Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1204 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

PolyLeben in unterschiedlichen Lebensphasen

*****gra Frau
5.744 Beiträge
Themenersteller 
PolyLeben in unterschiedlichen Lebensphasen
Hat ein entspanntes PolyLeben etwas mit dem L(i)ebensweg zu tun?

Als ich gleich mich mit Anfang 20 für meinen Mann entschied, da hatte ich gar keine Alternativen vor Augen. Wir wollten zusammen weitermachen, heiraten, Kinder haben, Berufe ausüben, unser Leben gestalten....

Mit Anfang 30 war ich voll in der Familienphase, aber wir bastelten bewusst unsere Rollen um: mein Mann wurde Hausmann, und ich ging voll in den Beruf.

Mit Anfang 40 gab es immer noch Familienverpflichtungen mit einem Nachkömmling, dazu jede Menge Pubertät. Ich erlebte Grenzen, psychisch und physisch. Die Verlässlichkeit meines Mannes und mein Veränderungswille haben uns über die schwere Zeit hinweggeholfen.

Mit Anfang 50 wollte ich aus der Zweisamkeit auch mal heraus, machte eine Entwicklung. Es war aber eher eine Zufallsverliebtheit, die diesen Prozess in Gang setzte. Ja, Nachholbedarf und der Wunsch nach neuen Erfahrungen, Angesehen werden, Bereicherung des Alltagslebens, Wiederbelebung von Lust und Begierde, durchaus auch mit meinem Mann, aber eben nicht mehr n u r....
Themen wie Eifersucht, Verlassen werden und Verlustängste, wie und was ich möchte und was nicht, konnte ich bearbeiten und für mich lösen.

Mit Anfang 60 lebe ich polyamor mit meinem monogamen Mann und mindestens einem weiteren Partner, vielen sehr guten Freunden, glücklich und reichhaltig.

Ich sehe Grenzen: zeitlich, kräftemäßig, emotional, rational,
Ich erlebe Menschen: einseitig, vielseitig, egoistisch, unachtsam, konsumorientiert.......

Mich interessieren eure Erfahrungen:
- die anderer Menschen in meinem Alter
• die der Familienmenschen
• die der Suchenden
• die der PolyKritischen
• DEINE Wege....
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe, denke ich, jetzt noch nicht so wahnsinnig viele Phasen hinter mir, bin ja erst 31 *gg*
Aber das, was du (be)schreibst, erlebe ich bisher wenigstens ähnlich:

Zurzeit bin ich eher (kern)familienorientiert, möchte ich sagen.
Wir haben vor drei Monaten unseren zweiten Sohn bekommen und ich lebe gerade gerne in genau dieser Blase und es gibt auf emotionaler oder auch sexueller Ebene wenig, was mich außerhalb interessiert.
Ich hätte aber auch wenig Ressourcen, die ich noch groß anderweitig investieren könnte^^

Bei der Geburt unseres ersten Sohnes gab es einen weiteren Mann in meinem Leben und das hat mir damals sehr gut getan. Mit nur einem Kind war das auch gut zu managen, zumal er selbst Familie hatte.
Diese Beziehung ist leider zerbrochen, diesmal war ich also schon vor der Geburt nur "einfach" gebunden. Aber ich habe zurzeit eben auch gar nicht das Bedürfnis, das großartig zu ändern.


(M)Einen ersten großen Umbruch habe ich so mit Mitte/Ende 20 erlebt und in diesem Umbruch auch meinen Weg zur Polyamorie gefunden. Darauf folgte eine wilde, sprudelnde Zeit, viel Auf und Ab, Selbstfindung und was nicht alles. Diese total unruhige Phase ist aber spürbar vorbei.

