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Was - wenn Geld seinen Wert verliert???

***er Mann
238 Beiträge
Themenersteller 
Was - wenn Geld seinen Wert verliert???
hallo an alle mit-Denker...
Geld wurde mal als Tauschmittel erfunden. Die ersten Münzen waren im Wert wertvoller als der aufgeprägte Wert.
nach dem letzten Krieg waren Zigaretten lange Zeit eine Währung, einzelne Gruppen schaffen schaffen sich wieder ihre eigene Währung.
Die meisten Währungen haben den Wert ihrer in Umlauf befindlichen Geldmengen in Gold gesichert.
Mittlerweile verschieben sich aber alle Grenzen ins uferlose.
Der Euro ist vom Umlaufwert bestimmt nicht mehr so sicher wie die alte D-Mark.
Zudem macht mir ein Gedanke Sorgen:
Wenn Geld als Tauschmittel funktionieren soll/muss, muss man bei Abgabe des Geldes ja einen tauschbaren Gegenwert bekommen. Sonst wäre das Tauschgeschäft ja einseitig und ein Betrug.
Wenn ich zum Beispiel einen Tisch kaufen, und mit Geld bezahle, kann ich ihn auch verkaufen gegen Geld.
Solange reale, tauschbare Werte die Teile des Geschäftes sind, macht Geld als Tauschhilfe einen Sinn. Für mich kompliziert wirds aber, wenn die Gegenleistungen keinen Wert mehr haben:
z.B. Dienstleistungen wie die Zeitansage.
Jetzt gekauft und eine Sekunde später nicht mehr aktuell und wertlos.
Und so könnte ich eine ganze Reihe von Dingen aufzählen, die keinen Wert, aber einen Preis haben. Euch fallen dabei bestimmt noch 1ooo Sachen ein.
Solange der Anteil der wertlosen Handelsgüter am Bruttosozialprodukt eines Volkes klein ist, ist der im Geldumlauf nicht bemerktbar.
Wird der Anteil aber überdurchschnittlich hoch, sehe ich das Volkskapital im wahrsten Sinne des Wortes "verbrannt".
z.B. Ein paar schuhe im Internet gekauft, hat einen Preis aus Warenteil, Transportkosten und Mehrwertsteuer. Der Warenwert ist gemessen an dem bewegten Geld vielleicht noch ein Drittel. Der nicht-tauschbare-Teil des Geschäftes macht den Tausch mit dem Hilfsmittel Geld zu einem Geldverlustgeschäft.
Wenn wir über solche Verluste uns einen Gewinn vorgaukeln, ist das etwas so,
als ob ich einen Sack Saat-Reis kaufe, politisch die mögliche Ernte als Volksvermögen ausgebe, defakto dann beim Verteilen soviel Zeit verbrauche, das kein Korn mehr aufgeht.
Wenn wir alle Friseuere sind und uns gegenseitig die Haare schneiden, wie können wir dann die Mehrwerteuer erwirtschaften. Hier sein mal der Haarschnitt als eine nichttauschbare Sache betrachtet.
Wenn wir deutschen zur Dienstleistungsgesellschaft mutieren, dann sind wir bald ein vierte-welt-land???
Sind meine Sorgen nachvollziehbar???
liebe Grüße
WOlf
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Lies mal...
.... "Lohn, Preis und Profit" vom Bärtigen. Das hilft.
***er:
Für mich kompliziert wirds aber, wenn die Gegenleistungen keinen Wert mehr haben:

Zins und Zinseszins (wo man einfach nur Geld haben muß um nochmehr Geld zu bekommen) bringen uns um, nicht die Dienstleistungen. Denn die braucht es ja auch im Handwerk. Ohne Dienstleistung bleibt das Brett ein Brett und wird nicht zum Stuhl.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Die Golddeckung der Währungen
ist schon länger Geschichte.
Sie würde bei der aufgeblähten Geldmenge auch nicht mehr funktionieren.

