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Wie definiert bzw. lebt ihr Polyamory

**********derHB Mann
2.673 Beiträge
*****sch:
Langzeit-LAP

Was ist das denn?
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Lebensabschnittspartnerin?
Enji Rayd auf Indian
******ayd Mann
813 Beiträge
Und wieder was dazugelernt
Da hat sich der Tag schon wieder gelohnt
ironie off
Die Abkürzung steht glaub ich pauschal für "Fernbeziehung", ist ne englische Abkürzung.
*****sch Mann
39 Beiträge
LAP
Ja, ein LAP ist ein Lebens-Abschnitts-Partner....

So nennt man das heute....
********Aika Paar
90 Beiträge
Polyamore Liebesbeziehungen zu leben ist im Kontext mit D/s, wie ich es lebe, noch einmal eine besondere Sache. Mich interessieren dabei keine Definitionsdiskussionen, die Frauen leben freiwillig in einem hierarchischen Beziehungsmuster, kennen sich, haben Kontakt untereinander, schätzen und mögen sich...

Ich habe dies in den letzten Monaten auf besondere Weise zu schätzen gelernt, nachdem ich mit Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden musste... in der Nachsorge lösten sich die Frauen gegenseitig ab und waren froh, dass sie sich zeitlich ergänzen konnten...

Nichts fällt vom Himmel... auch nicht die Hingabe von Frauen in einer D/s Beziehung... So wie sich die Liebesbeziehungen in den Jahren aufgebaut haben, ohne dass ein theoretischer polyamorer Anspruch bestanden hatte, mit vielen Höhen und Tiefen, mit Krisen und Krankheiten, mit sehr unterschiedlichen individuellen Entwicklungen, so haben sie doch alle ein vergleichbares Grundmuster...

Allen Beziehungen liegt eine ausgeprägte und weitreichende Offenheit zugrunde mit sehr großer Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft... Dazu gehört, sich auch in schwierigen Situationen ernst zu nehmen und einander zuzuhören... Die Liebesbeziehungen schränken den hierarchischen Charakter nicht ein.

Einen letzten Punkt möchte ich noch als Gemeinsamkeit erwähnen... Auch bei Konflikten, Streitsituationen und ähnlichem gibt es diese klare Hierarchie...

Gruß Sadis
Definitionen
...was für eine spannende Diskussion und ich habe gerade selbst einen Text verfasst, was für MICH Polyamory bedeutet und entdecke erst jetzt diesen Threat

(http://www.joyclub.de/my/homepage/3695140-208655.die_natur_meines_herzens.html)

Was mir auffällt, ist dass es für mich immer anfängt zu hinken, wenn ich meine Liebesbeziehungen versuche irgendwie zu greifen und zu definieren. Wenn ich eine Rangordnung bestimme, oder ihre Bedeutung festmache, z.B. dran ob sie sexuell ist oder nicht, oder wie lang sie existiert oder nicht, oder wieviel Zeit miteinander verbracht wird oder nicht.

In dem Text habe ich es nicht geschrieben, aber letztlich fühlt es sich für mich an, wie ein große Wohnung in meinem Herzen. Und mit jedem Mensch der mich tief berührt eröffnet sich ein eigener Raum, mit seinen eigenen Qualitäten. Es gibt durchaus Räume in denen ich aus verschiedenen Gründen nicht lange verweile. Dennoch werden sie immer in mir weiter bestehen. Und es gibt Räume die ich dauerhaft beziehe, es gibt Räume die ich regelmässig besuche - deutlich ist für ich, jedes ist ein Raum - da gibt es keine Unterscheidung - es sind Räume. Aber es ist ein Unterschied wie groß der Raum ist, ob jemand sogar mehrere Räume in mir bewohnt.
Und doch, es ist so, wenn ich in einem Raum mit jemandem verweile, dann bin ich bei ihm oder ihr. Auch das ist etwas, in dem alle gleich sind.

