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Monogamie

**********tarii Mann
3.378 Beiträge
*******alm:
über wen............
....schreiben wir

Keine Ahnung. Ausgangspunkt war meine Frage, ob die Kritik an der Gesellschaft

******yev:
Die jeden Mitmenschen nur auf den ihm abzugewinnenden Vorteil reduzieren und ausnutzen, lassen die geschäftliche Eiseskälte, die bürgerlichen Verhältnissen zugrundeliegt, deutlich sichtbar werden.

nicht im Widerspruch zur Aussage

******yev:
Wenn ich von denen, die mich umgeben, beschützt, gefördert und geliebt werde, stellt sich mein Pflichtgefühl ihnen gegenüber von alleine ein, weil ich ihnen dankbar und verbunden bin.

stehen. Für mich ist das genauso auf "ihm abzugewinnenden Vorteil" reduziert, wie in der Kritik an den bürgerlichen Verhältnissen. Das ist doch genau der Druck den wir seit tausenden Jahren haben - "versorg du mich gut, dann lass ich dich ran" oder "lässt du mich ran, dann versorge ich dich auch" - das ist einfach ein Geschäft und hat nichts mit "ich schätze und respektiere Dich weil Du so bist, wie Du bist und genau deshalb verbringe ich gerne meine Zeit mit Dir" zu tun.

DeltaSagittarii
*******alm Paar
7.574 Beiträge
vielleicht gibt es ja auch eine alternative,
obhut und zuneigung!

die gesellschaft? wer ist das denn? eine statistiktorte? in prozent?
Die Gesellschaft ist hier die Gemeinschaft der Menschen innerhalb eines Kulturkreises. So denke ich jedenfalls können wir es für diesen Fall gut umschreiben.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
die gesellschaft
ist eine anonyme anhäufung von menschen, eingezäunt in grenzen und systemen.

mehr nicht.................

vielschichtig und somit nicht einzuordnen.
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
sweet_calm
*******alm:
obhut und zuneigung!

Ja! Eine Möglichkeit. Eigenverantwortung eine andere. Für mich alles OK, solange es nicht heißt: "Wenn Du..., dann mache ich...!" für mich ist das Handel.

Meine Lösung ist eher: "Ich bin heute morgen aufgewacht und habe mich gefreut Dich zu sehen und möchte auch diesen Tag wieder mit Dir verbringen."

Klar geht das nur solange gut, bis der andere (oder ich) "Nein, ich will nicht" sagen. Dann ist das halt vorbei. Ich kann dafür Verantwortung übernehmen, dass ich noch interesse an meinen Partner habe. Er dafür, dass er Interesse an mir hat. Über alle anderen Optionen darf man diskutieren und Lösungen finden.

********8209:
Die Gesellschaft ist hier die Gemeinschaft der Menschen innerhalb eines Kulturkreises. So denke ich jedenfalls können wir es für diesen Fall gut umschreiben.

Wenn ich eine reife Persönlichkeit bin, ist es mir so etwas von egal, was "die Gesellschaft" (mein Nachbar, meine Straße, mein Dorf, mein Land, mein...) über mich und meine Beziehung denkt. Für die Sanktionen muss ich Lösungen finden, damit ich meinen Traum leben kann - als tolle Vorzeigefamilie oder als Mischehenkomune-Jeder-mit-Jedem-WG - was Nachts in meinem Schlafzimmer läuft geht niemanden etwas an.

DeltaSagittarii

*****_bw Frau
1.443 Beiträge
Kurz in die franz. Philosophie....
Der Staat ist heute jedermann, und jedermann kümmert sich um niemanden.

Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor

Das Bett ist das Barometer jeder Ehe.

Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor

Jede Opposition ist der Anfang einer Trennung.

Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor
Du wirst also im Reich der Frauen in Acht und Bann getan. Du findest auf allen Lippen ein ironisches Lächeln, aus allen Antworten treten Boshaftigkeiten entgegen. Diese geistreichen Geschöpfe schmieden Dolche und amüsieren sich damit, den Griff mit schönen Schnitzereien zu versehen, ehe sie dich voll Grazie durchbohren.

Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor

Quelle: »Physiologie der Ehe«, 1829

Gleichheit mag vielleicht ein Recht sein, aber keine Macht vermag sie in die Tat umzusetzen.
Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor

Die Welt des Instinkts, die Welt der Abstraktion und die Welt der reinen Anschauung: das sind die drei Sphären der Welt der Ideen.

Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor

Quelle: Louis Lambert: Aufzeichnungen des Frl. v. Villenoix. 13


Es war die Kurzfassung Euer Unterhaltung ..........
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Holla.
Wo du diese romantische Verklärtheit eines Honoré de Balzac aus den letzten Beiträgen herausgelesen hast, bleibt wohl dein Geheimnis ?
Nahezu sämtliche Auffassungen über die Gründung von zwischenmenschlichen Beziehungen werden wohl eher aus dem Licht einer pragmatisch wirtschaftlichen und sozialökologisch verträglichen Lebensbedeutsamkeit beleuchtet. Von Instinkt und Liebe, den urnatürlichsten Bedingungen für das entstehen von geschlechtsübergreifenden Partnerschaften, war ja wohl kaum die Rede.
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Schwarz, Rot, Gold und die Gesellschaft
Nochmal ein paar Gedanken hier im Thread.

Beim lesen einiger Beiträge ist mir aufgefallen, dass es uns vielleicht einfach ein bisschen an Toleranz fehlt. Vor allem der ständige Ruf nach "was braucht die Gesellschaft" lässt mich zweifeln.

Die Überschrift hier steht (natürlich im Zeichen der WM) einfach als Symbol dafür, dass es nicht nur schwarz und Gold (Weiss) gibt, sondern auch noch etwas dazwischen.

Wahrscheinlich gibt es viele Möglichkeiten der persönlichen Gestaltung von partnerschaftlichen Lebensformen. Warum Helga Mustermann oder Hans Lebt-Anders sich für die eine oder andere Form eines Lebensmodells entscheiden ist doch eigentlich egal. Schwierig wird es doch nur, wenn ich mich für ein Modell entscheide und das Modell eines anderen als negativ bewerte.

Verträgt unsere Gesellschaft einen Zustand in dem manche monogam, andere polygam und wieder andere polyamorer Leben?

Wo wären die Nachteile?

DeltaSagittarii
Ob's die Gesellschaft
verträgt, dass monogam und polygam nebeneinander ist die eine Frage,
aber viel schwierigere Aufagebe ist es doch,
das im Kleinen zu üben
in monogam-polygam gemischten Partnerschaften.

*sonne* Julius
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
monogam-polygam gemischten Partnerschaften.
Meine ganz persönliche Meinung dazu...

jetzt wird es wirklich philosophisch.

An dieser Stelle, stellt sich die Frage für mich, was und warum will ich für mich und unter welchen Voraussetzungen gehe ich eine Partnerschaft ein.

Ein Mensch, der mehrere Sexualpartner benötigt, verändert sich nach dem zusammen sein mit einem anderen Menschen ja nicht. Er ist danach (wahrscheinlich) noch die selbe Person, mit dem selben Wert, wie vor dem Kontakt.

Wenn sich etwas ändert, dann die Wahrnehmung der monogamen Person gegenüber der polyamoren Person. Wertschätzung ist (für mich) ein wichtiger Bestandteil in einer Partnerschaft. Ist Monogamie für mich persönlich wichtig oder ein Machtinstrumente gegenüber den Partner? Wieviel bin ich mir selber wert? Wie gestalte ich die Kommunikation mit dem Partner über sein anders sein und an welcher Stelle wird nicht nur das Thema exklusive Sexualität sondern auch andere Bereiche, wie Ehrlichkeit, Wertschätzung, Respekt, liebevoll sein,... verletzt?

Das muss sich jeder selber beantworten. In einer Partnerschaft kann und muss ich die Bedingungen, die mir wichtig sind GEMEINSAM bestimmen.

In der Gesellschaft hinterfrage ich es ob die Gesellschaft meine Bedingungen für eine Partnerschaft bewerten darf.

DeltaSagittarii
******yev Mann
392 Beiträge
@DeltaSagittarii
**********tarii:
Ich bin mir nicht sicher ob Du in die vereinfachten These "Liebe dich selbst und es ist egal, wen Du heiratest" andere Dinge interpretierst.

