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Heute Abend: MDR 22:35 Uhr

*********er64 Paar
439 Beiträge
nur gut...
dass es perfekte Menschen gibt die 100% prinzipientreu leben und noch nie gelogen haben.

...sagt einer, der seine Frau noch nie belogen hat aber Verständnis für das Dilemma anderer Menschen hat. Es ist leicht zu (ver)urteilen, wenn man selber in der komfortablen Position ist, keine Entscheidung treffen zu müssen, die das komplette Leben auf den Kopf stellt und möglicherweise auch das der Kinder.

Ja, eine Lüge bleibt eine Lüge und wer mich kennt weiß, dass ich der erste Verfechter von absoluter Ehrlichkeit in einer Beziehung bin, da mir aber noch niemand begegnet ist, der noch nie gelogen hat (auch nicht in diesem Thread *fiesgrins* ), bin ich auch ein Verfechter von gegenseitiger Rücksichtnahme und Verständnis. Es steht mir nicht zu zu verurteilen, allenfalls zu entscheiden wie ich mit der Unvollkommenheit meiner Mitmenschen umgehe.

@ Frei_im_Kopf:
wer sich in Öffentlichkeit (auch hier) als Hüter strikter moralischer Prinzipien darstellt, muss auch damit rechnen, dass er an seinen Worten gemessen wird, und ich bin sicher niemand glaubt Dir, dass Du unfehlbar bist (nicht mal Du selber *zwinker*), also bist Du dort wo Du den moralischen Ansprüchen anderer nicht gerecht wirst auf die Nachsicht Deiner Mitmenschen angewiesen...ich hoffe für Dich, sie sind verständnisvoller als Du es bist.

Ich bin zwar nicht religiös, finde aber das Zitat aus der Bibel hier sehr passend: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein" ich werfe keine Steine, denn auch ich sitze im Glashaus meiner Unvollkommenheit.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
keine Bevormundung..
@********Kopf

Wer Offenheit/Ehrlichkeit propagiert und dies in der Öffentlichkeit tut, muss auch mit Gegenwind rechnen, Es kommt mir so vor, als würde ¨LIEBE¨ als Erklärung/Legitimation für alles herhalten müssen. Der Begriff wird nahezu mit allem Möglichen überfrachtet ...
Letztendlich muss jeder wissen, was er tut, aber eine Lüge bleibt eine Lüge...

Unser ER

…genau so ist es...jeder der Beteiligten entscheidet das für sich selbst..tut er das für seinen eigenen Lebenspartner auch… ist es ebenfalls seine Entscheidung..denn so oder so muss er dann auch die Konsequenzen tragen und damit klar kommen..

Natürlich, kann manchmal der Eindruck entstehen…das manch einer, den Begriff „Liebe“ auch mit Sehnsucht nach Sex verwechselt..aber auch da hat jeder seine eigene Definition..
wie auch im Beitrag deutlich wurde..ist manchmal der Anlass etwas „fehlendes“.. dann begegnet man einem Menschen…zu dem man eine tiefe seelische Verbindung hat und ist irritiert..merkt das der fehlende Sex, nicht das wirklich Wichtige ist..sondern das angenommen und verstanden werden..und so, kann man sich selbst nur besser kennen und verstehen lernen..

Nicht jeder Mensch, kann mit der Wahrheit auch umgehen…manch einen würde sie schlicht weg überfordern...demzufolge...es auch schlimmer für „IHN“ oder „SIE“ machen, als eine Lüge… keiner fühlt gleich..das ,sollte jeder für sich mit in Betracht ziehen..der in vergleichbarer Situation ist..
Ehrlich kann weh tun
Mir hat der MDR-Beitrag sehr gut gefallen. Für mich der beste Filmbeitrag zu Polyamory bisher überhaupt, weil mehr in die Tiefe der schwierigen und doch so reichen Gefühlswelt eingetaucht wird.

