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Nah- und Fernbeziehungen

*****gra Frau
5.720 Beiträge
Themenersteller 
Nah- und Fernbeziehungen
Mich beschäftigt da etwas, und ich möchte es teilen - gern eure Gedanken und Erfahrungen dazu hören.

Ganz nah, ganz all-täglich, ganz schön und wichtig… mein Leben mit meinem Mann. Er ist einfach immer da, und wenn mir danach ist, dann kann ich ihn spüren, sehen, beobachten, mit ihm tun und lassen, die ganze Breite unseres Lebens….

Nah gefühlt, nah gedacht, nah geträumt , sehr schön und wichtig in meinem Leben… der Mann in der Ferne. Sehen und spüren geht selten, telefonieren und kommunizieren geht verlässlich. Er nimmt täglich Raum in meinen Gedanken ein und ist doch so weit weg. Er fehlt mir , als Mensch, als Mann und als Freund , immer wieder einmal.

Mit dem Verstand gehe ich da ganz klar heran: es ist wie es ist . So ist unser Beziehungsmodell.
Mit dem Gefühl bleibe ich sehr oft quasi hängen. Ich spüre, dass alles lebendig ist.
Aber ich spüre auch, wie die innere Verbindung manchmal abreißt.
Verlustängste habe ich nicht, zufrieden bin ich auch, selbstbewusst ebenfalls und ausgelastet auch.

Ich möchte gerne weiter gut mit diesem Modell umgehen, denn es wird ja so bleiben.
Kann ich von euch was lernen?
Wie spürt ihr euch, wenn ihr aneinander denkt?
Wie geht ihr mit Ferne und Nähe um?
********misi Frau
532 Beiträge
mein spontaner Gedanke dazu
Obwohl die Distanz zwischen den beiden Wohnorten nicht sehr gross ist, kenne ich sie auch, die Sehnsucht nach dem Mann, den ich grad nicht sehen und spüren kann.
Und ich geniesse sie!
Sie gehört für mich zur Liebe dazu, denn jemanden den ich nicht liebe, den vermisse ich auch nicht, nach dem sehne ich mich nicht.
Dass ich es geniessen kann liegt aber bestimmt auch daran, dass wir uns doch oft sehen können. So geht die Sehnsucht über in Vorfreude...
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Themenersteller 
sehr schöner Gedanke
... vielen Dank. Ja, das ist so *g*
Schmerz
Ich kenne das sehr gut.

Habe mich verliebt in jemanden, der zwei Stunden von mir entfernt wohnt. Am Anfang sahen wir uns alle 14 Tage/3 Wochen und es tat unglaublich gut. Die Sehnsucht war groß zwischendurch. Dann ließ seine Lebenssituation keinen Kontakt mehr zu. Die Liebe und die Sehnsucht blieben. Machten mich fast krank.
Ich weiß, er liebt mich auch aber das macht es nicht wirklich besser. Mittlerweile höre ich wieder von ihm aber plötzlich fühlt es sich anders an. Vielleicht hat es zu lange zu sehr weh getan?

LG LaDonna
in Kilometern
ist das Nah und Fern wohl nicht messbar.

ein Freund lebt 500 KM entfernt, ich sehe und spüre ihn in unseren Urlauben
dieses Jahr war er berufsbedingt in meiner Nähe für 7 Wochen.
Genau DAS hatten wir uns einfacher vorgestellt...

der andere wohnt ein paar km entfernt und es kommt vor dass welten uns trennen
und dann ist es auf einmal wieder so nah.

was Du liebe Allegra meinst, ist wohl mit dem Begriff Schattenmann gut zu begreifen.
Eine Liebe die immer "mitgeht"

