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Strukturalismus

**e Mann
2.564 Beiträge
Meine Betrachtung ist eine sinnliche. Ich kann nicht abstrakt betrachten. Ich kann allerdings abstrahieren.

Wenn ich an das abstrakte Periodensystem denke, was man mir versucht hat, in der Schule beizubringen, dann halte ich das für einen guten Trick, die chemischen Reaktionen in einem System erklärbar zu machen.
Wenn ich lernte, dass die Elektronen auf verschiedenen Bahnen um die Atomkerne schwirren, so weiß ich heute, dass das nicht stimmt. Meine ganze Anschauung von den kleinen Teilen stimmt nicht. Wenn ich nämlich weiter in die Strukturen eindringe, stelle ich fest, dass außer Energie gar nichts übrig bleibt.
Nimmt man von einem Menschen den leeren Zwischenraum zwischen Atomkern und Elektronen und den zwischen den Atomen weg, so bleibt gerade mal ein Stecknadelkopf Materie von uns übrig. Und ich bin sicher, dass auch diese nur aus Energie besteht.

Wer sagt mir denn nun, was eine Oberflächenstruktur ist und was eine Tiefenstruktur. Ich kann zum Beispiel nur 3D erleben. Ich halte das für äußerst oberflächig, denn kluge Leute sagen, es gäbe da noch mehrere.

Ich bleibe dabei, jegliche Struktur, die ich ausmache, sagt mehr über meine Sichtweise aus als über die Dinge selbst.
@pue
Es ist richtig, dass betrachten (wahrnehmen) und abstrahieren (denken) verschieden sind. Das betrachtete wird dabei abstrahier, indem einzelnes weggelassen und begrifflich gefasst (subsummiert) wird. So wird bei einem Haus von den einzelnen Dingen des Wahrnehmens, wie Steine, Mörtel abstrahiert zum Begriff 'Haus'. Es wird zudem gedacht, dass diese wahrnehmbaren Dinge aus Teilen bestehen. Diese sind verschieden in ihrem (gedachten) Umfang.

Dabei denkt man (auch) an kleinste Teile und bezeichnet sie als Atome (Demokrit). Sie werden als Vorstellung ('Bild') gedacht und man verbindet diese kleinsten Teile durch Abstraktion zu einem System von Atomen, die zusammenwirken (Relationen). Das wird als Atommodell bezeichnet. Das Atome wiederum aus Teilen bestehen und diese aus Teilen bis zu (u.a.) Quarks wissen wir heute auch. Ebenso wissen wir, dass die kleinste Materie in einer ständigen Umwandlung zu Energie und umgekehrt einer Umwandlung von Energie zu Materie besteht. Mehr wissen wir nicht ...(?)

Das Periodensystem baut nun darauf auf und ist ein weiterer (abstrakter) Begriff. Er beschreibt (symbolisch) die Ordnung chemischer Elemente (Relationen) und kann gleich so als Modell gelten.

Das Verhältnis der Elektronen zum Kern ist dagegen in einem weiteren Modell als Schalenmodell beschrieben und existiert somit auch als Begriff. Auch hier gibt es verschiedenes, wenngleich auch ein Zusammenhang besteht. Wir haben es also hier mit verschiedenen Systemen und unterschiedlichen Strukturen zu tun.

Es ist eine Tatsache, dass es (d)ein Haus gibt. Es bildet ein System mit einer Funktion. Dem widerspricht nicht, dass es 'nur' aus Teilen (Steine, Sand) besteht und diese dabei schließlich Formen von Energie sind. Diese bilden 'nur' verschiedene Systeme und sind abgegrenzt voneinander wahrnehmbar. Ein Stein kann dadurch von dem Mörtel unterscheiden werden.

Zudem lässt sich auch in dein Haus 'hineindenken', indem die Steine und der Mörtel als Moleküle und Atome gedacht werden. Auch hier gibt es also gedachte Teile die in Beziehung zueinander stehen. Inwieweit durch Apparate wie Mikroskope dieses Gedachte auch tatsächlich wahrgenommen werden kann soll hier nicht erörtert werden. Ebenso nicht die Frage, wie es zugeht, dass dieses wahrnehmbare und denkbare zusammengeht.

