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Die Bildungsfrage: Was ist Bildung?

****e_H Mann
8.282 Beiträge
Das ist tatsächlich eher ein Beitrag der inhaltliche Nähe zum Werte Thread zeigt.
Denn sowohl 'Abzocker' als auch 'Schmarotzer' können sich nur an (materiellen) Werten bedienen, die in dieser Gesellschaft quasi 'frei verfügbar' bereitgestellt sind.
Gebrauchsweisen
Ich möchte Bildung auch noch nach dem Sprachgebrauch unterscheiden. So spricht man von Herzensbildung, wenn ein Mensch empathisch ist. Ein weit gereister Mensch ist auch gebildet. Aber das sprechen wir dem, der mit dem Rucksack die Steppen der Welt besucht hat ab. Warum? Wer sich alle Kulturen der Welt mit eigenen Augen ansieht und dort die Kulturstätten in den Blick nahm, gilt danach als gebildet.

Es gibt auch gebildete Ärzte, so wenn sie Goethe oder Plutarch zitieren können, aber auch solche, die 'Philosophie' falsch aussprechen. Ein ungebildeter Lehrer an einem Gymnasium geht nicht durch - der ist einfach per se gebildet (obwohl es eine BerufsAUSbildung ist).

Erna ist eine gebildete Dame, denn sie spricht siebzehn Sprachen fließend und kennt alle Tischsitten am Hof der Könige... Bildung hat auch einen elitären Touch. Ein Soldat (General) gilt als gebildet, wenn er sämtliche Kriegsverläufe in der Menschheitsgeschichte, vom Punischen Krieg 264 v.Chr. bis zum Krieg im Irak 2003, bis auf jeden Handstreich genau hersagen kann.

Ein Computercrack, der alle bisherigen Betriebssysteme der Welt, angefangen vom DOS bis Windows 8, im binären Code auswendig kennt, und nach 50 Millionen Befehlszeilen abgefragt werden kann (er ist von Beruf Friseur), gilt doch wohl nicht als gebildet. Oder?

Ernst kennt sich mit zwei alten Bildern aus und weis etwas über Rembrandt. Das reicht, um als gebildet zu gelten? Ab welchem Umfang an Wissen über Kunst ist man gebildet?
**e Mann
2.564 Beiträge
Mit Wissen alleine ist man nicht gebildet. Hast du ja selbst erwähnt das Beispiel von dem Computerfreak. Das reine Auswendiglernen oder Merken von Fakten hat mit Bildung wenig zu tun.

Wir lernten früher auf dem Gymnasium, dass in unserer Bildung in der Hauptsache ein Wert vermittelt werden soll: das Lernen der Abstraktion.

Und das sehe ich bis heute als die große Kunst an. Nur durch Abstraktion kann ich fachübergreifend denken, Zusammenhänge ordnen und vergleichen, Erkenntnisse z.B. der Philosophie aufs praktische Leben übertragen und umgekehrt.

Somit würde ich Bildung als einen gewissen Grad an Abstraktionsfähigkeit ansehen. Also so um die 42° und höher.
Also ich stimme dir zu, dass Fähigkeiten auch der Bildung zuzurechnen sind. Nicht übereinstimmend mit dir bin ich dahingehend, dass Abstraktion als Vermögen Bildungsinhalt sein kann. Es ist richtig, dass sie eine große Rolle beim Erwerb von Wissen spielt. Aber man kann sie nicht vermitteln, wie man beispielsweise Wissen vermittelt.

Grundsatz ist (aus meiner Sicht): Bildung lässt sich immer durch bilden (lehren / lernen) vermitteln. Das Abstraktionsvermögen dagegen ist zum großen Teil angeboren (wenngleich die Lernfähigkeit wiederum auch zum großen Teil angeboren ist). So unterscheiden sich später danach die Menschen in solchen Berufen wie Philosophieprofessor und Baggerfahrer.

Sicher aber kann man das Abstraktionsvermögen, ähnlich wie das Vermögen zur Logik oder das Vermögen zur Unterscheidung, Kategorisierung usw. verbessern.

