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Anleitung für polyamore Beziehungen

Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Anleitung für polyamore Beziehungen
Heute fand ich endlich mal eine Anleitung, wie mensch polyamore Beziehungen gestalten sollte. Bitte sucht mal nach
Polyamorisches Manifest - Komaja

Kennt jemand diese Gemeinschaft auf persönlicher Erfahrung?
Was denkt und fühlt Ihr, wenn Ihr das lest?

*herz*lich
Tom
***vy Frau
224 Beiträge
hmmm
http://www.relinfo.ch/komaja/info.html

der Hintergrund ist mir nicht sympathisch.

Ansonsten steht viel im Manifest, was im Ethical Slut zu finden wäre, jedoch ohne Verweis auf Liebespaten oder tantrischen Meister....

Mir ist die Vermischung der Fähigkeit und dem Wunsch mehrere Menschen zu lieben mit einem spirituellen Gesamtkonzept so gar nicht meins. Freigeistsein & Polyamorie dafür umso mehr.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
erweiteter Ehevertrag?
Die Gemeinschaft der Erleuchteten
Für Menschen, die sich gerne in festen Rahmen und Verträgen bewegen wollen und Hierarchie-Strukturen lieben eine Möglichkeit. Ich finde den ersten Satz gelungen (allerdings viel zu wenig im Verhältnis dann zu dem wie dann mit anderen ich umgehen soll), mit dem restlichen Konstrukt würde ich nicht glücklich werden .

1) Die primäre Beziehung ist die Beziehung mit sich selbst, d.h. mit der eigenen Ichheit. Das ist das höchste Gut jeder Person.
Die zweitwichtigste Beziehung ist die Beziehung mit dem eigenen polyamorischen Partner bzw. den polyamorischen Partnern. Nur die Dauerhaftigkeit der Beziehung mit dem Partner/den Partnern garantiert eine erfolgreiche Verwirklichung der primären Beziehung. Weshalb?!
Eine Person, die in bewusstem Kontakt mit ihrer Göttlichen Ichheit ist, nimmt auch die Göttliche Ichheit ihres Partners wahr. Einer solchen Person fällt es daher nicht schwer, die Begrenztheiten und Unvollkommenheiten ihres Partners anzunehmen. Andererseits beherrschen wir durch das Annehmen der Begrenztheiten und Unvollkommenheiten unseres Partners gleichzeitig auch die eigenen Begrenztheiten und Unvollkommenheiten, die wie Schleier sind, welche den Blick auf die eigene Ichheit vernebeln. Daher bedeutet das Ausdauern in der Partnerschaft das Ausdauern in der Beziehung zum eigenen Wahrhaftigen Ich. Judas hat zuerst das Göttliche Leben in sich verraten und erst danach den anderen Menschen. Um seine(n) Partner verraten und verlassen zu können, muss man zuerst die Beziehung zur eigenen höheren Natur verraten und verlassen. Daher stellt jede dauerhafte, echte Partnerschaft gleichzeitig auch eine Methode des geistigen Wachstums und der Selbstvervollkommnung dar.
2) In der Komaja Meditation, aber auch in den alltäglichen Fantasien, nutzt du in erster Linie die Vision mit deinem primären Partner / deinen primären Partnern.
3) Mit dem Partner / den Partnern verbindet dich auch ein schriftlicher liebeserotischer Vertrag (über eine offene Ehe, eine Sajedna o.ä.).
Die menschliche Erfahrung wie auch die Wissenschaft weisen zweifellos auf die Tatsache hin, dass alle Menschen polyamorisch sind. Wir können hinsichtlich dieser Tatsache unbewusst sein (bis zum Moment des ersten Betrugs oder der ersten Trennung); wir können gegen sie kämpfen (wie z.B. die konsequenten (?) Katholiken) oder wir können sie weise akzeptieren und in unserem liebeserotischen Vertrag bearbeiten – um zu vermeiden, dass wir aus Unbewusstheit oder Dickköpfigkeit nicht nur den Partner, sondern auch das höchste Gut, d.i. die Beziehung zu unserer eigenen Ichheit verlieren.
4) Für eure Beziehung tragen auch euer liebeserotischer Pate und eure liebeserotische Patin Mitverantwortung, die ihr aus den Reihen eurer besten Freunde wählt (aber nicht aus dem eigenen tantrischen Kreis).
5) Eine Person, die einer polyamorischen Beziehung beitritt, kann im ersten Jahr nur mit Einverständnis ihres Partners / ihrer Partnerin, der Paten und des tantrischen Meisters mit dritten Personen aus dem gleichen polyamorischen Milieu sexuell verkehren.
6) Neue Verliebtheiten, Begegnungen und Abenteuer dürfen niemals zur Vernachlässigung der primären Beziehung (Beziehungen) führen. Falls dies dennoch geschieht, muss man auf Verlangen des Partners die neue Beziehung einschränken oder sogar abbrechen. (Von diesem Recht darf der Partner nicht häufiger als gegenüber zwei aufeinander folgenden Personen Gebrauch machen).
7) Die üblichen Rechte und Freiheiten soll man unbedingt einschränken im Falle von Krankheit, studien- oder arbeitsbedingter Überlastetheit, Beziehungskrisen sowie in anderen ähnlichen Fällen, auf die sich die Partner einigen.
*cool* Eine Person, die bereits Erfahrung in einer oder zwei erfolgreichen polyamorischen Beziehungen von insgesamt mindestens 5 Jahren Dauer hat, soll gegenüber ihrem polyamorisch unerfahrenen und/oder erfolglosen Partner auf jeden Fall über die größeren Rechte und Freiheiten verfügen.
9) Das polyamorische Milieu einer Person, die gegen den eigenen liebeserotischen Vertrag wegen einer anderen Person oder einfach wegen des Bedürfnisses nach unbegrenzter sexueller Freiheit verstößt, ist verpflichtet, diese Person auch als solche auszuweisen.