Das letztere wäre eine Frage der Erkenntnistheorie, wir reden hier zunächst von Strukturtheorie.

Ein 'Erkenntisfehler' aber ist es, dieses Bestehen aus Energie mit 'nur' zu bezeichnen, weil das eine Bewertung und ist und somit einer anderen 'Erkenntnistheorie' mit eigenen Denkstrukturen angehört. Richtig ist es ('neutral') zu sagen, dass alles aus Energie besteht.
**e Mann
2.564 Beiträge
"Nur" ist ein anderes Wort für "ausschließlich" und hier nicht negativ besetzt. Ich benutze, wie vielleicht bekannt ist, gerne die Umgangssprache.

Danke für die Einführung in die Wissenschaften, da kommt mein Wissensstand gerade noch mit. Ich weiß aber nicht, warum du mir das erzählst.

Das betrachtete wird dabei abstrahier,t indem einzelnes weggelassen und begrifflich gefasst wird. So wird bei einem Haus von den einzelnen Dingen des Wahrnehmens, wie Steine, Mörtel abstrahiert zum Begriff 'Haus'.

Das sehe ich anders. Der Begriff Haus ist die Abstraktion von verschiedensten stabilen menschlichen Unterkünften. Dadurch, dass wir einen abstrakten Begriff für Häuser gefunden haben, können wir sie erst erkennen. Man kann nichts erkennen, wovon man keinen Begriff hat.
Wie das Haus gebaut ist, ist erst einmal egal und hat auch nichts mit Abstraktion zu tun. Natürlich, wenn ich näher an ein Haus herangehe, kann ich Mauersteine und Mörtel entdecken, wieder abstrakte Begriffe.

Die Abstraktion lässt nichts weg, wie du sagst. Sie verallgemeinert z.B. viele aus Ton gebrannte Quader zum Begriff Klinker.

Jedes Wort ist eine Abstraktion, ein Zeichen für viele ähnliche Dinge. In der Zusammensetzung von Dingen sehe ich nichts Abstraktes.


Was mir auffällt, dass es für dich keine Ganzheit gibt. Alles lässt sich wieder und wieder in Einzelteile zerlegen, bis wir nur noch Energie haben. Deine Sichtweise ist eine analytische, eine zerteilende.

Ich schrub ja schon, dass die Art und Weise, wie ich Wissenschaft betreibe, auf das zurück fällt, was ich entdecke. Ich kann die Art und Weise des Entdeckens von den Entdeckungen selbst gar nicht trennen.
So ist es alleine schon ein Unterschied, ob mein Fokus darauf liegt, in was sich etwas zerlegen lässt oder zu was sich Teile zusammensetzen.

Mit der fortschreitenden Analyse der Welt haben sich die einzelnen Wissenschaften über die letzten tausend Jahre immer mehr selber zerteilt und spezialisiert. Je genauer man schaute, desto weniger sah man, desto größer wurde der Aufwand, bis sich Anfang des letzten Jahrhunderts die Materie weigerte, das weiter mit zu machen und einfach unscharf blieb.

Muss ich gerade an diese Szene denken:



Die Positivismuskritik von Adorno hat mich in früheren Zeiten sehr beeindruckt und beeinflusst. Er kritisiert darin genau dieses Zersplittern der Wissenschaften. Ich bin sicher, dass wir größeres Wissen erringen könnten, würden die Fakultäten fachübergreifend mehr zusammen arbeiten.

Auch muss der Mensch mit seiner Gefühlswelt wieder mehr integriert werden in die Wissenschaften.

Woraus setzen sich eigentlich Gefühle zusammen?
Gefühle sind eine Folge des Zusammenspiels zweier Nervensysteme; dem Zentralnervensystem und dem Vegetativen Nervensystem. Letzteres ist mit Techniken beeinflussbar, die in Ersterem erlernt werden können. Was wir also wissen über das Vegetative Nervensystem kann uns helfen, dieses zu manipulieren. Gefühle sind also zu gestalten.
@pue
Gefühle setzen sich zusammen aus z.B. Haß, Liebe, Angst, letztere setzt sich wieder zusammen aus Angst vor der Zukunft, vor Spinnen usw. Interessant ist es dabei die jeweilige Struktur zu erkennen. Diese bildet sich aus dem Verhältnis der Teile des Ganzen zueinander.