Ich bin ebenfalls unsicher. Wenn es "egal" ist, wen ich heirate, weil ich mich selbst schon "liebe", ist die Person, die ich dann heirate o.Ä., von vornherein zur Variablen erniedrigt worden. Das ist sozio-, psycho- und sonstwie logisch richtig. Gleichzeitig ist es unwahr. Wenn ich Dich zum x erkläre, mache ich mich selbst zum y. Eine kleine Story, die Chrustschow gerne erzählte und die ich bei Heiner Müller mal aufschnappte: Ein hoher Parteifunktionär in der Zeit der Stalin'schen Säuberungen kam eines abends nach Hause, um entsetzt festzustellen, dass man seine Frau als "schädliches Element" verhaftet hatte. Er fuhr zum Kreml, ersuchte um Audienz und flehte Stalin um Gnade an, der wie immer bis spät in die Nacht fleißig mit dem Quer-Unterschreiben ganzer Todesurteilsstapel beschäftigt war. Er heulte und bettelte und erbot sich sogar, an ihrer Stelle nach Sibirien oder vors Erschießungskommando zu gehen. Stalin war gerührt, unterbrach für einen Moment seine emsige Arbeit und versicherte dem Genossen freundlich, dass er sich keine Sorge machen solle, man werde dafür sorgen, dass ihm Genüge getan werde und dass sein selbstloses Opfer unnötig sei. Er fuhr verwirrt und halbberuhigt nach Hause, kam in seine leere Wohnung, und kaum, dass er drin war, klingelte es an der Tür. Eine fremde, schöne und sehr erschrocken aussehende Dame stand davor und erklärte, sie sei von nun an seine neue Frau. Chrustschows Pointe war, dass beide immer noch miteinander verheiratet seien. Darauf ein Wodka!

**********tarii:
Wer alleine auch zufrieden und glücklich ist, steigert seine Chancen eine - für ihn - erfüllende Beziehung zu erleben.

Wer alleine wirklich zufrieden und glücklich ist, braucht keine "erfüllende" Beziehung. Zufrieden und glücklich und doch unerfüllt? Was konstruierst Du Dir da zusammen? Und dass Du genau an dieser Stelle von der Steigerung von Chancen redest, gibt über die wirkliche Qualität so manchen einsamen "Glücks" beredte Auskunft. Was gewiss zutrifft ist, dass auf dem emotionalen Fleischmarkt jeder Eindruck von Not oder Bedürftigkeit fatal ist und man gut beraten ist, ausgeglichen, in sich ruhend, zufrieden zu wirken, es möglichst wirklich zu sein. Überhaupt spricht einiges für den Spruch, dass Geben seliger denn Nehmen sei. Doch Selbstgenügsamkeit wird zur Asozialität, wo sie beinhaltet, dass man dem Anderen apriorisch seine Beliebigkeit attestiert und in jeder Beziehung immer nur bei sich bleibt. Das ist alles anderes als sexy, wenn ich mir die Fernberatung erlauben darf.

**********tarii:
Wo liegt da die Einsamkeit?

Siehe oben. Wenn Dein Wunsch, intakt zu bleiben und keine hässlichen biographischen Spuren zu hinterlassen, die Oberhand gewinnt, bezahlst Du es unweigerlich mit einer unaufhebbaren, inneren Distanz, die den Selbstschutz zum selbstverschuldeten Gefängnis macht. Wenn ich einmal ins Gras beiße - was früher oder später geschehen muss - will ich nicht mit dem Gedanken abtreten, es wäre mir immerhin nichts passiert. Ich will lieben und geliebt werden, und dementsprechend werde ich leiden. Call me crazy.

**********tarii:
Es gibt einen Menschen der Dich bedingungslos lieben kann - das bist Du selber! Wenn Schwächen liebenswert werden, weil diese Schwächen auf ihre Art auch Stärken sind, dann kann dieser menschliche Wunsch erfüllt werden. Wer sich selber mit Stärken und Schwächen lieben kann, ist so bei sich, dass er wohl eine andere Partnerwahl als bisher (neue Form des Spiegelns) wählt.

