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Beziehungs-Anarchie
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Wer seid ihr so?

Wer seid ihr so?
Ihr Lieben,

erst mal ein großes Danke für eure zum Teil doch privaten Gedanken die ihr hier alle teilt. Ich merke, dass es Neulingen wie mir auf dem Weg durch das ganze Beziehungsgestrüpp unglaublich hilft.

Zum Teil habe ich sehr großen Respekt vor eurer Offenheit und der offesichtlich geleisteten BeziehungsARBEIT, die ihr habt, und ich merke, wie sehr man sich doch mit sich selbst und seinen Überzeugungen beschäftigen muss, will man nicht "mainstream" sein- also leben, wie es die Gesellschaft allgemein als normal empfindet.

Zu meiner Frage:

Auf der Internetseite polyamorie.de gibt es eine Unterkategorie, die die Menschen beschreibt, die polyamor leben.
Es werden vor allem Akademiker, Künstler, Freiberufler, im Gesundheitsbereich Arbeitende, Therapeuten, Lehrer genannt. Weiterhin habe ich auch entsprechende Bezüge auf die Polyamorie in esotherischen und antroprosophischen Kreisen gesehen; natürlich aktuell immer wieder in gesellschaftlichen Zeitschriften.

Findet ihr diese Kategorisierung gerechtfertigt? Ist es im Beruf dieser Menschengruppe fast schon zwingend "neu - anders" zu denken?

Bin auf eure Antworten gespannt!
*******y31 Mann
791 Beiträge
Ich bin der Nachbar von neben an. Arbeiter im ööfentlichen Dienst. Normal zwei Kinder ,geschieden , glüglich. *smile*
Na da bin ich auch gespannt. Zumal diese "Kategorisierung" auch in anderen Bereichen immer wieder gerne angewandt wird.
Ich erfülle zumindest das Klischee Gesundheitsbereich:-)
Kenne allerdings nur wenige, die außerhalb des Mainstream frei leben.
****50 Frau
9.302 Beiträge
Für mich ist das Schubladendenken,
sicherlich Zufall, dass ich ins Raster passe ( Erzieherin). Mein Partner arbeitet als Schichtleiter in der produktion. Auch in unserem Umfeld lebt niemand offiziell polyamr.o
****nLo Mann
3.709 Beiträge
Bin jetzt mal ganz böse und trage wenig zur Diskussion bei.

Es werden vor allem Akademiker, Künstler, Freiberufler, im Gesundheitsbereich Arbeitende, Therapeuten, Lehrer genannt.

Findet ihr diese Kategorisierung gerechtfertigt? Ist es im Beruf dieser Menschengruppe fast schon zwingend "neu - anders" zu denken?
Vieles, was wir als "neu" oder "heute modern" verstehen dürfte nur in relativ wohlhabenden und gut situierten Gesellschaften, wie den meisten westlichen, überhaupt denkbar sein.

"Möglich" wird es dann auch nur, sofern gewisse Parameter gegeben sind: Existenzielle Krisen mit gewisser (Vor-)Bildung oder schierer Notwendigkeit bspw. Dann wird eine "monogame Ehe" eben "geöffnet".
Sonst "Ende" mit diversen psychischen Verwerfungen.
Oder allgemein Bildung, Bildungsexpansion der alten Bundesrepublik, weiblicher (Bildungs-)Aufstieg mit dem Willen nach "Gleichberechtigung" (so "gleich" wollen Viele, sexuell bspw., gar nicht sein), ein gewisser sozioökonomischer Status, etc.

Obige Berufsgruppen sind probate Beispiele: Kontakt mit Menschen, meist überdurchschnittlich gebildet, vielleicht "satt" vom Leben bzw. Wunsch irgendetwas unbestimmtes zu "ändern", manche auch "viel Zeit" oder jedenfalls mehr als Andere.

Also: Kategorisierungen sind vielleicht so scharf nicht sinnvoll, aber es gibt meiner Ansicht nach bestimmte Voraussetzungen und Merkmale um solches zu denken und umzusetzen.
********_fun Frau
287 Beiträge
Wir passen schon ins Klischee, arbeiten im Sozial/Therapeutischenbereich...er auch Künstler *baeh* Aber ich (Sie) bin zumindest absolute "Anti-Esotherikerin" (man warf mir auch schon vor "die unspirituellste Person ever" zu sein *zwinker*
LG
;-)
Find ich gut das Thema, wurde auch schon am Stammtisch diskutiert.
Wellcher Beruf, Bildung, ect.