Ansonsten war deine Einwand, dass ich nicht umfassend war und auch die Ganzheit nicht betrachtet habe, berechtigt. Es ist völlig richtig, dass diese mit dazu gehört. Das Ganze ermöglicht die Einheit in der Welt.

Die Wissenschaften haben sich immer mehr aufgeteilt in spezielle Gebiete, weil der Umfang des Wissens immer größer geworden ist und die Wissenschaft immer nur über begrenzte (menschliche) Ressourcen verfügt.
**e Mann
2.564 Beiträge
Sag ich ja. Umso mehr ist heute Teamwork und fachübergreifende Forschung angesagt. Es gibt nicht mehr die Einzelforscher, die Großes entdecken. Das geht nur in Gruppen. Und da muss unsere Bildung auch ganz schnell hin, sie muss schleunigst weg von der Ellenbogenmentalität des letzten Jahrhunderts.

Gefühle setzen sich zusammen aus z.B. Haß, Liebe, Angst, letztere setzt sich wieder zusammen aus Angst vor der Zukunft, vor Spinnen usw. Interessant ist es dabei die jeweilige Struktur zu erkennen.

Na, Gefühle setzen sich nun nicht aus Gefühlen zusammen. Das Gefühl ist der Ausdruck des Körpers am Ende eines unbewussten Vorgangs im Hirn. Woraus sie sich zusammensetzen, können wir manchmal erahnen, wenn uns z.B. der Duft der Weihnachtsbäckerei in die Nase kommt und wir glückliche Erinnerungen an die Kindheit haben.
Gefühle bauen auf frühere Erfahrungen. Diese Erfahrungen haben neuronale Verknüpfungen hinterlassen, die gleichzeitig mit Angst-, Glücks-, Aggressions- oder anderen Gefühlen verbunden sind.
Über die Struktur der Neuronen und deren Verknüpfung wissen wir nicht wirklich viel.
Woraus setzen sich eigentlich Gefühle zusammen?

Das war also ne Quizfrage.
@pue
Ich sehe es wie du, dass es notwendig ist in Gruppen zu forschen und zu arbeiten.

Genau aus dem Grund, weil viele Prozesse (Abläufe) hier sehr komplex geworden sind. Diese wiederum folgt aus der Komplexität des Wissens. So sind z.B. in der Quantenmechanik viele Forscher heute an den Experimenten beteiligt, um allein die komplexen Versuchsanordnungen zu entwickeln und zu betreiben. Diese folgen aus dem heutigen komplexen Wissen der Einflussfaktoren bei quantenmechanischen Experimenten.

In der Industrie sind jetzt sehr komplexe Systeme z.B. in der Automobilherstellung zu fertigen (mechanische, hydraulische, elektronische Systeme / Strukturen). Dazu sind viele unterschiedliche Fachkräfte notwendig.

Es ist absolut schlüssig, dass die Ausbildung das berücksichtigen muß und Teamwork lehren und üben sollte (sie tut es aber noch unzureichend, wenngleich ich beobachte, das es in den Schulen jetzt vermehrt Projektarbeit gibt). Hier gilt es also Dinge im Menschen, wie Egoismus und Zweckmäßigkeitsbestreben, zu harmonisieren,

Gefühle setzen sich nicht aus Gefühlen zusammen, sondern aus Haß, Liebe... Du liest meinen Text falsch, es steht so bei mir nicht da. Die Vorgangsbeschreibung ist wieder richtig, aber sie gehört zu einer anderen Struktur, unserem Körper (der sich aus strukturell Armen, Beinen zusammensetzt und natürlich nicht wiederum aus 'Körpern').

