Die Struktur eines Stoffes kann rau oder fein sein. Ich sehe da weder Redundanz noch Beziehung und begreife im Grunde nicht, worüber ihr diskutiert.
Was bezieht sich beim feinen oder groben Stoff auf was?
Die Bestimmung einer Struktur ist für mich nicht die Analyse der Einzelheiten und deren Beziehung, sondern ein neues Bild mit einer neuen Qualität, das sich mir vermittelt, wenn ich das Ganze betrachte. Ich sehe das Meer und seine Struktur, nicht die einzelnen Wellen. Ich sage, das Meer ist heute rau, ich gehe nicht schwimmen. Das ist einfacher, als zu sagen, eine jede Welle sei für sich hoch genug, mir den Spaß am Schwimmen zu vereiteln.
Natürlich braucht es Einzelelemente, die in ähnlicher Form gehäuft vorkommen, denn sonst erkenne ich keine Struktur. Das ist aber für mich keine redundante Information.
Spannend ist die Frage, ob eine glatte Oberfläche eine Struktur ergibt oder keine Struktur hat. Oder hat ein Gegenstand, bei dem ich keine sich ähnelnden Elemente sehe, eine Struktur?
Wenn ich das Chaos auf meinen Schreibtisch so anschaue, sehe ich erst einmal keine Struktur. Ich könnte aber sofort behaupten, das Chaos hat eine dreidimensionale Struktur, was der Wahrheit (der von uns aufgestellten Definition) entspricht.
Die Struktur, die ich sehe, erzählt wohl mehr davon, wie ich die Eigenschaften vieler Einzeleinheiten für mich zusammenfassen will, als dass es sie in Wirklichkeit gibt. Die Struktur gibt damit an, welch ein Bewusstsein ich von einem Ding habe und nicht darüber, wie es ist.