Selbstliebe, schön und gut. Selbsthass ist auch gewiss keine nützliche Eigenart, das sei zugestanden. Aber mich erinnert Deine Haltung an den Spruch Woody Allens: "Was haben Sie denn gegen Selbstbefriedigung? Das ist doch Sex mit jemanden, den ich mag!" Dir aber die tiefe Traurigkeit hinter der Komik dieser Aussage zu erklären, erscheint mir als kaum leistbar. Ich würde vielleicht am Begriff der Liebe ansetzen, der von uns beiden offenkundig mit sehr verschiedenen Bedeutungen verwendet wird, und würde große Zweifel daran anmelden, ob das, was Du als Selbstliebe deklarierst, überhaupt Liebe ist.
****ulf Mann
333 Beiträge
Bei der ganzen Diskussion um sexuelle Mono- und Polygamie und gemischt monogam-polygame Beziehungen, sollten wir da nicht auch die dritte Kategorie miteinbeziehen? Jene, welche eine zwar durchaus häufige, wenn auch oft übersehene (oder gern totgeschwiegene), Realität darstellt. Nämlich das Leben ohne Sex(partner). Ich verwende jetzt mal sexuelle Agamie, um in line mit den andern Begriffen zu bleiben (wenn es einen besseren Begriff gibt, bitte melden).
Wenn jemand als Single agam lebt, mag das ja, rein moralisch/ethisch/philosophisch/gesellschaftlich vielleicht nicht so interessant sein.
Aber was ist mit Beziehungen, bei denen ein Partner agam ist oder, wohl eher die Regel, wird?
Bei einer zuvor monogam-monogamen Beziehung erzwingt der Übergang des einen Partners zur Agamie einen ebensolchen beim andern Partner. Es sei denn, der andere Partner hat nun Sex ausserhalb der Beziehung, womit diese dann agam-monogam wird. Oder ggf. auch agam-polygam. Und in diesem Licht verwischt sich die Grenze zwischen sexueller Monogamie und Polygamie. Sie ist plötzlich nicht mehr so wichtig.
Müssen wir uns dann nicht fragen, ob wir überhaupt mit den richtigen Begrifflichkeiten operieren?
Geht es überhaupt um Monogamie vs. Polygamie (vs. Agamie)?
Ist es nicht vielmehr der Exklusivitätsanspruch, den wir diskutieren sollten?

just my $0.02 als unbedarfter Newb hier...
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Interessant - Danke
Wenn es "egal" ist, wen ich heirate, weil ich mich selbst schon "liebe", ist die Person, die ich dann heirate o.Ä., von vornherein zur Variablen erniedrigt worden. Das ist sozio-, psycho- und sonstwie logisch richtig. Gleichzeitig ist es unwahr. Wenn ich Dich zum x erkläre, mache ich mich selbst zum y.

Von Deinem Standpunkt betrachtet analysierst Du meine Aussage korrekt. Es trifft nicht exakt was ich meine. Von hinten aufgezogen sollte meine Aussage folgenden Sachverhalt erläutern:

Kannst Du dich selbst nicht lieben/annehmen/akzeptieren, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass selbst mit dem richtigen Partner langfristig eine Beziehung unbefriedigend ist (mit allen dadurch entstehenden Risiken).

DeltaSagittarii
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
******yev:
Wer alleine wirklich zufrieden und glücklich ist, braucht keine "erfüllende" Beziehung. Zufrieden und glücklich und doch unerfüllt?

"Brauchen" ist das falsche Wort - wollen, wünschen finde ich besser. Meinetwegen lass es uns Luxus einer Beziehung - also das Einlassen auf einen anderen Menschen - nennen. Eigentlich mag ich das jetzt in seiner ganzen Dimension nicht diskutieren. Wäre vielleicht ein Thema für einen eigenen Thread. In diesem Thread geht es doch darum, dass - wieso auch immer eine Beziehung gewünscht ist (für mich fallen somit alle die einfach gerne alleine sind und sich wirklich selbstgenügen aus dem Raster der Angesprochenen heraus) - und welche Form in einer Beziehung zwischen zwei Menschen (unabhängig von der sexuellen Neigung) erstrebenswerter ist - monogam, polygam oder polyamor.

Im Rahmen auf die Gesellschaft meine ich dass verschiedene Modelle akzeptiert und toleriert werden sollen.

Entscheidend ist der persönliche Wunsch/Möglichkeit.

