Die böse Lust und die böse Idee als Macht.
Der Film zeigt anschaulich die Wirklichkeit von bösen Menschen im Gegensatz zu guten. Die Fälle des Tötens von Menschen bilden dabei immer das Extrem. Man kann leider keine Filme mehr von Fällen vor 100... 1000 ... 2000 Jahren drehen.
Schon immer ist der Mensch seinen Artgenossen in dieser extremen Form begegnet. Grenzfälle waren die bei denen Menschen andere getötet haben, um selbst zu überleben (Kannibalismus). Es gab und gibt auch Richter und ihre Henker. Es gibt die Tötung auf Verlagen und die Selbsttötung. Einen besonderen Unterschied bildet das töten in der Gruppe(Gemeinschaft) bis hin zum töten als Volk oder Volksgruppe im Krieg.
Bei der ethischen Bewertung solcher Handlungen muß man immer nach dem Grund fragen und danach im Hinblick auf böse und gut urteilen (bewerten). Es ist ein Unterschied, ob ein Individuum eine Einzelperson sadistisch hinschlachtet oder ob einem Mensch geholfen wird, ihn von seinen qualvollen Schmerzen durch eine Krankheit zu befreien. Es ist etwas anderes ob ein Geschworenengericht sich für die Hinrichtung eines Serienmörders entscheidet oder ob ein Stab von Generälen über den Abwurf einer Atombombe über einer Großstadt befindet.
Solche bösen Handlungen haben immer ein rationales und irrationales Moment. Die Lust eines Serienmörders an den Qualen seines Opfer ist irrational. Dabei ist das Vorgehen und das planende Handeln wieder rational. Das Kalkül, eine Großstadt in Schutt und Asche zu legen, kann taktisch sinnvoll und innerhalb eine Strategie eines Krieges effizient sein. Eines Krieges, der jedoch wiederum einer Idee folgt. Einer Idee die ebenso irrational ist (Rassismus). Im Gegensatz zu Ideen beispielsweise Land zu bewässern und Gemüse anzubauen.
Beide Ideen, die des Tötens wie die des Anbauens, zeigen den Willen zur Macht nur in unterschiedlicher Stoßrichtung.
Insofern ist die Bedingung immer im Wesen des Menschen zu suchen. Erklärungen mit einer Theorie der Entwicklung des Menschen (Evolutionstheorie) sind dabei eher geeignete solche Handlungen zu rechtfertigen (abgesehen davon, dass man den Eindruck hat diese Theorie kennt jeder und jedermann kann sich dadurch die Dinge erklären). Aber das berührt dann wieder die Frage nach der Schuld und der Strafe, zwei völlig unabhängigen, wenngleich unmittelbar damit verknüpften, Gegenstandsbereichen.
Es gibt im Menschen also nicht nur die Lust am Wohlgefallen, sondern auch am töten. Sie ist die Befriedigung eines Bedürfnisses auf Rechnung des anderen. So banal und knapp diese Formulierung klingt, so scheint sie sich doch als Hypothese für eine Erklärung (Reflexion) "des Bösen" zu eignen und sich schließlich darin sogar zu kondensieren.
Der Mensch hat also in der Befriedigung von Lust und Macht ein Moment seiner Bestimmung welches ihn ausmacht und was mit dem der anderen Menschen übereinstimmen kann oder nicht.