Einfach (und) intelligent...
Intelligenz ist das gesamte geistige Vermögen des Menschen. Dazu gehören Verstand (verstehen) und Gefühl (fühlen). Es wird durch Bewußtsein (z.B. abstahieren, selektieren, kombinieren) und Nichtbewußtsein (z.B. Einfälle, Ideen) realisiert. Beide Sphären gehen aber laufend ineinander über und befinden sich in einem ständigen Wechselspiel.
Auch Wissen zu erwerben, zu behalten und anzuwenden ist ein Vermögen und gehört zur Intelligenz. Würde man hier, zur Veranschaulichung ein vereinfachtes Beispiel verwenden wollen und das Vermögen eines Computer heranziehen so sind es dabei als vergleichbare Kenngrößen zum einen die Prozessorleistung (z.B. Verstand) und zum anderen die Größe des Speicher (z.B. Wissen).
Die Bestimmung von Intelligenz ist grundsätzlich aber nur durch die Bestimmung eines Ziels, welchem das geistige Vermögen dienen soll möglich. Dabei aber nur durch jemand, der dieses Ziel bereits selbst erreicht hat. Die Bestimmung von Intelligenz bedarf neben der Zielbestimmung auch der Standortbestimmung. Aus welcher Perspektive und für welches Ziel soll die Intelligenz, als ein Vermögen, bestimmt werden. Wie ist das Koordinatensystem mit seinen Bezugspunkten hierbei
Wenn man also die konkret die Intelligenz eines Menschn feststellen will, muß man zuerst das Ziel feststellen. Das Ziel könnte also sein, Geld (Vermögen) am Geldmarkt bestens einzusetzen. Das kann nur der, welcher das bereits erfolgreich gemacht hat.
Er müsste nun Kriterien für die Erreichung dieses Ziel aufstellen. Diese könnten sein, dass hier bestimmte Aufgaben erfüllt und bestimmte Entscheidungen getroffen werden müssen. Diese Aufgaben wiederum wären im Weiteren zu bestimmen.
Das könnte die Analyse von Märkten und die Kombination von Marktmerkmalen dabei sein. Also muß man das geistige Vermögen dafür bestimmen. Das wäre also hier z.B. analytisches und assoziatives Denken. Nun muß derjenige dieses Denken selbst hinsichtlich seiner elementaren Grundvermögen analysieren und geeignete Tests dafür kreeiren usw.. Erst danach kann man mit Probanden diese Tests durchführen und man könnte deren Vermögen (Intelligenz) zur Erreichung dieses Ziels bestimmen.
Ein wahrlich komplexes Verfahren und man sieht, wie nahezu lächerlich die gängigen Testverfahren unter dieser Perspektive aussehen. Da werden hier naive Aufgaben z.B. aus dem Bereich der Mathematik gestellt ohne das bereits bekannt ist, für welche Zielerreichung man hier testet.
Daher halte ich diese Test für ungeeignet und die Bestimmung von sogenannten Intelligenzquotienten (IQ) für lächerlich.
Die Mathematik hat bei der Bestimmung von Intelligenz einen so hohen Stellenwert, weil sie im Ruf der Unverständlichkeit und Dunkelheit steht. Das hat etwas geheimnisvolles und mystisches. Sie ist auch tatsächlich durch ihre Sprache unverständlich. Das ist zum einen die Syntax, man denke an das Integralzeichen (allein die oft verwendeten griechischen Buchstaben in den Formeln machen unverständlich) und zum anderen die Semantik - was bedeutet wohl der Begriff 'Term'? (eigentlich ja nichts weiter als mathematischer Ausdruck).
Das zweite ist ihr hohe Komplexität. Die Zahl der möglichen Verknüpfungen von Operationen ist hier schier unermesslich. Das wichtigste aber ist vielleicht die erforderliche Abstraktion, der die meisten Menschen nicht folgen können, weil sie ihnen von der Natur als Vermögen nicht gegeben wurde.
Eine Annäherung zur Einschätzung von Intelligenz im Alltag bietet die Abschätzung der Sprachfähigkeit eines Menschen. Aber nur dann, wenn es das Ziel dieses Menschen ist zu sprechen und folglich zu denken. Das trifft für einen Maler oder einen Graveuer, der sich vorgenommen hat, die Bibel auf eien Kirschkern zu gravieren (..), nur bedingt zu. Beide vollbringen auf ihren Feldern aber intelligente Leistungen.
Selbst, bei der 'Sprechintelligenz' hier müsste man innerhalb der Sprachanwendung wieder die speziellen Gebiete und die dort notwendige Art des Sprechens bestimmen, um hier die erforderliche Intelligenz zu definieren und diese dabei für einen Menschen zu ermitteln.
Man merkt aber auf der anderen Seite in der Praxis oft schon nach kurzer Zeit, wer eine hohe Sprachkompetenz und eine niedrige hat: nämlich an dem WIE jemand etwas sagt... Die Sache scheint also praktisch wieder recht einfach zu sein...
Die Frage aber ist, wozu man die Intelligenz eines Menschen überhaupt hier bestimmt; ist es nicht oft nur eine Form von Eitelkeit, um sich von anderen abzugrenzen oder gar über andere zu erhöhen? Einfach seinen Maßstab an andere zu legen und danach über diese urteilen, um sie so als unintelligent zu (be/)verurteilen? Sich selbst also damit groß und leistungsstark zu 'machen'?
Größe und Leistung sind für viele überaus wichtige Bestimmungen in dieser Welt und das Leben der wohl meisten Menschen erfolgt unter der Ausrichtung solcher Kriterien.