Eine Schlüsselszene ist für mich, in der Du, Samy, bei dem Spaziergang von dem Schmerz berichtest, den Du bei der notwendigen Ehrlichkeit Deiner Frau gegenüber spürtest. Zu wissen, wie weh man dem geliebten Partner auf diesem Weg auch tun kann (und tut), ist eine ernsthafte Hürde. Diese zu nehmen und ehrlich zu sein, erfordert viel Mut. Doch sie wird bei gutem Ausgang mit umso tieferer Liebe beantwortet.

Mich hat der Bericht wirklich bewegt. Danke für das mutige Mitwirken der Beteiligten.

Joshi
*****aer Mann
2.737 Beiträge
Erstmal ...
... sage ich den Protagonisten ein *danke* für den schönen Beitrag!

Wieder einmal sehe ich mich in meiner Meinung bestätigt, wie wichtig es ist, den Prozessen Zeit zu geben, Gefühle sich entwickeln zu lassen. Ganz am Rande erwähnt, wie es da Sinngemäß heißt "nach so langer Zeit wieder Schmetterlinge im Bauch zu fühlen"! Dieses Gefühl auch wieder so zu erkennen und auch zulassen zu können.

Dann die Offenbarung, und wieder ist Zeit gewährt Rat beim Tagebuch einzuholen.

Und wenn am Ende beim Grillen auch noch der Gedanke aufgeworfen wird, für uns ist das Poly, bei den anderen ist es doch Fremdgehen, nich nicht Poly. Korrigiert mich, wenn ich fälschlich meine, der Weg der Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende.

Und da sehe ich mich im meiner Meinung auch bestätigt, wie wichtig Ehrlichkeit in der Entwicklung und im Polyleben selbst ist. Wo am Anfang vor allem die Ehrlichkeit zu sich selbst steht. Nicht, dass ich meine, die Ehrlichkeit zum Partner sei unwichtig. In dem ersten Schritt, der Ehrlichkeit zu sich selbst und damit der Entschluss, das entstandene Beziehungschaos auf die Reihe zu kriegen, erlaubt für mich dieses gewisse Maß an "Unehrlichkeit", weil das Ziel des "allgemeinen Einverständnisses", das ja eine unserer Prämissen ist, nicht aus den Augen verliert wird, zu akzeptieren.

Ein Kompromiss, den man halt eingehen muss, jedenfalls bitte ich Euch auch um gegenteilige Meinungen, wenn ich mich unklar ausgedrückt habe.

In diesem Sinn wünsche ich allen, die sich auf einem solchen Weg befinden alles Gute, viel Erfong und Liebe

Der Polybäääär
Bewegender Beitrag
Alles ist in Bewegung. So wie auch monogame Beziehungen sich verändern, so ist es auch bei polyamoren. Und ich kann das, was die Prodagonisten in dem Beitrag erleben sehr gut nachvollziehen. Immer Erhlichkeit ist zwar ein Bestreben, aber gerade wenn große Gefühle dranhängen, spricht es sich schwerer aus als wenn es eine heiße Affäre ist.
Wenn aus Verliebtheit, Liebe wird, möchte man für den zweiten Partner auch in schwereren Zeiten da sein. Das kam im Beitrag von Samy50 sehr gut rüber. Nähe geben in allen Situationen bedeutet aber auch große Toleranz der anderen Partner. Das lebt sich nicht so einfach.
Bezogen auf die Ehrlichkeit ist es auch problematisch, weil manche Drittpartner mit der Wahrheit nicht umgehen können. Wenn jedes Mal trotz Ehrlichkeit eine Szene gemacht wird, weil sich das Paar trifft, zermürbt das die Liebe und irgendwann geht eine den scheinbar bequemeren Weg. Verschweigen oder sich nicht mehr treffen....
Beides tut weh.
Ich wünsche allen Polys, dass sie im entscheidenden Moment stets den richtigen Weg einschlgen im achtsamen Umgang mit ihren Partnern.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Stets den richtigen Weg
im entscheidenden Moment stets den richtigen Weg

Gibt's den?
Gibt's das?
Wenn ja: welcher Mensch kann das?
Wirklich?