Ich bin mir sicher, dass sich der Drang nach außen irgendwann wieder einstellen wird, vielleicht muss mir dafür auch nur der richtige Mensch über den Weg laufen, aber ich glaube, im Moment hätte ich selbst dafür gar keine Augen, weil die voller Herzlein für meine beiden kleinen Wunder sind *love*
Und für meinen Mann natürlich, aber für den sind meine Augen sowieso immer voller Herzlein. Die versperren mir nur nicht mehr die Sicht *zwinker*
*******ener Mann
507 Beiträge
Für mich hat Polyamorie oder mein Wunsch, mehrere Partnerinnen zu haben, damit zu tun, dass ich nicht glaube und auch die Erfahrung gemacht habe, dass ein Partner, in meinem Fall eine Frau, nicht alle Bedürfnisse erfüllen kann!

Als ich vor 18 Jahren meine Frau kennenlernte, dachte ich ebenfalls nicht im Traum daran, dass es jemals für mich eine andere Form der Beziehung geben könnte, als eine monoamore.

Mein Leben ist aber keinem stromlinienförmigen roten Faden gefolgt und durch die Veränderungen und Brüche, die es in meinem Leben gab, bin ich auf die Polyamorie aufmerksam geworden und finde die dahinter steckende Idee faszinierend.

Ich habe vor 3 Jahren meine Sexualität neu entdeckt und damit auch wieder entdeckt, dass ich für andere Frauen attraktiv bin.
Dieses Gefühl war mir vollkommen abhanden gekommen.

Und ich habe unter anderem den BDSM für mich entdeckt und festgestellt, dass meine Frau meine Leidenschaft dafür nicht oder nur in sehr eingeschränkter Form teilt.

Es gibt für mich aber keinen Grund, deswegen meine Beziehung zu meiner Frau, die seit 18 Jahren besteht, aufzugeben.
Uns verbindet viel mehr, als uns trennt.

Und weil mein Wunsch, diese Form der Sexualität auszuleben, nicht nur ein Wunsch bleiben soll, sondern mir das Umsetzen / Ausprobieren von Lebensentwürfen sehr wichtig ist - nur wenn ich es ausprobiere, kann ich sehen, ob es meiner Lebensphilosophie entspricht oder nicht - probiere ich, mit dem Einverständnis meiner Frau, diese Offenheit und Ehrlichkeit ist mir dafür sehr wichtig, diese neue Art des Beziehungsgeflechts, seit ca. 2 Jahren, mit mehr oder weniger großen Pausen, aus.

Bisher habe ich auf der Suche nach einer passenden Partnerin viele interessante Frauen kennengelernt, und ich möchte diese Begegnungen nicht missen, denn sie haben mich auf meinem Weg weitergebracht und oft sind dadurch Freundschaften entstanden.
Ich musste feststellen, dass die beiden Frauen, mit denen ich dann eine Beziehung eingegangen bin, leider nicht so polyamorieaffin waren, wie ich mir das gewünscht hatte, sondern eher monoamor, und früher oder später die Reißleine gezogen haben, weil sie nicht bereit waren, mich mit einer anderen Frau zu teilen.

Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, das passende Gegenstück zu finden, die Frau, die bereit ist, mich mit meiner Frau zu teilen... und werde diese Suche in Zukunft wahrscheinlich etwas zielgruppenorientierter führen!
*****gra Frau
5.744 Beiträge
Themenersteller 
Es ...
gibt die interessante Rückmeldung per CM, dass das Thema eine weibliche und eine mönnliche Sichtweise hat.

Es wäre sehr spannend, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu posten.
Wer, außer @*******ener, traut sich?
*********ng56 Frau
2.755 Beiträge
Allegras
Erfahrungen stimmen im Großen und Ganzen mit den meinen überein.

Bei mir gibt es vielleicht einen kleinen Unterschied, dass ich schon immer polyamour gelebt habe.
Auch endete meine Familienphase mit dem Ende meiner Ehe. Mein damaliger Mann kam irgendwann nicht mehr mit der Polyamorie seiner Frau zurecht. Völlig legitim, inzwischen ist er wieder glücklich monoamour gebunden.