Ich bin der Klassische Handwerker *g* wen es den auch überhaupt gibt !?

Von Beruf her Carrosseriespengler, Hausmeister und nun Museumstechniker !

Tja oder die grosse Ausnahme? Den in meinem Polyumfeld sind es schon mehrheitlich , studierende, Pflegende oder esoterische Menschen die bekennend Polyamor leben *g*

LiebGruss Patrick
Bingo!
Treffer versenkt, wir passen beide ins Bild.

Als Paartherapeutin kommt man am Thema nicht vorbei. Jeden Tag tauche ich in die Beziehungswelten anderer Leute ein, entwickle mit ihnen Wege aus Krisen und Eifersuchtsdramen.

Nein, ich bin dennoch selbst durchaus nicht gefeit vor diesen Gefühlen, aber sie interessieren mich psychologisch und philosophisch. Bei mir und anderen. Und je offener ich damit umgehe, desto besser kann ich den Klienten helfen, weil ich nicht nur ein Modell im Kopf habe.

Grundsätzlich spreche ich allen Menschen die Fähigkeit zu, sich zu frei denkenden Paaren/ Konstellationen zu entwickeln, unabhängig vom Beruf.
*******_Vee Frau
39 Beiträge
Hallo *g*

Ist schon irgendwie witzig, weil sich spontan in mir Widerspruch regte...

Aber was soll ich sagen? Ich bin Psychologin, mein Mann Freiberufler und meine Frau ist im Gesundheitsbereich tätig.

Ebenfalls: Treffer- versenkt ggg

Allerdings war ich mit 14 zum ersten mal mehrfach verliebt, das war ja nun lange vor meiner Berufswahl... also eine Frage von Henne oder Ei?

Lieben Gruß

Kirsten
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
@sue
Findet ihr diese Kategorisierung gerechtfertigt?
*lach*
****ta Frau
255 Beiträge
Wer sich öffentlich äußert, muss ja nicht repräsentativ...
...sein, oder?

Vielleicht kommen die öffentlich schreibenden Polyamoren aus diesem Personenkreis. Aber vielleicht leben es mehr Menschen, die nicht so den Bedarf an Außendarstellung haben?

In meinem Umfeld kenne ich polyamor lebende Menschen aus folgenden Berufsgruppen: Handwerker/in, Historiker/in, Logistiker/in und Berater/in. Und was sagt das jetzt aus?
*********ng56 Frau
2.755 Beiträge
Da
muss ich Kirsten recht geben. Henne oder Ei?
Bin, glaub ich, mit einem polyamouren Gen geboren 😄😄.
Meine Teenagerjahre waren der Horror, da ich immer mindestens zweigleisig gefahren bin. Heimlich und es dauerte lang....das Outen.
Berufwunsch war überhaupt noch nicht im Focus des Geschehens gerückt.

Aber später....jep...auch Treffer...versenkt....alle 👍
****ess Mann
89 Beiträge
Ja irgendwie
ist da wohl was dran.
Ich will mich zwar nicht als "voll poly" bezeichnen, aber irgendwie doch auf dem besten Wege dahin und glücklich darüber.
Als Freiberufler falle ich auch in eine der zur Diskussion stehenden Gruppen. Warum scheint sich das auf bestimmte Berufsgruppen oder auch Bevölkerungsschichten zu verteilen?
So wie es sich mir darstellt, ist dazu eine gewisse Selbständigkeit notwendig.
Damit meine ich, daß es vornehmlich eine geistige Selbständigkeit ist, Entscheidungskompetenz für sich selbst, das Wissen daß der Partner ähnlich denkt und der Mut, außerhalb festgelegter klassischer Muster zu denken und zu handeln.
Das fällt vielleicht Berufen die "am Menschen" arbeiten leichter.
Esoterischen Zugang braucht man dazu nicht, ist aber für andere wiederum die Grundlage zum Poly denken und leben.
Und hervorzuheben ist auch, daß wirkliche Polyamorie eine volle Gleichberechtigung der Frau erfordert.
Deswegen findet man diese Lebensweise ja wohl auch nur in der westlichen Kultur.
@******ull:
ich finde nicht dass du wenig zur Diskussion beiträgst- im Gegenteil- Gegenwind belebt doch das Gespräch oder? !