Der Ex -Notenbank -Chef der FED wurde ja nicht umsonst auch
"Hubschrauber -Ben" genannt... *g*

de.wikipedia.org/wiki/Währung



Schon seit einigen Jahren gerät das eigentliche Hauptziel wichtiger Notenbanken,
wie EZB +FED -nämlich die Geldwertstabilität -ins Hintertreffen.
Eine Zinsanhebung durch die EZB würde der Geldwertstabilität dienen, aber gleichzeitig die Schuldenkrise verschärfen.

Die stetige Inflation sorgt für einen Wertverfall des Geldes.
Letztlich bleibt nur eine Währungsreform -der "Kleine Mann" wird dadurch
enteignet -wie immer.

Ich teile also die Sorge ums Geld.
********8864:
Die stetige Inflation sorgt für einen Wertverfall des Geldes.

Na toll, wann soll ich dann noch Zeit für den monatlichen Bankraub aufbringen, neben meinen 3 Jobs?

*ggg*


********8864:
Letztlich bleibt nur eine Währungsreform -der "Kleine Mann" wird dadurch
enteignet -wie immer.

Richtig, oder ein neues System zu etablieren. Irgendwie hoffe ich ja auf so einen richtigen Crash, wo alles zusammenbricht, also so richtig. Ich glaub das ganze System mit dem Geld funktioniert so nicht.

Was ich mich mal frage bezüglich des BIP: Wenn ich 40 Millionen Toaster herstelle und alle in Deutschland verkaufe, würde doch auch das BIP dadurch um einen bestimmten Betrag wachsen. So rein theoretisch. Was ist in 5 Jahren, wenn alle Toaster nur noch Schrott sind? Rechnet die dann mal einer wieder weg? oder liegt die Hälfte unseres BIP bereits auf der Deponie oder in der Kläranlage (Nahrungsindustrie).........?
Abgesehen davon glaube ich, das der größte Teil unseres BIP bereits auf Aktienbasis läuft. Wenn ich das richtig verstanden habe gehen Gewinne aus dem Aktienhandel von Unternehmen oder Gewinne aus dem Börsengang auch in das BIP.
***er Mann
238 Beiträge
Themenersteller 
viel schlimmer
Auch die nicht-real-produkt-bezogenen Zinz-Gewinne der Banken aus den Geldgeschäften mit dem Deutschen Staat, den Ländern und Kommunen sowie die ganzen Gehälter der deutschen (EU-)Parlamentarier etc fliesen ins BIB mit ein. Eben alles.
Wenn man die Verschuldung des Deutschen Staates und seiner Unterorganisationen summiert, die Zinsen daraus addiert und von den Gewinnen der Banken abzieht, wäre das BIB ein bißchen realer - aber bestimmt auch deutlich kleiner!!!
liebe Grüße
WOlf
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wertigkeiten......
a, ich habe einen füller verkauft!
b, toll, was hast du dafür bekommen?
a, 5000€ !

b, das glaub ich dir niemals!
a, ok, ich habe ihn für einen 5000€ tacker eingetauscht!

...................................................................................................................................

*wink*
Es kam noch der Gedanke des heimlichen Gelddruckens auf. Das muß ja passieren auch wenn es heute digital passiert, geht ja nicht anders.

kleines theoretisches Beispiel:

nehmen wir an, wir könnten alles Geld in Deutschland zusammenkratzen. Und wir würden all dieses Geld zu 5% Zinsen als Bundesanleihen für ein Jahr anlegen.

Ein Jahr weiter ist natürlich Zahltag. Alle freuen sich: 5% mehr Geld, cool. Was macht die Bundesbank? sie muß die 5% Zinsen "drucken" lassen, denn es gibt ja sonst kein Geld mehr. Der Staat selber hat ja keins auf der Kante wovon er die Zinsen bezahlen könnte.

Also druckt er den Zinsbetrag. Ergebnis ist: Das Geld verliert an Wert, da jetzt mehr Geld im Umlauf ist. Und das bedeutet 5% Inflation, eben genau der Zinsbetrag.