Weihnachtsgedanken als Assoziationen wiederum sind Funktionen unserer Emotionen und bilden eine eigene Struktur, so können daraus Gefühle der Lust oder Abneigung hervorgehen; aus diesen wiederum Esslust usw. (Achtung: Lust setzt sich eben nicht aus Lust zusammen, die Teile der Lust sind Spezifikation des Ganzen, des Begriffs der Lust mit seinen Unterbegriffen – du bemerkst, dass ich jetzt auch immer das Ganze im Auge behalten will...).

Wenn wir übrigens jetzt schon Plätzchen backen wollen und uns Mehl dazu kaufen kommen wir in die Struktur des Handels, als Teil der Wirtschaftsstruktur...; wenn Politiker Mehl per Gesetzt subventionieren, rutschen wir flugs auch noch in die Politik, als System mit eigener Struktur u.s.w., u.s.f – wir kommen im Kontext von 'Strukturalismus' also schnell von 100 auf 1000 (Strukturen)... - ein betörendes Tempo.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Trotz hohen Tempos bleibt Gähnen die artikulierte Struktur der Langweile.
@uncle_H
Gähnen bedeutet Müdigkeit, Müdigkeit bedeutet Bett (gehen) ... Was machst du eigentlich (noch) hier... *zwinker* ?
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...gut, es ist zwar früh am Morgen, aber ich leg' mich halt wieder hin...
**e Mann
2.564 Beiträge
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass alles eine Struktur hat. Und es bleibt, dass wir, indem wir sie als Strukturen sehen, diese und nur diese sehen. Die allermeisten Zusammenhänge sind uns nicht klar, weil es a) eine Unzahl dieser gibt, wir b) willkürlich und selektiv sehen und c), gar nicht in der Lage sind, alle zu erkennen.

Würden wir alle erkennen, so müssten wir unser Erkennen selbst auch als Struktur auffassen und zur Liste aller Strukturen hinzufügen.

So bleibt der Strukturalismus hier und da, in abgegrenzten Bezirken, eine sinnvolle Methode, Licht ins Dunkel des Unwissens zu bringen. Erklären kann er die Welt nicht, schon gar nicht eben seine eigene sich beständig ändernde Struktur selbst.

Ein gutes Beispiel, wie menschlich selektiv wir wahrnehmen, ist unser Gehörsinn. Tonhöhen hören wir nur hören, weil wir zu langsam sind, die einzelnen Schwingungen nicht auseinander halten zu können. Es sind ja "in Wahrheit" Einzelimpulse, ähnlich den Wellen auf dem Meer, die, langsam genug, mit dem Auge einzeln wahrnehmbar sind. Wir können die wav-Dateien auf unserem Computer anschauen und in diese Amplituden hinein zoomen. Kein Mensch aber könnte bei deren Anblick sagen, ob es Beethovens Fünfte oder ein Beatlessong ist. Die Ohren können das. Aufgrund einer Schwäche.

Ich habe seit längerem die Idee, Meereswellenhöhen, Börsenkurse etc., also Datenmengen, die bestimmte Frequenzen aufweisen, fürs Ohr hörbar zu machen. Leider ist es mir noch nicht so recht gelungen. Dass es geht, steht außer Frage. Was man dann hören wird, weiß bisher keiner.

Das Unvermögen des Ohres, einzelne Amplituden auseinander zu halten, eröffnet uns die fantastische Möglichkeit, Musik zu hören. Welche Musik, welche Klänge machen die sich abwechselnden Luftdrücke, die Erdbebenwellen, Temperaturkurven, die Jahresringedicken der Bäume etc.?
Vielleicht gibt es weitere Unzulänglichkeiten, die unser Wissen erweitern. Z. B. eine Wellenverschiebung des Auges. Wir könnten ganz andere Sachen sehen und lebten in einer völlig anderen Welt.

So wie es Milliarden viele Möglichkeiten von Wahrnehmung gibt, so gibt es unendlich minus x Milliarden Vieles, was wir nie wahrnehmen werden können.

Witzig ist, dass wir die elementarsten Kräfte noch nicht einmal kennen. Wir wissen nicht, warum wir auf der Erde kleben, welche Kraft das ist. Wir wissen auch nicht, warum Atomkerne nicht auseinanderfliegen durch ihre positiv geladenen Teilchen. Die vier Grundkräfte der Physik: Gravitation, Elektromagnetismus, schwache Wechselwirkung und starke Wechselwirkung können wir zwar nachweisen, aber weder etwas über ihre Ursachen aussagen noch miteinander verrechnen.