Ich bin inzwischen dem richtigen begegnet, der mich gerne teilt und wir fühlen uns beide äußerst wohl in unseren "Häuten". Wir tun uns gut und was uns gut tut und keiner verbiegt sich. Das ist für mich Glück....mich nicht verbiegen zu müssen, sondern in der jetzigen Lebensphase ganz nach Gusto leben zu können ohne jemandem Schmerzen zu bereiten und zu wissen, so akzeptiert und geliebt zu werden und lieben zu können.

Wir bringen unsere Erfahrungen ein, bereichern unser Leben und und durch das Einbinden neuer Partner ist ein ständiges Beleben der Beziehung gegeben.
Manchmal wird die sogenannte Reißleine von einem der neuen Partner gezogen. Dies passiert nicht nur bei Frauen @*******ener....:-))

Auch meine Grenzen liegen, wie bei Allegra, im Zeitmanagement, in der Kraft und manchmal im Emotionalen.
Aber wie wunderbar ist es, immer wieder neue, andere, vielseitige, bereichernde Menschen zu erleben.Allen anderen gehe ich inzwischen aus dem Weg. Das nehme ich mir heraus, denn mir geht es gut, sehr gut damit mich so zu mögen, wie ich bin und andere mit ihren Eigenheiten, die beiden Seiten gut tun, lieben zu können.
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
Meine Erfahrungen, Alllegra…
…als Mensch in Deinem Alter habe ich die polyamore Erfahrung vor ca. 5 Jahren erst sehr spät machen können. Nachdem ich einige Jahre das „Problem“, von dem ich nicht einmal wusste, wie es benannt wird, mit mir herumgeschleppt habe, bin ich erst hier im JC gleich Betroffenen begegnet. Was diese Begegnungen ausgelöst und verändert haben, kann in Homepages in meinem Profil nachgelesen werden. Mit der Erfahrung von heute, würde ich im Leben die Liebe betreffend möglicherweise einiges anders machen, da finde ich an Tinchenbinchen´s Ansichten und Lebensweise viel Gefallen.

…als Familienmensch, nach 27 Jahren immer noch oder besser, in wieder glücklicher Ehe und mehr als durchschnittlichem Beitrag zur Arterhaltung glaube ich, mir auch ein Urteil als dauerbeziehungsfähiger Familienmensch erlauben zu können. Und da bin ich Deiner Meinung, dass es da auch lange Phasen geben kann, in denen man familiär und beruflich so belastet sein kann, dass die Liebe einfach zu kurz kommt und für eine Zweitbeziehung gleich gar keine Zeit ist. Das ist dann wohl auch ein häufiger Trennungsgrund in monogamen Beziehungen, statt mal zu versuchen, ob es auch andere Wege gibt.

Gerade in diesem Punkt sehe ich, so man denn polyamor empfinden kann, „Modernisierungsbedarf“ in der traditionellen Ehe/Familie, die ich als den festen Ruhepunkt, als „Heimat“ überhaupt nicht als überholt, aber als überholungsbedürftig ansehe. Solch eine Zweitliebe, einfach mal in Abständen für einen Tag dem anstrengenden Alltag zu entfliehen, kann, das ist zumindest meine Erfahrung, gerade in diesen anstrengenden Lebensphasen unglaublich motivieren, einem selbst, aber auch der eigenen Ehe einfach gut tun und Kraft geben. In vollem Umfang diese positive Wirkung zu erleben funktioniert m. E. jedoch nur, wenn alle Beteiligten davon wissen, Vertrauen zwischen ihnen vorhanden ist. Dann ist auch das Zeitmanagement kein großes Problem mehr, wenn man den Partner nicht betrügen muss. Diesen schönen Zustand zu erreichen, bedarf jedoch vieler Beziehungsarbeit, wohl auch der „passenden“ Menschen, aber es lohnt sich darüber nachzudenken und daran zu arbeiten.

