Ein völlig neues Thema... und exotisch...
Hier ein paar kurze Bemerkungen dazu
:
Zusammenfassung
Was der Mensch weis ist Wissen. Das Wort 'wissen' wird in der Sprache als Tätigkeits- und 'Wissen' als Dingwort gebraucht. Es existiert als Tätigkeitswort, jeweils in Abhängigkeit von der Zahl der davon betroffenen Personen, in verschiedenen Zeitformen. Das Tätigkeitswort 'wissen' gibt dem Dingwort 'Wissen' einen Inhalt (Sinn). Die Tätigkeit, welche durch ein Tätigkeits- oder auch Zeitwort (Verb) bezeichnet wird, schafft das Wort (Dingwort) Wissen. Ohne die Tätigkeit 'wissen' ist das Ding 'Wissen' nicht möglich. Diese Tätigkeit gehört zum Sein. Etwas wissen kommt durch wahrnehmen und denken zustande. Dabei enstehen Worte (Begriffe) und Sätze. Die Tätigkeit schafft zugleich die Verbindung des Menschen zur Welt. Der Mensch weiß von der Welt oder über die Welt. Durch sein Verhältnis, seine Beziehung (Relation) dazu werden die Dinge erst möglich. Unser denken führt zeitlich so zum wissen und danach zu Wissen. Die Merkmale von Wissen sind seine verschiedenen Eigenschaften (Attribute) wie z.B. wahr/falsch, intuitiv/vernünftig, verständig, unvollständig/vollständig, explizit/implizit, nützlich/unnütz, kurz-/langfristig. Alles wahre Wissen ist die Wahrheit. Wir können wissen das etwas ist oder wie etwas ist. Wissen bezieht sich immer auf einen Gegenstand, Vorgang (Prozess) oder Sachverhalt. Wissen hat eine (innere) Struktur als Verhältnis von Begriffen die unter verschiedenen Gesichtspunkten darunter fallen (Information, Alltags-/ Fachwissen, Erkenntnis; Bekanntschaft, Tatsachen/Fakten, Hypothesen, Theorien). Ein wichtiger Teil unseres Wissens sind Regeln. Zur Umgebung des Begriffs, als Begriffe die mit Wissen in (externer) Beziehung stehen, gehören Überzeugung, Meinung und Glaube. Weisheit ist dabei allgemeines Wissen über das was uns glücklich macht. Es gibt zudem eine Fülle von Formen des praktische Gebrauchs von wissen und Wissen.
1 Vorbemerkungen
Dieser Aufsatz ist heute früh am Frühstückstisch kurz entstanden..
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2 Sprachgebrauch, Grammatik
Wissen (ahd. wizzan, got. vitan, idg. uid, sansk. veda, gr. eudenai, lat. Videre) bezeichnet das was wir wissen. Das was alle Menschen wussten und wissen ist das Wissen. 'Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen.' (Aristoteles, S. 17). Diese Worte gleich zu Anfang seiner 'Methaphysik' unterstreichen die Bedeutung dieses Begriffs in der Philosophie.
Das Wort 'wissen' wird in der Sprache als Tätigkeits- und 'Wissen' als Dingwort gebraucht. Es existiert als Tätigkeitswort, jeweils in Abhängigkeit von der Zahl der davon betroffenen Personen, in verschiedenen Zeitformen. Dabei ist (habe) 'gewußt' oder 'wusste' die Form der Vergangenheit von 'wissen', im Gegensatz (ich) weiß oder sie wissen als Gebrauch von 'wissen' in Bezug auf verschiedenen Menschen. Entsprechend ist die Vergangenheitsform hier (sie) 'wussten'.
'Ich weiß...' schafft (mein) Wissen ebenso wie das Wissen mehrerer durch 'Sie wissen...' konstituiert wird. Das Tätigkeitswort 'wissen' gibt dem Dingwort 'Wissen' einen Inhalt (Sinn). Die Tätigkeit welche duch einen Tätigkeits- oder auch Zeitwort (Verb) bezeichnet wird, erschafft das Wort (Dingwort) Wissen. Ohne eine Tätigkeit ist ein Ding wie Wissen nicht möglich. Diese Tätigkeit gehört zum Sein. Die Tätigkeit wissen ist die Bedingung der Möglichkeit von Wissen.