Der fromme Wunsch bleibt und ist ok. Manchmal bleibt er auch auf der Strecke.
Daraus Lernen und Weitergehen ist Entwicklung. Dazu leben wir, imho.
Also ist es wichtig, auch die "falschen" Wege kennen zu lernen.


T*nachdenk*M
Ehrlichkeit ist nicht nur ein Wort, sondern sollte auch gelebt werden...Keiner denkt an die jeweils anderen Partner, die betrogen werden - mitunter hängen auch noch Kinder dran...wie kann das jemand ernsthaft mit Ehrlichkeit in Verbindung bringen - wenns rauskommt ist alles noch viel schlimmer...Wir erachten dies als Vertrauensbruch und Respektlosigkeit dem Partner oder den Kindern gegenüber!

Was spricht dagegen, schon die Anbahnung, ein Kribbeln, ein längerer Augenkontakt, eine Berührung etc. dem Partner zu erzählen?...wir handhaben das so...

Keiner hat behauptet, dass Polyamory einfach ist - im Gegenteil, da ist ne Menge Reife und Erfahrung nötig und manchmal enen auch Verzicht!

...aber für Sahnehäubchen-Polyamorie ist bei uns kein Platz...

Wir Zwei
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Das Eine und das Andere
Werte für sich zu vertreten und zu leben ist das Eine.

Das Verhalten anderer Menschen nach den eigenen Maßstäben ohne sehr genaue Kenntnis der Umstände - evtl. noch ungefragt - zu be- oder gar verurteilen (der Unterschied liegt manchmal nur im Ton) statt zu fragen, ist eine andere Sache.

Tom
...am besten ist es, das eine ernsthafte Diskussion ausgeschlossen wird...und nur gleichgeschaltete Meinungen zugelassen werden, dann können wir uns das hier sparen...

Dann könnte der TE gleich festlegen, dass nur zustimmende Meinungen erwünscht sind...

Unser ER
*********er64 Paar
439 Beiträge
nur gleichgeschaltete Meinungen zulassen
lieber "ER" von "Frei_im_Kopf",

genau das tust Du doch!

gerade wir polyamor lebenden Menschen sind doch Verfechter der Ehrlichkeit in unseren Beziehungen, aber das erhebt uns nicht auf ein Podest von dem wir über andere Menschen und ihre Motive urteilen können.
Ich denke auch, dass ich vieles besser mache als die dumpfe Masse, die einem anerzogenen Ideal nacheifert ohne es zu hinterfragen, es gibt mir aber nicht das Recht sie zu verurteilen, allenfalls mit ihnen in Dialog zu treten und ihnen zu zeigen, dass es auch einen anderen Weg gibt, indem ich ihn vorlebe.

Wenn wir alle, wie Du es suggerierst, den Kontakt zu Menschen verweigern die nicht unsere eigenen Prinzipien befolgen, und das natürlich nicht nur im Bezug auf Beziehungsdenken, sondern auf alle Werte die wir vertreten, dann sind wir völlig isoliert, denn es gibt de facto nur einen einzigen Menschen auf dieser Welt mit dem wir völlig übereinstimmen und das sind wir selber...und dabei liegen wir so oft falsch, dass es wahrlich keinen Grund dafür gibt sich als Richter über andere zu erheben.

Das Rezept heißt Toleranz, Verständnis und Kommunikation und nicht Abgrenzung und Verurteilung, damit wir alle in einer besseren Welt gemeinsam leben können.
...schön, wie die anderen ¨nichtwissenden¨ Partner ausgeblendet werden...das ist wirklich daneben...

