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Biergenuss
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eine meinung hat man einfach so, und deshalb kann man sie auch einfach so äußern. gibt es kritik - begründet oder nicht - heißt es schlicht: ich denke halt so. keine begründung, kein hintergrund. man ist halt so, wie man ist, und niemand soll es wagen, an der persönlichen integrität zu zweifeln. heiligs blechle!
Niedere Beweggründe wie Eifersucht und Neid spielen sicher eine Rolle. Sowie andere niedere Motive.

Wobei auch teilweise ein starker Selbstdarstellungsdrang zu beobachten ist. Wenn potentielle Interessent/innen den Beitrag lesen besteht offenbar stark der Wunsch, sich als besonders stark eigenständig und gleichzeitig voll integriert darzustellen- ich darf sogar lästern, was bin ich doch alltagsdominant und klasse.
Zumindest kommt es mir so vor- nur schliesse ich aus dem Verhalten das Gegenteil.

Nun mal zurückgelehnt, wer jetzt in meine Richtung ballert- dann haben wir gleich ein Beispiel. *lol*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Ja carpe. an Deiner (letzten) Meinung ist was dran.
Was ist dran ?
Sie ähnelt in großen Teilen meiner Meinung.

Bleibt festzustellen, daß Meinung a priori wertneutral ist. Jedoch ist schon sprachlich jeder Meinung ein besitzanzeigendes (!) Fürwort vorangestellt so daß aus einem unbewussten Automatismus heraus jede Meinung einem Individuum zugeordnet wird.
Sie wird als ein Teil des Selbst dieses Individuums aufgefasst. Im nächsten Schritt wird
(ebenfalls aus einem Automatismus heraus) die 'Fremdmeinung' mit der 'Ichmeinung' verglichen und genau in diesem Moment (und eben deshalb) auch Wert zugemessen.
Eine Summe solcher Meinungsabgleichungen skizziert bereits ein Bild des Fremdmeiners.
Die Meinungen die ein Selbst hier erfährt sind (zwar nur )schriftliche Kopien der 'Originalmeinungen' tragen aber als solche im unsichtbaren Subtext, einen großen Teil an Gefühlen mit sich. Es ist also der 'modus operandi' (siehe carpes Beitrag) der das zu zeichnende Bild des Meinungsvortragenden erweitert.
Es entstehen Zuschreibungen wie Pedant, Luftikus, Gutmensch, Nihilist, Nörgler, Ätztante, Witzbold.u.v.m...... alle auch als Bewertung.

[edit 09.06: Liste der Zuschreibungen erweitert um 'Platzhirsch']

Daß das Bild des so gezeichneten Menschen unvollständig bleibt und manchmal völlig unwahr ist, liegt in der Natur der Sache, daß die in schriftlicher Kommunikation übermittelte Meinung gar keine anderen wesentlichen wichtigen Werte übermitteln kann, die einer freigesetzten Meinung menschliches verleiht.
Wie Tonfall, Augenaufschlag, Körpergeruch, etc.
Danksprechung
Vielen Dank für diese guten Beiträge! Ich hab mehrere mehrfach gelesen.
Eine Meinung ist dann wertlos bzw. Mumpitz oder überflüssig, wenn sie im Zweifel nicht begründet wird. Der Zweifel träte etwa als Frage auf: „Würdest du bitte erläutern, wie du zu dieser Meinung gekommen bist?“ Man liest als Antwort häufig einen Verweis auf die persönliche Erfahrung, ohne daß diese dargelegt wird. Man liest auch sonst viel Wertloses als Antwort. Selten liest man eine Begründung, eine argumentativ gestützte Entfaltung der Hintergründe, die nach allem gesunden Menschenverstand ebenjene Meinung zur Folge haben solle oder könne. Wenn man aber das Glück hat, eine solche Herleitung geliefert zu bekommen, und wenn sich herausstellt, daß sie einigermaßen stichhaltig ist, hat man es nicht mehr mit einer Meinung zu tun, sondern mit einer Auffassung. Da ist also jemand, der eine bestimmte Sachlage in einer bestimmten Art und Weise fassen kann. Alle anderen, die nicht in der Lage sind, ihre geäußerte Meinung auf Nachfrage zu begründen, können getrost auf ignore gestellt werden.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Ich stelle der
Auffassung
mal die Überzeugung gegenüber.

