Ich verzweifle...
Schon am Ersterklärungsversuch von Polyamory scheitert der Brigitte-Artikel, weil er den katastrophalen Unsinn des Startabsatzes aus der Wikipedia zitiert.
Polyamory ist NICHT, "sich für eine verbindliche Beziehung mit mehr als einem Partner gleichzeitig zu entscheiden". Das ist nur das, was Themenfürsichinanspruchnehmer bei der Wikipedia neu definiert haben und immer wieder als angebliche Definition durchsetzen.
Polyamory ist nichts weiter als "mehr als einen lieben", unabhängig davon, ob das sexuell, emotional, spirituell oder eine andere Art bzw. eine Kombination mehrerer dieser Ebenen ist. Zitat aus der mehrere Jahrzehnte alten Erklärung der Polyamory-Gruppe im UseNet: "Polyamory means 'loving more than one'. This love may be sexual, emotional, spiritual, or any combination thereof, according to the desires and agreements of the individuals involved". Diese Quelle wird zwar im Poly-Artikel der Wikipedia auch unter den Top-3 genannt, ihr Inhalt aber immer wieder ignoriert.
Was heute als Polyamory propagiert und der breiten Bevölkerung als "gelebte Praxis" untergejubelt wird, ist ein Witz. Es ist nur eine ganz spezielle Art, mit Polyamory umzugehen. In meinen Augen ist es eine ganz spezielle Art, Polyamory zu verkomplizieren. Aber es ist eben nicht DAS Polyamory, genausowenig wie die kinderreiche Einfamilienhausidylle DAS ultimative Hetero-Erfolgskonzept ist.
Ich hab's bestimmt schon mal in einem anderen Strang geschrieben: Polyamory ist mit der oben genannten Ein-Satz-Beschreibung völlig ausreichend diskutiert. Der ganze darum herum gebastelte Müll, wie das Ganze in ein Leben mehrerer Beteiligter gepresst werden muss, ist nicht Polyamory, sondern nur die Entscheidung mancher Polys, wie sie ihre Lieben ausleben wollen.
Und nebenbei: Dieser ganze Wust darum unterscheidet sich nicht sonderlich von den Konzepten der freien Liebe, der offenen Beziehungen und ähnlichen Modellen. Liebevoll und emotional gehen viele Beteiligte auch in den anderen Formen miteinander um.
Fasse ich den Begriff allerdings weiter, dann brauche ich natürlich auch gelebte Beziehungen zu anderen Menschen. Das ist aber kein Poly-Kriterium. Die meisten Menschen brauchen mehrere Freundschaften (= Beziehungen, aber nicht unbedingt zwingend Liebesbeziehungen), mit denen sie interagieren können und die ihre "Bedürfnisse" (z. B. auch sportlich, intellektuell, kulturell etc.) erfüllen.
Zurück zum Artikel: Über irgendwas muss ja berichtet werden. Warum nicht auch mal über Polyamory..? gähn
Gruß
Ch.
Schon am Ersterklärungsversuch von Polyamory scheitert der Brigitte-Artikel, weil er den katastrophalen Unsinn des Startabsatzes aus der Wikipedia zitiert.
Polyamory ist NICHT, "sich für eine verbindliche Beziehung mit mehr als einem Partner gleichzeitig zu entscheiden". Das ist nur das, was Themenfürsichinanspruchnehmer bei der Wikipedia neu definiert haben und immer wieder als angebliche Definition durchsetzen.
Polyamory ist nichts weiter als "mehr als einen lieben", unabhängig davon, ob das sexuell, emotional, spirituell oder eine andere Art bzw. eine Kombination mehrerer dieser Ebenen ist. Zitat aus der mehrere Jahrzehnte alten Erklärung der Polyamory-Gruppe im UseNet: "Polyamory means 'loving more than one'. This love may be sexual, emotional, spiritual, or any combination thereof, according to the desires and agreements of the individuals involved". Diese Quelle wird zwar im Poly-Artikel der Wikipedia auch unter den Top-3 genannt, ihr Inhalt aber immer wieder ignoriert.
Was heute als Polyamory propagiert und der breiten Bevölkerung als "gelebte Praxis" untergejubelt wird, ist ein Witz. Es ist nur eine ganz spezielle Art, mit Polyamory umzugehen. In meinen Augen ist es eine ganz spezielle Art, Polyamory zu verkomplizieren. Aber es ist eben nicht DAS Polyamory, genausowenig wie die kinderreiche Einfamilienhausidylle DAS ultimative Hetero-Erfolgskonzept ist.
Ich hab's bestimmt schon mal in einem anderen Strang geschrieben: Polyamory ist mit der oben genannten Ein-Satz-Beschreibung völlig ausreichend diskutiert. Der ganze darum herum gebastelte Müll, wie das Ganze in ein Leben mehrerer Beteiligter gepresst werden muss, ist nicht Polyamory, sondern nur die Entscheidung mancher Polys, wie sie ihre Lieben ausleben wollen.
Und nebenbei: Dieser ganze Wust darum unterscheidet sich nicht sonderlich von den Konzepten der freien Liebe, der offenen Beziehungen und ähnlichen Modellen. Liebevoll und emotional gehen viele Beteiligte auch in den anderen Formen miteinander um.
*********er64:
Wer polyamor lebt, weiß , dass ein einziger Mensch dauerhaft niemals all seine Bedürfnisse erfüllen kann (und liebt sie trotzdem )
Das hängt davon ab, was ihr mit Bedürfnissen meint. Wer polyamor lebt, kann trotzdem feststellen, dass ein einziger Mensch dauerhaft alle beziehungsrelevanten Bedürfnisse (emotional und sexuell) erfüllen kann. Da hat der polyamore Mensch den Vorteil, zumindest die Alternative zu kennen. Wenn es euch also speziell darum geht, liegt ihr meines Erachtens ziemlich falsch.Fasse ich den Begriff allerdings weiter, dann brauche ich natürlich auch gelebte Beziehungen zu anderen Menschen. Das ist aber kein Poly-Kriterium. Die meisten Menschen brauchen mehrere Freundschaften (= Beziehungen, aber nicht unbedingt zwingend Liebesbeziehungen), mit denen sie interagieren können und die ihre "Bedürfnisse" (z. B. auch sportlich, intellektuell, kulturell etc.) erfüllen.
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Gruß
Ch.