halt in Kernfragen ihre Pfründe schwinden.

hier 2 seiten noch!

hihi, wie beim drehen: "es bleiben noch fünf blättchen".
notfalls eröffnen wir wahrheit II. ist immer gut, wenn man zwei davon hat.
Eben, ich habe auch immer ein paar Ausweichmöglichkeiten für mein Tabakzubehör zu Hause *ggg*
Wenn das leere Schächtelchen alternativlos ist.............. *ggg*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wow,
wie in einer *tipp* gemeinschaft,

ist wahrheit eher wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich?

der rechtsweg ist eher ausgeschlossen.

*bussi*@mm
****ta Frau
2.135 Beiträge
Wahrheitsfindung
„Wenn ich lügend sage, dass ich lüge, lüge ich oder sage ich Wahres?“
„Du sagst Wahres.“
„Wenn ich Wahres sage und sage, dass ich lüge, lüge ich.“
„Du lügst offenbar.“

aus Wiki, Das Lügner-Paradoxon
unfündig
Die Wahrheit eines Satzes erweist sich aus der Übereinstimmung mit dem Sachverhalt. Das kann ich (hier) nicht beurteilen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Ich schon : Wiki lügt immer.
****ta:
Wenn ich lügend sage, dass ich lüge,

Da weiß ich nicht, wie ich das in der Realität formulieren soll. als theorethisches Konstrukt wunderbar, ich finds auch toll, aber mir fällt nicht ein wie ich lügend lügen soll. Welche Satzformulierung nimmt man wenn man lügend lügt?

bei
****ta:
„Wenn ich Wahres sage und sage, dass ich lüge, lüge ich.“
geht das noch eher, aber es endet nicht in einem Paradoxon, zumindestens für mich. Obwohl, wie kann ich wahres lügen?
*******use Mann
3.197 Beiträge
Das Lügen -Paradoxon
ist auch für mich keins, sondern nur logische Konsequenz.

Wobei Teil 1 auch rein theoretischer Natur ist, da keine Aussage
enthalten ist, die wahr oder unwahr sein könnte.

Die Aussage "Ich lüge" ist absolut immer eine Lüge, da niemand es schaffen
kann, zu 100% zu lügen.
Umgekehrt genauso mit "Ich sage die Wahrheit".

Eine Logik ähnlich der Negation der Negation.
**e Mann
2.564 Beiträge
Wenn ich lügend sage, dass ich lüge, lüge ich oder sage ich Wahres?

Der Trick ist die Selbstbezüglichkeit, die Rekursivität. Paradox ist es nur, wenn sich das Lügen auf die Lüge selbst bezieht. Gibt es ein zweites Objekt, an dem sich die Lüge fest machen kann, so löst sich das Paradoxon schnell auf:

Ich bin männlich.

Die Lüge: Ich bin weiblich.

Wenn ich lügend sage, dass ich weiblich bin, dann sage ich das lügend. Also lüge ich.

Ich könnte auch sagen:

Es ist die Wahrheit, dass ich weiblich bin.

Auch das ist lügend gesagt und falsch, denn die Wahrheit wäre:

Es ist die Unwahrheit, dass ich weiblich bin.
Die Sprach-Probleme
Ein Aussagesatz kann wahr oder falsch sein. Das entspricht (den Regeln) der zweiwertigen Aussagenlogik (man kann sich natürlich auch andere Entsprechungen denken, wie z.B. die eigene persönliche Logik...). Die (allgemeine) Logik hat sich aber weiter entwickelt und es ist eine mehrwertige Logik entstanden.

Ich rede hier nicht von ('mit') der (komplexen) mehrwertigen Logik.

Wahr ist etwas, wenn es mindestens einen Sachverhalt entspricht. Wenn ich einmal etwas wahres gesagt habe, dann entspricht der Satz mindestens einmal einem Sachverhalt. Also ist er mindestens einmal wahr (gewesen). Also habe ich wahres gesagt oder ein Satz war wahr (ich lasse hier mal die Komplikationen mit den Begriffen 'Lüge' oder 'lügen' weg und rede jetzt zunächst nur davon etwas 'wahr' oder 'falsch' aussagen oder etwas 'wahres' oder 'falsches' sagen). Damit sage ich die Wahrheit oder ich sage nichts falsches.

Das Problem liegt darin, dass es unbestimmt ist, ob man meint, dass man immer oder einmal (in einer bestimmten Situation) etwas falsches sagt oder immer oder (nur) einmal etwas wahres sagt.

Ist ein Lügner nun einer der immer lügt oder einer der nur einmal lügt? Ist ein Lügner einer, der immer etwas falsches sagt oder einer der nur einmal etwas falsches sagt? Die Antwort ist schwierig. Das ist ein Problem der Sprache und damit auch der Sprachphilosophie.

Anmerkung:

Um den Begriff 'Lüge' im Zusammenhang mit wahr / falsch zu verdeutlichen möchte ich ihn (noch einmal) in einem Beispiel verwenden:

' Die Zahl 2 ist größer als die Zahl 1'. Dieser Satz ist wahr, also ist dieser Satz keine Lüge. Also lüge ich nicht.

Für die Kritiker der Zahlentheorie etwas genauer:

'Die Menge von 2 ist mehr als die Menge von 1'. Dieser Satz ist wahr, also ist dieser Satz keine Lüge. Also lüge ich nicht.

Beide Sätze entsprechen dabei mindestens einem wahren Sachverhalt.
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