Diese absoluten atom- und physikalischen Grundlagen für alles Geschehen in unserem Universum können wir nicht erklären.
Dieses fortgesetzte "Wir können nicht dies, wir können nicht das …" geht mir gehörig auf die Nerven! Was soll der Quatsch? Gibt doch mal einen Beitrag ab, mit dem man weitermachen kann. Stattdessen schwadronierst du über Unmöglichkeiten, wirfst aber nach Gutdünken die Dinge durcheinander. Du hast also schon von der Starken Wechselwirkung gehört, behauptest aber, man wisse nicht, welche Kraft die Protonen beieinanderhält. Du meinst also, Wellen seien wie digitale Informationen Einzelimpulse (und nicht etwa das Aufeinanderfolgen von An- und Abstiegen)? Hm …

Was wir als Menschheit in den vergangenen hundertfünfzig Jahren herausgefunden haben, scheinst du nonchalant weit hinter deine persönliche Philosophie einzuordnen. Schade!
**e Mann
2.564 Beiträge
Eine digitale Information besitzt keinen Impuls. Eine Welle ist ein sich fortpflanzender Impuls, ähnlich einer Schaukel, die du an stupst.

Man kann nicht vollständig beschreiben, welche Kraft die Protonen beieinander hält.

Was wir als Menschheit in den vergangenen hundertfünfzig Jahren herausgefunden haben, ist eine große Menge. Auch der Philosoph steht da staunend vor und ich will es absolut nicht gering schätzen.

Mir geht die Überheblichkeit und fehlende Demut vor der "Schöpfung" auf die Nerven wenn ich höre, die Wissenschaft könne bald alles erklären. Die Haltung des Menschen geht mir auf den Sack, nicht die Wissenschaften.

Tut mir Leid, wenn dich das vergrätzt, aber meine Meinung ist, dass wir von dem, was es Wissenswertes vom Universum gibt, nur einen verschwindend geringen Teil wissen. Und von diesem Teilwissen haben wir das Meiste erfunden. Das funktioniert trotzdem, weil zum Beispiel die Gravitation konstant ist und wir damit rechnen können. Wir können nur nicht sagen, woher sie kommt und haben ein Phänomen benannt. Etwas, dessen Auswirkungen wir kennen, aber nicht verstehen, was es ist.
Ich halte es für ein naives, romantisches Missverständnis, wenn man das Forschen, Klären und Zerlegen als Überheblichkeit und Fehlen von Demut der Schöpfung gegenüber deutet, denn je mehr wir wissen, desto staunender sehen wir auf das Zusammenspiel der Dinge. Es ist eine Entzauberung, in der Tat, aber was entzaubert wird, sind die Ideologien, die Hierarchien und die Mächte; all die Grausamkeiten von gestern und heute, die auf die verblendete Unaufgeklärtheit zurückzuführen sind. Bildung ist nicht gleich Bildung, aber die ergebnisoffene Bildung, die ich Aufklärung nennen will, ist das einzige Ziel, das alle gesellschaftlichen, politischen und privaten Sphären vereinen muss.
**e Mann
2.564 Beiträge
Ich halte es für ein naives, romantisches Missverständnis, wenn man das Forschen, Klären und Zerlegen als Überheblichkeit und Fehlen von Demut der Schöpfung gegenüber deutet, denn je mehr wir wissen, desto staunender sehen wir auf das Zusammenspiel der Dinge.

Och oberarm, habe ich das geschrieben? Mir entzaubert die Wissenschaft auch nichts.
Ja, das hast du geschrieben.
Kleine Frage zwischndurch: Hat das bessere Verstehen einer Sache dazugeführt, das wir jetzt besser mit dieser Sache umgehen?