Eine Überzeugung ist in diesem Sinne eine durch Emotionskitt gefestigte Meinung, daß man ihr mit Argumenten auch kaum noch entgegenzutreten vermag.

(Dieser Satz ist keine Überzeugung, sondern eine Idee, generiert durch die Fähigkeit aus dem Begriffsfundus Sätze bilden zu können. Kann also jederzeit argumentativ widerlegt werden.)
Das ist eine sehr enge Festlegung von "Überzeugung". Ich habe da eine entstehende Theorie, und die sagt bisher, daß eine Überzeugung etwas ist, das als feste Einstellung dem Leben, den Menschen oder sonstwie einer Kategorie gegenüber besteht, ohne daß sie zwingend geprüft sein müsste. Wenn mich also jemand als Platzhirschen wahrnimmt, sollte er seine zugrundeliegenden Überzeugen prüfen. Allerdings wäre dafür eine gewisse Anzahl an Kategorien erforderlich, mit denen man überhaupt kritisch zuwerke gehen könnte.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Ist nachvollziehbar.
Ich wollte nochmal zu Meinung und Überzeugung sagen, daß man sich von ersterer leichter zu trennen vermag als von zweiterer, wegen deren Affinität zum Körperlichen.
Deshalb werden diese auch schon verschieden 'bewertet'.

Man sagt ja nie etwas 'aus tiefem Brustton der Meinung'.
*g*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Wenn man im Forum einen Satz liest wie:
Wir müssen runter von dem Irrglauben, dass die Medizin unsere Gesundheit will und die Politik irgendwas mit dem Wohl des Volkes zu tun hat.
dann hat der Lesende 3 Möglichkeiten zur Interpretation der Aussage.
1) Die Syntax ist mangelhaft
2) Die Syntax ist bewusst richtig und die Aussage spiegelt
a) die Meinung
b) die Überzeugung
des Verfassers wieder.

Elementar und einfach ist in der Philosophie zu erkennen was eine wahre Aussage ist.
Diese ist es nicht, denn sie widerspricht sowohl dem Ideal als auch der realen Praxis beider 'Berufsgruppen'. Es ist also offensichtlich, daß der Kritisierende, der diesen Satz als unwahr beurteilt nicht in eine Beweispflicht für seine Behauptung eintreten muss.

In dieser Form gilt dieser Satz, in seiner Uneingeschränktheit, auch aus jedermann subjektiver Erfahrung heraus, als unwahr.

Geht man von der Interpretation 2a oder 2b aus, und berücksichtigt dabei, daß jeder Sprechakt performativen Charakter haben kann, so droht reale Gefahr.
Wäre es die Überzeugung des Sprechenden und würde irgend jemand diese Überzeugungen übernehmen, so kann durchaus von einer realen Gefahr für das Gemeinwohl gesprochen werden.
In einem gleichberechtigten Diskurs ist auch jeder gleichbepflichtigt. Er muss auf Nachfrage Rechenschaft ablegen. Wer also etwas als unwahr bezeichnet, muss das begründen, sonst ist es keine Diskussion oder Debatte.

Daß Medizin in den Verdacht geraten ist, nicht „unser“ Wohl zu wollen, beruht auf sehr komplexen Zusammenhängen, die eher mit Dingen zu tun haben, die ihrerseits wenig mit Medizin zu tun haben. Dasselbe gilt für die Politik. Gäbe es nicht nur ein Bewusstsein für solcherlei Schieflagen, sondern auch ein Bewusstsein für die Macht des Boykotts, dann wäre das Internet ein Pool für den Plebiszit.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Der Satz hat keine Schieflage beschrieben sondern eindeutig geurteilt. ...>Irrtum< !
Daß ein denkender Mensch trotzdem erkennt, daß eine 'Schieflage' beschrieben werden sollte ist seiner eigenen 'Portion Vernunft ' zuzuschreiben.
Und wenn Plebiszität schon angesprochen wird, so darf erwähnt werden, daß es neben der Philosophie selbstverständlich Skat-u. Kegelschaften gibt, an deren Stammtischen unvollständige Sätze und Parolen als Wahrheit aufgefasst werden.
Daß meine Kritik ausschließlich an Inhalte einzelner Sätze dieses Beitrags richtete, muss nicht nochmal erwähnt werden.
Würde ich meine Kritik gegen die Persönlichkeit des Verfasser gerichtet haben, so müsste ich eine größere Summe unwahrer Aussagen als Belege anreichen.
Die gibt es gar nicht und dieser Beitrag war ein einmaliger 'Ausrutscher' .