Wer auf der Jagd nach dem Drogencocktail (positiv gemeint) "verliebt sein" (Emotion - von äußeren Reizen abhängig laut Definition) ist hat andere Interessen als Menschen, die das ganze Spektrum - mit einer eventuelle Option auf "Liebe" (Gefühl - aus einem selber heraus laut Definition) auf eine Person im gegenseitigen Einverständnis fokusieren wollen.

******yev:
Wenn Dein Wunsch, intakt zu bleiben und keine hässlichen biographischen Spuren zu hinterlassen, die Oberhand gewinnt, bezahlst Du es unweigerlich mit einer unaufhebbaren, inneren Distanz, die den Selbstschutz zum selbstverschuldeten Gefängnis macht.

"Intakt zu bleiben und keine hässlichen biographischen Spuren zu haben" kann auch heißen zu scheitern und sich zu trennen. Es gibt meines Erachtens nicht "die" Möglichkeit, "die" so oder so ist. Menschen sind unterschiedlich und haben unterschiedliche Lebensmodelle. So what?

******yev:
Aber mich erinnert Deine Haltung an den Spruch Woody Allens: "Was haben Sie denn gegen Selbstbefriedigung? Das ist doch Sex mit jemanden, den ich mag!" Dir aber die tiefe Traurigkeit hinter der Komik dieser Aussage zu erklären, erscheint mir als kaum leistbar.

Vielleicht ist das genau der Grund, wieso diverse Formen von Partnerschaft durchaus erstrebenswert sind. Muss ich? Nein! Darf ich? Ja! Cool das ist Luxus. Heißt natürlich sich auch Probleme aufhalsen, die ein Mensch mit sich alleine nicht hätte, heißt aber auch Momente erleben, die bereichern und alleine auch nicht vorhanden wären. Könnte das Leben ohne Beziehung auch erfüllt sein? Ja klar, jeder wie er will.

****ulf:
Ist es nicht vielmehr der Exklusivitätsanspruch, den wir diskutieren sollten?

Wäre eine Option, aber wohl auch eher ein eigener Thread.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich das Thema Monogamie schwer finde, da die Art und Weise wie ich meine Beziehung lebe auf mich persönlich ankommt und es da kein richtig und falsch gibt. Wenn ich einen blauen Pick-up will und mir ein rotes Cabrio kaufe, darf ich mich nicht wundern, wenn es weder eine Ladefläche gibt, noch die Farbe meinen Ansprüchen genügt.

DeltaSagittarii
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Aus dem Eingangspost:
Ist der Wunsch nach Monogamie nur Besitz- und Anspruchsdenken?
In der Spezifikation einer verschiedengeschlechtlichen, Joy Club gefärbten Beziehung, ist aus männlicher Sicht die Reihenfolge der Denkmodi richtig, aus weiblicher Sicht dann eher umgekehrt.
*fiesgrins*
Vielleicht
müsste man sich in diesem Zusammenhang irgendwann einmal mit Gefühlen befassen, die grds. nicht diskutierbar sind. Diesen Bereich im rationellen Kontext zu sehen ist weder hilfreich noch sachgerecht ... vielmehr oberflächlich oder auch zielgerichtet ... manchmal aus Eigennutz.
*****_bw Frau
1.443 Beiträge
@unkel
lache .......


Wenn der Mensch fähig wäre seine Gefühle zu erkennen und seine Motive bevor sie entstehen würde, wäre er vorschrittlich... falls es so wäre... *zwinker*

http://www.clipfish.de/musik … tever-happened-to-the-times/
hm,pluie...
hat es nicht alles schon mal gegeben?
is nicht jedes gefühl schon mal gefühlt worden?
ich find schon,das es langsam mal fortschritte/entwicklungen geben sollte
gibt es aber nicht
und wenn es mal welche gibt,halten die sich nicht lang
heutzutage ist das bild des hippies zb ein ganz anderes als vor 50jahren
zweierbeziehung mit mehreren kindern und hunden,ohne kamm aber mit bausparvertrag.
für deren kinder hat ton steine scherben"ich will nicht werden,was mein alter ist" ne ganz andere bedeutung

was gefühle angeht:es gibt in meiner realität nur angst und keine angst also sicher oder nicht sicher.alles andere leitet sich davon ab.