Eine Tätigkeit soll hier von einer Handlung abgegenzt werden, bei der eine 'Hand' also ein Körper, in einer bestimmten Weise gebraucht wird. So ist 'erkennen' eine Tätigkeit und 'schreiben' eine Handlung. Der Begriff Wissen fasst unter sich (subsummiert) alle durch die Tätigkeit des Geistes zustande gekommenen Dinge (Inhalte), die wir als Wissen oder Wisseninhalt bezeichnen. Dadurch bleibt der Begriff Wissen nicht unbestimmt. Er hat einen Inhalt der durch eine Tätigkeit zustande kommt und angegeben werden kann.
Durch das Vermögen des Geistes sich zu erinnern (der biologische Begriff 'Gehirn' wir hier bewusst vermieden), können wir uns auf Wissen beziehen und lernen. Wir erwerben Wissen durch lernen. Das macht es möglich uns zu bilden. So erwerben wir Bildung.
Wissen ist in einem Wesen geistig, im Gegensatz zu materiell. Unter geistig soll bewußt und nichtbewußt verstanden werden. Bewußtsein und Nichtbewußtsein (Unterbewußtsein) machen ein Wesen aus. Das betrifft Menschen als auch Tiere. Wir sprechen hier nur vom Menschen. Auch Tiere wissen natürlich wo sie ihr Futter finden und haben somit Wissen. Ein Stein aber weiß nichts, ebenso wie eine Zelle nichts weis; auch wenn es diesen Sprachgebrauch gibt. Maschinen (Computer) wissen ebenso nichts (deren Wissen wurde vom wissenden Menschen lediglich mathematisch codiert und physikalisch realisiert). Zur besitzen keinen Geist.
3 Ein wenig Ontologie
Die Tätigkeit wissen schafft die Verbindung des Menschen zur Welt. Der Mensch weiß von der Welt oder über die Welt. Durch sein Verhältnis, seine Beziehung (Relation) dazu werden die Dinge erst möglich. Es gäbe ohne dieses Verhältnis, zwischen dem Menschen als Subjekt und den Dingen, als Objekte weder den Menschen noch die Dinge. Die Frage, ob der Mensch ohne eine Tätigkeit möglich wäre und ob die Dinge ohne diese Verhältnisse sein könnten, soll hier nicht erörtert werden. Beides, der Mensch, als auch die Dinge, wären lediglich unverbundene etwas. Alles wäre zusamenhangslos und ohne Beziehung . Die Einheit der Welt, im Gegensatz zur Vielheit, kommt duch dieses Verhältnis, durch die Beziehung der Objekte (Dinge) zueinander zustande. Die Ordndung ist dabei eine Form dieser Einheit, im Gegensatz zur Unordnung (Chaos). Durch Wissen ordnen wir die Welt.
Ohne das ein Mensch etwas tut ist Wissen nicht möglich. Diese Tätigkeit kann durch wahrnehmen und denken erfolgen. Etwas Wahrnehmen führt zu Wissen dadurch, dass wir durch dies Empfindung einen Gegenstand empfangen, um ihm einen Begriff zuzuordnen können. (es soll hier nicht diskutiert werden, ob uns dieser Gegenstand nur gegeben wird oder inwieweit wir unsere Aufmewrksamkeit immer schon auf Gegenstände oder Phänomene richten). Wir nehmen in einer Anschaung einen Gegenstand wahr und denken im Verstand einen Begriff. Beides ist eine Tätigkeit. Wir wissen danach, dass eine (bestimmte) Blume blau ist. Das ist unsere Erfahrung.
Es ist nicht mehr nur das Bild einer farbigen und geformten Gestalt in uns. Diesem Gegenstand wurde ein Begriff beigegeben. Es ist auch möglich, das wir ein Bild von etwas haben ohne einen Begriff dafür zu kennen. Wir beschreiben dann nur ein Ding, ohne ihm einen Begriff zuzuordnen. So können wir sagen wir haben im Dschungel etwas gesehen, dass so und so aus sah und wissen aber nicht wie es heißt.
Fotos (Bilder) und Videos vermitteln uns die Gegenstände in nur zwei (räumlichen) Dimensionen über einen weiteren (technischen) Gegenstand. Die Schrift dient der Vermittlung der Sprache mit Zeichen und Symbolen.