Ich finde deine Anmerkungen total richtig und nachvollziehbar- ich denke aber trotzdem dass es, nach allgemeiner Vorstellung, eher die "höher gebildeten" sind, die sich den Luxus leisten (können?!), anders zu denken, zu leben als die Gesellschaft allgemein definiert.

Dazu auch von mir meine Antwort @****ta:
ich finde es schon einen Unterschied, ob "Trends" (der Einfachheit halber) -auch/vorallem- von "besser gebildeten" gelebt und diskutiert werden, die scheinbar genug Zeit und Freiheit haben, ihren individuellen Weg zu finden- Jottess hat es (grade gesehen) sehr treffend formuliert!

Ist schwer, das hier politisch korrekt auszudrücken und niemand auf die Füße treten; aber ich hoffe ihr versteht was ich meine?!
*********tter Mann
38 Beiträge
ähm...
Sorry, aber ich wüsste mal gern, woher die Einstellung kommt, besser gebildte Menschen (was immer das heißt? ist jeder, der mit einem Diplom aus einer Uni rausmarschiert, besser gebildet? besser gebildet als wer?) hätten mehr Zeit? Akademiker in meinem Berufsfeld erfreuen sich im Durchschnitt einer selbstverantworteten und in vielen Fällen genau so gewollten Wochenarbeitszeit von mindestens 50 Stunden im Durchschnitt. Wenn ich mir so die Arbeitszeiten in vielen Branchen anschaue, dann sehe ich viele Menschen mit deutlich mehr verfügbarer Zeit...

Könnte es also darum gehen, dass diejenigen, die tatsächlich mehr Bildung als bloße Ausbildung erhalten durften (und, ja, ich weiß, dass das immer noch nicht für alle Kinder/Jugendlichen mal eben schrankenlos zu haben ist, es also ein Privileg ist), vielleicht mehr dazu angeleitet wurden, bestehende Verhältnisse nicht als gegeben sondern als von Menschen mit bestimmten Interessen gemacht - und daher als veränderbar - zu betrachten? Und dass die 'romantische', heteronormative Idee von der Liebe als exklusiver emotionaler und körperlicher Zweisamkeit mit dem Ziel der Kernfamiliengründung ein von Interessen und Ideologien geleitetes Konstrukt ist, darüber brauchen wir in diesem Forum hoffentlich nicht zu diskutieren, oder?
Hmmm... da magst du recht haben Mr.Mad_Hatter...
mir ging es glaube ich eher um eine qualitative Zeit, die nicht mit Problemen wie Geld- und andere z.T. existentielle Sorgen genutzt wird.
Ich denke, die schon angesproche "Freiheit im Denken" macht wohl den großen Unterschied...
****50 Frau
9.302 Beiträge
Ich sehe mich mit pädagogischem Fachschulabschluß
in der Mitte der Diskussion. Als ich vor nunmehr 6 Jahren den Weg in meine persönliche ( Teilweise polyamore ) Freiheit gegangen bin, bedeutete es für mich einen gewaltigen materiellen Abstieg nach unten. Mir ist gelebtes Leben wichtiger als alles Geld der Welt. Ich meine, dass ich nicht die Einzige bin, die so denkt. Habe nach wie vor meine Zweifel, dass es eine Frage des gesellschaftlichen Status ist, wie man lebt. Ich kenne als aktive Clubgängerin Leute aus allen Schichten, die polyamor denken, fühlen und es ausleben. Im rein privatem Bereich kenne ich niemandem mit polyamorer Lebensweise. Ich meine, dass es sich gerade bei Menschen, die im Blickpunkt der Gesellschaft stehen, eher im Untergrund abspielt, als dass sie offen damit umgehen ( können, wollen, dürfen????).
*******y31 Mann
791 Beiträge
Und wer bist du nun um beim Thema zu bleiben " Politiker" oder was? *zwinker*
****ess Mann
89 Beiträge
Haha
@*********nSue,
lasse Dir mal von den Selbständigen und Freiberuflern erzählen, welche existenziellen Geld- und Zeitsorgen man so haben kann. Das Klischee selbständig = wohlhabend stimmt doch nicht.
Allerdings hat man wohl mehr Freiheit im Denken, auch in Durchdenken von Sachen.
MadMatter hat schon völlig recht, ein Zugang zu Polysein ist sicher nicht nur Ausbildung, sondern auch Bildung.
Es hat ja teilweise auch eine intellektuelle Ebene , die Theorie des Polyseins.
Ich stimme jedenfalls Mr_Mad_Matter voll zu.
Ich meine, dass es sich gerade bei Menschen, die im Blickpunkt der Gesellschaft stehen, eher im Untergrund abspielt, als dass sie offen damit umgehen ( können, wollen, dürfen????).


womit wir erneut bei polyfühlen und nicht leben sind.