II An Andere Weitergeben und weiteres Bereichern

1) Sex kann man missbrauchen (um Abhängigkeiten zu schaffen, für Machtspiele, des Geldes wegen usw.) aber auch gebrauchen (für das Befreien von Stress, für das Ausdrücken von Liebe und Zuneigung, für körperliches und seelisches Heilen, für die Erlangung höherer Bewusstseinszustände, Glückseligkeit usw.). Also, nur Dummköpfe und Unaufgeklärte denken, dass man Sex nur dann tut, «wenn er steht» oder «wenn du feucht wirst».
2) Durch das Training und die Kultur der Liebe und Verliebtheit zu mehreren Personen, beglücken und bereichern wir, indem wir uns auch anderen geben, sowohl uns selbst als auch andere – und damit auch den/die eigenen Partner. (Sex mit Dritten wirkt, wenn er mit den richtigen Motiven und auf richtige Weise ausgeübt wird, sehr inspirativ auf polyamorische «Ehen».)
3) Das Maß an Freiheit jedes Mitglieds einer polyamorischen Gemeinschaft (einer offenen Ehe, Komajas Sajedna u.ä.) wird bestimmt durch das gemeinsame Interesse am Schutz und am Vertiefen der bereits bestehenden polyamorischen Gemeinschaft.
4) Das Maß and Freiheit wird bestimmt auch durch das Maß an (bereits bestätigter) Fähigkeit, dauerhafte Liebesbeziehungen (insbesondere parallele Liebesbeziehungen) zu verwirklichen.
5) Im Falle eines Konflikts hinsichtlich des Maßes an Freiheit soll auf alle Fälle der Ratschlag und die Meinung der liebeserotischen Paten bzw. je nach Bedarf auch des tantrischen Meisters eingeholt werden.
6) Über die Begegnungen mit dritten Personen (wann, wie oft, mit wem, weswegen usw.) überlegt und beschließt man gemeinsam, und nicht jeder für sich.
7) Die Freiheit rechtfertigt ihre Existenz nur insofern sie die primäre Beziehung oder die primären Beziehungen erfrischt und bereichert.
*cool* Die Freiheit soll man auf diskrete Weise leben, auf eine Weise, die nicht im geringsten weder die eigenen Kinder noch die Kinder der Anderen verunsichert, und auch im Einklang mit der Bewusstseinsebene und der Kultur der breiteren Umgebung.
9) In Fällen, in denen sowohl die Beziehung zur eigenen Ichheit als auch die Beziehung mit dem/den primären Partner/n fehlerlos ist, gibt es grundsätzlich kein Bedarf nach Einschränkung der sexuellen Freiheiten.

