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Was, wenn es den freien Willen nicht gibt?

**e Mann
2.564 Beiträge
Themenersteller 
he he
**e Mann
2.564 Beiträge
Themenersteller 
Sicherlich ist das Problem hausgemacht. Es wird keinen Bereich im Körper geben, wo dran steht: Bewusstsein, Unterbewusstsein, hier -> lang zum Willen.
Das sind Hilfskonstrukte und solche erfundenen Strukturen sind in ihren Vereinfachungen immer fehlerhaft. Wahrscheinlich wird sich auch in ferner Zukunft die Bedeutung von Determinismus sowie Indeterminismus in ihrer heute interpretierten Art nicht mehr halten können.

Neulich sah ich einem Bericht über die Vorstellungen, die schlaue Menschen von den weiteren Dimensionen (bis zur zehnten!) haben und irgendwo, bei der achten oder so, wurde klar, dass wir unsere heutige Vorstellung von einer fortschreitenden Zeitschiene nicht mehr werden halten können. In dieser Dimension existieren unsere heutige Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft gleichzeitig. Das bedeutet, dass wir alle unsere Lebensabschnitte gleichzeitig leben, sie aber nur in einer eindimensionalen Zeitreise erleben. Unter diesem Aspekt müsste Determinismus noch einmal ganz neu definiert werden.

Ich bin mir der Schwierigkeit bewusst, dass wir hier im Sexforum nicht die Frage lösen werden, die sich die Menschheit seit 3000 Jahren, wenn nicht schon sehr viel länger, stellt, nämlich die nach dem freien Willen. Das wäre vermessen.

Ich schaue also auf fragwürdige Parameter, unbewiesene Vorgaben, eine nicht enden wollende Diskussion um die Existenz des freien Willens (die ich deshalb von vorne herein ausschließen wollte) und stelle fest, dass es so kein Fortkommen gibt.

Ich stelle aber auch fest, dass es mir nicht behagt, wenn Moral und Strafgesetz auf einer ebenso unbewiesenen, zumindest umstrittenen These, nämlich der vom freien Willen, aufbaut und nicht hinterfragt wird. Ich verstehe nicht, warum keiner hier den Mumm hat, zumindest theoretisch die Konsequenz zu durchdenken, die die Nichtexistenz des freien Willens augenscheinlich hätte.

Das ist in meinen Augen ja vorerst gar nicht so viel und betrifft alleine die Frage nach der Schuldfähigkeit einzelner Individuen. Meinetwegen lassen wir den freien Willen außen vor und diskutieren diese Frage unabhängig davon. Das geht auch.
**e:
Ich verstehe nicht, warum keiner hier den Mumm hat, zumindest theoretisch die Konsequenz zu durchdenken, die die Nichtexistenz des freien Willens augenscheinlich hätte.

Mach mal vor......
Der Mumm ist schon da. Nur führt dich dein Denken nicht dahin, wo des es gern hin hättest.....
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Was ist...
... freier Wille?

Wir räsonieren hier über etwas nicht genau definiertes.

Ist freier Wille das, von dem Pierre de Beaumarchais sagt: "Boire sans soif et faire l'amour en tout temps, madame, il n'y a que ça qui nous distingue des autres bêtes."?
*********anda Frau
577 Beiträge
was, wenn du, pue, erleuchtet bist. oder sogar ich schon? yoko, calm, oberarm und das onkelchen. und wir alle. vajra und ich sind ja schon per se erleuchteter, nech.

Oh, wie süß, das sehe ich jetzt erst. *blume*
Danke danke -- auch wenn das jetzt ganz anderes großes Kino ist (wenn schon der Nager nicht nach Bollywood darf!)

Da kommt mir gleich in den Sinn, dass es gut so ist, wie es ist: Unsere Erziehung, unser Strafrecht, etc. Es gibt solche philosophischen Strömungen, die am Mäander ansetzen und den kleinsten gemeinsamen Nenner im Miteinander suchen. Das Resultat am Beispiel Strafmaß wäre für Freidenker ein viel zu einengendes Gesetz, während es für den Kleingauner eine ordentliche Daumenschraube bedeutet. Wie gesagt, es besteht eine Möglichkeit, dass alles gut so ist, wie es ist.

Wenn wir uns also als Freidenker fühlen, werden wir unter Umständen Unzustände und Reformen herstellen wollen, die andere (ich will nicht schreiben kleinere Geister) noch nicht im geringsten beschäftigt haben. Oder wenn doch: Wie sie der Strafe entgehen können.