5%zinsen-5% Inflation= 0% realer Kaufkraftgewinn. Nun haben wir real also nichts dazugewonnen. Wie geht das dann mit dem reich werden? Nur indem ich ungleich verteile.

auch hierzu ein Beispiel:

Wieder wird alles Geld zusammengekratzt. Aber diesmal wird nur die Hälfte angelegt. Nach einem Jahr ist wieder Zahltag. Da nur die Hälfte angelegt wurde, muß die Bank auch nur 2,5% nachdrucken, was dann auch wieder die Inflation ist.
Die Anleger haben: 5% Zinsen - 2,5% Inflation= 2,5% reale Kaufkraftgewinn
Die Nichtanleger haben: 0% Zinsin - 2,5% Inflation= 2,5% realer Kaufkraftverlust

Jetzt wissen wir, warum die Wirtschaft alles will, nur keine Deflation. Das würde nämlich jegliches Anlegen von Geld unprofitabel machen......... und würde den Geringvermögenden stärken und den Reichen Ärmer machen......
Alles recht und schön
Doch für mich ist klar das der Handel im Terminmarkt, Geld mit Geld zu verdienen. Spekulanten, Hochgeschwindigkeitshandel das Übel ist.

Es gibt in der Hochfinanz Menschen denen es föllig Wurst ist was ihr handel für furchtbare Auswirkungen auf den größsten Teil der Menschen hat.

Es muss unbedingt eine Regulierung der Finanzmärkte her die EZB abschaffen Zinsen abschaffen BGE einführen Plan B von Andreas Popp anwenden.
***er Mann
238 Beiträge
Themenersteller 
Andreas Popp
ist wirklich ein Mensch, der das Problem auch erkennt und auch - nur in noch anderen Dimensionen denkt.
Richtig ist allgemein, das wir nicht nur beim Geld, sondern auch bei anderen "Zeugnissen/Urkunden/Bescheinigungen, etc" einen Glauben und Vertrauen entwickelt haben und einen Mißbrauch erleben, der das meiste Zeugnispapier zum Toilettenpapier werden läßt und die meisten Siegel zu Dreckflecken.
Möchte hier die Diskussion um die Biosiegel oder den Grünen Punkt anführen oder meine Erlebnisse mit dem TÜV, der mittlerweile gewerbsmäßig alles zertifiziert, was bezahlt.
Wenn Popp neben den drei selbstständigen Säulen der Gesellschaft Rechtgebung, Rechtsprechung und Rechtausübung auch noch die modernen Säulen der Meinungsbildung und der Kapitalkontrolle anführt, muss ich noch die sechste Macht anführen, die das Zusammenleben einen beträchtlichen Teil kostet: nämlich die Verwaltung irgendeines öffentlichen Interesses. Dieser Kostenfaktor, bestehend aus Bildung/ Kultur/ Gesundheit und Soziales wie Rentenvers. und Integration stellen für das Volksvermögen einen nicht zu stemmenden Beitrag dar. Nimmt man noch den Posten Sicherheit (Militär und Polizei) dazu, sieht man sehr schnell, wie welche Menge sich addieren. Ich sehe die Staats-Schulden ähnlich wie Popp als einen wirtschaftlichen Zunami, und mit Popp gesagt, suchen wohl einige nach den Wellenbrechern, um die Ausmaße zu mildern.
noch einen schönen Freitag und dann ab ins Wochenende
Liebe Grüße
WOlf
*********June Paar
7.196 Beiträge
Auf den Punkt gebracht:
"Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt."

Albert Einstein


Johnny Cash:
I walk the line ...