Die Sieben Bedingungen für das geistige Wachstum in Komaja sind allgemeine ethische und gesundheitliche Normen:
• die dreifache Gewaltlosigkeit
• Ehrlichkeit im sexuellen und liebeserotischen Leben
• kein Konsum von Alkohol, Nikotin und Drogen sowie von Fleisch und Fisch
• der Glaube an das Gute
• die Beherrschung der Rede und des Schweigens
• die Bewusstmachung, Beherrschung, Veredelung und Transformation des Sexes
• das Bemühen, sein Streben mit den Bedürfnissen der Menschheit in Einklang zu bringen
********ngle Mann
16 Beiträge
Sehr ungleich
Dieses Manifest beinhaltet einige Dinge, die ich in meinen Beziehungen gar nicht haben möchte. An erster Stelle steht dabei, dass zwischen den Partner eine große Ungleichheit besteht. Ich zitiere mal

5) Eine Person, die einer polyamorischen Beziehung beitritt, kann im ersten Jahr nur mit Einverständnis ihres Partners / ihrer Partnerin, der Paten und des tantrischen Meisters mit dritten Personen aus dem gleichen polyamorischen Milieu sexuell verkehren.
und
8) Eine Person, die bereits Erfahrung in einer oder zwei erfolgreichen polyamorischen Beziehungen von insgesamt mindestens 5 Jahren Dauer hat, soll gegenüber ihrem polyamorisch unerfahrenen und/oder erfolglosen Partner auf jeden Fall über die größeren Rechte und Freiheiten verfügen.

Aus diesen zwei Stellen alleine ist für mich schon klar, dass das gesamte dort beschriebene Konzept für mich persönlich völlig inakzeptabel ist. Ich möchte von meinen Partnern als gleichwertig behandelt werden und behandle sie auch gleichwertig. Was in den oben zitierten Passagen beschrieben wird, ist aber eine klare Bevormundung eines (vermeintlich) schwächeren Partners. Das heißt nicht, dass ein unerfahrener Partner nicht von den Erfahrungen eines schon länger polyamoren Partners profitieren kann, aber der unerfahrenere muss sich aussuchen können, ob er das auch will und wie er damit umgeht.

Insgesamt wirkt das ganze für mich auch sehr danach, als ob mit diesem Konzept neue Personen in eine Gruppe zwangsintegriert werden sollen. Ich nenne mal die Stichworte liebeserotische Paten, schriftlicher liebeserotischer Vertag und zitiere noch einmal
9) Das polyamorische Milieu einer Person, die gegen den eigenen liebeserotischen Vertrag wegen einer anderen Person oder einfach wegen des Bedürfnisses nach unbegrenzter sexueller Freiheit verstößt, ist verpflichtet, diese Person auch als solche auszuweisen.
Das klingt alles sehr nach Gängelung und danach, dass man neue Partner auf Linie bringen will.

Auf mich wirkt das ganze Manifest sehr sektenhaft und hat mit meiner Interpretation von Polyamorie praktisch nichts zu tun. Hier wird eindeutig versucht, Menschen durch starre, strikte Vorschriften zu kontrollieren, statt ihnen mehr Freiheit zu geben, ihren eigenen Weg zu finden und selbst neue Erfahrungen zu erkunden. Für mich sind es solche Gemeinschaften, Ansichten und Verträge, die Polyamorie (beziehungsweise das, was ich darunter verstehe) in Verruf bringen.
********er62 Mann
2.463 Beiträge
schon...
der Begriff "primär" gefällt mir nicht... ebenso die Frage nach dem "Einverständnis ihres Partners / ihrer Partnerin, der Paten und des tantrischen Meisters"... ich denke, diese Freiheiten behalte ich mir doch selbst vor (und gestehe sie auch meinem Gegenüber zu).... und überhaupt: wer schwingt sich hier zu einem "Meister" auf?