Für die Wahrnehmung sind Raum und Zeit die notwendigen Bedingungen. Sie formen die Anschauung. Wir können uns zwar vorstellen, dass nichts im Raum ist aber nicht, dass kein Raum ist. (Kant, B39). In unserer Vorstellung ist immer etwas davor oder dahinter und darüber oder darunter und (links, rechts) daneben. Alles ist weiterhin in der Zeit indem es zugleich oder nacheinander ist (Kant, B47). Damit unterscheiden wir vom jetzt oder gewesen sein. Wir verwechseln diese inneren Zustände nicht. Der Begriff von etwas zukünftigem oder der Zukunft gründet sich auf der Vorstellung eines noch nicht da seins und wird begleitet von einem zukünftigen Bild von etwas. Er ist möglich durch unsere Einbildungskraft (Phantasie).
Unser denken führt uns somit zum wissen und danach zu Wissen. Ob denken dabei über das zu sich selber reden hinausgeht, soll hier nicht erörtert werden. Das Wissen haben wir manchmal später als Erinnerung (geistig) oder als Schrift- / Tonstück (materiell) verfügbar. Wir können uns auf beides immer wieder beziehen. Aber nur manchmal, nicht immer. Wie diese Erinnerung zustande kommt und wie wir uns darauf beziehen können ist Gegenstand der Psychologie.
Gemeinhin wird eben nur das, worauf wir uns beziehen als Wissen bezeichnet und nicht die Tätigkeit 'wissen' selbst. Das würde aber bedeuten, das es nur Wissen gäbe, auf das wir uns immer wieder beziehen können. Zum wissen aber gehört auch das, was wir wieder vergessen können und nicht mehr vorhanden ist. In einem bestimmten Moment wissen wir etwas. Wir können es auch jemanden sagen. Dann weis dieser etwas und er kann es behalten oder nicht. Er wusste es zu einem bestimmten Zeitpunkt (von mir) usw.
Wissen wird oft nur so gebraucht, wie wenn es - technisch gesprochen - ausschließlich das ist, was in einem Datenspeicher (statisch) als Datenbestand abgelegt ist (Datei, Datenbank). Das Wissen wird aber durch einen (dynamsichen) Prozess oder Vorgang, durch eine Tätigkeit (Operation) einer Maschine, in einem Computer ist es der Prozessor, erst zu (gespeichertem) Wissen und erst durch diesen wieder verfügbar. Ohne den Prozessor , der Wissen ver- oder bearbeitet (erfassen, übertragen, speichern, ausgeben) aufnimmt, kann es kein Wissen in einem Computer geben. Der Computer 'weis' (zu einem bestimmten Zeitpunkt, zu Beginn der Verarbeitung zumindest) von den Daten, die er speichern soll, obwohl es ihm wegen mangelndem Speicherplatz vielleicht nicht gelingt. Wir müssen beides, sowohl den Prozess der Schaffung von Wissen, als auch den Bestand von Wissen (Daten) unter den Begriff Wissen begeifen. Beides zusammen bildet eine Einheit.
Wir gesagt können wir ohne denken nichts wissen. Wenn wir Worte (Begriffe) durch denken nach Regeln verbinden erhalten wir Sätze. Eine Form ist beispielsweise der Satz 'Die Blume ist blau'. Dieser Form liegen die Reglen der Grammatik zugrunde, die wir unbewußt anwenden. Ihre (normative) Grundstruktur besteht mindestens aus Subjekt und Prädikat (jedes Ding muß, in welcher Sprache auch immer, mit einer Tätigkeit oder einer Eigenschaft verknüpft sein). Nur so hat ein Satz eine Bedeutung (Proposition). Beidem sind verschiedene Wortarten zugeordnet. Wir formen die Begriffe unbewußt. Nur die Sätze werden bewußt gebildet, wenngleich die Grammatik dabei unbewußt angewendet wird.
Sätze können wir auch ohne unmittelbares wahrnehmen von Dingen in Begriffen denken, indem wir uns auf Begriffe beziehen. Das Denken kann sich also sowohl auf die Sinnesdaten als auch auf das Denken von Begriffen und Sätzen selbst beziehen. Die sprachlichen Formen sind der Begriff und der Satz (Aussagesatz).