Eine
wertende Betrachtung, die mal richtig, aber auch unrichtig sein kann, was wiederum einer wertenden Betrachtung entspricht.
Nun
muss ich noch die sechste Macht anführen, die das Zusammenleben einen beträchtlichen Teil kostet: nämlich die Verwaltung irgendeines öffentlichen Interesses. Dieser Kostenfaktor, bestehend aus Bildung/ Kultur/ Gesundheit und Soziales wie Rentenvers. und Integration stellen für das Volksvermögen einen nicht zu stemmenden Beitrag dar.

Halte ich für gar nicht so groß. Betrachten man mal alle Ehrenämter die Menschen ohne dafür Geld zu bekommen ausüben, kann man sehen, dass wenn man den Menschen davon befreit, ums verrecken arbeiten zu müssen, um einigermaßen leben zu können, er sich einbringt ohne Bezahlung um an einer Gesellschaft seinen Teil bei zu tragen die sich auch um ihn kümmert. Rentenversicherungen braucht man nicht mit einem BGE!
Zudem ist der größte Brocken der Ausgaben dafür da Zinsen zu bezahlen für Geld das aus dem Nichts generiert wird.
Jeder Mensch der seinen Teil, sprich Dienstleistung oder herstellen von Gütern für Menschen, beiträgt, bringt die Gesellschaft weiter macht sie angenehmer, sicherer oder schöner.
Wenn es aber darum geht Renditen zu bedienen wo es nur um Geld um den Globus zu jagen, entstehen auf einer Seite bei wenigen Gewinne und auf der anderen Seite Verluste die die dann versuchen mit noch mehr Arbeit, Anstrengung und Verzicht aus zu gleichen.
Ein nicht lange haltbarer Zustand.

Dadurch wird der Geldwert scheinbar vermindert!
***er Mann
238 Beiträge
Themenersteller 
ich glaube
das die Ursache für unser Mißtrauen und die Möglichkeiten des Mißbrauchs im Grunde darin liegen, das wir uns gesellschaftlich immer mehr "Wertersatzbescheinigungen" haben einfallen lassen.
Ob es nun Schecks, Wechsel, oder sonst welche Formen von "Buchgeld" oder Urkunden/Testate/Bescheinigungen sind. Werte, die zahlenmäßig erfasst und addiert werden können, aber der reale Wert dahinter nicht mehr kontrolliert werden kann.
Wie hab ich gerade gelesen:
Die Instandsetzungskosten für Luftschlösser gehen ins unermeßliche.
Erst dieses Gewinnversprechende Spekulieren hat uns den Wert von Leistung = Arbeit pro Zeiteinheit zerstört. Wenn wir uns durch falsche Bescheinigungen Werte "erarbeiten" können, entspricht das etwa dem Gelddrucken. Da das aber fast jeder kann (und viele machen), ist der Wert eines Tausch-hilfsmittels Geld nahezu gleich null - egal was auf dem Papier steht.
Liebe Grüße und schönes WE
WOlf
Geld als Medium
Wenn Geld keinen eigenen Materialwert mehr besitzt, dann ist es nicht mehr als ein Verweis auf eine Institution der beide Handelspartner_innen glauben schenken. Niklas Luhmann (und andere) haben Geld daher als ein Medium bezeichnet, über das wir miteinander kommunizieren und handeln.
Es ist deswegen so erfolgreich, weil es als Medium in verschiedensten Handelssituationen funktioniert (und leicht zu speichern ist). Wenn ich Tauschhandel betreibe, dann beschränkt sich meine Möglichkeit auf die Menschen, die genau das Gut haben, was ich haben will und wollen, was ich anbieten kann. Geld hingegen ist von seinem Charakter her unbestimmt und diese Unbestimmtheit macht es so wertvoll.

Der Gedanke, dass materielle Güter im Gegensatz zu Geld einen bestimmten Wert haben und daher sicherer wären, ist dagegen ein Trugschluss. Waren unterliegen genauso enormen Schwankungen wie Geld. Beispielsweise wäre es sehr fraglich, ob in einer Gesellschaft in der nur noch 20% der Leute rauchen Zigaretten noch eine Ersatzwährung sein könnten, bzw. wie der Gegenwert dafür wäre.
In einer JVA, die ich kenne, ist die Ersatzwährung Tabak, doch der ist natürlich gekoppelt an seinen Geldwert im Knastshop.