Ich fühle mich hier in der Diskussion nicht gut aufgehoben, weil ich das Gefühl habe, pue wolle sie moderieren. Aber er scheint auf irgendetwas hinaus zu wollen, das die Mitdiskutanten nicht erfüllen. So empfinde ich die Diskussion als zentralistisch und gelenkt. Wenn die obere Frage lautet, "was, wenn es den freien Willen nicht gibt", und darauf eine Diskussion um die Möglichkeit oder Unmöglichkeit eines freien Willen entflammt, dann sollte man dies akzeptieren. Man könnte am Ende zu dem Schluss kommen -- zu dem wir im Groben ohnehin gekommen sind, dass die Frage nach dem freien Willen so nicht zu klären ist. Auf diesem Resultat aufbauend ließe sich weiterdiskutieren. Vllt. nimmt man erst einmal die Idee, das Strafsystem zu reformieren, zurück und wendet sich ganz der Determiniertheit der Gedanken zu.

**e:
Neulich sah ich einem Bericht über die Vorstellungen, die schlaue Menschen von den weiteren Dimensionen (bis zur zehnten!) haben und irgendwo, bei der achten oder so, wurde klar, dass wir unsere heutige Vorstellung von einer fortschreitenden Zeitschiene nicht mehr werden halten können.


Diese Diskussion kenne ich als Wurmlochdiskussion und speziell seit den 80ern, wo die Auflösung des Raum-Zeit-Kontinuums populärwissenschaftlich aufbereitet wurde. Ich habe jetzt im Moment Richard Bachs Roman "Einssein" vor Augen. Mir kommt es fast schon vor, als wären diese Gedanken aktuell nicht mehr en vogue.

**e:
Ich verstehe nicht, warum keiner hier den Mumm hat, zumindest theoretisch die Konsequenz zu durchdenken, die die Nichtexistenz des freien Willens augenscheinlich hätte.

Bedarf es einer Provokation, um das Thema wieder anzustacheln? *gruebel*
**e Mann
2.564 Beiträge
Themenersteller 
Ich hatte das Thema bewusst enger gefasst, da eine Diskussion um die Existenz des freien Willens, a) schon geführt wurde und b) keine Aussicht auf eine Klärung in sich birgt.

Natürlich bin ich auf das drauf aus, was ich im Threadtitel vorgab. Dass dieses als Einschränkung und Bevormundung gesehen wird, muss ich akzeptieren, aber nicht verstehen.

Es macht keinen Sinn, darüber zu diskutieren, was wäre, wenn es einen freien Willen gäbe. Ein jeder denkt, es gibt ihn, also wäre die Konsequenz gar keine.

Was ist...
... freier Wille?

Wir räsonieren hier über etwas nicht genau definiertes.

Genau darüber wollte ich nicht räsonieren. Wenn es dir hilft: ich finde die Wikipediaseite http://de.wikipedia.org/wiki/Freier_Wille sehr ausführlich zum Thema.

Vllt. nimmt man erst einmal die Idee, das Strafsystem zu reformieren, zurück und wendet sich ganz der Determiniertheit der Gedanken zu.

Ja, können wir machen.
**e Mann
2.564 Beiträge
Themenersteller 
Von wegen zehn Dimensionen. Vielleicht interessant für die Diskussion hier die Vorstellung einer fünften Dimension, in der es unter anderem, wer hätte es gedacht, um den freien Willen geht:

https://www.youtube.com/watc … ailpage&v=gg85IH3vghA#t=2861

Man kann auch vor und zurück in die anderen Dimensionen.
Pue, dann schreibe doch mal deine Vorstellung, was passiert, wenn wir annehmen, des es keinen freien Willen gibt. Außer das es keine Schuld mehr gibt und damit jede Strafe ihre Rechtfertigung verliert....
Wohin bringt es uns deiner Meinung nach? Was gäbe es für einen Grund (Vorteil) wenn wir einen unfreien Willen annehmen??????
****ta Frau
2.135 Beiträge
Diese Diskussion kenne ich als Wurmlochdiskussion und speziell seit den 80ern, wo die Auflösung des Raum-Zeit-Kontinuums populärwissenschaftlich aufbereitet wurde. Ich habe jetzt im Moment Richard Bachs Roman "Einssein" vor Augen. Mir kommt es fast schon vor, als wären diese Gedanken aktuell nicht mehr en vogue.