Link dazu per CM
*****s70 Frau
260 Beiträge
Ich kenne das Gefühl auch, dass mir Menschen manchmal ganz nahe sind, dann wieder weiter von mir wegdriften, dann wieder nahe kommen. Ich habe ab und an mal Angst, wenn ich spüre, dass jemand von mir abweicht. Wars das jetzt? Kommt er/sie wieder? Bleibt er/sie so fern?
Ich habe gelernt im Leben, dass das was mir nahe sein will, mir auch nahe kommt, das was weggeht, auch weg will und ich es nicht aufhalten kann. Damit kann ich gelassener mit diesem nah und fern umgehen. Habe aber auch schon erlebt, dass die meisten Menschen, die mir wichtig sind, auch zu mir zurückkehren. Ich stelle es mir immer so ein bisschen vor wie Planten auf einer Umlaufbahn, die um mich kreisen. Manche sind mir ganz nah, kommen schnell wieder, manche haben eine längere Umlaufbahn, kommen mal nahe oder gehen länger weiter weg. Aber trotzdem geht selten jemand verloren. Klar kann ein Meteorit kommen und einen der Planten aus meiner Umlaufbahn werfen. Das ist dann so, passiert immer wieder, aber genauso kommt vielleicht ein andere Planet durch einen Richtungswechsel in meine Umlaufbahn.
Das Leben ist im Fluß, ich möchte, das nichts stehen bliebt, ich möchte, dass alle Planeten um mich rum in Bewegung sind. Da nehme ich auch in Kauf, dass mal einer ein wenig von mir wegrückt.
Grundsätzlich spüre ich die Menschen, die mir nahe sind, immer in mir und selbst wenn einer für immer geht, das was war und die Liebe trage ich in mir, nichts wird vergessen und ist in mir lebendig.
*******rfee Frau
78 Beiträge
Das ist...
...ein sehr schwieriges Thema.
Zuerst das Positive: ich finde auch, dass das Vermissen ein schönes und wichtiges Gefühl ist. Gerade im Alltag kann es schnell verloren gehen. Bei einer Fernbeziehung passiert das sicher nicht so schnell. Man merkt, wie sehr der andere einem fehlt, wie gern man Zeit mit ihm/ihr verbringen würde und was gibt es Schöneres, als wenn dieser Moment des Wiedersehens endlich eintritt?! *g*

Aber zwischendurch kann der Wunsch nach Nähe natürlich auch nahezu unerträglich sein, vor allem wenn man denkt, es könnte doch eigentlich alles ganz anders und viel einfacher sein. Für mich ist es da wichtig, sich die positiven Momente des zusammen Erlebten und die allgemeinen positiven Dinge wieder in Erinnerung zu rufen. Und insgesamt muss das positive Gefühl einfach überwiegen. Dann kann ich mir sagen: es kommen auch wieder bessere Zeiten, gefüllt mit mehr gemeinsamer Zeit! Auch wenn diese immer begrenzt sein wird.
Wie schon gesagt wurde: es ist eben wie es ist. Das Vermissen gehört (zum Glück) dazu. Das mit dem Abreißen der inneren Verbindung kann ich mir gut vorstellen. ich denke, so lange sie aber immer wieder aufblüht, ist es nicht so schlimm, vielleicht so gar ganz nützlich, sodass man die Zeit, in der man sich nicht sieht, besser überbrücken kann, mit etwas innerer Distanz?!

Liebe Grüße,
die Fee
*****al4 Mann
798 Beiträge
Ich finde es sehr schwierig.
Es ist nicht allein das Vermissen oder die Vorfreude auf ein Wiedersehen. Es reisst auch nicht ab; die Verbindung ist ja da.
Bei mir ist es etwas anderes: in Momenten, wo ich mit genau dem Menschen Nähe wünsche, weil ich mit ihm etwas teilen oder tauschen möchte, was ich genau mit diesem Menschen eben aus der Verbindung heraus könnte - und er/sie ist nicht da, dann muss ich ein Alternativprogramm fahren, mit dem ich klar komme. Allein sein oder verzichten auf genau diesen Austausch, oder in die Sauna gehen oder sonstwas. Und je öfter ich diese Alternativprogramme fahre, desto geübter werde ich darin, und irgendwann ist es halt normal, nicht in die Sehnsucht oder Wünsche zu gehen; der/die ist ja sowieso nicht verfügbar, weil weit weg. Und ganz blöde: sie macht es ja genauso, und von zwei Seiten Alternativprogramme zu eigentlichen Wünschen, das entfernt und relativiert. Und tut am Ende ziemlich weh.
Also mir; ist jetzt meine Erfahrung.
Hallo.