Durch die Durchdringung unserer Lebenswelt mit der Idee des Geldes muss sich meiner Meinung nach niemand um die Idee sorgen anstatt Tauschhandel mit einer Währung zu bezahlen. In meinen Augen ist es aber ein kategorialer Unterschied, ob man sich sorgen um den Wert der eigenen Währung macht, oder um Geld als Medium.

Die Frage wäre also:
Machen wir uns sorgen um die Idee oder um den Euro? *g*
Die Intention des Geldes (das was du als Idee bezeichnet) ist ja auch nicht verkehrt. Dennoch ist es nicht nur der Euro, der Sorgen macht. Es gibt etliche Vorgänge im Finanzsystem, welche eindeutig zerstörerisch auf das selbige wirken. Dummerweise sind sie bereits so tief im System verwurzelt, das nur ein Neustart (Währungsreform/ Krieg etc) helfen kann. Das aber möchte niemand. Also, muss das System auf Teufel komm raus gerettet werden. Bestes Beispiel: die Bankenkrise:
Die Banken "brauchen Geld" um zu überleben. Gut. Also leihen sich betroffene Banken zu einem niedrigen Zinssatz Geld vom Staat. Gut. Aber halt, der Staat hat doch selber kein Geld.... Nun, das Geld leiht der sich Staat von den Banken, garantiert mit einem höheren Zinssatz. Und was ist mit der Differenz zwischen dem, was die Banken bekommen haben (Kredite des Staates) und dem was die Banken zurückzahlen mußten? Richtig, zum Einen haben wir das bezahlt und zum anderen hat es die Inflation angefeuert. Irgendwie habe ich das Gefühl das es bereits so weit ist, das die Räuber ihrem Opfer Geld geben müssen, damit sie sie ausrauben können. Und das alles nur, um das System am laufen zu halten. Das hat etwas masochistisches, für beide Seiten.
Das Dumme ist, wir können nicht Aussteigen in dieser globalisierten Welt. Wir können nicht als einzelnes Land das Zinssystem in Frage stellen. Wenn wir das tun würden, würde es die Wirtschaftsbeziehungen zu anderen Ländern erstmal zum Erliegen bringen.
Und für uns würde es eine riesige Hungersnot bedeuten. Denn: Kein Zins mehr, keine Bank mehr (die lebt ja vom Zins). Klar können wir unser Geld vom Konto holen, aber die Bank hat max 20% aller Einlagen in Geldform. Der Rest sind Immobilien und Kredite, die uns in dem Falle nichts mehr nützen. Einziger Ausweg ist, das die Banken ihre Imobilien und Kredite an den Staat abtreten. Aber dann müßte der Staat wieder Geld drucken, was eine ungeheure Inflation mit sich bringen würde und auch in einer Hungersnot enden würde.
Einziger Ausweg wäre wirklich eine Währungsreform, bei dem der verbliebene Wert des Geldes gleichmäßig auf alle Personen der Gesellschaft aufgeteilt wird. Für alle anderen Modelle (prozentuale Verteilung) ist die Spreizung zwischen arm und reich schon zu weit vorangeschritten.

Die Idee des Geldes ist gut, der Euro ist es auch. Nur das Zinssystem und die Börsen müssen weg. Aber wie schlimm muss es kommen, das man dazu bereit wäre........
Da
vergisst aber jemand schnell, dass Geld ebenfalls eine Ware ist.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Banken
sind eigentlich eine Art Kontaktbörse zwischen denen, die Geld übrig haben
-sie bringen es hin und bekommen Zinsen dafür als Vergütung-
und denen die Geld benötigen.
Diese bekommen einen Kredit zu einem höheren Zins und die entstehende
Differenz behält die Bank als Gewinn.
Ein todsicheres Geschäft, denn die Bank bekommt das benötigte Geld
(frischgedruckt!) von der Zentralbank auch zum Preis , welcher Zins
genannt wird (Leitzins). Auch diese Differenz ist günstig für die Bank.