Doch, das ist immer noch en vogue. Aber auf Teilchenebene.

Allmählich formt sich in mir die Frage, warum wir alle uns so sehr mit dem Gedanken des Willens aufenthalten, und diese Frage ist mir gekommen, als ich mich mit dem bis heute bekannten Verhalten der Teilchen auseinander gesetzt habe.
Die fragen sich weder in ihrer Erscheinungsform noch in ihrem Verhalten untereinander danach, ob dabei ein Wille waltet oder nicht - die machen einfach das, was sie machen, und soweit bekannt, gibt es auch keine Instanz, die ihnen sagt, was zu tun ist. Ob das Resultat dann für uns sichtbar Eisen heisst oder Phosphor, ist denen egal.
Die Fragestellung nach dem Willen, ob frei oder fremdbestimmt, ergibt sich doch erst ab einem bestimmten Grad der Sozialisation, und nur in diesem Zusammenhang ist sie interessant.
Es hat eine Menge mit unserem Ich-Gefühl zu tun, ob wir glauben, frei oder fremdbestimmt zu handeln. Wir gehen davon aus, dass wir ein Ich haben, das so handeln kann. Haben wir auch, temporär gesehen. Aber da unser Zeitradius im Denken eng gesteckt ist, überblicken wir nicht, dass aus uns, diesen zusammen gesetzten Wesen, demnächst wieder etwas ganz anderes wird. Das ist weder unserem Willen unterworfen noch steckt eine Absicht dahinter. So kann ich es im Grunde mit den Teilchen vergleichen, deren Konstellation sich auch ständig verändert und für die es keinen Unterschied macht, was sie nun sind und warum sie agieren.

Deshalb halte ich die Frage, wie es wäre, wenn wir keinen freien Willen hätten, für müssig. Ich sehe nur Unterschiede für unser Zusammenleben, denn hätten wir ein Bewusstsein für die Nicht-Existenz unseres freien Willens mitbekommen, gäbe es uns schon lange nicht mehr.
**e Mann
2.564 Beiträge
Themenersteller 
Den Fokus verändern
Hallo Domsub,

da gerate ich jetzt ein wenig ins Schleudern. Ich habe gedacht, in diesem Thread könnten wir es gemeinsam erkunden. Denn es braucht Zeit und ich hoffte, auf Argumente und Gegenargumente zu treffen, die es mir erleichtern, eine Position dazu zu finden. Zudem ist man meiner Schreiberei hier schon überdrüssig. Auch das motiviert wenig.
Ich will also versuchen, meine unreifen Gedankengänge dazu aufzuschreiben. Bitte seht es nicht als fertig an, wird wohl eher eine Skizze werden.

Ich glaube und hoffe, dass der Wegfall der Instanz freier Wille in erster Linie dem Hochmut, den der Mensch gegenüber der Natur hegt, einen Dämpfer geben wird. Der freie Wille wird als ein Alleinstellungsmerkmal des Menschen gegenüber der Tierwelt gesehen und diesen gibt er ungern auf. Er ist zu stolz auf seine Errungenschaften, als dass der große Gedanke der Freiheit schlechthin mal eben über Bord gekippt werden kann. Sie scheint uns unser größtes Gut.

Die Freiheit haben sich viele Staaten auf die Fahnen geschrieben. Das kommt aber aus einer Zeit, wo es noch Leibeigentum gab und bedeutete damals etwas anderes als heute. Es bedeutete die Freiheit von der Knechtschaft. Im Grunde hat heutzutage jeder Deutsche die Freiheit, die damals gefordert wurde. Es war ein politisches Schlagwort und ist heute verkommen zu einem Wertebegriff ohne Inhalt. Freiheit gibt es immer nur von etwas. Von was der freie Wille frei sein sollte, erschließt sich mir nicht.

Dennoch, und vielleicht gerade aus dem beschriebenen großen historischen Gefühl, wollen wir unser liebstes Kind nicht opfern. Und so hat sich der freie Wille bis heute gehalten als die geistige Instanz, die das Gute ausmacht und das Schlechte verhindert. Ich sehe keinen Menschen, dessen Wille eingesperrt ist und deshalb befreit werden müsste. Genau so könnte ich von einer freien Armbanduhr reden, es macht für mich keinen Sinn. Alle Fragen diesbezüglich (wovon ist der Wille frei?) wurden hier nicht beantwortet.