Ich persönlich gehe keine Fernbeziehung mehr ein, wenn sie nicht absehbar zu einer "Nahbeziehung" gewandelt werden kann. Ich hatte einige Jahre lang zwei Fernbeziehungen geführt (nicht zeitgleich) und es hat mich persönlich auf Dauer belastet. Nicht dass ich permanente Nähe haben und ständig mit der, die ich liebe, zusammen sein will - es ist mehr das Gefühl, jederzeit bei ihr sein zu *können*, falls ich das möchte, und umgekehrt. Für mich ist das wichtig und selbst ein kurzes Treffen zum Kaffee und mit einer Umarmung ist mir hunderte Male lieber als eine Stunden lange elektronisch unterstützte Kommunikation über hunderte Kilometer hinweg (Telefon, Skype etc.).

Ich will nicht mehr versuchen, eine wirklich intensive, wahrhaftige Beziehung über eine große Distanz zu führen. Mir fehlt da einfach zu viel. Für eine absehbare Zeit mag das gehen, selbst wenn sie vielleicht ein oder zwei Jahre dauert, aber ich bräuchte langfristig das Ziel vor Augen, dass sich die Situation definitiv ändert.

Fazit meines Lebens: Ich liebe durchaus Menschen, die weit entfernt leben, aber eine Liebesbeziehung würde ich mit ihnen nicht eingehen. Für eine Beziehung bräuchte ich mehr gemeinsames Zusammenleben - eben ein "zusammen Erleben".

Gruß
Ch.
*******iva Mann
406 Beiträge
Hallo Allegra,

Deine Gefühle kann ich gut nachvollziehen - mir geht's ähnlich, mit der Frau zu Hause und der Frau ca. 100 km entfernt: Die Eine ist (zumindest) oft da und "greifbar" und die Andere ist in meinen Gedanken und am Telefon.

Aber auch Chennai kann ich gut verstehen: Ich möchte gerne Beziehungen haben, die so nah wohnen, dass ich zumindest für einen Abend/eine Nacht hinfahren kann. Das heißt für mich nicht, dass ich in Zukunft auch mit einer Frau zusammen bin, die 500 km entfernt wohnt. Aber die muss dann ganz besonders sein und/oder damit leben können, dass wir uns nur selten sehen - zumal ich mit zwei (vielleicht drei?) Beziehungen schon gut (auch innerlich gut) ausgelastet bin.

Gruß

Klaus
*******rfee Frau
78 Beiträge
Hallo Klaus,
Fernbeziehung ist natürlich nicht gleich Fernbeziehung. Es ist ja auch möglich, dass der Partner "nur" 70km entfernt wohnt, man sich aus Zeitgründen aber trotzdem nur alle 2 bis 3 Wochen sehen kann. Eine Beziehung zu jemandem, den ich nicht eben mal innerhalb von ein bis zwei Autostunden besuchen kann, würde ich nicht mehr eingehen. Das ist einfach zu wenig greifbar.
Ein spontanes Sich-sehen-können muss allein schon für "Notfälle" möglich sein *g*
Ich habe den Eindruck, dass Fernbeziehungen auch gut passen können. Besonders wenn beide ein volles Leben haben und ohnehin einen Großteil der Nähe miteinander über nicht-physische Kommunikation erlebt wird (Chatten auf Arbeit etc.). Intensive Wochenenden zu zweit können sehr viel Nähe schaffen, und ein Alltagstrott stellt sich eben nicht so leicht ein.

Ich sehe meine engste Fernbeziehung ca. alle zwei Wochen am Wochenende und finde es schön so. Ich wünsche mir allerdings zunehmend, dass es eine Nahbeziehung wird. Das ist nur eben nicht einfach, wenn man 700km Abstand hat und das erfordert, dass einer seinen bisherigen sozialen Rahmen aufgibt. Sehr suboptimal...