Ich erinnere mich dabei an einige kritische Passagen von Oliver Schott in "Lob der offenen Beziehung", die er der Polyamorie widmet und darin Vergleiche zur Monogamie anstellt.
Interessant was ich auf einige Seiten dazu lesen bekam. Und einige Missverständnisse auf meiner Seite aufgeräumt wurde. Ich fragte mich immer warum muss ich polyomar sein. Was ja auch manchmal bei unseren Mitmenschen Befremdung auslöst. Aber das nur nebenbei bemerkt.
Auf diesen Seiten durfte ich lesen. Wie zum Beispiel -- Die menschliche Erfahrung wie auch die Wissenschaft weisen zweifellos auf die Tatsache hin, dass alle Menschen polyamorisch sind.
Wenn das schon wissenschaftlich belegt ist dann frage ich mich warum mache ich mir ein Kopf und rege ich mich unnützerweise darüber auf. Ich denke meinen Teil und gut ist. Hauptsache es geht mir gut wie ich denke.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Polyamor und menschlich minderwertig
********ngle:
Was in den oben zitierten Passagen beschrieben wird, ist aber eine klare Bevormundung eines (vermeintlich) schwächeren Partners.

Ich empfinde das sogar als "polyamor minderwertig" in seiner Klassifizierung, und damit "menschlich minderwertig". Schließlich sagt die polyamore Erfahrung nicht über die Herzensbildung und Liebesfähigkeit eines Menschen aus.

Zudem erscheint es mir wie ein Konstrukt, dass der Gründer der Community, offiziell "Guru" genannt, als "Erfahrenster" alles Frischfleisch vögeln darf, was dazu kommt... *oh* - das verrät jetzt aber viel über mein Denken *lol*.

Als gruppenphobischem Menschen explodieren meine Pickel und sträuben sich alle mir noch vorhandenen Nackenhaare, wenn ich das lese.
Allerdings gibt es auch gute Gedanken.

Tom
Leider ist das Wort Meister im Energetischen, Spirituellen und sonstigen Gebrauch noch immer mit einem Status behaftet/verbunden, was jedoch seine Ursprünge in der Vergangenheit und der "elitären Gedankenentwicklung" hat.

Wenn einer meiner Schüler den "Meistergrad" erreicht, so ist diesem klar, dass es der Weg zum eigenen, inneren Meister ist und nichts mit einem Status oder einem Entwicklungsgrad zu tun hat.

So gesehen ... die Zeit der "Führer/Meister & Co." in seiner behafteten Wortnutzung längst vorbei.

Ein Manifest, ganz egal wofür, kann ich sowieso nicht leiden, weil wir auf "Gestricktes/Geformtes/Genormtes/Festgelegtes" verzichten können, manchmal sogar müssen. Der Zeitgeist schlüpft in sowohl als auch. Wenn man sich das einmal in nahezu jedem Lebensbereich näher beleuchtet, erkennt zwar zwangsläufig, dass es keine manifestierten Orientierungspunkte mehr geben wird.

Wenn universelle Gesetze mit menschlichem Denken und spirituellem Entwicklungsstand vermischt werden, kommen solche Sachen dabei raus. Wem es dient und hilft, soll es recht sein.

Ich stehe an dem Punkt, dass jede Person für sich eine völlig andere Ausgangssituation hat und mit dieser als Grundlage arbeitet, um dem Wunsch nach innerer Freiheit näher zu kommen.

Anleitungen helfen da kaum, da nahezu alles individuell ist ... ob der Rat, die Hilfestellung oder das beizubringende "Werkzeug". Wie Patienten auch, jeden Einzelnen holt man wo anders ab, ob körperlich oder geistig.

*g*

genießt den Sonntag

danny
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was denke ich...
...um Gottes Willen, aus fast 40 Jahren Erfahrung ist mir jegliche Ideologie suspekt.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Sajednagipfel
Was noch woanders steht, allerdings nicht im Manifest:

"Dennoch hat ein Mitglied der Sajedna, das mit keinem anderen ihrer Mitglieder Geschlechtsverkehr pflegt, auch kein Recht auf sexuelle Verhältnisse außerhalb der Sajedna. "

"Sajedna" ist angeblich die "Gruppenehe des 3. Millenniums".
Na denn - Prost Mahlzeit. Adieu Freiheit, Adieu Polyamorie.