korrigiere > Irrtum< in >Irrglaube<, sorry. Das ändert nichts Wesentliches.
**e Mann
2.564 Beiträge
Der Überzeugung und der Meinung würde ich eine dritte Kategorie vor an stellen: Die Haltung.

Meine Haltung ist ein Gemisch all meiner Erfahrungen. Nicht nur die intellektuellen, auch charakterliche bis körperliche Eigenschaften werden geprägt durch diese Erfahrungen. Die Haltung ist eine Art Hintergrundstrahlung, die allen meinen Äußerungen zu Grunde liegt.

Auf diese Haltung setzt die Überzeugung auf. Bestimmte Sachverhalt und Zusammenhänge werden erkannt und gelten für die Person als unumstößlich.

Die Meinung, eher umstößlich, ist die kleine Schwester der Überzeugung. Sie ist offener und noch fähig, geprägt zu werden.

Darüber hinaus wird es für mich spannend. Nun kommt die Hypothese, eine nur auf Anhaltspunkte gestützte Annahme, die nicht bewiesen ist.

Ich gebrauche die Hypothese häufig. Schreibt pluie vom Hunger und Morden auf der Welt, dann suche ich für mich Statistiken, die zeigen, dass Hunger und Morden in den letzten Jahrzehnten zurück gegangen sind. Finde ich welche, dann recherchiere ich weiter und schaue, wem ich nun meinen Glauben schenke. Finde ich keine und nur solche, die pluie bestätigen, so kann das meine Meinung ändern. Die Hypothese als Gegenprüfung des Gesagten ist eines meiner wichtigsten Werkzeuge. Ich setze sie auch an, wenn ich selbst Geschriebenes überprüfen will.

Irgendwie fehlt noch der Glaube. Da er wahrscheinlich schon früh implantiert wird, zählt er wohl größtenteils zur Haltung.
Überprüfung von Hypothesen
Ich gehe ähnlich vor wie @**e.
Nun lässt sich aber in den Tiefen des www für und gegen alles etwas finden.
Wir kommen daher nicht darum herum eine Wertung bezüglich der Güte der Quelle vorzunehmen.
Diese Bewertung ist aber im höchsten Maße individuell und mithin das eigentliche Problem.

Wäre fast einen eigenen Fred wert.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Ein metameta fred ?
*zwinker*
Sagensakt
Behauptungen, Meinungen, Überzeugungen, Auffassungen, Haltungen usw. (Aussagen) drücken sich in Sätzen aus. Ich erfasse sie und denken mir etwas dabei (ich habe mit Absicht nicht 'wir' oder 'man' verwendet; der Leser kann entscheiden, ob er eines davon verwenden will) .

I.

Wenn ich etwas klares denken will, muß ich (zuerst) den Satz und dann die Begriffe klären (Semantik). Wenn ich nichts klären will, muß ich das nicht. Ich kann auch unklar denken. Das ist abhängig von meinem Interesse an dem Gegenstand. Das ist wiederum ist abhängig von meinen jeweiligen Zielen und Stimmungen. Dabei hat Klarheit einen Grad zwischen völlig klar und völlig unklar ohne das ich einen exakten Wert dazwischen dafür benennen kann.

Was bedeutet klären? Ich muß einen Satz auf die einfachsten Aussage bringen. Denn sie sind es oft nicht, sie sind (zu) komplex.

Beispiel:

Ich muss (…?) die komplexe Aussage 'Wir müssen runter von dem Irrglauben, dass die Medizin unsere Gesundheit will ....'

vereinfachen zu

'Die Medizin will unsere Gesundheit'

'Das ist ein Irrglaube'.