zum ausgangsthema gern nochmal::ich unterscheide "in meiner kleinen welt,meiner kleinen welt"zwischen menschen,die sich selbst genug sind und denen die sich erst über/durch wen anders definieren.
wo meine sympathien liegen is wohl klar,aber leben und leben lassen.
nur mit dem leben lassen hat unsere ach so hochentwickelte gesellschaft so einige probleme
*****n74 Mann
5 Beiträge
ist es nicht so das jede Form von Liebe gut ist und das diskutieren über "wer liebt hier richtig und wer liebt falsch"sinnlos ist. Ich bin für absolute Toleranz für alle Liebenden.Ich sag immer wäre die Welt ein Swinger Club dann würden die Menschen weniger falsch machen als sie es jetzt tun.Das hier ist doch alles nur ein Testfeld irgendwann hat die Menschheit sich dahin gebumst wo sie hin gehört, Sex ist WICHTIG ja genau,und jeder so wie er es braucht.Die Abrechnung kommt erst am Schluss wenn wir vor unserem Schöpfer stehen oder merken das wir uns selbst verarscht haben wenn es gar nichts mehr nach dem Tod gibt.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
nach dem tod.........
Die Abrechnung kommt erst am Schluss wenn wir vor unserem Schöpfer stehen oder merken das wir uns selbst verarscht haben wenn es gar nichts mehr nach dem Tod gibt.

.....kommt auf jedenfall eines, für den der gestorben ist keine weltenhektik mehr und den lebenden, rechnungen.

georgelt,
geblümt,
gesungen,
gesegnet
und geschreinert oder getöpfert.

zum schluss ein kreuz dir zugewandt, der rest erfährts mit schwarzem rand.

namd
Wir diskutieren hier zwei Ebenen.

Zum Einen die "private Ebene". Da kann jeder tun was er will, solange er sich nicht strafbar macht. Von mir aus auch Polygam, polyamor, hardcoremonogam oder nichts davon.

Es gibt aber auch eine "gesellschaftliche Ebene". Auf die Gesellschaft gesehen ist es sehr unvorteilhaft, wenn jeder alles so macht wie er will. Die Gesellschaft kann unmöglich alle Beziehungsmodelle integrieren. Sie wird immer sich auf wenige Modelle festlegen (müssen).

Es gibt immer ein "moralisches Leitbild" welches sich durch alles Reglement durchzieht. Im Moment ist dieses moralische Leitbild im Wandel. Noch vor 20 Jahren war es durchsetzt mit Verbindlichkeiten und den daraus resultierenden Erwartungen. Im Zuge des "Fortschrittes" und des erhöhten Marschtempos sind Verbindlichkeiten allerdings hinderlich. Wer erfolgreich sein will, darf sich nicht binden lassen (sowohl wirtschaftlich als auch privat). Es ist eine Illusion anzunehmen, das diese Intentionen in unserer Wohnung bleiben. Sie strahlen aus in unser Verständnis von Wirtschaft und Politik.

Auch hier sehen wir den Drang zu mehr Unverbindlichkeit. In der Politik versucht man sich vom Wähler unabhängig zu machen. In der Wirtschaft versucht man sich unabhängig vom Arbeitnehmerkollektiv zu machen. Mehr Unverbindlichkeiten (eingeschränkte Haftungen, Unterwanderung der Mindestlöhne, am liebsten keine Kündigungsfristen etc....) ist hier die Devise.

Unsere Gesellschaft ist im Wandel. Das macht natürlich auch vorm Schlafzimmer nicht halt. Ich würde dazu anregen das Aufkommen von "gesonderten Beziehungswünschen" im Kontext zum Gesellschaftswandel zu sehen. Das macht für mich mehr Sinn. Das erklärt dann auch, warum ich GEGEN Beziehungsanarchie bin. Weil ich diese ganze Entwicklung der Gesellschaft für hoch problematisch halte. Es wird gerade kräftig am Bindemittel der Gesellschaft herum geschraubt. Die Frage: "Wer ist die Gesellschaft überhaupt?" spricht Bände.....
Wir fangen an uns aus dem Kontext der Gesellschaft herauszunehmen. Stück für Stück zäunen wir "unseren Teil" der Gemeinschaft ein und wollen am liebsten vergessen, das es noch ein da draußen gibt. Mein Haus, Mein Grundstück, mein Wille, meine Privatsache, mein Beziehungsmodell, mein, mein, mein...... fällt euch da was auf?