Die Entlarvung des Begriffs des freien Willens ist überfällig in unserer Gesellschaft. Ob die Welt deterministisch ist oder nicht, glaubt doch ein jeder an Ursache und Wirkung. An die Wirkung von Erziehung zum Beispiel. An die Wirkung von sozialen Einrichtungen oder aber auch an die zu erwartende Wirkung, deren Ursache darin liegt, dass es heute viel mehr Einzelkinder gibt, die quasi elternlos und durchgehend in Instutitionen aufwachsen. Es scheint eine Übereinkunft zu geben, das unser erkennbares vierdimensionales Erleben zumindest teildeterministisch ist. Wenn dem so ist, haben wir also Einfluss auf unser Geschick (was für ein schönes Wort!).

Wir sind in eine Zeit "geschickt", die uns viel abverlangt. Wir müssen nicht nur die familiären, ländlichen, städtischen bis nationalen Fragen des Zusammenlebens wuppen, sondern immer mehr auch die globalen. Eine schwierige Aufgabe, die meines Erachtens ein Mehr an Kommunikation braucht, ein Mehr an Aufmerksamkeit für die gemeinschaftlichen Belange. Es ist nur der Fokus, den ich anregen will, zu verschieben. Der Fokus sollte weg von der persönlichen Freiheit hin zu einem Gemeinschaftsdenken gehen und das erfordert neue Sichtweisen.

Die Themen Schuldprinzip und Strafe können da stellvertretend für eine solche veränderte Fokussierung stehen. Nicht der einzelne Missetäter sollte im Blickpunkt stehen, sondern die Gesellschaft, die es hat zulassen können, dass ein Teil ihrer Gemeinschaft nicht gut funktioniert. Nicht die Abschreckung durch Strafe, nicht die Ausgrenzung und das Einsperren der Delinquenten sollte im Vordergrund stehen, sondern eine Gesellschaft, die vorsorglich solchen Individuen erspart, in eine solch missliche Lage zu kommen.

Das Strafen und das Wegsperren sind Gesten einer hilflosen Gesellschaft, die es nicht schafft, soziale Gerechtigkeit herzustellen, es nicht schafft, allen ein angemessene Bildung mit zu geben und es nicht schafft, alle Mitglieder in die Gemeinschaft zu integrieren. Es sind nicht zuletzt Gesten einer überkommenen Auffassung, die sich an die Existenz des freien Willens klammert. Deshalb finde ich Entkriminalisierung so wichtig. Versteht die Täter anstatt sie zu strafen! Lernt von ihrem Geschick! Das bedeutet erhöhten Kommunikationaufwand. In der Erziehung sowie auch in der Betreuung von "straffällig" (auch bezeichnend das Wort) gewordenen Mitmenschen.

Freiheit, Strafe, Wegsperren, Schuld sind Begriffe, die im Mittelalter Sinn machten, heutzutage aber in den Hintergrund treten dürfen. All das natürlich mit meiner Deutschen Brille gesehen. Viele Länder sind da noch weiter von entfernt.

Ich komme zum Anfang zurück. Auf den Hochmut und das Alleinstellungsmerkmal. So stolz wir auf Letzteres sind, so sehr trennt es uns auch von dem, was wir Natur nennen. Im Rahmen von Überlegungen, wie wir uns in Zukunft weltweit ernähren, wie wir mit Ressourcen und Klima umgehen, erwarte ich heute eine Sichtweise, die Stein, Pflanze, Tier und Mensch nicht trennt, sondern als gleichberechtigte Evolutionspartner ansieht. Wenn wir da ein bisschen mehr Grips haben als andere, so fordert das auch die besseren Ideen und eine größere Verantwortung für's gemeinsame Geschick.

Lasst uns schwärmen und schauen, wie wir uns synchronisieren können anstatt diese pisselige persönliche Freiheit hoch zu halten.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Dann...
... war die Formulierung des Freds nicht so ganz glücklich gewählt.

Entweder wir diskutieren über Äpfel (Wille) oder die Auswirkungen des Glaubens an ihn (Birnen), oder über ein gemeinschaftsökologisches- unsd soziologisches Thema (sucht Euch was aus).