Unser ER
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
@Frei im Kopf
Nachdem ich fast zwei Jahre hier in der Gruppe mehr oder wenig aktiv bin, haben wir nun in Euch (oder nur in Dir?) endlich die (oder den) Menschen gefunden, die wirklich Polyamor ohne jedes Problem Leben können. Natürlich kannst Du kritisieren, Du hast in vielem auch Recht und ich finde es sogar gut, auch Gegenstimmen zu erfahren. Du kannst davon ausgehen, dass ich mir mit meiner zweiten Liebe sehr viele Gedanken um einen Weg machen, wie wir unsere Liebe auch gegenüber ihrem Mann auf eine ehrliche Basis stellen können. Also, klär uns doch bitte weiter auf, wie es geht.
Und übrigens, Ihr habt in eurem Profil stehen, dass Ihr das Leben nehmt, wie es kommt, was glaubst Du denn, was wir alle hier machen bzw. versuchen?
*********er64 Paar
439 Beiträge
@ ER von Frei_im_Kopf
anscheinend blendest Du in deinem Leben gar nichts aus...ich kapituliere vor soviel Perfektion, ich bin unvollkommen und muss fortan in diesem Bewusstsein leben.
Ich vertrete meine Meinung...ohne Wenn und Aber...

Unser ER
@Samy50
...und ¨wir nehmen das Leben, wie es kommt¨ bedeutet nicht, anderen wissentlich zu schaden, dann verzichte ich lieber...

Vielleicht stünde uns allen ein wenig mehr Kritikfähigkeit gut zu Gesicht...

Unser ER
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
jeder findet den für ihn besten Weg..
...und aus jeder Situation die im Leben unvorhergesehen eintritt muss man versuchen das Beste zu machen..und genau da kommt es auf die Beteiligten an..führt man so eine Partnerschaft in der man offen & ehrlich reden kann oder eben nicht..

Für mich stellt es auch einen Unterschied dar..ob man unvorhergesehen einer zweiten tiefen Liebe begegnet...obwohl man seinen Lebenspartner liebt und auch nicht verlieren möchte..oder ob man seine Beziehungsform von monogam zu Polyamor ändern möchte..
*********er64 Paar
439 Beiträge
@ ER von Frei_im_Kopf
Die Meinung, dass Ehrlichkeit in unseren Beziehungen den höchsten Stellenwert hat, vertreten polyamore Menschen doch alle.

Offensichtlich verstehst Du jedoch nicht warum die meisten hier Deine radikale Ablehnung nicht teilen. Lebst Du wirklich so, wie Du es hier propagierst, brichst Du immer den Kontakt zu allen Menschen ab die Deine Werte nicht teilen oder ihnen gerade nicht gerecht werden können, in jeglicher Hinsicht?

Falls Du also Nichtraucher bist, vermeidest du jeglichen Kontakt zu Rauchern, falls Du Vegetarier bist, sprichst Du nicht mit Fleischessern, auch nicht mit Menschen die eine andere politische Meinung als Du vertreten, mit Gläubigen anderer Religionen redest Du folglich sowieso nicht, usw....

Bist Du Dir der Tragweite Deiner Position bewusst? Wenn Du wirklich so konsequent Deine Werte vertrittst, dann bist Du zwar niemand denn ich kennen muss, aber ich zeuge Dir meinen Respekt für diese einmalige Geradlinigkeit, wenn Du Dich allerdings nicht so verhältst wie von mir oben beschrieben, dann sind deine Äußerungen hier nur Worthüllen ohne Wert, da Du was andere Werte betrifft genauso inkonsequent und schwach bist, wie die Menschen die Du pauschal verurteilst.
@frenchlover64
Da spannst Du aber einen grossen Bogen...
...wir reden aber immer noch von Vertrauensbruch an anderen unbeteiligten Menschen...und nicht über andere Sachen - bleib mal beim Thema...

...und ich fühle mich in Gegenwart von Rauchen sehr wohl, obwohl ich Nichtraucher bin...

Unser jetzt müder und schlafen gehender ER

Gute Nacht!
*******lang Frau
74 Beiträge
Eigentlich…
…wollte ich mich zum Thema „Ehrlichkeit“ nicht mehr zu Wort melden, denn die Diskussion dreht sich im Kreis. Es gibt hier Menschen, die offensichtlich über den Tellerrand schauen und Verständnis für ihre Mitmenschen haben, sich die Dinge von mehreren Seiten betrachten… und dann gibt es hier die andere Seite… Menschen (bzw. momentan ein Paar), welche starrsinnig und engstirnig ihre Meinung vertreten, aber zeitgleich abwerten, verurteilen, Dinge unterstellen, die so nicht sind und andere Meinungen nicht gelten lassen.

Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber aus meiner Sicht sind einige Statements regelrecht anmaßend! Nach meiner Teilnahme an der Reportage und meiner Aussage hier in diesem Thread finde ich es respektlos und ungeheuer provokant allgemein zu äußern, dass die Liebe als Floskel benutzt wird, „nichtwissende“ Partner ausgeblendet werden und auch noch mehr Kritikfähigkeit verlangt wird.

Jeder hat seine eigene Geschichte, entwickelt sich in seinem Tempo, hat seine Gründe für bestimmte Dinge, die er tut oder nicht tut, kämpft innere Kämpfe, die z.T. mit Qualen verbunden sind usw. Wir sind alle Menschen mit Fehlern und Schwächen. Wirklich alle!
Ich bin in meinem Leben schon vielen Menschen begegnet und nicht einer war dabei, der fehlerlos war! Ich persönlich finde es nicht schlimm, dass Menschen so sind, wie sie sind. Aber ich finde jene Menschen regelrecht beängstigend, die so viel von sich selber halten, dass sie nichts anderes mehr gelten lassen wollen!

@********Kopf
Ich habe verstanden, dass Ihr Betrug absolut nicht ertragen könnt! Ihr plädiert für Ehrlichkeit nach allen Seiten und lebt das nach Euren Aussagen auch so. Das finde ich ganz wunderbar. Wie schon in meinem früheren Thread geschrieben, plädiere ich auch dafür, lebe es in meiner eigenen Beziehung mit allen Konsequenzen, könnte es nicht ertragen, wenn ich meinen Mann derart verletzen würde, indem ich ihn betrüge und wenn er mich betrügen würde, wäre es die Hölle. Auch wollte ich nicht, dass der Mann in den ich mich verliebt habe seine Familie hintergeht. Ich hatte gehofft, er würde es irgendwann klären, vielleicht war ich auch vor Liebe blind! Aber er ist nunmal nicht auf Polyamorie „gepolt“, hat sich gegen mich entschieden. Und es liegt nicht in meiner Hand.
Ja, ich hätte verzichten können, jedoch hat mir dieser Mann etwas gegeben, was mir bisher kein anderer geben konnte und das nicht im sexuellen Sinn. Und dafür bin ich ihm dankbar. Und ja, für Dich bin ich egositisch… dann bin ich es halt. Für mich waren es Momente der Schwäche, welche mir das Gefühl von Heimat geschenkt haben und die ich, bei allem schlechten Gewissen seiner Familie gegenüber, nicht missen möchte.
Außerdem distanziere ich mich von dem Begriff der „Sahnehäubchen-Polyamorie“
Und eine ernsthafte Diskussion bedeutet für mich auch die Seite des Gegenüber zu sehen und nicht stur zu verurteilen sowie zu bewerten.

Zum Schluß hier noch ein Zitat, welches ich persönlich sehr zutreffend finde

"Halte dich fern von denjenigen Gerechten, die der Reue nicht bedürfen; ihr Gemüt ist verhärtetet und sie sind gefährlicher als der Mensch, der Torheiten begeht und dann reuig Buße tut."
Heinrich Martin (1818 - 1872), deutscher Schriftsteller
*********er64 Paar
439 Beiträge
Begegnungen
Menschen die polyamor empfinden treffen nun mal überwiegend auf Menschen die konventionell orientiert sind, das hat absolut nichts mit Trend" zu tun sondern ist die Realität unserer Gesellschaft, was ja auch die Reportage widerspiegelt.