Weiterhin ist natürlich die Frage da: würde unsere Beziehung als Nahbeziehung überhaupt funktionieren? Was würde sich verändern? Habt ihr da Erfahrungen, was wir beachten sollten dabei...?
**********ucher Mann
5.526 Beiträge
Ich glaube, ich hätte ...
... kein Problem mit einer Fernbeziehung. Ich habe keine, deswegen kann ich's nicht aus Erfahrung sagen. Was ich aber habe, sind Freundschaften, sehr enge zum Teil, die sich über Jahre aufgebaut und gehalten haben. Man sieht sich ... gelegentlich ... einmal im Jahr oder dreimal im Jahr ... oder nie ... doch die innere Verbindung ist immer da und reißt nicht ab.

Fühle ich in mich hinein, sind es mindestens fünf solcher Freundschaften, die alle zu jeder Zeit präsent sind, wenn ich sie in mir hervorrufe oder sie von einer meiner Freundinnen angestoßen wird ... es macht ping und sie ist da, ist nah, egal wo auf der Welt sie sich gerade aufhält.

So gesehen sind es sogar Fernbeziehungen ... Freundschaftsfernbeziehungen, die vielleicht nicht weniger Liebe und Zuneigung enthalten als "echte" Liebesbeziehungen.

Ich kann damit umgehen ohne ein Gefühl von Angst oder gar Verlustangst, genauso wie ich mit meiner Nahbeziehung zu meiner Frau umgehe und diese Nähe, die mitunter sehr intensiv, fordernd und sogar anstrengend sein kann, annehme und erwidere.

Mein "Rezept" dafür ist im Grunde einfach. Ich empfinde mich selbst als vollständig und glücklich, so dass mir erstmal nichts fehlt. Alles was ich dann an Beziehungen zulasse, ist eine Ergänzung und Bereicherung meiner an sich vollständigen Person.

Darf man das so sagen? Keine Ahnung, ob das jemand nachvollziehen kann oder kommt das jetzt vollkommen ichbezogen oder gar egoistisch rüber?

Soweit meine Gedanken zum Thema an diesem grau-nachdenklichen Dezembermorgen.

Ich glaub, ich lass mal grad die Sonne aufgehen ...


Liebe Grüße und einen schönen Tag mit anschließendem noch schöneren Adventswochenende euch allen da draußen

Jens
*sonne*
Ist lange her, da hatte...
... ich auch eine Fernbeziehung, mit wechselnden räumlichen Abständen von einhundert bis fünfhundert Kilometern. Und es war eine gute Zeit - mal abgesehen davon, dass wir Telefonrechnungen hatten, die jeder Beschreibung spotteten.

Aber ich denke, es geht um die austarierte Balance von Nähe und Distanz. Da ist jeder Jeck anders. Uns war es wichtig, das wir die gemeinsamen Wochenenden als Rückzugsraum von unseren jeweiligen Alltagen hatten. Es war immer etwas Besonderes, das Kribbelniveau blieb hoch, die Lust aufeinander auch. Und auch wenn wir viel miteinander telefonierten, gab es immer noch genug zu erzählen.

Ich halte es immer noch so: ich lebe allein und habe nicht vor, an diesem Zustand in absehbarer Zeit etwas zu ändern. Ich bin aufgrund von ADS (das mit ohne H und ja, auch Erwachsene können es haben) nur schwer in der Lage, mich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren. Wenn ich meinen Fokus auf etwas oder jemand richte, dann richtig, dann versinke ich darin. Multitasking geht auch, aber dann muss ich mir mittendrin immer mal wieder kleine zehnminütige Auszeiten nehmen.

Wenn ich mit einem Menschen zusammen bin, erfüllt mich dieses Zusammensein komplett. Ich habe da keine empathischen Grenzen - was schön ist, aber auch sehr schwierig sein kann. Die Menge macht das Gift. Man muss ganz erkennen, wo die Grenzen und Bedürfnisse liegen. Und sie natürlich auch beim Gegenüber zu erkennen. Alleine darüber zu sprechen, hat mir immer geholfen das Gefühl der Nähe nicht erodieren zu lassen.