Alles gehört zwar in der Folge zusammen, aber diese Diskussionen sind zum einen hier im Forum schon ziemlich ausführlich geführt worden und ausserdem noch nicht so lange her, zum anderen etwas, für das die joy-Seiten, die wir verbraten könnten, auch nur asnsatzweise reichen würden...
**e Mann
2.564 Beiträge
Themenersteller 
Nein, so war das Theme und diese Zusammenfassung nicht gemeint. Habe nur in mich hinein gehorcht und versucht, die für mich interessanten Zusammenhänge auszuloten. Sorry, dass es ausuferte.
War ja gar nicht mein Ansinnen, sondern die Domsubsche Frage. Die Nichtexistenz des freien Willens habe ich schlichtweg neulich an mir beobachtet (na na, 'wer hat denn da wen beobachtet?') und fand das unglaublich spannend, das Thema. Das verwob sich dann bei mir mit den anderen mich interessierenden Dingen und dann kommt so ein Schmarrn bei raus.

Ich lese die Threads hier eher zufällig: wo wurde Ähnliches schon diskutiert?
****ta Frau
2.135 Beiträge
Die Nichtexistenz des freien Willens habe ich schlichtweg neulich an mir beobachtet (na na, 'wer hat denn da wen beobachtet?') und fand das unglaublich spannend,...

Ich fände es auch spannend, diese Geschichte zu lesen! Wenn es nicht zu privat ist...

Der freie Wille kam hier in verschiedenen Diskussionen immer wieder ins Spiel und wurde jedesmal (ist ja auch ergiebiger Stoff) ausführlich behandelt. Bin aber schlicht weg zu faul, die entsprechenden Threads jetzt heraus zu suchen.
Überhaupt stolpern wir ja sowieso immer über ihn, so wie hier auch. Die Diskussion hat sich doch fast nur damit befasst, und weniger mit den Auswirkungen seines Fehlens.

Diese Auswirkungen übrigens sehen wir doch wie von Dir schon angerissen überall- Wer glaubt, zu wissen, was er tue verspürt Überlegenheit. Allerdings müssen wir das auch nicht unbedingt glauben, denn wir haben innerhalb unseres Daseins doch einen bestimmten Freiheitsgrad, sonst könnten wir auch als temporäre Wesen nicht existieren. Also ist dort schon so etwas wie Plan, wenn auch nicht von uns bestellt und anders als wir uns das vorstellen. eben aus der Absicht, die das Leben sich selbst gestellt hat, dass wir handlungs- und reflektionsfähig sind, weil wir das zum Überleben brauchen.
Die Konsequenzen, die das mit sich bringt, sind Bestandteil dieses Plans - es wird selektiert, es wird geformt und manipuliert. Aber das ist eigentlich bis ins letzte Quant wie vermutlich überall im Kosmos. Leben generiert sich selbst. Warum weiss keiner und niemand von uns wird es je wissen. Und zur Absicht sei gesagt: Wir bekommen das, was wir dazu brauchen, und wenn es Illusionen sind.
*********anda Frau
577 Beiträge
Sorry, bin heute kurz angebunden.

Ich muss den großen Spagat von der Erkenntnis nicht zu wissen warum ich hier in die Welt hinein geboren wurde (die Frage quält mich, seit ich da bin: Ich oder mich?) bis hin zur weltallumfassenden Zuständigkeit für Dinge im Lot und auch außerhalb, hinbekommen.

Aber dann hab ich meine Pflicht getan, oder?
**e Mann
2.564 Beiträge
Themenersteller 
Ja, das sollte für heute reichen.
****ta Frau
2.135 Beiträge
vajra_nalanda
Wenn Du Dich damit schon zufrieden gibst... *ggg*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
der freie wille...........
Sorry, bin heute kurz angebunden

.......ist das eine aussage aus der bonditsch ecke? *floet*

namd
*******use Mann
3.197 Beiträge
Dann hätte sie wohl
mit einem Sprachprogramm schreiben müssen... *g*
**e:
Zudem ist man meiner Schreiberei hier schon überdrüssig. Auch das motiviert wenig.
Ich will also versuchen, meine unreifen Gedankengänge dazu aufzuschreiben. Bitte seht es nicht als fertig an, wird wohl eher eine Skizze werden.

Ich glaube und hoffe, dass der Wegfall der Instanz freier Wille in erster Linie dem Hochmut, den der Mensch gegenüber der Natur hegt, einen Dämpfer geben wird. Der freie Wille wird als ein Alleinstellungsmerkmal des Menschen gegenüber der Tierwelt gesehen und diesen gibt er ungern auf.

Deiner Schreiberei wird man ganz sicherlich nicht überdrüssig!

