Ist bei der Wertschätzung der Blickwinkel entscheidend
Allgemeine Ansichten von den Werten, finden sich insbesondere in der Güterethik wieder. Wenn man etwa die Wirklichkeit betrachtet, kann es keinen Zweifel geben, dass etwa Gold von einem Gewicht geprägt wird, auf dessen Maßeinheiten man sich irgendwann einmal einigte. Die zweite Wirklichkeit ist die Bemessung seines Wertes und diese, vielleicht auch manipulierten Vorgänge, können über Schicksale von Menschen befinden. Tatsächlich haben die Werte nur relative Bedeutung wenn auch ihre Geltung einschneidende Folgen haben kann. Wenn wiederum Wertmaßstäbe Ergebnis eines bloßen Gefühls sind, bewegt man sich womöglich in einem ganz anderen Bereich und dort könnte man vielleicht zwei Wirklichkeiten wahrnehmen.
Betrachtet man einmal die Wertschätzung. Hier kann es die eine Sicht einer Person geben, sich nicht wertgeschätzt zu fühlen. Die andere Person sieht dies völlig anders und ist der Auffassung, sie schätzt die erste Person herausragend wertvoll ein. Handelt es sich bei der Wertschätzung doch um eine Zugewandtheit, die mit Respekt, Wohlwollen und Anerkennung verbunden ist und die sich in Interesse, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit widerspiegelt, so müssten doch zu einem bestimmten Zeitpunkt die Wirklichkeiten beider Personen übereinstimmen, also das Bestreben der einen „sie schätzt wert“ mit dem Wahrnehmen der anderen, sie wird wertgeschätzt, korrespondieren.
Vielleicht finden aber beide in ihren Wirklichkeiten dennoch nicht zueinander, weil der Wertemaßstab für beide, was unter Wertschätzung zu verstehen ist, gerade nicht übereinstimmt, sie sich womöglich gar nicht auf Werte geeinigt haben und dies aber die Grundvoraussetzung dafür ist, das ihre Wahrnehmungen harmonieren können.
Oder ist es im Ergebnis völlig egal, ob eine Übereinstimmung erzielt wird? Kommt es insoweit nur darauf an, ob eine Person wertschätzt und eine positive innere Haltung dem anderen gegenüber hat oder auch darauf, ob sich die wertgeschätzte Person auch so fühlt? Können die Wertschätzung oder die ihr zugrunde liegenden Werte als Maßstab im Konflikt stehen, je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet? Könnte und dürfte man ruhigen Gewissens der einen oder anderen Seite Werteblindheit, also das fehlende Gefühl für bestimmte Werte vorhalten, weil eine Übereinstimmung nicht zu erzielen ist? Was versteht man dann unter einer positiven Wertschätzung und aus welcher Sicht kann man die sie liefernde Person bewerten? Aus ihrer, die des Dritten oder sollte man einen neutralen Betrachtungswinkel wählen?