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Nicht monogame L(i)ebensweisen und Schwangerschaft

*******ebe Frau
48 Beiträge
Themenersteller 
Nicht monogame L(i)ebensweisen und Schwangerschaft
Ihr Lieben,
ich wende mich heute vertrauensvoll an euch *smile*.

Auf meinem theoretischen und auch praktischen Weg durch L(i)ebensrealitäten und das Universum polyamorer, nicht monogamer L(i)ebensweisen interessiert mich gerade brennend folgende Frage:
Welchen Einfluss hat eine Schwangerschaft auf polyamore, nicht monogame L(i)ebensweisen (welcher konkreten Art und Weise auch immer)?
Gab es Einschränkungen in der Sexualität aufgrund der Schwangerschaft
oder im Beziehungsverfüge?
Gab es in der Schwangerschaft "besondere" (andere?) "Regeln" als sonst?
Vielleicht gibt es ja hier unter euch Erfahrungswerte die spannend wären diesbezüglich zu teilen... *roseschenk*

Viele Grüße von Herz zu Herz,
INe
*blume*
*******ben Mann
3.383 Beiträge
meine Erfahrungen
Schwangerschaft verändert jede Beziehung(en), meist auch den Sex. Es verändert die Innigkeit/Bedürfnisse und auch die Beziehung (ebenso die zu Anderen des Liebesnetzwerkes), inklusive der Zukunfts-Planung dann für drei (vier bei Zwillingen).

Ob mehr, öfter weniger, anderer ... Sex hängt ziemlich von den individuellen Beteiligten ab (egal ob Poly oder Mono) sowie deren Körper (manches geht mit dickem Bauch vielleicht nicht mehr) und/oder Kopf (gibt z.B. Menschen, die dann Angst haben, das dem kleinen Wesen was passiert bei [fremden] Schwanz drin; oder innere übertragene Mami sagt: wenn schwanger dann darf in den ersten drei Monaten nur sanft ...; kann aber auch Impotenz beim Mann dadurch geben; Ängste von Freiheitsverlust; ein weiterer Partner entdeckt seine bisher unbewußte Lust Mama/Papa zu werden; ...)

Was ich bei vielen schwangeren Frauen kenne, ist das es um "Nestbau/Sicherheit" geht und dann das Bedürfnis deutlich größer ist den Partner mehr an seiner Seite zu haben, der Wunsch auftritt, der möge gerade niemand anderen lieben / mit der Sex haben. Oft auch selber dann eher eine Zeit, wo weniger Lust auf (neue) Partner/Liebhaber ist. Dies aber auch schon anders erlebt, das bei schwangerer Mama sich das Bedürfnis nach Sex (fremder Haut) überproportional steigerte.
Beide (bzw. bei manchem eventuell auch alle Beteiligten) können (müssen) dann darauf schauen/kommunizieren, ob dies "ihre" Regeln (für die Zeit) verändert.

Eventuelle hilfreiche Fragen dazu:
Welche Vorstellungen/Wünsche hat die Frau vom Mama und Frau sein?
Welche Vorstellungen/Wünsche hat der Mann vom Papa und Mann sein?
War es dabei ein gewolltes und abgesprochenes "Ereignis" oder nur einseitig oder durch (unbewußtes) Versäumnis?
Ist dies mit dem Hauptpartner (wenn es denn als solches gibt)?
Will die Frau das Kind auch mit dem Erzeuger großziehen bzw. der mit ihr?
Leben beide Elternteile jetzt schon zusammen in einer Wohneinheit (ist die groß genug für Zuwachs) oder wollen dies dann tun?
Vielleicht auch eine Schwangerschaft, dessen Erzeuger nicht im Liebesnetzwerk oder von der Samenbank?
...
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Meine Erfahrungen aus zwei Schwangerschaften sehen so aus:
Lust auf wirklich fremde Haut gleich Null. Ich wollte nur Vertrautes, Menschen, die ich schon kannte, an mir haben. Neue Kontakte wollte ich gar nicht mehr knüpfen. Ich hatte nicht nur kein Bedürfnis danach, sondern die Vorstellung widerstrebte mir regelrecht.

In beiden Schwangerschaften gab es dennoch je einen anderen festen Mann in meinem Leben.
Beim ersten Mal auf tatsächlich auch emotionaler, also polyamorer Ebene, in der zweiten Schwangerschaft rein freundschaftlich-verspielt-sexuell.

In meiner ersten Schwangerschaft fand ich es unglaublich schön und verwöhnend und erfüllend, von zwei Männern umsorgt zu werden.
Und gleichzeitig konnte ich auch etwaige Stressmomente und Hormonschübe auf zwei Männer verteilen und abwälzen *zwinker*
Und beim Sex hatte ich beide Extreme: Mein Mann wollte/konnte nicht mehr mit mir schlafen, weil ihn die Vorstellung abschreckte, mein zweiter Partner fand's unglaublich toll und aufregend und hatte keinerlei Schwierigkeiten damit.
An meiner persönlichen Lust änderte sich wenig. Also weder ging sie mir verloren, noch hatte ich das Gefühl ständig und überall zu wollen, was ja mythosmäßig gerne verbreitet wird von schwangeren Frauen^^

Andere Regeln gab es insgesamt nicht wirklich. Ich war vielleicht auf Partys oder so mit meinem zweiten Partner noch ein bisschen vorsichtiger und aufmerksamer, was Hygiene angeht.
Aber da es Sex eh nur im geschlossenen Gefüge gab, mussten sich die Regeln nicht großartig ändern.

Erwähnenswert wäre vielleicht noch, dass ich tatsächlich in beiden Schwangerschaften ein stärkeres Nähebedürfnis zu meinem Mann entwickelte, der ja auch jeweils der Erzeuger war.
Ich war weniger gerne ohne ihn und hatte schon mal solche Anfälle wie "Immer lässt du mich alleine, nie bist du da!", mit denen er mich heute noch aufzieht, weil das sonst so gar nicht meine Art ist.
Diese Anfälle bezogen sich aber auf alles, also nicht auf Dates, wenn er welche hatte, sondern der Anlass, warum er gerade weg war, war recht egal, wenn es mich überkam *gg*
******gen Paar
78 Beiträge
Ich habe eine neue Beziehung angefangen, als ich schon schwanger war, es aber noch nicht wusste. Die ganze Zeit hindurch habe ich die doppelte Unterstützung sehr genossen. Die Beziehung zum Erzeuger wurde intensiver, gleichzeitig aber auch freier, weil das Vertrauen gewachsen ist. Mein neuer Partner kam aber nicht damit zurecht, dass die selbstständige und spontane Frau immer unbeweglicher, hilfloser und an das Baby gebundener wurde. Kurz nach der Geburt hat er uns verlassen und ist nun wieder monogam.

Sex - ja, hat sich verändert, aber das hatte nichts mit Polyamorie zu tun.
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