Es hat mich einige Überwindung gekostet, meine Meinung nicht schon im Eingangspost bekannt zu geben.

T*wuerg*M
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Zielgruppenempathischer Sprachgebrauch
**2:
So gesehen ... die Zeit der "Führer/Meister & Co." in seiner behafteten Wortnutzung längst vorbei.

Richtig. Mir ist klar, dass ich zu Worten "Guru, Meister, Führer" ein - auch historisch gefärbtes - negatives Vorurteil pflege von dem zu trennen es mir angesichts solcher Texte besonders schwer fällt.
Diese Möglichkeit sollte aber jedem klar sein, der seine Website in deutscher Sprache veröffentlicht und, wenn er dies vermeiden möchte, andere Worte verwenden. Das hat etwas mit Zielgruppen orientierter Sprachverwendung zu tun.
Ansonsten ist mensch ja auch nicht um Wortschöpfungen wie "Entsorgungspark" (klingt wie Erholungpark), "Fahrzeitverlängerung" (statt Verspätung) usw. verlegen.
Egal - im Ergebnis ändert es ja nichts, weil die Wortakrobatik durchschaubar ist, wenn auf die Inhalte geschaut wird.

t*wink*m
Werde jetzt mal ganz deutlich und unfein:
Liebe Freunde,
ich finde das schlicht gruselig.
Kaum haben wir uns einigermaßen vom Diktat der Traditionen, Denkgewohnheiten, hierarchischem Denken, Kirchen und und und befreit, kommt da dieser Guru und schreibt uns vor, wie und wen und wie oft und unter welchen Voraussetzungen und bla bla wir lieben "dürfen".
Gehts noch?! Das ist ja das Text gewordene Paradox und hat mit PolyAMOR, also mit Liebe und Hinwendung und Freiheit rein gar nichts zu tun.
Der soll sich einen anderen Begriff suchen für seine Sekte. Kein Wunder, dass nach so einer Lektüre die Leute die Stirn runzeln, wenn sie erfahren, dass wir polyamor sind.
Sorry, bin sonst sachlicher, aber das hat mich jetzt doch etwas aus der Fassung gebracht.
Herzlichen Dank an Tom, dass er das ein gestellt hat. So können wir im Kontrast erleben, wie frei wir schon sind. Ist da nicht schön?! Und wir können Missverständnisse und Fehlinformationen besser erkennen, weil wir wissen, was da so alles im Netz rumschwirrt unter dem Begriff Polyamorie und was unsere wirlich Polyamorie praktizierenden Freunde dazu zu sagen haben.
Liebe Grüße an Euch alle, ohne Unterschied *g*
Ich bin frei! und möchte es auch so weit wie möglich bleiben! Wer einen Führer braucht soll sich diesen suchen. Ich habe mich 1990, als das für mich möglich wurde sofort selbstständig gemacht, damit ich frei entscheiden kann. Ich habe viele Fehler gemacht, aber es sind und bleiben meine! Ich habe viel richtig gemacht und das ist auch meins! Ich möchte auch in Zukunft nicht auf Meinungen und Ratschläge anderer verzichten, aber ich möchte die Entscheidungshoheit über mein Leben und Denken behalten!
Micha
Ein gruseliges Beispiel für das Trendhopping der alten Verführer.

Zuneigung und Sexualität als Machtinstrumente eines "Gurus", der leichtgläubige Menschen zur Übertünchung seiner eigenen Altlasten missbraucht, haben mit Liebe nichts zu tun. Übel, dass er den Begriff Polyamory, der eigentlich aus dem wachsenden Selbstbewusstsein der Individualisierung stammt, in sein Gegenteil verkehrt - nämlich um neue (alte) Abhängigkeiten zu schaffen.

Aber wir sind ja zum Glück erwachsen genug, um zu wissen, dass wir unser Glück nur selbst verantworten können anstatt die Zuständigkeit dafür an irgendwelche "Gurus" zu übertragen. *zwinker*

Cheers
Joshi
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Zu schade
dass der Begriff Polyamorie nicht geschützt ist, um desser Verwendung in solchen Zusammenhängen untersagen zu können...

