Meiner Ansicht nach ist es immer gefährlich einfach mal so früher mit später zu vergleichen und noch gefährlicher ist es, wenn man die Gegenwart mit einbezieht, da diese fast nie adäquat beobachtet werden kann. Ich versuchs trotzdem mal.
Nimmt man die Zeit des kalten Krieges so könnte ich Amartya Sen heranziehen, der behauptet: Je weniger Identifikationen mich prägen, umso leichter bin ich "entflammbar". Er meint damit, dass die Reduzierung von Identifikationsmöglichkeiten die Chance erhöht, dass Gewalt, Protest etc. ausbricht.
Sein Bezug ist seine indische Heimat, wo früher friedliche Nachbarn aufeinander losgingen und erschlugen weil die Umstände/Hetzer/Poltik es vollbracht hatten, dass nur noch eine einzige Identifikation galt, die Religion (Hindu oder Moslem).
Zurückübertragen auf die BRD hieße das: Dadurch, dass es zwei Lager gab und eine echte Bedrohung bestand, war der Druck größer sich mit einer Seite zu identifizieren und diese Identifikation war dominanter als in der heutigen Welt.
Noch mal gewendet: Die Bedrohungslage war viel konkreter und es gab Wahlalternativen. Die heutigen Bedrohungen kommen eher indirekt und schleichend daher (Klimawandel, Überalterung, Verarmung, Spreizung der Einkommensschere, Diskriminierung von Ausländern, Migranten, Müttern etc.).
Das sind alles Probleme, bei denen es keine klaren Fronten gibt, da du kaum jemand findest, der Pro-Klimawandel, Pro-Verarmung oder Pro-Diskriminierung von Müttern im Arbeitsmarkt argumentiert.
Ja, du findest ja nicht mal jemanden in Deutschland der pro Kapitalismus diskutiert. Selbst die FDP kommt mit "Wettbewerb ist sinnvoll, aber.." daher.
Das heißt schon diese Voraussetzungen sind viel schwieriger als zu früheren Zeiten. Prinzipiell finde ich es aber positiv, dass es weniger Polarisierungen gibt und die meisten Menschen eine Vielzahl an Identifikationen besitzen. Denn letztlich haben Freund-Feind-Konstellationen den Menschen letztlich nicht gut getan. Zu anderen Ursachen sage ich jetzt erst mal nichts, um den Beitrag nicht zu überladen.
Nimmt man die Zeit des kalten Krieges so könnte ich Amartya Sen heranziehen, der behauptet: Je weniger Identifikationen mich prägen, umso leichter bin ich "entflammbar". Er meint damit, dass die Reduzierung von Identifikationsmöglichkeiten die Chance erhöht, dass Gewalt, Protest etc. ausbricht.
Sein Bezug ist seine indische Heimat, wo früher friedliche Nachbarn aufeinander losgingen und erschlugen weil die Umstände/Hetzer/Poltik es vollbracht hatten, dass nur noch eine einzige Identifikation galt, die Religion (Hindu oder Moslem).
Zurückübertragen auf die BRD hieße das: Dadurch, dass es zwei Lager gab und eine echte Bedrohung bestand, war der Druck größer sich mit einer Seite zu identifizieren und diese Identifikation war dominanter als in der heutigen Welt.
Noch mal gewendet: Die Bedrohungslage war viel konkreter und es gab Wahlalternativen. Die heutigen Bedrohungen kommen eher indirekt und schleichend daher (Klimawandel, Überalterung, Verarmung, Spreizung der Einkommensschere, Diskriminierung von Ausländern, Migranten, Müttern etc.).
Das sind alles Probleme, bei denen es keine klaren Fronten gibt, da du kaum jemand findest, der Pro-Klimawandel, Pro-Verarmung oder Pro-Diskriminierung von Müttern im Arbeitsmarkt argumentiert.
Ja, du findest ja nicht mal jemanden in Deutschland der pro Kapitalismus diskutiert. Selbst die FDP kommt mit "Wettbewerb ist sinnvoll, aber.." daher.
Das heißt schon diese Voraussetzungen sind viel schwieriger als zu früheren Zeiten. Prinzipiell finde ich es aber positiv, dass es weniger Polarisierungen gibt und die meisten Menschen eine Vielzahl an Identifikationen besitzen. Denn letztlich haben Freund-Feind-Konstellationen den Menschen letztlich nicht gut getan. Zu anderen Ursachen sage ich jetzt erst mal nichts, um den Beitrag nicht zu überladen.