Werte wiederum sehe ich als zu einer völligen anderen Kategorie zugehörig an. Sie sind das Wissen von Werten. So der Wert des Lebens oder der Wert bestimmter Handlungen, wovon man weis. Aber das ist (d)ein eigens Thema, zu dem ich dort auch noch mal was sagen werde.
**e Mann
2.564 Beiträge
Ich gehe nicht davon aus, dass einem die Themen hier gehören. Hab ich noch nie verstanden und ist so eine gewisse Eigenheit des Forums hier.

Egal.

Ich will dir widersprechen. Um sich Wissen anzueignen, muss man doch nur Fakten sammeln. Dazu brauche ich keine oder wenig Abstraktionsfähigkeit.

Das Abstraktionsvermögen dagegen ist zum großen Teil angeboren ...

Wie kommst du denn da drauf?
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Wirklich?
*******are:
Aber man kann sie nicht vermitteln, wie man beispielsweise Wissen vermittelt.

Persönlich würde ich genau das, als Bildungsauftrag von Schulen verstehen. Es langt nicht jemanden Lesen so beizubringen, dass er Buchstaben aneinanderreiht, dass sie einen Sinn für andere ergeben, sondern so, dass auch der Lesende versteht was da steht.

http://www.thilo-baum.de/lou … ehler-abstraktionsvermoegen/

Ein durchschnittlicher Lehrer kommt vom Gedanken „Schüler schreibt schlechte Noten“ auf die Kategorien „lernschwach“, „faul“ oder „widerspenstig“, statt zu erkennen, dass die Schule samt Unterricht und Personal für diesen einen Schüler möglicherweise nur eine einzige Lachnummer ist. Solche Lehrer verstehen nicht, wie so ein Schüler später erfolgreich sein kann – meist in einem Gebiet, das die Schule nicht lehrt (wie beispielsweise Diplomatie, um ein Beispiel aus meiner Schulzeit zu nennen, siehe im Beitrag von Stefan Frädrich im Buch „Die Bildungslücke“). Dass jemand unabhängig von den Maßstäben des Bildungssystems erfolgreich sein kann, passt weder ins Weltbild der meisten seiner Vertreter, noch können sie es sich vorstellen.

Ich meine es könnte auch anders sein.

DeltaSagittarii
*******use Mann
3.197 Beiträge
Den Bildungsauftrag auf die Schule
zu reduzieren, scheint mir doch arg simpel.

Gerade das Lesen ist ein gutes Beispiel:
Es ist eine grundlegende Fertigkeit, ein Schlüssel für das Bildungsschloß.
Hier bedarf es der Unterstützung durch das Elternhaus -natürlich in individuell
unterschiedlichem Ausmaß.
Es ist gerade diese Fertigkeit, die den Grundstein nicht nur für die weitere
Schulzeit, sondern für das gesamte Leben legt, denn sie schafft erst den
Zugang zum Selbststudium.

Im weiteren Sinne sehe ich den Bildungsauftrag bei der Gesellschaft
• die Schule ist dabei nur ein (wichtiges) Element.
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Zu simpel
Hugh_House
Im weiteren Sinne sehe ich den Bildungsauftrag bei der Gesellschaft
• die Schule ist dabei nur ein (wichtiges) Element.

Ich stimme zu. Habe auch bewusst dieses Beispiel - aus praktischem Erleben - gewählt. Mein jüngste Tochter stand vor dieser Herausforderung - lesen super, verstehen, behalten, umsetzen gegen Null. Einfach weil alle zufrieden waren, wie toll sie liest. Im Gegensatz zu ihren zwei Schwestern hat sie jedoch kein Interesse daran Bücher zu lesen (womit ich auch leben könnte), sie mag das noch nicht, weil sie dem Inhalt gar nicht folgen kann und die Geschichte nicht erfährt/erlebt. Meine Aufgabe verstehe ich jetzt so, dass ich beim Lesen hinterfrage was den da passiert ist. Wenn ich merke, dass sie es nun versteht, dann ist es mir im Zweifel auch egal ob sie sich für Bücher wirklich begeistern kann. Sie hat aber dann das Abstraktionsvermögen Code in (Phantasie)Erleben umsetzen gelernt.