T *motz* M
******isa Frau
391 Beiträge
Also...
Meine Erfahrungen mit Komaja. Ich kenne die Gruppierung, die es mal in Gottmadingen bei Singen gegeben hat. Habe auch noch Kontakt zu einigen Mitgliedern (mittlerweile kleine Ortsgruppe in Stockach).

Ich habe an einigen Veranstaltungen teilgenommen. Kostenlos, ohne zwang oder sonst was. Es war immer sehr schön, angenehm und friedlich. Alle waren sehr nett, man konnte sich super mit ihnen unterhalten. Dass ich geraucht habe, kein Vegetarier bin etc. störte niemanden. Ein paar kenne ich auch sehr gut und habe ihnen beim Einrichten und umziehen ihres Ladengeschäftes geholfen.

Sie gingen sehr respektvoll mit mir um, haben immer geholfen, wenn ich mal wen brauchte und wir hatten alles in allem auch sehr nette (nicht sexuelle) Erlebnisse bei den Veranstaltungen. Sie machen viel mit Energie und Tantra, was, wenn man sich dafür interessiert, ein interessantes Gebiet sein kann.

Beitreten wollte ich nicht und will ich denke ich auch nicht. Aber alle Mitglieder in einer häuslichen Gemeinschaft teilten mehr als nur das Dach überm Kopf. Ein sehr interessantes und gut durchdachtes funktionierendes Konzept. Den "Guru" lernte ich kennen und wir unterhielten uns gut. Er fand meine Aura und meine Ausstrahlung sehr interessant und freute sich immer, wenn ich da war bzw. er zu Besuch war und ich kam. Auch hier, keinerlei Zwang oder mich von was überzeugen wollen. Ihr Buch bekam ich geschenkt (Normal 40,-€) und hab es aufmerksam gelesen.

Viel mehr kann ich zu Komaja nicht sagen, ausser, dass es gewisser Regeln bedarf, bei einem solchen Umgang miteinander. Sie haben sie für sich festgelegt, jeder kann jederzeit gehen oder sonst was. Es ist keine Sekte. Eine Art Glaubensgemeinschaft, die auch Polyamor lebt würde ich sagen, trifft es am besten.

LG

Cat
*****_be Mann
271 Beiträge
DER Hintergrund ist MIR nicht sympathisch:

http://www.relinfo.ch/default.htm

Mal ohne Sarkasmus: Der Begriff "Sekte" ist ein Kampfbegriff christlicher Gemeinschaften gegen andere, kleinere Glaubensgemeinschaften ohne starke Lobby.

Verschiedene Formen des Missbrauchs anderer Menschen geschehen überall in unserer Welt in allen möglichen Arten von Gemeinschaften (manche schimpfen sich "Arbeitsplatz"), man sollte sich lieber selbst ein Bild von den jeweiligen Umständen machen (siehe Beitrag oben), anstatt christlichen Kirchen bei sowas zu vertrauen, deren Glashaus schon längst vor lauter Steinen in Scherben liegt.

Das meine ich ganz jenseits vielleicht berechtigter Kritik an Inhalten, Ideologie, Lebensweise, Manifest usw. die weiter oben im Thread erwähnt wurde.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Sektenflyer
Den habe ich mal gelesen und erkenne in Teilen die Zeugen Jehovas wieder (ebenfalls eine christliche Glaubensgemeinschaft - um den Bezug zum Thema des Parallelthreads Polyamory: Polygamie und christlicher Glaube zu verdeutlichen, der diesen Thread inspirierte).

Tom
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Zu schade dass der Begriff Polyamorie nicht geschützt ist, um desser Verwendung in solchen Zusammenhängen untersagen zu können...