Es ist die Gefahr das wir uns selbst genug sind. Wer sich selbst genug ist braucht etwas anderes nicht. Wer etwas anderes nicht braucht, wird das andere nie wertschätzen. Wir dürfen uns selbst nie genug sein, sonst wäre jede Beziehung und jede Beziehungsform (außer willkürlichen Beziehungen) zum Scheitern verurteilt. Genaugenommen gehen wir jedwede Beziehungen nur ein, weil wir uns nicht genügen.

P.S.: Ich würde ja mal wissen wie die Befürworter so echte "Polygamie" empfinden?... Würden wir hier Polygamie a la´ arabischen Vorbild hier einfügen, wären die, die hier Anwesenden weiblichen Befürworter von Polygamie die ersten auf der Straße. Es geht also auch schon darum seine Vorstellungen (Mein Auto....., meine Vorstellungen......) durchzusetzen. Und das ist oft so ein Wunschkonzert der eigenen Vorstellungen, das sich die Balken biegen. Wenn wir wirklich uns selbst genügen würden, wäre es egal, mit wem wir zusammenwären. Die Welt wäre voll voller Menschen, die nichts und niemanden suchen, auch nicht im Supermarkt.Ein Albtraum für die Wirtschaft.....
********8209:
Mein Grundstück, mein Wille, meine Privatsache, mein Beziehungsmodell, mein, mein, mein...... fällt euch da was auf?

fällt euch da was auf?in bezug auf das ausgangsthema?

ich fänds toll,mal losgelöst von so etablierten denkstrukturen zu philosophieren
keine aufgüsse mehr
polygamie?häh?arabische welt?häh?
********8209:
Wer sich selbst genug ist braucht etwas anderes nicht.
********8209:
Genaugenommen gehen wir jedwede Beziehungen nur ein, weil wir uns nicht genügen.

es wird ja gesagt,das erkenntnis der erste schritt zur veränderung ist.sehr faszinierend,was ihr aus ner erkenntnis(der ich mich grundsätzlich anschliesse)so schlussfolgert.wenn ihr euch mal mit mut und nicht mit angst diesen fragen stellen würdet,wärt ihr verwundert


"und die erde ist eine scheibe und drei mal drei ist acht..."
*********kshaw:
und nicht mit angst diesen fragen stellen

Also Gefahren zu ignorieren?
Ist das nicht dumm?

"Wird schon!", "Mal schauen!" "Irgendwie wirds schon gehen!" ist nichts womit eine Gemeinschaft arbeiten kann. Jedenfalls nicht auf längere Zeit.

Wenn ich losgelöst von etablierten Denkstrukturen diskutiere, dann kann die Welt sehr wohl eine Scheibe sein, und 3x3 ist nicht nur 8, sondern auch gleichzeitig 4.
Von was sollen wir uns denn jetzt lösen?

Folgendes brandmarke ich als Naivität:
Die "Erkenntnis", wir wären als Menscheit jetzt moralisch besser als vor 2000 Jahren.
• wir sind anders, aber nicht besser.
Die "Erkenntnis", mehr Freiheit oder Toleranz wäre moralischer.
• Das ist Humbug.
Die "Erkenntnis", wir könnten moralischer werden.
• Alles eine Illusion.....
Die "Erkenntnis: "Wenn alle so handeln und denken wie ich denke, dann hätten wir eine viel bessere Welt!"
• wir hätten eine andere Welt, aber besser wäre sie gewiss nicht, allenfalls für dich.



Die Frage ist nicht ob wir losgelöst von etablierten Denkschemen diskutieren können, die Frage ist, kannst du losgelöst von deinem eigenen Wollen diskutieren? Bisher habe ich noch kein guten Argumente für freiere Beziehungsformen gehört, nur Rechtfertigungen für den eigenen Lebenswandel (Der hat das auch so gemacht!, Dort ging es doch auch).....
*******alm Paar
7.574 Beiträge
die gesellschaft,
Es gibt aber auch eine "gesellschaftliche Ebene". Auf die Gesellschaft gesehen ist es sehr unvorteilhaft, wenn jeder alles so macht wie er will. Die Gesellschaft kann unmöglich alle Beziehungsmodelle integrieren. Sie wird immer sich auf wenige Modelle festlegen (müssen).

wer ist das denn?

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