Wir alle stehlen uns zu gerne aus der Verantwortung.

DeltaSagittarii
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
Bildung ist das thörig Glauben zu wissen...

Ich mag Goethe, besonders für solche Sätzen wie:

ob ich weise oder thörig. 5, 55 (divan 57, 16 Weim.);

oder:

niemand haltet ihr für thörig,
der in seinem sinne handelt. 5, 61 (63, 15);

oder:
nur theuer ist wahrhaftig! guter rath
für einen mann, der thörig die gefühle
von edelmuth und eignem innern werth,
im vorgemach Fortunens, in sich nährt.
Göckingk 2, 175;


Tja..... ein wahrhaftig schöne Wort... *zwinker*
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Bildung
Ist die Fähigkeit, zu unterschiedlichen Themen an Wissende Fragen so zustellen, dass diese relevante Informationen weitergeben und dabei den Eindruck haben, sich auf Augenhöhe zu unterhalten.

DeltaSagittarii
obiges
beschreibt gut die marktforschung (viel eher als die bildung).

nach diesem muster verfährt die deutsche bahn, wenn sie in zügen entnervte pendler mit der ansprache stört: "wir machen eine umfrage zur kundenzufriedenheit".
der fahrgast entstöpselt seine ohren, antwortet artig auf eine menge fragen dazu, wo er einsteigt, wann er aussteigt und wie er dann weiterfährt, ("relevante informationen"), und hat dabei das gefühl angemessen als vollblut-citizen behandelt zu werden und reagiert zu haben ("augenhöhe"). dabei hilft er nur der bahn züge einzusparen und ein besseres image aufzubauen.
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Image aufbauen
Zu was anderes dient "die Bildung", als dazu für eine Person ein gutes Image aufzubauen? Bei Bildung geht es augenscheinlich doch nicht darum, was ich weiß und damit anzufangen weiß, sondern darum, dass andere merken, wie gebildet ich bin? Bildung an sich ist doch eher ein Gesellschaftsthema, war das nicht schon früher so?

1903 hat Friedrich Paulsen Bildung so beschrieben:
Wenn ich mein Sprachgefühl ganz gewissenhaft erforsche, so finde ich dieses, gebildet ist, wer nicht mit der Hand arbeitet, sich richtig anzuziehen und zu benehmen weiß, und von allen Dingen, von denen in der Gesellschaft die Rede ist, mitreden kann. Ein Zeichen von Bildung ist auch der Gebrauch von Fremdwörtern, das heißt der richtige, wer in der Bedeutung oder der Aussprache fehlgreift, der erweckt gegen seine Bildung ein ungünstiges Vorurteil. Dagegen ist die Bildung so gut wie erwiesen, wenn er fremde Sprachen kann.

Auch in diesem Thread sind wir an die Stelle gekommen, in der es nicht darum ging, was ich mit Bildung anfangen kann, sondern ab wann andere davon sprechen, dass ich gebildet bin....

Passt gut zur DB.

DeltaSagittarii
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Bildung erotisiert, ob im Zugabteil oder beim gemeinsamen Spaziergang...
*ggg*
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Ja, passt auch gut zur Erotik.
Bildungsform
Bildung vermittelt geformt zu sein. Das wiederum wird mit schön (sein) oder Schönheit assoziiert. Damit kommt zu Bildung auch ein ästhetisches Moment hinzu und bedient unsere oder (allgemeiner) die Eitelkeit. Eitelkeit, Schönheit und Stärke vermitteln auch edle Luxus-Sportwagen wie Maserati oder Jaguar (GT).

Das Bild des gebildeten reicht, in Abhängigkeit von der Situation, vom 'Dr.' auf der Visitenkarte (Übergabe beim Kongress) bis zum lateinischen Spruch auf einem Vortrag vor Gebildeten auf Schloss Rüdesheim.

