Die Entdeckung des männlichen Anteils
bei der Entstehung neuen Lebens.
Für eilige Leser:
Der Zusammenhang wurde vmtl. mit der Haus-/Zuchttierhaltung bewusst.
Die ausführliche Version:
Ich war nicht wissentlich dabei, kann also nur wiedergeben, was Bernd Hercksen schreibt in "vom Urpatriarchat zum globalen Crash?", einem viele hundert Seiten starken, mit sehr umfangreichen Quellenbelegen versehenen Werk.
Interessant finde ich an dieser Stelle immer die Frage ab welchem Bewußtseinszustand sich die Menschen überhaupt darüber im Klaren waren/sind das Sex etwas damit zu tun hat, das nach 10 Monaten ein Baby aus der Frau purzelt
Es war ihnen nicht einmal bewusst, dass der Mann etwas damit zu tun hatte
- sonst hätte es Matriarchate vlt. nie gegeben, schon gar nicht als alleinige Gesellschaftsform; schließlich sind Patriarchate erst seit ca. 5000-6000 Jahren sicher erkennbar.
In der Ur- oder Vorgeschichte (Altsteinzeit bis späte Bronzezeit), der Zeit der unverfälschten Matriarchate, waren die Menschen zunächst nicht sesshaft. Die harten Überlebensbedingungen und knappe Nahrung sorgten für eine mehrjährige Ovulationshemmung bei den Frauen, so dass der Zusammenhang zwischen Zeugung und Geburt nicht erkannt wurde. Man ging davon aus, dass menschliches Leben allein aus der Frau entstand; spontan oder mit Hilfe von Gottheiten. Zu erkennen glaubte man das daran, dass ausschließlich weibliche Figuren als Verkörperung von Leben und Fruchtbarkeit gefunden und verehrt wurden.
Mit dem Beginn der Sesshaftigkeit ca. 10000 v. Chr., nach dem Ende der letzten Eiszeit und der damit einhergehenden Verbesserung der Nahrungssituation und der körperlichen Erleichterung des biologischen Überlebens, so die Forscher, begannen die Menschen, Tiere zu halten. Aus deren Beobachtung (bei ihnen ohne Ovulationshemmung) schloss der Mensch, dass Männer und der Sex auch in ihrem Fall etwas damit zu tun haben könnten. Spätestens, als die Ovulationshemmungszeit sich beim Menschen aufgrund der veränderten Lebensbedingungen sich auf heute 6-12 Monate (beim Stillen unter natürlichen Bedingungen wie z.B. noch in Afrika) verkürzte, wurde der Zusammenhang ganz klar. Seitdem wurden auch Doppelgötter auf (ähnlich Janus) verehrt.
Diese Entwicklung fand nicht überall gleichzeitig statt, sondern zog sich über ein paar Jahrtausende hin, je nachdem, wie sich die Lebensbedingungen der Menschen änderten.
Gestützt wird diese These von der heute zu beobachtenden verlängerten Ovulationshemmung bei Leistungssportlerinnen und Wandervölkern der Tundra.
Meine Frage lässt die Theorie leider offen:
Warum wurde der Zusammenhang nicht bereits mit der Domestizierung des Hundes bekannt, die vor mindestens 40000 Jahren, angeblich sicher belegt, stattfand?
Herzlich
T
M