Die Sache mit dem Alleinstellungsmerkmal ist allerdings genau mein Haken, sehe ich doch in der Tat nichts sonst, was uns vom Tier unterscheidet.
Es ist nun nicht so, dass mein Ego es nötig hat, sich vom Tier zu unerscheiden, doch scheint es mir angebracht zu sein zwischen dem Tier und dem Menschen zu Unterscheiden (hingegen nicht zwischen Natur und Mensch).
Damit gebe ich im Übrigen kein Wertungsurteil, sondern alleine ein Unterscheidungsurteil ab.

Philosophie: Was, wenn es den freien Willen nicht gibt?
Ein ganz hervorragender Beitrag, dafür mangels Dankbuttondrückerlaubnis diese Zeile.

Nun frage ich mich allerdings, ob wir nicht über nur scheinbar gegensätzliche Meinungen diskutieren:

**e:
Und so hat sich der freie Wille bis heute gehalten als die geistige Instanz, die das Gute ausmacht und das Schlechte verhindert. Ich sehe keinen Menschen, dessen Wille eingesperrt ist und deshalb befreit werden müsste. Genau so könnte ich von einer freien Armbanduhr reden, es macht für mich keinen Sinn. Alle Fragen diesbezüglich (wovon ist der Wille frei?) wurden hier nicht beantwortet.

Dem ersten Teilsatz kann ich nicht zustimmen, denn meine Vorstellung bezüglich des freien Willens ist ohne Werturteil.
Dem zweiten Teilsatz kann ich dann zustimmen, obgleich er meinem Befürworten des >freien Willens< entgegenstehen mag.
Und da sind wir beim Punkt.
Du fragst Dich, was das Wörtchen >frei< dort zu suchen hat, während ich tatsächlich nur mittels dieses Begriffs zwischen Tier und Mensch unterscheide.
Der Begriff hat für sich eine Bedeutung gewonnen, bei der das Wörtchen >frei< nur Teil des Begriffs ist.
Womöglich ließe sich ein besserer Begriff finden.

Was unterscheidet Mensch und Tier:

http://www.spiegel.de/wissen … n-ost-und-west-a-945071.html :
"Die Hirsche auf der tschechischen Seite des Böhmerwalds wandern genau bis zu der Stelle, wo früher Stacheldraht den Sperrbereich vor der Staatsgrenze markierte"

Dem Mensch würde das nicht passieren.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
einigkeitsversuch,
Was unterscheidet Mensch und Tier:

der mensch, ein tier ohne bodenhaftung, artgerechter bodenhaltung!

abgehoben...............

.......im freien fall.

in hoffnung auf ein wohl gestaltetes sprungtuch.
*******use Mann
3.197 Beiträge
(Auch) für mich
ist der freie Wille der entscheidende Unterschied zwischen Tier und Mensch.
Daraus jedoch eine herausgehobene Stellung abzuleiten, ist jedoch ein Fehler,
den die moderne Gesellschaft macht.

Nur schaffen wir dieses "Privileg" des freien Willens ab, was würde sich
da ändern ? Gar nichts! Es würde stattdessen die Verantwortungslosigkeit
und Gleichgültigkeit regieren.
Ohne freien Willen keine freie Entscheidung. Alles wäre sowieso festgelegt,
das Schicksal vorgegeben. Das würde sich auf die Gesellschaft übertragen,
so daß jegliche gesellschaftliche Entwicklung vorgegeben wäre. Wozu sich
engagieren, wenn sowieso alles kommt wie es kommen muß ?

Deshalb ist für mich die These, daß es keinen freien Willen gibt nicht nur inakzeptabel
sondern auch gefährlich, weil es jede Verantwortung vom Menschen und seiner Gesellschaft nimmt.

Natürlich gibt es viele gesellschaftliche Zwänge, die schwer zu umgehen sind, aber es ist grundsätzlich möglich.
nach der schwärmerischen
neuausgabe des threadthemas kann ich wieder mitdenken.
ein schöner beitrag, pue. das hier
erwarte ich heute eine Sichtweise, die Stein, Pflanze, Tier und Mensch nicht trennt, sondern als gleichberechtigte Evolutionspartner ansieht.
ist ganz in meinem sinne. während wir das erwarten, können wir getrost ein mehrgängemenue bestellen, das wissen wir auch.