Wir machen also Aussagen über anschauliche Gegenstände der Wahrnehmung, als auch über nur gedachte (abstrakte) Dinge. Kant nennt erstere syntheische Urteile a posteriori, sie gehören also zu unsere Erfahrung. Die letzteren nennt er syntehtische Urteile a priori und sie beruhen nicht auf Erfahrung. Dafür geben die Sätze der Mathematik ein Beispiel (Kant, B12 ff.).
Ohne Sprache gäbe es kein Wissen. Ein Satz kann dabei wahr oder falsch sein oder einen Grad dazwischen haben (es gibt nicht nur eine zweiwertige, sondern auch eine mehrwertige Logik). Denken kommt immer einen Grad von Gewissheit zu. Damit ist ein Grad von Wahrheit gemeint. Wahrheit und Falschheit in ihren Abstufungen sind die wesentlichen Merkmale eines Satzes. Damit bestimmen sie auch die Merkmale des Wissens.
4 Die Merkmale von Wissen
Die Merkmale von Wissen sind seine Eigenschaften (Attribute). Da Wissen aus Sätzen besteht, ist sein wesentlichstes Merkmal wahr oder falsch zu sein. Dabei sind Grade dazwischen möglich ('Ich weis nicht ganz genau...', 'Ich weiß nicht sicher, ob...'). Wissen hat immer nur einen Grad von Wahrscheinlichkeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich jetzt schreibe ist dabei 1 (100 %).
Der Zweifel ist ein bewußter Ausdruck dafür, dass man sich über etwas (noch) nicht hinreichend klar ist und das führt zur Skepsis. Ich kann aber nicht daran zweifel, das ich jetzt schreibe, da ich es gerade tue. Ich würde in einen logischen Widerspruch geraten, den ich kann nicht schreiben und zugleich nicht schreiben.
Der Irrtum führt unbewußt zu einer falschen Aussage. Die Täuschung bezweckt bewuß eine falsche Aussage als Lüge. Alles wahre Wissen ist die Wahrheit. Wahres Wissen über alles ist absolutes Wissen und nicht möglich.
Unser Wissen kann darüberhinaus intutiv durch unser Gefühl zustande kommen (ein Gesichtspunkt der Psychologie). Er kann weiterhin ernünftig sein und damit unserer Vernunft entspringen oder durch unseren Verstand geleitet sein, indem wir verständig sind oder etwas verstehen.
Wissen kann unvollständig oder vollständig in Bezug auf etwas und implizit oder explizit sein. Implizit ist Wissen, wenn wir nicht bewußt daran denken, etwa wenn wir uns die Schuhe zu binden, es ist explizit wenn wir einen Rechenschritt, etwa bei der Bearbeitung einer Gleichungung Kürzungen vornehmen, bewußt vollziehen.
Wissen kann nützlich sein oder unnütz. Es wäre unnütz etwa nur die Telefonnummern eines Telefonbuches ohne zugehörige Namen auswendig zu kennen. Dagegen kann es nützlich sein, sich Telefonnumern in Verbindung mit den Namen zu merken (ein Verfahren das nicht sonderlich effizient sein mag).
Wir können wissen das etwas ist oder wie etwas ist. Das erstere bezieht sich auf seine Existenz überhaupt und das letzte auf seine Art zu sein. Es gibt auch eine Unterscheidung von Wissen nach der Dauer seines bestehens in uns in kurzfristiges und langfristiges Wissen. Danach unterscheidet man in der Psychologie zwischen Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis.
Wissen bezieht sich immer auf einen Gegenstand, Vorgang (Prozess) oder Sachverhalt. Nach Wittgenstein wäre dabei ein Sachverhalt alles was der Fall ist (Wittgenstein, S. 11). Ein Gegenstand kann ein Zusammenhang oder eine Beziehung (Relation), eine Verbindung von Dingen sein. Dabei stehen die Dinge also immer in einem Verhältnis zueinander. Damit ist Wissen so komplex (manigfaltig) wie die Welt.
Wissen ist weder gut noch schön, auch wenn es im Sprachgebrauch gelegentlich vorkommt ('Er hat ein gutes Wissen über Gleichungen..., '... ganz schönes Wissen...').