Wie ihr sieht, ist das ein ziemlich individueller Aspekt, den ich da einbringe. Und ich hoffe, er ist hier angemessen.
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Themenersteller 
sehr angemessen
Die Menge macht das Gift. Man muss ganz erkennen, wo die Grenzen und Bedürfnisse liegen. Und sie natürlich auch beim Gegenüber zu erkennen. Alleine darüber zu sprechen, hat mir immer geholfen das Gefühl der Nähe nicht erodieren zu lassen.

*ja* und das ist auch weiterführend für mich : *danke*
**********le_bw Mann
151 Beiträge
Meine Erfahrung aus fünfeinhalb Jahren Fernbeziehung (4,5 Jahre 350 km aka 4,5 Stunden Zugfahrt pro Richtung, 1 Jahr Deutschland-England): Meine Liebste und ich können sehr gut Nähe über Telefon und Skype herstellen, aber alle zwei Wochen Zug bzw. alle vier Wochen Flug waren für uns das Minimum. Wurde es weniger, ging es uns beiden nicht mehr gut damit, mit dem Zug gefahren ist einer von uns fast jedes Wochenende, solange wir beide in Deutschland wohnten. Unter der Woche waren jeden Abend 1h+ am Telefon ein üblicher Schnitt. Wenn wir jetzt von Nah- wieder auf Fernbeziehung wechseln würden, wäre das hart für uns...
Das war damals noch monoamor. In einer polyamoren Beziehung muss ich Zeit, mit der ich Nähe generiere, natürlich aufteilen, habe aber (zumindest als Center) auch mehr als eine Person, die mir diese Nähe geben kann.

Das Fazit, das ich ziehen würde, ist folgendes: Um Nähe zu bewahren, muss man miteinander teilen, was einen gerade bewegt. Man muss wissen, was im Alltag des Anderen passiert, wie der Andere sich gerade in seiner Haut fühlt - und man muss ihm die gleichen Einblicke geben. Und man braucht ruhige Zeit zusammen und füreinander. Man braucht Zeit physisch beieinander.
Meine Partnerin und ich vergleichen es seit damals ein bisschen mit Batterien bzw. Akkus: Die Zeit, die man intensiv miteinander und beieinander verbringt, generiert ein Gefühl von Nähe, das man durch Kontakt über die Strecke hinweg recht lange aufrechterhalten kann - es "entlädt sich nur langsam". Aber irgendwann muss man die "Nähe-Akkus" durch intensive Gemeinsamkeit wieder aufladen, damit das Gefühl von Verbundenheit nicht zu schwach wird bzw. man sich fühlt, als würde es abreißen. Und das geht über die Distanz nicht, dafür muss man physisch beieinander sein. Das zumindest ist die Antwort, die wir für uns damals gefunden haben und die für uns während der fünfeinhalb Jahre und manchmal heute noch funktioniert hat.
*******6469 Paar
40 Beiträge
aufstehen...
... Krone richten, weitergehen *zwinker* wenn die Zeit bis zum nächsten Wiedersehen des weiteren festen Partners als zu lange empfunden wird ;-). Alltag mit anderen schönen nährenden Momenten füllen und andere Resourcen einbinden: Hobbies, Arbeit, Freunde, Familie.

Besser NICHT mehr soooo tief verlieben, dass der Andere schon kurz nach dem Abschied fehlt, habe ich mir dieses Jahr gesagt. Romantische Liebe wird überbewertet ;-).

Freund plus und Ehemann (bester Freund) sind eine ruhige Oase :-).

Das Verliebtheitsgefühl zum weiteren festen Partner wird nach ca einem Jahr ruhiger bei mir und auch das Vertrauen wächst, dass trotz FERNVerbindung und seltener physischer Nähe (ca alle zwei bis drei Wochen) die LebensBegleitung ein Geschenk ist und bleibend gewollt von ihm und das Leben mit allen als Netzwerk schön ist.