'Wir müssen runter davon'.

Dann muß ich klären, was die einzelnen (bedeutungstragenden) Begriffe (hier) bedeuten.

Beispiel:

Was bedeuten 'Medizin', will'...?

Dabei bedeutet 'Medizin' nach Wikipedia:

'Die Medizin ... ist die Lehre von der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen bei Menschen und Tieren. Sie wird von Ärzten, … ausgeübt …'

'Wollen' bedeutet als Mensch (Tier) eine Absicht haben.

II.

Wenn ich etwas sinnvolle denken will, muß ich jetzt den Zusammenhang der Begriffe klären, indem ich nach dessen Sinn frage. Hat die Aussage im Beispiel 'Die Medizin will...' überhaupt einen Sinn?

Nein, denn die 'Medizin' kann nicht wollen. Nur ein Arzt kann wollen (Also wäre nur die Aussagen 'Der Arzt will...' oder 'Die Ärzte wollen...' sinnvoll).

Damit erweist sich allein dieser Teil dieser Behauptung, Meinung usw. als sinnlos und ich kann mich entscheiden, ob ich (über) etwas sinnloses (nach) denken und reden will (oder nicht)...

Ich bemerke auch hier wie oberflächlich etwas gesagt (behauptet, gemeint...) werden kann und ich mag jetzt keine Oberflächlichkeit (Meta-Aussage). Ich mache jetzt meinen Morgenlauf (Handlungs-Aussage / Absichtserklärung als illokutionärer Akt).
Primär ...
'Die Medizin ... ist die Lehre von der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen bei Menschen und Tieren. Sie wird von Ärzten, … ausgeübt


... eine Lehre. Mehr nicht. Wer der Annahme verfallen würde, sie schulde den Erfolg "Gesunderhaltung", täuscht sich. Aber auch wenn der Arzt will ... die Absicht hat ..., schuldet er nicht die Gesunderhaltung.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Welcher Annahme müsste man denn 'verfallen' wenn man sich bei zitierter Aussage nicht täuschen würde (sollte)?
****ta Frau
2.135 Beiträge
Zusammenhänge erkennen
'Die Medizin ... ist die Lehre von der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen bei Menschen und Tieren. Sie wird von Ärzten, … ausgeübt

Im ersten Teil (Vorbeugung) kann noch von einer Gesunderhaltungsfürsorge gesprochen werden.
Bei der Erkennung und Behandlung ist das schon etwas anderes. Diese Dinge können unter den unterschiedlichsten Prämissen erfolgen. Ein Beispiel wäre, wenn ein Krankenhaus noch 10 OP's bräuchte, um eine besondere Zulassung zu bekommen - dann könnte auch mal schnell eine dabei sein, die zur Gesunderhaltung nicht nötig ist.

Aber so wie ich es sehe, gibt es Fälle in der kausalen Meinungsbildung, wo eine einzige Aussage nicht reicht, um einen hinlänglichen Schluß ziehen zu können, sondern wo nur in Zusammenhang mit einer zweiten abschliessend etwas beurteilt werden kann. Denn der Zusatz:
Sie wird von Ärzten, … ausgeübt
legt nahe, dass ein Arzt seinem Berufsstand entsprechend an den Eid des Hippokrates gebunden ist, und der besagt:
Ich werde ärztliche Verordnungen treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden.

Also wäre der Kern beider Aussagen, dass ein Arzt als Ausübender der medizinischen Lehre der Gesunderhaltung des Menschen dient, und somit die Medizin die Lehre von der Gesunderhaltung ist.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Genau.
Und wenn man die Aussage
... Irrglauben, dass die Medizin unsere Gesundheit will
kritisiert und als unwahr kennzeichnet, hat man als Beleg dafür, tunlichst den Arzt , der einem zuletzt wieder zur Gesundung half, persönlich, nebst penibler Dokumentation seiner Diagnose, Therapie und Medikamentation hier vorzulegen.
yokowakare:
Behauptungen, Meinungen, Überzeugungen, Auffassungen, Haltungen usw. (Aussagen) drücken sich in Sätzen aus.