5 Die Struktur von Wissen
Unter Struktur soll das (innere) Verhältnis der Begriffe verstanden werden, die nach verschiedenen Gesichtspunkten unter Wissen fallen. Dazu gehören Information und Erkenntnis . Beide Begriffe sind ohne das sie Wissen beinhalten nicht möglich. Wissen muß aber weder Information noch Erkenntnis sein. Informationen sind Daten, die eine Bedeutung für jemand haben, also für ihn von Interesse sind. Daten ohne eine erkennbare Regel für der enthaltenen Zeichen bezeichnet man lediglich als 'Rauschen' (eine Begriff der Informationstheorie).
Zum Wissen gehört zudem das Kennen, also (unmittelbare, mittelbare) Bekanntschaft mit etwas (gemacht) haben. Wir kennen Herrn Huber, der unser Nachbar ist. Damit müssen wir weder eine Informationen über ihn haben noch eine Erkenntnis. Manchmal spricht man auch von Einsicht in etwas, etwa die Einsicht in das Wesen einer Sache.
Zum Wissen gehört Wissen über Dinge unseres 'Alltags' (Alltagswissen). Davon unterscheidet sich das Wissen innerhalb einer Wissenschaft und somit das Wissen der Wissenschaft insgesamt. Eine andere Einteilung ist die in Fachwissen (Arbeits- oder Berufswissen) und Freizeitwissen. Diese würde nach unserer Einteilung unsereres Tages im Hinblick auf unsere Einbindung in die Gesellschaft, also unseren Bezug zur Arbeit, unterscheiden. Wen unser Alltag durch einen Beruf ausgefüllt wird, dann gehört auch das Fachwissen zum Alltagswissen und falls wir einen Beruf als Wissenschaftler haben, gehört dessen Wissen zum Fachwissen und damit ebenso zum Alltagswissen.
Der wesentlichste Unterschied zum Wissen der Wissenschaft besteht darin, dass sie an Erkenntnis arbeitet (wenn jemand davon spricht, dass er eine Erkenntnis gewonnen hat, dann ist damit sicher kein Anspruch an Wissenschaftlichkeit verbunden). Dabei geht es ihr sowohl um das Ergebnis (Resultat), als auch um den Prozeß (Methodik). Erkenntnis ist begründetes und damit objektives Wissen. Es kann duch Wahrnehmung (Beobachtung) im Experiment oder durch Beweis; auf der Grundlage wiederum von (wahrem) Wissen (Prämissen, Axiome) gebildet werden (Begründung). Dabei stützt man sich auf Tatsachen (Fakten) und damit sprechen wir hier auch von Tatsachen- oder Faktenwissen. Das Ergebnis der Wissenschaft sind Theorien. Somit sind Theorien ebenso Wissen. Auf ihrem Weg bildet die Wissenschaft Hypothesen. In der Wissenschaft kennt man zudem Evidenz oder evidentes Wissen. Bei Evidenz leuchtet uns etwas (unmittelbar) ein. So ist es evident, dass der Leser (gerade) liest oder das zwei Finger mehr als einer sind und nicht umgekehrt. Ich weis, dass ich gerdae lese und dass zwei Finger mehr als einer sind.
Wenn wir von Algemeinwissen sprechen, meinen wir allgemeines Wissen im Gegensatz zu speziellem Wissen oder Spezialwissen. Allgemeinwissen erstreckt sich über ein breites, Spezialwissen über ein schmales Wissensgebiet (Wissen nach Umfang und Tiefe). Unser Wissen im Alltag, wenn wir uns waschen, essen oder mit anderen Menschen reden, ist immer subjektive durch unsere (innere) Stimmung, Laune bestimmt und unterliegt immer dem Einfluss unserer Aufmerksamkeit auf inneres (in uns) und äußeres (außerhalb von uns), also auf Innen und Außen.
Es weißt Lücken sowohl dadurch auf, dass wir nur einen Teil der uns umgeneden Welt erfassen als auch ebenso nur einen Teil davon in unserem Gedächnis behalten, wie oben gereits angedeudet. Wieder ein anderer Teil fällt uns in einer Sprechsituation davon nur ein, der andere ist im Moment nicht verfügbar und bleibt unausgesprochen. Dieses Wissen ist auch ein besonderer Gegenstand der Psychologie.