Etwas gemilderte Weisen des Zeigens sind der kurze Hinweis im Gespräch (im Flugzeug) auf sein Abi in 19... oder die Aufzählung seiner Lektüre-Liste vom vergangenen Jahr. Vielleicht besteht der Drang (Run) auf die Gymnasien auch aus diesem Grund.

Inhaltlich ist der größte Teil des dort vermittelten Wissens aber nutzlos, dennoch - wie gesagt - durchaus nicht wertlos... Damit besteht durchaus ein Sinn in einer so geformten Bildung für den Menschen.
pardon, ich hatte den thread vergessen und auch vergessen, ob und was ich darin las.
dass
Auch in diesem Thread sind wir an die Stelle gekommen, in der es nicht darum ging, was ich mit Bildung anfangen kann, sondern ab wann andere davon sprechen, dass ich gebildet bin....
war mir nicht bewusst.

dass bildung heute noch dasselbe ist wie 1903, bezweifle ich, genauso, ob sie mit händen arbeitenden prinzipiell verwehrt bleibt, fremdwörter sie indizieren oder die erwähnung des abis, und noch mehr, dass sie an irgendeine andere ästhetik anknüpft, als die der gelungenen assoziation. ich habe noch niemanden getroffen, den ich allein wegen der aufzählung der letztgelesenen bücher als schön empfunden hätte; eher dann, wenn er aus dem einen, das er vor jahren las, das meiste an gewinn und anschlussfähigkeit hervorzuholen wusste.

Inhaltlich ist der größte Teil des dort vermittelten Wissens aber nutzlos,

sehe ich anders. bis zu meinem abitermin 1988 (pardon, dass ich das erwähne, ist pure eitelkeit), war das nicht der fall. womöglich hatte ich gute lehrer. und zwar früh genug, nämlich im zeitraum vor der einschulung und den ersten jahren danach, in dem die tools erkundet und etabliert werden, mit denen danach am ge-bilde gwerkelt wird, das die welt einem darbietet.

ist sicher alles schon gesagt worden.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Noch erotischer ist Bildung, wenn sie mit Herzensbildung ein Unit bildet.
*liebguck*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
bildungskladererdatsch.......
lehrer, für wen lernt ihr?

schüler, für die schule?

lehrer, das ist dummes zeug, ihr lernt nicht für die schule sondern für euch!

schüler, könnte es vielleicht sein, dass die schule eine ausgegliederte anstalt der wirtschaft, auf kosten der steuerzahler, ist um hier den nachwuchs zu produzieren?

lehrer?

schüler, und dass sie ein landesbezahlter erfüllungsgehilfe der konzerne sind?

lehrer, pause....................

*ggg*
******yev Mann
392 Beiträge
Dass das Schulsystem die Menschen weniger nach ihren eigenen Bedürfnissen ausbildet als vielmehr nach volkswirtschaftlichen Kalkulationen, ist ja nicht gerade die unerhörteste Enthüllung. Hier wäre vielleicht präzisierend hinzuzufügen, dass das Bildungssystem versucht, die künftigen Anforderungen des Marktes vorauszuahnen, was aufgrund der letztlichen Unberechenbarkeit wirtschaftlicher Entwicklungen immer eine gewisse Quote von Fehlspekulationen bedingt. Das Bildungssystem funktioniert ferner als Sortierapparatur des verfügbaren Menschenmaterials. Es sortiert wohlgemerkt nicht nur ein, sondern auch aus: Die schulische Laufbahn erzeugt auch emsig "Überflüssige" und Niedriglöhner.
Keine Hüllung mehr.
Enthüllungen mögen dir nicht gehören, sei es darum... Deine Vermutung hinsichtlich dieser Vorrausahnung mag stimmen, aber sie steh aus vielen Gründen auf schwachen Füßen... Vorher wird entschieden, wer für was geeignet ist. Ja. Keine Frage.
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