Ich bin nach wie vor sehr froh, dass wir vor etwa fünfundzwanzig Jahren die Entscheidung getroffen haben Begriffe wie Polyamory, Permakultur, naturgemäß etc, bewußt nicht zu schützen/ beschränken/festzulegen, sondern sie frei und groß zu lassen. Wie es ihrer Grundenergie entspricht.
Jede festlegende Beschreibung würde die Freiheit, Buntheit, Individualität, Entwicklungskraft und deren Potential lahm legen und auf etwas reduzieren, was wir unter unserer deutschen staatlichen Verwaltung doch immer stärker erleben. Den Versuch das natürliche individuelle Leben zu regulieren (jeder von uns begeht aufgrund der Gesetze, Verordnungen etc. jeden Tag im Durchschnitt 1,4 Straftaten und fast 7 Ordnungswidrigkeiten; Fahrrad- und Autofahrer meist mehr, die meisten davon aber dem individuellen Leben entsprechend) und Hierachien erhalten und festigen, welche bestimmen was und was nicht dem entspricht.
Ja es kann sein, das einzelne Menschen dadurch nun etwas anderes unter Polyamorie verstehen als andere dies tun. Die haben dann aber für sich in dem Moment dies so gewählt, weil es für sie passend ist. Und ja es gibt immer wieder Medien die dies dann "ausschlachten" und worunter dann anscheinend andere leiden (Sektenvorwurf) aber vielleicht gehört dies auch dazu in dem kosmischen Lebensplan.
Wer für sich einen bestimmten Rahmen braucht kann den ja dann entwerfen und mit denjenigen leben, die genau dies wollen.
Ich freue mich, dass die Polygemeinde bunt, unterschiedlich und vielfältig ist und auch an Auseinandersetzungen ist großes inneres und äußeres Wachstum möglich.
Danke
an Paradiesquelle für den Beitrag.
Der "Danke-Button" reicht mir nicht, um meine Zustimmung auszudrücken.

Und:
Wer für sich einen bestimmten Rahmen braucht, kann den ja dann entwerfen und mit denjenigen leben, die genau dies wollen.

Nichts anderes tut wohl jeder von uns, und der Käfig (oder Rahmen) mag sich wie Freiheit anfühlen, ist er groß genug, um nicht anzustoßen.

*blume*
Falcon
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Köstlich lesenswert
der Beitrag der SZ über die Begegnung mit dem Leiter der Gemeinschaft:

http://www.sueddeutsche.de/l … e-frauen-jagen-mich-1.255478

Tom
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Hast ja recht
Paradiesquelle...
Der anarchistischer Anteil hat grad' gepennt. Dadurch ist ein anderer Anteil zum Vorschein gekommen, den es auch gibt.
Tom
*****al4 Mann
798 Beiträge
Ich bin bestimmt der total allerletzte, der einen Guru sucht oder eine Kirche braucht. Auch ist mir schon die Polyamorie-Fahne oft zuviel - die Diskussion hatten wir hier ja auch schon mal, und Danke an Paradiesquelle für seine sehr dichte Darstellung.
Nichtsdestotrotz finde ich in dem besagten Text viele einzelne Aussagen, die ich für vollkommen richtig und verständlich halte. Der Bezug zu sich als erster Person, der Bezug und die Verbindlichkeit zum Partner, und auch einiges zum Thema Umgang mit Liebe.
Wenn ich einen bestehenden Käfig zu eng finde, kann ich, wenn ich genug Kraft habe, auch einfach ausbrechen und schauen, wie ich in Freiheit überleben kann. Habe ich diese Kraft nicht oder denke, das ich sie nicht habe, kann ich mir natürlich einen anderen Käfig suchen, der meinen jetzigen Bedürfnissen zu entsprechen scheint und mir gleichzeitig genug Schutz bietet. Es bleibt ein Käfig, und ja die Strukturen sind vorgegeben, aber ich finde es legitim, Strukturen zu suchen, wenn man sie denn zu brauchen überzeugt ist. Ich persönlich würde das nicht wollen, aber wie Falcon sagte, leben wir auch in Rahmen, die wir einfach als Grenze, als Orientierung brauchen. Ja ich weiss, Rahmen und Käfig sind verschiedene Dinge...
Ich wollte nur vorsichtig relativieren mit meinem Beitrag. Die Struktur von Führern und Geführten, Anleiter und Angeleiteten gibt es zuhauf, und ich denke schon, das man im Einzelfall differenziert hinschauen muss, welcher Art die Führung ist. Und oftmals gibt es ja für Menschen auch den Umweg über solche Strukturen. Ich kenne einige, die in der Osho-Bewegung zunächst (freiwillig) geführtes Mitglied waren, sich dann mit den gewonnenen Erfahrungen aber auch wieder individualisiert und viel für ihr Leben und das ihrer Umwelt gewonnen haben.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
rundrum
Der anarchistischer Anteil hat grad' gepennt. Dadurch ist ein anderer Anteil zum Vorschein gekommen, den es auch gibt.
Hi Tom. Yepp der war bei mir in den damaligen Diskussionen auch durchaus immer wieder sehr aktive und es gibt ihn nach wie vor ihn mir. Hatte das Glück hier von Menschen und Meistern darin unterstützt zu werden, die Fähigkeit zu erlangen, in mir hinzuschauen, was hinter dem Ganzen dabei in mir wirkt. In diesem Fall war es vorallem der kleine Junge, der Sicherheit haben wollte und dazugehören (dazu braucht es für ihn klare feste eher kleinere Rahmen) wollte. Ich habe dann geschaut, wie ich ihm diese Bedürfnisse erfüllen kann und gleichzeitig, das für mich sehr wichtige Gut "Freiheit" und "Individualität" nicht bei anderen Menschen beschränken muss, um mich Wohlzufühlen. Über verschiedene Stufen habe ich dies nun heute ganz bei mir (brauche dazu keine Person, Status, Zugehörigkeit) und kann aus meinem Inneren die Sicherheitsbedürfnisse des Jungen erfüllen; oder aber wenn passend auch gerne von mir nahe stehenden Menschen bekommen.
P.S. Recht haben ist es für mich nicht, sondern die für mich stimmige Weise in der Welt zu wirken. (welchen Wolf in mir füttere ich bzw. lass in in die Welt heulen)