Ich glaube und hoffe, dass der Wegfall der Instanz freier Wille in erster Linie dem Hochmut, den der Mensch gegenüber der Natur hegt, einen Dämpfer geben wird.
auch das liegt ungefähr so zeitnah, dass ich vorschlage, wir bestellen ein paar lichtjahrdigestifs dazu. ich selbst sehe keinen grund, weshalb leute, deren freier wille sich darin erschöpfend manifestiert, dass sie ihren (determiniert) fetten hintern ins (notwenige) auto hieven, um um die nächste ecke zu fahren (wegen tödlicher regenallergie), weil es im schnellrestaurant (alles so kurzlebig!) die cheeseburger schon auf der wärmeplatte gibt ... warum diese leute, und ihre artverwandten, wie vom blitzschlag getroffen innehalten sollen, weil sie die erkenntnis ihrer verbundenheit mit dem chinesischen fahhradschmetterling erheischte.

naja, ihr wisst, was ich meine.
der wille kann nicht absolut frei sein. das ist ein paradoxon. wenn ich will, will ich etwas, das ist eine "funktion von". und wenn ich ein ziel habe, habe ich einen ausgangspunkt, also ist der wille eine linie von a nach b. allenfalls gar nichts zu wollen wäre frei, dann könnte man das hier aber wegen nichtbezahlung des netzanbieters nicht mehr zum besten geben.
also sagen wir mal: das wollende individuum ist frei. plusminus. so frei, wie, um mazita´s geh-danken aufzunehmen, so frei wie ein eisenion ist, beim erkunden seiner reaktionspartner.

als promovierte schwärmerei-expertin sehe ich vieles ähnlich, wie pue es projiziert. aber ich sehe die leinwand an einem unendlich entfernten punkt. die entfernung entspricht etwa der gesamtzahl der einzelschritte heute auf erden lebenden menschen, so, mal milde gerechnet. denn die gesellschaft, um die es geht, sind ja wir.

Nicht der einzelne Missetäter sollte im Blickpunkt stehen, sondern die Gesellschaft, die es hat zulassen können, dass ein Teil ihrer Gemeinschaft nicht gut funktioniert.

ok. wie refomiert man nun eine gesellschaft? indem man das individuum reformiert. angenommen, neun von zehn setzen sich hin, hören zu, kapieren, einer der beiden eltern gibt den job auf und liest mit den kindern sokratische dialoge.
und was, wenn nummer zehn nicht mitmacht?

man könnte meinen, die freiheit ist das übel. solange nicht wissen an die stelle von informationszufuhr steht, ist es bisweilen auch so.

soweit meine ersten morgengedanken.
"ich such mal ne passende app aus".
********od_H Mann
35 Beiträge
Der Unfreie, freie Wille - Der Eingeschränkte Wille.
Kein freier Wille, Alles ist vorbestimmt.
Die anzahl an Entscheidungsmöglichkeiten sind Limitiert bzw. begrenzt. Gehe ich Rechts entlang, Links oder gar Geradeaus, und gehe ich jetzt diesem Weg oder beschreite ich diesem erst später. Wofür entscheide ich mich oder hab ich gar diese Entscheidung getroffen ohne mir dessen Bewusst zu sein. Doch spielt es auch keine Rolle wie und ob überhaupt man sich entscheidet, da die anstehende Entscheidung unlängst feststeht weil man sich Entschieden hat, ohne sich zu Entscheiden. Denn man hat bereits die Antwort noch ehe die Frage sich überhaupt stellte - wurde & wehrt.Die Möglichkeiten sind Limitiert, die Anzahl an Variablen innerhalb dieser Möglichkeiten jedoch schier unendlich.

Gibt es einem freien Willen od. gibt es ihn nicht?/!
Die Antwort lautet es gibt hierbei kein Ja / Nein, kein Richtig oder Falsch. So ist diese Frage genauso wie die Frage danach - was war zuerst da, das Ei oder die Henne? Da beide Möglichkeiten möglich und somit wahrscheinlich sind, so lautet volklich die Antwort auch beides. Kein schwarz oder Weiß sondern Grau! Da es sich hierbei um ''Paradoxen'' handelt, nur eben nicht zu 100%

Wenn die Zeit einem Kreis beschreiten würde, so könnte man in dem man die Vergangenheit betrachtet, die Zukunft deuten bzw. vorhersagen. Wodurch auch alle Entscheidungen längst entschieden wurden und somit alles vorbestimmt ist. Und somit der freie Wille legend lich eine Wiederholung der einst getroffenen Entscheidung ist und das Ende ist der Anfang. Also willkommen in der endlos Wiederholung?