Sicherlich kann ich sagen, dass meine Wohnung ein Zentrum hat, es gibt Kernräume...und ich habe einen 'Kern-Beziehungs-Partner' um den herum sich meine Wohnung aufbaut. Noch komplizierter wird es nach außen hin, dass ich auch in einer D/s Beziehung lebe, in dem meine 'kern' Beziehung auch die klare Färbung einer Ergebenen hat und von Besitz.

Mir fällt auf, sobald ich es versuche zu beschreiben, passt es hier und dort nicht. Ist das Wortkleid hier and da zu eng und wird dem Gefühl nicht gerecht. Wird den Menschen nicht gerecht, die ich innig und tief liebe. Und wenn ich mein Gefühl spüre, dann ist es sonnenklar...dann ist es eindeutig, dann darf es alles gleichwertig aber nicht gleichbedeutend sein und doch gleichgeschätzt und gleichermaßen wahr und wertvoll.

Für mich wäre es ein komischer Anspruch, dass sich alle untereinander auch kennen und lieben. denn letztlich ist es für mich immer eine Resonanz zwischen zwei Menschen, dass meine Partner alle auf gleiche weise miteinander resonieren kann ich mir nicht vorstellen, und halte aich auch nicht für erstrebenswert noch vermeidenswert. Es ist wie es ist.

Das Thema, wieviel man sich mitteilt über die anderen Liebesbeziehungen finde ich sehr spannend. Es fällt mir auf, dass sobald ich es ja in Worte formuliere und versuche zu begreifen gegenüber meinen Partnern wechselseitig, komme ich schnell wieder in den Bereich der Definition und Bewertung. Es entsteht schnell die Versuchung dem Partner zu vermitteln 'Aber du bist mir am wichtigsten weil...' Oder doch eine Hierarchie zu bilden. Und letztlich wird es wiederum keinem gerecht. Wenn ich mit einer Person zusammen bin, spüren wir beide was wir spüren und nur diese beiden Personen sollten sich finden. und selbst diese werden nicht immer das gleiche füreinander empfinden, wahrscheinlich sogar nicht, und ist das überhaupt notwendig, ist das überhaupt möglich? Wenn ich mit meinem 'kern' Partner zusammen bin, kann auch ich ihm nicht definieren, warum er mein Kernpartner ist. Jegliche Definition ist eine Krücke. Und doch können nur Gefühle wirklich laufen und rennen und fliegen. Und da sehen wir uns an, und wir spüren beieinander den Platz den wir einnehmen. Das Gefühl ist dann die stärkste Form von Wahrheit und Definition. Und auch wenn unser Wahrheit der Zusammengehörigkeit so stark und spürbar ist, ist es ebenso richtig, was ich für einen anderen Menschen spüre, den ich liebe.

Was teilen wir also miteinander: Mir ist es vor allem wichtig, von meinem Partner zu hören, was ihn bewegt. Und mich mitzuteilen mit dem was mich bewegt: Glück, Trauer, Liebe, Verletzung...Mir ist wichtig zu hören, DAS ihn jemand tief bewegt und auch das möchte ich teilen.
Dabei rede ich von meinem Gefühl. Und bilde keine 'Plätze' ab, treffe keine Bewertung. Ich kann von dem Erzählen, was ich mit dem anderen Partner erlebe, was für eine Resonanz ich spüre, aber mein Versuch ist, keine Bewertung auszusprechen.

Ein wenig ist das alles wie sich ganz neu auf Liebe einzulassen, ohne Sicherheitsseil einfach zu klettern und zu sein.
Danke Kinky_fun
Das hast du wirklich schön ausgedrückt. In mir haben sich schon öfters ganz ähnliche Gedanken hin und her bewegt. *friends*
*****uja Frau
2.504 Beiträge
Ich finde du hast das sehr schön geschildert @***ky fun!

Gerade dieses Bild des Herzen als ein Haus mit mehreren Räumen! -*freu* - genau das hab ich auch schon oft für mich verwendet! Und darin sind auch alle meine "Ex-Lieben" noch drin, also die ersten Jugendliebe, oder andere Männer, die mich irgendwann im Leben mal tiefer berührt haben. Und wenn ich in Gedanken, diese Räume heute aufsuche, finde ich immer noch auch bei den EXen ein warmes Gefühl in mir. *g*
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