Wenn sich bei diesen Begegnungen gegenseitige Gefühle etwickelln, ist es oft so, dass der monogeprägte Part auf die Offenbahrung unserer Lebensweise verunsichert oder sogar ablehnend reagiert und sich zurückzieht.
Wenn wir das Glück haben, auf einen der wenigen Menschen zu treffen, der die Herausforderung annimmt und sich auf unsere Art zu lieben einlässt, er jedoch bereits in einer bis dahin monoamoren Beziehungskonstellation lebt, können wir einfach nicht von ihm erwarten, dass er nach hause geht und sein komplettes Leben (und damit das seiner Familie) von heute auf morgen auf den Kopf stellt, das wäre wahrlich vermessen und egoistisch!

Es ist ein Prozess der bei manchen schneller geht und in anderen Fällen lange dauern kann, ob es überhaupt gelingt und wie lange es dauert hängt auch von der Bereitschaft des anderen Partners ab sich mit seiner Lebens- und Liebensart auseinanderzusetzen.

Ich habe das "Glück" bei den beiden Partnerinnen meiner Nebenbeziehungen zwei extrem unterschiedliche Varianten dieses Prozesses erlebt zu haben.
Bei der einen entzieht sich der Mann seit Jahren jeglichem Beziehungsgespräch (obwohl er sie auch betrügt und belügt) sodass sie resigniert hat und ohne schlechtes Gewissen ihre Gefühle zu mir auslebt.
Der Mann der anderen war kommunikativ und bereit die in die Krise geratene Beziehung (was er selber auch empfand) in Frage zu stellen und nach 18 Jahren neue Wege zu gehen. Nach nur einem halben Jahr fand er auch eine neue Liebe und in die Ehe ist Frieden eingekehrt.
Allerdings wurde auch er in der ersten Zeit von ihr nicht mit der ganzen Wahrheit konfrontiert (also de facto belogen), ihre Entwicklung ging viel schneller vonstatten als seine (was ja normal war, da sie den Prozess ausgelöst hatte), sie wollte ihn nicht verunsichern weil sie es für kontraproduktiv hielt, wobei sie auch Recht hatte, denn statt sich in seinem Tempo an die neue Beziehungssituation zu gewöhnen, wäre er sich überrollt vorgekommen und vermutlich verletzt aus dem gemeinsamen Entwicklungsprozess ausgestiegen.

Ich bin selber ein absoluter Verfechter der Wahrheit in Beziehungen und lebe auch selber so, ich habe aber auch in den letzten Jahren gelernt, dass man in langjährigen Partnerschaften wo nicht von vorne herein dieses Ideal vereinbart wurde nicht einfach einen Schalter umlegen kann und alles ist plötzlich wunderbar, das ist reine Utopie. Gerade bei Paaren die sich jung aufeinander eingelassen haben und weder Beziehungserfahrung noch Konzept hatten, entseht eine unausgesprochene Selbstverständlichkeit die blind für die Defizite der Partnerschaft macht, wenn dann einer der beiden (z.B. durch eine Begegnung) aus diesem Koma aufwacht, ist es eine Zerreißprobe und meist ein langwieriger Prozess die Beziehnung neu zu gestalten...der auch oft scheitert.

Jeder der sich auf diesen Weg macht verdient Respekt, auch wenn der Anfang oft holprig ist und und nicht den gelebten Idealen derer entspricht, die es bereits geschafft haben, das wichtige ist der Wille überhaupt etwas anderes, eigenes zu machen.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
sicherlich..
..ist es ein leichterer Schritt für ein Paar.. was auch schon einige Jahre Zweierbeziehung hinter sich hat..aber immer ehrlich und offen über alles reden konnte..auch schon mal der ein oder andere Seitensprung dabei war…von dem beide wissen..und nun beide für sich als Paar den Entschluss getroffen haben..mit beidseitigen Außenpartner..polyamor zusammen weiter zu machen..da gibt es ja faktisch keinen großen Lernprozess mehr zu überwinden..