Zumal ist die Frage neben dem Zeitlichem Aspekt dem es stets zu berücksichtigen gilt auch noch der Räumliche inbegriffen, da Raum und Zeit stets eine untrennbare Einheit bilden. Denn ohne Raum auch eben keine Materie und somit keine zu bemessende Zeit (''Raumzeit'') in '' da dies eine variable Sichtweise impliziert - die Perspektive ist Relevant, aus der man es / etwas betrachtet.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Und auch wenn sich diese Frage meiner Einschätzung nach so gar nicht stellt: was währe denn wenn es keinen freien Willen gibt!
Variante (A) Mord, Anarchie / Chaos
Variante (B) Wir ergeben uns in unserem Schicksal, und versuchen zu vergessen. Und bereuen je diese Frage gestellt zu haben!

Wissen ist Macht, doch Ohnmacht gleich es ist und Unwissenheit oft ein Segen hingegen.

Wenn so halte ich Variante-B für die wahrscheinlichste. Ansonsten stimme ich in vielen Punkten mit Traeumer8864 überein bzw. zu.

E - D - T.
"sagst jetzt was, oder sagste nix?"
Ich beziehe mich erstmal auf pue.

Ich glaube und hoffe, dass der Wegfall der Instanz freier Wille in erster Linie dem Hochmut, den der Mensch gegenüber der Natur hegt, einen Dämpfer geben wird.

Ja das stimmt, wenn du dafür auch unpassende Wege gehst. Um das Licht auszumachen, kannst du die Birne rausdrehen, die Sicherung rausdrehen, die Stromleitung trennen oder das Kraftwerk sprengen. Oder du betätigst den Lichtschalter.........

Wo liegt den in allen deinen Anklagepunkten (Leibeigenschaft, "familiären, ländlichen, städtischen bis nationalen Fragen des Zusammenlebens" , globale Probleme) das wirkliche Problem?

Ist es nicht die Weigerung Verantwortung zu übernehmen? Für die unmittelbaren Konsequenzen übernehmen wir Verantwortung falls uns es nachgewiesen wird, aber bei allen nicht nachweisbaren Konsequenzen heben wir unschuldsvoll die Hände.
Der zweite Punkt für Verantwortunglosigkeit ist die Wahrnehmung. Unsere Welt ist so umfangreich geworden, das es schwer ist die Konsequenzen unseres Handelns überhaupt noch bewußt im Blick haben. Während wir am PC sitzen wird Natur zerstört, um an die Braun/Steinkohle zu kommen, damit der PC Strom bekommt.

Unser Problem ist also nicht der freie Wille, sondern die Verantwortung. Wir wären sehr gern unfreier (Ich konnt ja nicht anders handeln) um uns vor der Verantwortung zu drücken.
Tatsächlich leidet die Welt daran, das so erschreckend wenig vom freien Willen Gebrauch gemacht wird. In der Ukraine gehen Menschen auf die Straße selbst wenn es nicht auszuschließen ist, das sie vielleicht sterben müssen. Für eine Überzeugung in den Tod gehen, das kann die westliche Gesellschaft nicht mehr.

Wenn etwas passiert und es ein Problem gibt, regen wir uns auf, stellen uns daneben und warten darauf, das irgendjemand dieses Problem regelt. Man möge machen........
Wir haben ähnliche Probleme in unserer Gesellschaft wie in der Ukraine. Korruption und Amtsmißbrauch gibt es hier auch. Auch ist schon lange klar, das die Regierung nicht für das Volk da ist. Und was passiert? Jeder wartet darauf, das es sich "von alleine" regelt.

Warum ist das so:
Wir sind so selten Mensch. Wir sind Arbeitnehmer bei XXXXX, Vater von XXXXX, Partner von XXXXX, Kind von XXXXXXXX, Mitglied in einem Verein, und manchmal Urlauber. Wir sind den ganzen Tag beschäftigt irgendwelche Rollen zu erfüllen, das wir das Menschsein ganz vergessen haben. Wir haben auch gar keine Zeit mehr Mensch zu sein.
Wir haben unseren freien Willen selbst eingeschränkt, weil wir der Meinung sind, die Rolle muß erfüllt werden. Daraus ensteht doch die Determiniertheit, die "Unfreiheit" des Willens. Als Mensch stünde es uns frei sofort in die Ukraine zu fahren und mitzuhelfen. Als Vater oder Angestellter oder Partner bleibt uns das verwehrt.
Wir selbst sind es der sich unfrei macht.....
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