…als Suchender, glücklicherweise bin ich das nicht mehr, aber es kann sehr anstrengend sein. Vor allem dann, wenn man in einer festen Beziehung lebt kann das damit verbundene zeitliche Problem und sich immer wieder mit neuen möglichen Beziehungspartnern zu treffen, selbst wenn der/die Partner/in davon weiß, die Beziehung sehr belasten. Auch wenn sich zwei Polys treffen, ist das ja noch lange keine Garantie, dass es zwischen beiden auch „funkt“ und jemand für eine dauerhafte Zweitliebe zu finden ist gar nicht so einfach.

…als der Polykritische, ja, auch der bin ich, zumindest in einigen Punkten. Polyamorie ist für mich, das habe ich, nachdem ich das Thema hier, z. T. auch aktiv, seit fast zwei Jahren verfolge, keine Alternative zur Ehe sondern eine Ergänzung zur traditionellen festen Beziehung. Meine Gedanken dazu habe ich in meinem Profil in der Homepage „Polyamory-Alternative oder Ergänzung“ verfasst. Eine Poly-WG, das Durcheinander der „Rollen“, die Regelungswut, wer, wann mit wen und wie lange, das ist mir einfach zu stressig.

---meine Wege, die habe ich zusammen mit meiner Partnerin Samyswife gefunden.

Einen ganz persönlichen Gedanken noch zum immer wieder angesprochenen und ja auch vorhandenen Zeitproblem. Natürlich kann ich mehrere Menschen lieben, aber wirklich für sie da zu sein, wenn mich meine Lieben brauchen, auch oder gerade weil es ihnen schlecht geht, da sehe ich für mich irgendwo bei zwei Lieben schon eine Grenze. Bildlich gesprochen habe ich in der Liebeskammer meines Herzens zwei Plätze, davon ist einer dauerbesetzt und wenn den freien Platz eine Liebe eingenommen hat, dann ist die Kammer voll und der Platz wird auch nicht einfach ausgewechselt, weil sich vermeintlich etwas „Besseres“ gefunden hat. Insofern ist für mich der Begriff Biamor statt Polyamor wohl eher zutreffend.
*******erli Paar
4.486 Beiträge
Ich will mehr
Ich bin zwar eine Frau, aber schon in der Pubertät zeigte sich das Ich anders agiere und reagiere, als die anderen Mädchen.
Jungs in meinem Alter waren für mich nur eine sehr kurze Zeit interessant, da sie oft nicht in der Lage waren meinen Interessen zu genügen.
Sex, SM ( wusste zwar damals nicht den Namen, aber wie es funktioniert Mann zu demütigen *ggg* ) und Freiheiten waren seit meinem 15. Lebensjahr schon immer ein großes Thema.
Ich wusste ..... Ich will alles und noch viel mehr.

Mit 17 der Sprung nach Berlin der Liebe wegen.
Heirat und viele Kinder, jedoch war ich nie die Mutter der Nation das hat der Papa für mich erledigt.
Einer Ehe ( zu dritt, viert oder fünft ) konnte er nichts abgewinnen, aber ich war frei in meinen Entscheidungen und hatte daher viele Loverbeziehungen gleichzeitig und auf verschiedenen Ebenen stino / SM , fuhr allein oder mit Mann X in Urlaub und war dauernd unterwegs.

Mit knapp 30 lief mir mein Traummann über den Weg und da die Ehe in der Basis nicht mehr stimmig war beendete ich die Ehe.

Doch diesmal mit der klaren Forderung " Ich will alles und noch viel mehr.
Meine Neigung zum Sadismus und zur Dominanz war klar definiert so das von vorneherein klar war ich will mit mehr als einem Mann in einer Beziehung zusammenleben.
Ich hatte keine Lust mehr auf Kompromisse, One-Night Stands langweilten mich und Affären waren mir viel zu wenig.