Yepp wie auch schon Shabd_be schrieb, finde ich es schon sehr skuril, wenn eine ehemalige Sekte (die nun "Staatskirche" ist) versucht über andere Glaubensgemeinschaften zu bestimmen, wer den von denen Sekte wäre. Ein für mich unpassendes und eingefärbtes Nachschlagewerk


Meister
Ich bin sehr froh & glücklich immer wieder Menschen zu begegnen (und eine Zeitlang neben/mit denen zu gehen) die in bestimmten Punkten schon weiter sind als ich und bereit ihr Wissen/Erfahrungen mit mir zu teilen und wo ich möchte, sie mir zu beizubringen.
Mich vielleicht sogar auf den Weg bringen selber Meister zu werden. Sei es in der "Berufung" oder für den spirituellen Lebensweg. Oder eben mich befruchten und mich mein Leben glücklicher machen.

Lange Zeit war ich (und gelegentlich rutscht das auch heute noch rein) dann dabei auch sehr argwöhnisch, wenn Menschen dabei andere Menschen zu deren "Lasten" für ihr persönliches Lebensglück ausnützen. Meinte vor deren öffentlich warnen zu müssen, den Staat dazu zu bringen hier einzugreifen etc. Doch letztendlich durfte ich durch meine Ausbildungen erkennen, das nicht alle Menschen gleich sind. Und das es Menschen gibt, für die es in ihrer Lebenssituation bzw. mit dem mit was sie hierher gekommen sind, das passende Gegenstück ist, was sie suchen oder wo sie ihre Devotheit (die nicht immer von schlechter Kindheit kommt sondern auch eine der Grundeigenschaften des Lebens sein kann) ausleben können.
Und es anmassend ist von mir anzunehmen, das ich sicher wüsste, was das Beste und Richtige für andere Menschen im Moment ist.
Denoch mein Erleben/Wissen/Draufschauen über bestimmte "Gruppierungen" bei Nachfrage gerne teile.
*********asmus Mann
2.215 Beiträge
gehts auch einfacher...?
"Meister" oder "erfahrener Poly" hin oder her...

"Liebe deinen Nächsten" solange dieser es auch will...egal ob Mann oder Frau...
Und dieses Gedankengut schenke jedem und lass es ihm/ihr geniesen, als wenn du selbst zum geniesenden Personenkreis gehören würdest...

Der Mensch ist kein Besitz...und Liebe muß der Macht fernbleiben...
DAS IST FÜR MICH Polyamorie!
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