Ein wichtiger Teil unseres Wissens sind Regeln. Sie sind Bestandteil sowohl unserer Handlung, als auch unseres Denkens . Regeln werden ausgedrückt in der Form 'Wenn ... dannn...'. Wir kennen Handlungsregeln der Art, dass wir erst ein Loch in die Bohren müssen, ehe wir den Dübel setzen ('Wenn du ein einen Dübel setzen willst, dann musst du erst ein Loch bohren'). Wir können nicht umgekehrt verfahren. Ein Beispiel für Regeln des Denkens liefert die Logik ('Wenn a dann b').
Ein weiteres Verhältnis zum Wissen existiert als Unterschied zu Meinung, Überzeugung und Glaube.
6 Die Beziehung zu anderen Begriffen (Umgebung)
Etwas meinen oder die Meinung von (über) etwas haben, bedeutet über einen geringeren Grad von Gewissheit im Denken verfügen. Der geringste Grad von Gewißheit ist der Glaube. Er liegt außerhalb von wahr und falsch, beides kommt ihm nicht zu . Dieser Grad kann als (inneres) Gefühl bezeichnet werden. Damit ist er einen Ausdruck des Einflusses des Gefühls (emotio) auf unser Denken (ratio). Beides bildet verschiedene Formen des Bewußtseins.
Überzeugung ist eine subjektive Gewissheit: 'Er war der Überzeugung, dass sich etwas so oder so verhält und musste später erkennen, dass das nicht der Fall war - er hatte sich geirrt...'. Bei der Überzeugung kommt also die von uns 'empfundene' (subjektive) Wahrscheinlichkeit ins Spiel. Diese unterscheidet sich von der (objektiven) Wahrscheinlichkeit der Mathematik und somit vom Wissen (etwa wenn wir wissen, dass wir beim Würfeln eine Wahrscheinlichkeit von 1/6 für das würfeln einer Zahl haben wie 6, 5 oder 1 haben).
Zweifel, Irrtum und Täuschung können diese geistigen Zustände beeinflussen und ineinander übergehen lassen.
Weisheit ist allgemeines Wissen über das was uns glücklich macht. Man könnte sie Lebensweisheit nennen, weil sie unser Leben in einem allgemeinen, grundsätzlichen Sinne betrifft. Das Wissen dieser Art geht uns vorallem persönlich an.
7 Weitere Formen des praktischen Gebrauchs
Der praktische Gebrauch von Wissen kennt eine Fülle von Formen, wie etwas wissen im Sinne von unterrichtet sein oder Kenntnis haben von oder über etwas. Nichts wissen kommt vor im Sinne 'von etwas keine Ahnung haben'. Bezugspunkt sind dabei immer irgendwelche Sachverhalte. 'Gewusst wie...' ist ein gern gebrauchter Titel für etwas.
Eine Mittteilung oder Verlautbarung lesen kann zu Wissen führen. 'Er wusste davon...'. 'Wusste sie dass...?' im Alltag bezieht sich ebenfalls auf Wissen. Jemand etwas wissen lassen kann als einer Person etwas sagen oder ihr mitteilen interpediert werden (auch manchmal dafür, jemand etwas 'durch die Blume sagen' oder zu verstehen geben.
Wissensschatz ist Wissen im positive Sinne als Vorhanden sein (Sammlung) von Wissen in irgend einer Form. 'Das Wissen der Menschheit' wird oft in einem methaphorischen Sinne gebraucht. 'Alle Welt weis, dass ....' ist ein Gebrauch der das Vorhanden sein eines allen gemeinsamenes Wissen unterstellt. Das kann aber nicht sein, sonst hätte alle die gleiche Erfahrung und würden im Denken gleich sein. Gewiss aber ist, dass jeder (jetzt) etwas weis.
8 Quellen
Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Felix Meiner Verlag,
Hamburg 1998.
Hügli A., Lübcke P.: Philosophie-Lexikon. Rowohlt Taschenbuchverlag,
Reinbek bei Hamburg 1997.
Ulfig A.: Lexikon der philosophischen Begriffe. Komet Verlag, Köln 2002.
Aristoteles: Metaphysik. Philipp Reclam , Stuttgart 1989.
Kant I.: Kritik der reinen Vernunft. Felix Meiner Verlag, Hamburg 1998.
Wittgenstein, L.: Tractatus logico-philosophicus, Logisch-philosophische Abhandlung
(Tractatus). Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M. 1963.
Internet:
http://www.duden.de/suchen/dudenonline/wissen
http://de.wikipedia.org/wiki/Wissen