Als Chef der Deutschen Bank strebte J. Ackermann eine Umsatzrendite von
25% an.
Mit Zinsdifferenzen ist das nicht zu verdienen, also intensivierte die Bank
(wie die anderen auch) den Eigenhandel -spekulierte also auf eigene
Rechnung. Wer spekuliert, liegt auch mal falsch und die Eigenkapitalquote
der Banken liegt im Durchschnitt bei etwa 5%...

Nicht der Staat gibt den Banken Kredit, sondern umgekehrt: Die Bank vermittelt
zwischen denen, die Geld haben und dem Staat, der (ständig) welches braucht.

Geld ist keine Ware (es wird nur zunehmend dazu gemacht), sondern ein Versprechen, daß von dem Vertrauen lebt, welches man in ein Versprechen
setzt.
Während der Finanzkrise rief Eric Cantona (Ex Nationalspieler der franz.
Fußballnationalmannschaft) die Bevölkerung auf, ihr geld von der Bank
zu holen. Er wurde belächelt.
Wären ihm die Leute gefolgt, wäre allen das Lachen vergangen. Das franz.
Bankensystem wäre zusammengebrochen und der Euro vermutlich Geschichte...

Geld ist eigentlich eine gute Idee, aber es wird zunehmend mißbraucht
-den Verfechtern des Marktliberalismus sei Dank...
Vortrag in der Urania
Passend zum Thema gibt es am 19.05.2014 um 19:30 Uhr einen Vortrag in der Urania Berlin zum Thema:
"Gutes Leben und Gerechtigkeit ohne Wachstum – Wie kann das erreicht werden?" von Dr. Barbara Muraca.
Ich gehe hin, hat jemand Interesse, mitzukommen und hinterher bei einem Wein noch ein bisschen über das Thema zu philosophieren?

Haematit72
*******l_El Mann
2.694 Beiträge
Zinseszins mal anders gerechnet …
@http://www.joyclub.de/my/2287905.domsub_18209.html

Euer Beispiel ist zwar gut und macht auch Sinn, allerdings überseht Ihr folgendes:
Es gibt mehr negative Zinsen als positive …

Am Besten fangen wir am Anfang an:
Der Staat braucht Kapital - er muss es sich leihen (es gibt noch kein Geld).
Diese geliehene Summe wird verzinst … natürlich. Das Geld was nun durch die Zinsen hinzukommt existiert nicht und wird auch nicht durch die Inflation gedeckelt. Die reale Inflation hat schon lange nichts mehr mit der theoretischen Inflation zu tun, dafür sorgen schon die Leute, die in Deutschland investieren *zwinker*

Oder anders herum:
Jeder Zinseszins ist eine logarithmische Funktion. Jede logarithmische Funktion geht im Extremfall ins Unendliche - immer schneller.
Da der negative Zins höher ist als der Positive, geht der Realwert ins Minus - gegen Unendlich. Da hilft auch keine Inflation (den positive Zinsen + Inflation < negative Zinsen).

Was bedeutet es?
Das Bedeutet das wir, damit wir weiterhin normal leben können, unsere Produktivität steigern müssen, wir andere Länder (am Besten auf anderen Kontinenten) ausnutzen müssen und die Leute, die unter die Räder kommen, diffamiert werden müssen.

Bisher klappt dieses Konzept doch ganz gut, worüber regt Ihr Euch auf??? *ironie*

Lieben Gruß,
Kal
@********ebre
In der Grundidee ist Geld keine Ware im herkömmlichen Sinne, sondern ein Speichermedium in dem wir Wert zwischenspeichern. Natürlich kann Geld zur Ware werden, aber es ist nicht in dem Sinne eine Ware wie es ein Liter Milch ist.