Es gibt aber ebenfalls Verbindungen, die auch auf Offenheit und Vertrauen basieren..die nur einseitig geöffnet werden..weil nur einer.. noch einen zweiten Menschen in seinem Leben liebt..der Lebenspartner, der weder einer zweiten Liebe begegnet ist.. noch für sich gar ein Bedürfnis nach Außenpartnern verspürt.. für sich entscheidet, die bisherige monogame Seite.. weiter mit dem Lebenspartner zu leben..er aber dem Lebenspartner sein Liebesglück nicht verwehrt..auch das ist eine Form der Liebe die lebbar ist..

Dieses Modell der „ Polyamory“…ist genauso wenig für jedes langjährige Paar geeignet.. wie umgekehrt.. die reine „Monogamie“…(die lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft)..deren Sinn, ja auch irgendwann erfüllt ist!

Auch „Mischformen“, sind möglich..wie man sie auch immer benennen will..es kommt auf die Menschen an ihr innerstes Wesen mit welchen Partner sie sich wohl und vollkommen fühlen..
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Stimmt
Es gibt aber ebenfalls Verbindungen, die auch auf Offenheit und Vertrauen basieren..die nur einseitig geöffnet werden..weil nur einer.. noch einen zweiten Menschen in seinem Leben liebt..der Lebenspartner, der weder einer zweiten Liebe begegnet ist.. noch für sich gar ein Bedürfnis nach Außenpartnern verspürt.. für sich entscheidet, die bisherige monogame Seite.. weiter mit dem Lebenspartner zu leben..er aber dem Lebenspartner sein Liebesglück nicht verwehrt..auch das ist eine Form der Liebe die lebbar ist..

*top*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Ohne Wenn und Aber
Ich vertrete meine Meinung...ohne Wenn und Aber...

Das hört sich für mich an wie: auf in den Kampf...
Die Melodie mag die gleiche sein, aber der Ton macht die Musik, die Musik das Gefühl.
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Ist das so?
Meiner Erfahrung nach hat so ein "ohne Wenn und Aber" auch was mit der eigenen Lebensgeschichte zu tun.
So was kann man in Forumsdiskussionen schlecht differenziert heraushören....
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Das energische Eintreten für Ehrlichkeiten zu allen Beteiligten Menschen einer Poly Liebe mag engstirnig klingen, obwohl es Bestandteil der Gruppe ist

Als Grenzen für Polyamory sehen wir hier nur zwei:

• Ehrlichkeit und Offenheit gegenüber allen Beteiligten
• Es geht um mehr als nur Sex

doch ist diese Ehrlichkeit nicht auch der wesentliche Unterschied zu einer Affaire oder der verheimlichten Zweitbeziehung ?

Das der- / diejenige alles verlieren kann, wenn er /sie ehrlich sagt, was er/sie fühlt ist logisch.
Doch gerade deswegen, sollte bevor die Liebe zu einem weiteren Menschen entsteht wenigstens innerhalb der eigenen Partnerschaft die Wahrheit auf den Tisch.
Diese Ehrlichkeit auch von dem Menschen einzufordern den man lieben könnte ( Es beginnt ja nicht mit Liebe, sondern mit sexuellen Begegnungen oder einer Schwärmerei oder verliebtheit ) ist sinnvoll für alle Beteiligten, denn ansonsten bleibt mindestens ein Mensch entäuscht auf der Strecke.

Das Paar mit Kind in dem Film hat selbst alle Vorrausetzungen für eine Polybeziehung geschaffen ... Doch bei dem von ihr geliebten Menschen war dies nicht der Fall ..... welch ein Liebesleid wird durch solch eine schlechte Basis verursacht.
Doch durch die *top* eigene gute Basis (Ehrlichkeit) des Paares hielt die Partnerschaft / Familie diesen Schmerz aus.

Als Basis von Polyamory also
Ehrlichkeit und Offenheit gegenüber allen Beteiligten

zu fordern, macht doch Sinn für alle beteiligten Menschen.

Je länger man diese Ehrlichkeit sich selbst und den anderen beteiligten Menschen gegenüber nicht schafft, desto mehr Schmerz wird es am Ende verursachen.
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