Nehmen wir mal unsere Umwelt. Wir wissen, das das Abholzen/Brandroden des Urwaldes schädlich für unser Klima ist (ist beileibe nicht das einzige Beispiel). Dieses Wissen findet in der Realität aber irgendwie keinen Eingang. Die paar ha, die von Krombacher aufgeforstet werden ist zu der Fläche die verschwindet geradezu lachhaft.
Was nutzt das Wissen um eine schädliche Struktur, wenn sie keine Veränderung in unserem Handeln auslöst? Allenfalls wird ein wenig verändert und sei es der Name und somit einer anderen Struktur zugeordnet. Und dann heißt es: Ja das ist ganz was anderes.........

Wenn ich festlege, das Vergewaltigung eine neue Definition erhält, verwundert es mich nicht, wenn die Anzahl von Vergewaltigungen stark rückläufig wird. Ein Beispiel aus der Realität: An der Polnischen Grenze werden massiv Polizeistationen geschlossen. Die Polizei rückt nur noch dann bei einem Diebstahlsdelikt oder Raub aus, wenn es einen Personenschaden (!) gegeben hat oder der Schaden über einem bestimmten Betrag liegt, der aber von den "polnischen oder weißrussischen Raubzügen" nur seltenst erreicht wird. Gibt es keinen Personenschaden oder der Schaden liegt unter dem ominösen Betrag , kommt die Polizei dort nicht mehr und fertigt auch keinen Bericht mehr an. Wen wundert es dann, das die Kriminalstatistik aussagt das Diebstahlsdelikte in diesen Regionen rückläufig sind.

Strukturen bieten gefährliche Möglichkeiten. Man kann allzu leicht alles positive in sie hineinnehmen und die negativen Seiten ausschließen. In meinem oben gennanten Beispiel ist durch (politischen) Willen eine Struktur erschaffen worden, die den Interessen diente aber nicht der Realität verpflichtet ist.

Strukturen zu untersuchen ist das eine. Aber um die Struktur wirklich zu begreifen muss sie in einen Kontext zum Ganzen gesetzt werden und auch dieser Kontext muss verstanden werden (*). Ist das Ganze nicht bekannt (da stimme ich pue zu) bleibt mir die Erkenntnis des Kontextes dieser Struktur zum Ganzen verwehrt, und das verhindert ein vollumfängliches Verstehen dieser Struktur. Ich bin kein Freund davon alles von einander isoliert zu betrachten. Ob wir von allem ein wenig oder von etwas sehr viel verstehen ist egal. In beiden Fällen fehlen uns wichtige Informationen.

(*) Wenn ich die menschgemachten ökologischen Katastrophen auf unserem Planeten nicht in einen Kontext zu der Veränderung des Klimas setze, kann ich das Klima erforschen wie ich will, am Ende weiß ich immer noch nichts was mich wirklich voranbringt.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
also..........
.......irgendwie klingt strukturalismus wie ein fertiggericht aus einer konzernkantine.

calm*wink*
*******use Mann
3.197 Beiträge
Da müssen dann...
die Marketing -Strategen dringend über einen neuen Namen nachdenken... *wuerg*

*g*
Suppismus
Jedenfalls eine Art Leipziger Allerlei. Vielleicht kommen wir dem Thema näher, wenn wir einen Blick auf Poststrukturalismus werfen.
**e Mann
2.564 Beiträge
Slavoj Žižek, natürlich kein Poststrukturalist (-;


Wortsuppe nach einem langen Tag. Wo sind die Strukturen? Wo sind sie für uns vergraben...?

Postphilosoph erzählt uns zusammenfassend die Welt. Alles wird jetzt einerlei: ein (neuer) Brei...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
radiohead
in enerwe gibt es 5 sendungen im wedeer, die eine spielt junges gebumse, die andere eher klassik angehaucht, eine weitere deutschzeug zum bügeln, in einer gibt es jazziges und in letzterer allgemeines seichtes gesabber, nicht mehr einzuordnen, tut nicht weh, ist aber richtungslos.

seichtes gesabber, nicht mehr einzuordnen, tut nicht weh, ist aber richtungslos, vielleicht ein status quo der neuzeitphilosophie?

hauptsache die bücher werden verkäuft....... *ggg*

*frage*
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