Auch wenn mein Traummann damals ( mangels Erfahrung) nicht wissen konnte was für eine anstrengende Frau ihm da über den Weg läuft, war er zu allem bereit.

Innerlich dachte ich damals zwar, mal schaun wie lange und wenn du wüsstest *fiesgrins*
Aber ich muss sagen, bis zum heutigen Tage ist er noch bei mir und Ich liebe ihn über alles *love2*

Was wir gemeinsam erlebt haben und was er alles ertragen hat würde ein Buch füllen, von daher lass ich das weg.
Doch er hat es nie bereut laut seiner Aussage, auch wenn anderen Männern die Haare zu Berge gestanden haben und hätten.

Doch es kam der Punkt an dem Ich mir selber eingestehen musste ...... Ich bin zu viel für die meisten Männer und ich muss meinen Traum mit mehr als einem Menschen zusammenzuleben ins Reich der Wünsche entlassen.

Einfach um meiner selbst willen. Ich habe so viel erlebt und erreicht doch Mann Nr.2 auf Dauer zufinden sollte mir nicht gelingen.
Doch die nötigen Kompromisse oder Einschränkungen mit denen das evtl. möglich gewesen wäre, waren mir zu viel.
Ich bin halt anders und werde mit 08/15 nie zufrieden sein, daher habe ich diese Suche nach Mister X aufgegeben.
Begegnet er mir gut, wenn nicht auch ok.
Mehr als ein Prachtexemplar Mann ist wohl einfach zu viel verlangt im Leben.

Mir geht es besser, seit ich die Suche beendet habe und mit der Lücke zuleben gelernt habe.
Ich kann, wenn ich will, wen immer zu uns holen, aber ich habe mich gegen Kompromisse und für die Lücke entschieden.

Denn eins ist sicher ... Ich änder meine Meinung und meine Vorstellungen in Bezug auf Sex,SM und Beziehungen bestimmt nicht mehr.

Doch besser glücklich zu zweit, als Dauerstress zu dritt.
Mit meinen 26 Jahren, ohne Familie und alles, kann ich natürlich nicht besonders verschiedene Phasen beschreiben. Oder es ist eher zukunftgerichtet: ich frage mich, wie das alles mal werden soll, was ich will, mit wem und wie ich den zeitlichen Raum in meinem Leben für ganz viele liebe Menschen haben kann.

Ich habe ganz viele Menschen in meinem Leben, die ich dort gerne nah hätte. Das Problem ist: ein paar am einen Ende von Deutschland, ein paar am anderen... wie ich das mal auflösen soll, weiß ich einfach nicht.

Ich entdecke mit einer meiner Partnerinnen momentan viel Paargefühl, und das ist irgendwie schön. Uns ist aber beiden wichtig, offen zu bleiben und das auch möglichst aktiv leben zu können.

Und wenn mal Kinder da sind, dann sehe ich da eben eine Auflösung dadurch, dass sich weitere Herzensmenschen eben mit um die Kids kümmern. Ob das mal klappt und so vielleicht eine größere Polyfamilie erwachsen kann, weiß ich noch nicht. Aber schön fände ich es. *g*
Hat ein entspanntes PolyLeben etwas mit dem L(i)ebensweg zu tun?

Viel allgmeiner:
Ein entspanntes Leben kann sehr deutlich mit dem eigenen Lebensweg zu tun haben.

Mein Weg war verschlungen, experimentell, oft steinig, manchmal glitschig, schien gelegentlich schier unpassierbar und wurde durch die gemachten Erfahrungen mit der Zeit leichter und in Bezug auf das gesellschaftliche Miteinander tatsächlich immer entspannter - auch wenn ich von früh an immer schon eine eher entspanntere Sicht auf viele Dinge (aber nicht auf alle) hatte.

Ist für mich, wie so vieles andere auch, keine ausschließliche Poly-Einsicht.