@****ub
Du meintest die Intention mit dem Geld heute verwendet wird? Geld an sich hat ja selbst keine Intentionen. *zwinker*

Das Banken von Zinsen leben ist so nicht richtig, da es auch Banken gibt, die keine Zinsen nehmen und geben, weil die in den jeweiligen Ländern vorherrschende Religion es verbietet. Es ist auch möglich als Kontaktbörse zu dienen und anstatt Zinsen Provisionen zu nehmen.

Es ist jedoch, da stimme ich zu, derzeit nicht möglich das Finanzsystem zu verändern, weil die Machthaber von uns gewählt werden. Das klingt jetzt erst einmal komisch, aber da die Risiken groß sind, scheuen es Politiker, die von unserem Wohlwollen abhängig sind. Denn wenn es schief geht und wir Wohlstandsverluste haben, werden sie abgewählt.
Im Moment wirtschaften wir auf Kosten der Zukunft und anderer Weltreligionen und da niemand die Zukunft fühlen kann (sonst gäbe es auf einen Schlag weniger Raucher :-D) funktioniert das wirklich ganz gut. Das ist in meinen Augen ein großes Problem der Demokratie: Wohlstandwahrung gewinnt praktisch jede Abstimmung gegen Anstandswahrung.

Ich erinner mich an eine Sendung um Autos in der ein Wortwechsel etwa so ging:

Umweltschützer: "Wir müssen umdenken, sonst fahren wir bald mit SUVs durch eine verwüstete Erde!"
CSU-Politiker: "Ja, aber wenn wir tun was sie sagen, dann fahren wir wohl bald alle mit Kleinwagen durch die Welt. Was hieße das für den Standort Deutschland? Wollen sie so eine Welt?"

Kurz:
Selbst wenn die Banken, Hedge-Fonds und Schattenbanken eingehegt würden, solange wir einen wachstumsbasierten Wohlstand erhalten wollen, geht die Welt trotzdem den Bach runter.
*******l_El Mann
2.694 Beiträge
Jupp … stimme Dir zu …
Deshalb ist meiner Meinung nach der Kapitalismus als Ganzes "schuld" an unserer Misere …

Hier habe ich etwas dazu geschrieben:
Spiritualität: Die Suche nach der Verbundenheit und Konsumgesellschaft

Lieben Gruß,
Kal
http://www.joyclub.de/my/1887943.brynjar.html

Der Vorläufer, also die Kaurimuschel, ist mir sehr wohl bekannt. Mit den historischen Ursprüngen bin ich vertraut. Geld ist dennoch heute eine Ware und genau dies prägt das System. Allianz kauft Dresdner ... und gibt auf. Dresdner wird von der Commerzbank geschluckt. Krise, Krise auf Krise folgt.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Die drei "objektiven Merkmale" einer revolutionären Situation sind nach Lenin:

  • „Die Unmöglichkeit für die herrschenden Klassen, ihre Herrschaft in unveränderter Form aufrechtzuerhalten; diese oder jene Krise der ‚Spitzen‘, Krise der Politik der herrschenden Klasse, die einen Riß erzeugt, durch den die Unzufriedenheit und Empörung der unterdrückten Klassen hervorbricht.“
  • „Verschärfung der Not und des Elends der unterdrückten Klassen über das gewohnte Maß hinaus.“
  • „Beträchtliche – aus den angeführten Ursachen sich herleitende Steigerung der Aktivität der Massen, die durch die Verhältnisse der Krise zur […] selbständigen historischen Aktion herangezogen werden.“

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Revolution%C3%A4re_Situation

Bis auf die "Aktivität der Massen" haben wir doch alles - bloß was wird das Ergebnis der Revolution sein?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wenn das so ist........
Deshalb ist meiner Meinung nach der Kapitalismus als Ganzes "schuld" an unserer Misere …

......können wir doch froh sein, wenn das geld seinen wert verliert oder bald ganz abgeschafft wird!

namd
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