Der gewesene Wunsch, nicht nur zu meinem Mann sondern auch zum weiteren festen Partner eine physische, räumliche NAHVerbindung zu erhalten hat sich nach einigen Trauermonaten in mehr eigene Pläne/Alltagsherausforderungen kanalisiert und ich nehme als Geschenk, dass mein Mann immer physisch und seelisch anwesend ist, der weitere Partner zumindest seelisch und emotional via sms/Telefon sowie ein Freund plus Ruhezone bietet und ich getragen bin von der Liebe zu mir, zum Universum und zu meinen *normalen *zwinker* /nicht poly* Freunden.

So hab ich manchmal fast zu wenig Zeit für mich ;-).

Salut *zwinker* und herzliche Grüsse an alle!
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Themenersteller 
Lebensbegleitung...
...ist ein wichtiges Stichwort! *danke*
*******iva Mann
406 Beiträge
@Cute_Poly
Meine Primärbeziehung (wenn ich mal davon absehe, dass ich meine Beziehungen nicht definiere!) mit der ich jetzt zusammen wohne, ist eine ehemalige Fernbeziehung (Würzburg - Köln). Nach ca. 4 Jahren haben wir uns dann entschlossen, auch den Alltag miteinander zu teilen.

Die Fernbeziehung zu leben war schön und easy - ich war zwar schon polyamor (innerlich!), hatte aber nur die Beziehung zu ihr.
Nun, wo ich mit Ihr zusammenlebe, eine weitere in einer Autostunde entfernt habe (und sich vielleicht eine weitere in einer Entfernung entwickelt, die eben nicht mehr "mal schnell" zu überbrücken ist), wird es für mich schwieriger, noch eine (weitere?) intensive (!) Fernbeziehung einzugehen. Irgendwann sind die Kapazitäten erschöpft. (Da sind die Monos doch im Vorteil *lach*!)

Klaus
*****gra Frau
5.720 Beiträge
Themenersteller 
Kapazitäten
Wichtiges Stichwort!

Ich habe mich da aus vergangenen Erfahrungen mit mir und meinen Möglichkeiten ziemlich eingeschränkt. Liebevolle und sexuelle Intensität für mich nicht sehr breit mit vielen. Auf Freundschaftsebene ist da eben sehr viel mehr möglich.
es muss nicht
die Distanz sein, die einen dazu bringt, dass man gedanklich bei jemand anderen ist.

Genauso kann die Zeit eine nicht unwichtige Komponente sein, die einen dazu zwingt, auf häufiges Wiedersehen zu verzichten. Jeder hat seine Leute, seinen Job, seine Freunde und doch...

Gedanklich bin ich öfters bei dem ein oder anderen, der gerade in meinem Leben eine Rolle spielt und manchmal überläuft mich ein Schauer, wenn ich daran denke, wie die heißen Küsse gewesen sind, die Streicheleinheiten...

Und es fehlt mir schwer, die Fortsetzung abzuwarten, aber ist es nicht genau das, was die Spannung bringt?!

@***st

ein sehr toller Beitrag. Ich habe ähnliche Symptome, wobei ich mir abgewöhnt habe, in Krankheitssymptomen zu denken.
1. Sind die Merkmale oft übergreifend zu anderen und 2. will ich lieber ich sein und mich nicht in irgendwelchen Krankheitsbildern verlieren. Was ich sonst alles aufzählen müsste... *lach* Ich wäre ein wandelndes Krankheitsbild... ^^
Außer die Hochsensibilität, die nehm ich gerne an, die seh ich einfach als Geschenk und nicht als Defizit.

Solange das Leben zur eigenen Zufriedenheit verläuft, dabei niemanden mit Vorsatz verletzt wird, abgesehen bei BDSM-Sessions selbstredend ( *floet* ), und das soziale Netzwerk ebenfalls zufriedenstellend ist, dann ist doch alles in Ordnung meiner Meinung nach... *ja*

Und ist es nicht wunderbar, sich im Hier und Jetzt verlieren zu können? seufz
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