Viele Grüße
Ch.
Hm,
ich nehme wahr, dass ich ruhiger geworden bin. Gelassener reagiere, wenn mal ein Treffen nicht stattfindet und mich dem Anderen doch verbunden fühle.
Mir geht es seit einiger Zeit mehr und mehr um die nahen Gespräche und das Wahrnehmen der Seele des Anderen. Wenn man sich auf Augenhöhe und sehr offen begegnet (ohne dennoch Alles offenzulegen, denn ein kleines bisschen Geheimnis darf ruhig meiner Meinung nach bleiben) erlebe ich große Nähe.
*******6469 Paar
40 Beiträge
keep going auf dem Weg zu mir
Danke für die Anregung zu Polyamory in verschiedenen Lebensphasen zu schreiben und zu männlicher/weiblicher Seite dieses Themas!

Meine bisherigen Lebensphasen

Teenie:
Mit 15 fand ich Verlieben sehr schön, frei und auch anstrengend - es war schwer, sich zu entscheiden. Aber eine katholische Erziehung gab den klaren Weg vor: einen wählen, heiraten!

20er/30er:
Das Heiraten habe ich weitere 21 Jahre aufgeschoben *zwinker* und in serieller Monogamie Erfahrungen gesammelt - wertvolle. Alltag und Sexualität ausprobieren.
Beruflich bzw durch Studium eingespannt und mit dem großen Wunsch, eine Familie zu gründen, habe ich mit 36 Jahren meinen jetzigen Mann geheiratet.Wir kannten uns da schon zwei Jahre. Das mit den Kindern hat nicht geklappt, stattdessen gab es zwei schwere Krankheiten - alles gut und nun gesund überstanden, auch den Abschied aus dem studierten Beruf. Kein Platz für Gedanke an Aussenbeziehung.

40er:
Aufbau nach großem Einbruch - tiefe Freundschaft mit meinem Mann, der immer bei mir blieb (seelisch und sexuell), entdecken von neuen Lebenszielen und Wünschen - auch mit eventuellen neuen Lieben - aber zu viel Angst (auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten) um aktiv zu werden.

Ende 40er/Anfang 50:
Getraut! Ausbruch aus der schönen aber auch engen Ehe und Entwickeln von "altem" Selbstbewußsein! Aha, es gibt einen Namen zum Lieben mehrerer Personen: Polyamory! Das war eine tolle Neuigkeit! Und da warten noch neue andere Lebensziele! Weiterführen der Ehe in tiefer Freundschaft mit meinem Mann, aber mit noch mehr Verständnis füreinander und Schätzen gegenseitiger Freiheit!

Fazit bis heute:
Kraft ist begrenzt, Gesundheit auch!
Emotionale Nähe ist sehr wertvoll, Beistehen in Krisen auch und Sex ist nicht immer unbedingt nötig - auch nicht in Beziehungen, denen ich mich tief verbunden fühle!
Nähe und Verbundenheit mit Menschen, die mich schon sehr lange begleiten auf meinem Weg!Glück!

Meine weibliche Seite/Sicht der Polyamory
... sei wohl die oben beschriebene - Nähe zu Vielen ohne Sex zu Vielen bzw Sex mit derzeit nur Zweien, die den Alltag quasi mit mir teilen. Überlegung Sex ohne Verliebtheit bzw Alltag...schwer: Verzetteln und guten Ruf verlieren und Seele überfluten.

Die männliche Seite der Polyamory k a n n (muss nicht) bedeuten: Sex mit Vielen ist schön, Alltag nicht mit allen möglich(stimmig), mit denen man Sex hat. Kraft auch da begrenzt bzgl. AlltagTeilen aber Polyamores(liebendes+sexuelles) Netzwerk erwünscht inklusive unverbindlichem Sex mit Vielen!

Was ich gelernt habe in Mehrfachbeziehung (noch besser als in monogamer Beziehung):Auf meine Bedürfnisse zu hören!

Allen alles Gute! *g*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.