Nicht destotrotz wir sicher eine menge dieser menschen für sich polyamor sein.

Ich selber bin ganz einfache Friseurmeisterin und sogar heute im Berkauf tätig.
Gehöre somit also nicht in beschriebene Bereiche.

Auch mein Mann ist Handerker und angestellt.

LG YOYO
****ess Mann
89 Beiträge
@tini50 und Yoyo
So weit sind wir ja leider noch lange nicht, daß jeder seine Poly-Lebensweise wie auf einem Schild vor sich herträgt. Das mag in anonymen Großstädten funktionieren aber doch nicht auf dem platten Land.
Dem Normalbbürger wird das durch die öffentliche Meinung noch nicht zugestanden. Und keiner hat Lust, ständig das Ziel von Tuscheleien und Gerüchten zu sein.
Ein BDSM-Fan hat vielleicht manchmal etwas darauf hindeutende Kleidung, es steht aber meist auch nicht am Klingelschild.
Und ich möchte eins nicht, das hier irgendjemand meint , ich halte mich für was Besseres , weil ich studiert habe.
Da ist mir dann die Friseurmeisterin genauso lieb wie die Lehrerin.
Es hat nur jeder sicher seinen eigenen Zugang zum Polysein.
Es ging hier auch nur um die Frage, ob es in bestimmten Schichten mehr verbreitet ist, als in anderen.
Und das glaube ich schon.
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
Treffer, ja, aber...
...ich habe schon in meiner Jugend, da war, nach einer Berufsausbildung und anschließender mehrjähriger Arbeit in einem Metallberuf an ein späteres Studium noch gar nicht zu denken, immer etwas quer gedacht und vieles hinterfragt und das ist bis heute so geblieben. Als freiberuflicher Ingenieur ist es meine Aufgabe und vor allem Berufung, Probleme zu lösen. Sicher färbt das auch auf das ganz normale Leben ab. Was ich für mich allerdings völlig ablehne/ ausschließe ist der Zwang, unbedingt anders zu sein zu müssen, weil ich z. B. Freiberufler bin. Und mit Esoterik kann ich, außer dass irgendwie glaube, dass an den Sternzeichen was dran sein muss, gar nichts anfangen.

Als ich mich im bereits fortgeschrittenem Alter plötzlich damit konfrontiert sah, neben meiner Ehefrau eine weitere Frau zu lieben, ja, da hatte ich ein Problem, nicht, wie fast täglich im Beruf sondern in meinem Leben. Und da kamen anstudierte Vorgehensweisen zum tragen, analysieren und nach einer Lösung suchen, wie, das habe ich hier schon mal in einem anderen Thread gepostet. Zwangsläufig war da auch wieder das Querdenken gefragt, warum sollte ich mich von meiner Frau trennen, wenn ich sie doch noch liebte, da muss es doch andere Lösungen geben und wir haben für uns einen Weg gefunden.

Insofern hat es wahrscheinlich doch, jedoch sicher nicht zwangsläufig, etwas mit Bildung/Ausbildung zu tun, aber zumindest für uns nicht damit, zwanghaft anders als andere zu sein. Das wir es jetzt vielleicht sind, ist das Ergebnis unserer Freiheit im Denken.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
<---passt ins beschriebene Bild...irgendwie langweilig...
*****uja Frau
2.503 Beiträge
Ich auch...,
wobei ich sozusagen nur "poly-affin" bin.

Ich glaube, ein gewisses Interesse an Beziehungen, auf der "Meta-Ebene", ist bei mir die Basis sowohl für meinen Beruf wie auch für die Entwicklung der polyamoren Gedanken und Einstellungen.
Ich lebe allerdings nicht konsequent nach dem, wie es ihr gewöhnlich definiert wird.
*******y31 Mann
791 Beiträge
Zur Zeit bin ich sollo also von poli Heizung keine Spur zur Zeit.bin auch einige Zeit monogam aber in der Regel bleibt das nicht so.
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