Das ist definitv falsch. Man könnte nur sagen, daß sich Aussagen und Behauptungen (nur) in Sätzen ausdrücken lassen. Meinungen, Überzeugungen und Haltungen werden sehr wohl auch – und möglicherweise in erster Linie – nichtsprachlich vermittelt.
@oberarm
Ja, auch nichtsprachlich. Da gebe ich dir völlig Recht. Lassen wir die Linienreihenfolge und verständigen wir uns auf Parallelen. Nur ist es etwas mühselig philosophische Meinungen, Überzeugungen usw. durch Kopfwippen zum Ausdruck zu bringen... und möglicherweise gelegentlich missverständlich...
ich kann im netz nicht so ohne weitere "kopfwippen". da wirst du mir möglicherweise weit voraus sein.
@oberarm
Nein, wer sollte dir voraus sein? Ich denke an das persönliche Gespräch.
sprachlich - nonverbal
Ja und nein!

Ja, da einiges dafür spricht.
Nein, da - v.a. wenn man das > in erster Linie< betrachtet - nicht erklärt werden kann, weshalb in diesem Forum die Anzahl der dargelegten Meinungen, Überzeugungen und Haltungen eine so große ist.

Nun könnte man zwar argumentieren, dass mangels anderer Möglichkeiten hier der Umweg über Aussagen und Behauptungen gegangen werden muss, um etwa Meinungen auszudrücken.
Indessen erklärt es nicht den Drang nach Wiederholung, der zu beobachten ist.

Letzteres betreffend wäre es im übrigen hilfreich, wenn sich separate gruppenspezifische Profile für jeden User anlegen ließen.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Auseinander genommen
Lauter Begriffe mit ähnlicher, aber nicht gleicher Aussage.
Auch wenn das Ganze jetzt etwas haarspalterisch anmuten mag, lohnt es sich doch, die Begriffe einmal auf den Punkt zu bringen, denn dabei fällt das Trennende in ihnen auf:

"Mein"-ung: Das gehört mir, der Begriff fußt auf dem "Ich".
Meine Meinung zu sagen, ist zwingend sprachlich erforderlich, wie sonst sollte das gehen? Für mich die direkteste Art, meinen Gedanken Ausdruck zu geben.

Be"haupt"ung: Hat einen spekulativen Nimbus. Der Gedanke als Objekt der Studie. Klingt aber dennoch nach Alpha-Verhalten, als ob nichts bewiesen werden soll. Und geht auch nur sprachlich.

Auf"Fassung": Ich mache mir etwas zu eigen. Ich nehme es in mich auf und bewerte es für mich mit "Ja". Klar eine sprachliche Angelegenheit.

Haltung: Ich kann obiges in jeder beliebigen Stellung tun, aber gemeint ist wohl eine korrekte Figur dabei abzugeben, also nicht auf dem Klo sitzend sondern bestenfalls aufrecht stehend.
Die Haltung kann nur nichtsprachlich vermittelt werden.
Die Übertragung mittels Sprache ist nicht dasselbe, denn wie sollte ich wirklich dieses Aufrichten, gerade stehen, unbeugsam sein übermitteln?

Über"Zeugung": ich geselle mich zu einer bereits bestehenden Meinung, ich stelle mich auf eine Seite dabei, ich bekräftige etwas, ich lege dieses Zeugnis sowohl für mich als auch vor anderen ab.
Überzeugungen kann ich sowohl als auch ausdrücken - durch die Geste und/oder ich geselle das Wort, also die Sprache dazu.
Da die Zeugung ursächlich nicht nur "meins" war, ist es also eine Zutat zu etwas bereits Existierendem.

In einer Diskussion sind für mich also erst einmal die Meinungen interessant, weil sie den direktesten Eindruck von den auf eigenem Mist gewachsenen und in aufrechter Haltung behaupteten Überzeugungen des Protagonisten geben, besonders dann, wenn bereits eine Übereinstimmung mit diversen Personen statt gefunden hat, die die Echtheit bezeugen und den Wahrheitsgehalt erhärten. *zwinker*
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