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Alles muss?

*********uende Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
Alles muss?
Es scheint mir, als könnte man (von reinen Lust-Datern abgesehen) die Art der Beziehungen, die gesucht werden, grob in drei Gruppen einteilen. Da sind die, die eine herkömmliche Beziehung suchen: einer für immer. Dann gibt es die, die eine Affäre wollen, um ein bisschen Pep in ihr Leben zu bringen; der Für-immer-Partner darf es aber nicht wissen. Und dann gibt es die Poly-Szene. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass wir unter uns bleiben, weil der Rest der Welt dieses Beziehungsmodell nicht kann oder mag oder sich nicht darauf einlassen möchte.

Nun ist die Poly-Szene nicht so groß. Ich bin erst kurz dabei und stolpere schon ständig über Leute, die den kennen oder mit der schon mal was hatten. Unweigerlich führt das zu Konflikten. Im Zusammenhang mit dem SZ-Artikel im Nachbarthread, wo beschrieben wird, wie die Frau mit dem besten Freund ihres Mannes eine Beziehung anfängt, musste ich darüber wieder nachdenken. Ich habe manchmal den Eindruck, dass es in der Szene Leute gibt, die platt gesagt alles mitnehmen. Wir sind poly, klar knuddel ich mit dir. Du, wenn dein Freund mit mir ein Problem hat, steigen wir doch mal zusammen in die Kiste, fürs Bonding. Schon eine geringe Zahl von Bienchen, oder besser vielleicht Spinnen, verflicht sehr viele Leute miteinander.

Freie Liebe als Prinzip ist was Schönes, aber wir sind niemals ganz frei, weil wir bereits ein Netzwerk aus Beziehungen und Verflechtungen haben, und je kleiner der Dating-Pool ist, umso verquickter sind wir. Ich hatte eine Poly-Beziehung, und schon relativ am Anfang dieser habe ich mich entschieden, einen Kontakt zu einer tollen Frau nicht weiterzuverfolgen, weil ich das Gefühl hatte, das könnte meiner Freundin wehtun. Jetzt, wo diese Beziehung gescheitert ist, bedauere ich das ein bisschen, aber nicht sehr. In dem Moment war es die richtige Entscheidung.

Mich würde interessieren, wie Ihr damit umgeht. Was nehmt Ihr, platt ausgedrückt, mit, was nicht? Was macht Ihr aus der Man-kennt-sich-Problematit? Wieviel Rücksicht nehmt Ihr auf die Befindlichkeiten Eurer Partner, und zu wieviel Verzicht seid Ihr bereit?
Wohltat!
DANKE!! Wunderbar! Ich bin auch noch nicht so weit in der Szene drin, aber schon bei den ersten Gehversuchen ist mir aufgefallen, dass doch immer die gleichen Menschen an der polyamoren Kaffeetafel sitzen. Sie tun oft die gleichen Sachen miteinander und haben oft die gleichen Themen. Wie bei Tante Gisela, kommt mir das vor. Irgendwie unheimlich. Unheimlich gemütlich.

Und mit immer den Gleichen ist Kaffee eines Tages fad, vor allem, wenn das Unkonventionelle irgendwann wieder Konvention wird. "Wie, jetzt? Du willst von mir nicht geliebt werden? Ich dachte, du seist Poly!" "Komm, wir sagen uns jetzt mal, wie lieb wir uns haben!" (Oder deine Beispiele, Reptil)

Alles muss- sich lieb haben? Ist das deine Frage? Oder was muss? Ich finde deinen Thread irre spannend und bin sehr neugierig, wie es weiter geht.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Ich wusste gar nicht, dass es eine "Szene" gibt?

Wenn dem so ist, natürlich - DORT trifft man die immer gleichen Menschen. Aber das sind dann eben genau die Menschen, die sich in einer Szene wohlfühlen und ähnliche Interessen haben. Die anderen trifft man dort nicht und kann nicht über sie urteilen.
*********ng56 Frau
2.755 Beiträge
Mir
ist auch keine Szene bekannt und was ich da beschrieben lese, ist mM nach nicht polyamour, sondern reines Rumvögeln. Mitnehmen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Was hat das mit polyamourer Beziehung zu tun?
Verbindliche Unverbindlichkeit?
Sorry, nicht mein Verständnis davon. Dazu brauch ich mich nicht polyamour nenben, sondern einfach nur "vögelfrei".
*********uende Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
**xy:
Ich wusste gar nicht, dass es eine "Szene" gibt?

Ich bin nicht mal Teil einer expliziten Szene. Ich war noch auf keinem Poly-Stammtisch, um ebendies zu vermeiden: mich mit einer Gruppe zu vermischen, in der meine Frau schon unterwegs ist. Nenn es meinetwegen Poly-Crowd oder »die, die poly sind«. Es sind so wenige, dass ich, sobald ich mich auf meinen Standort plus 100 Kilometer beschränke und offen mit meiner Beziehungspräferenz umgehe, ständig auf Leute treffe, die jemanden aus meinem Geflecht kennen oder über nur eine Ecke kennen. Und es bringt nichts, nicht offen damit umzugehen, denn von Nicht-Poly-Leuten gibt es in der Regel ein »Oh, das ist nichts für mich«.

Es geht mir auch nicht darum, über jemand zu urteilen. Ich möchte wissen, wie Ihr mit dem umgeht, was ich beschrieben habe. Empfindest Du das in Deinem Umfeld anders? Vielleicht habe ich ein falsches Bild, dann stell es gerne richtig.
****ulf Mann
333 Beiträge
@****il, das ist doch ein reines Sichtbarkeitsphänomen:
nur weil es ein Polyszene gibt (oder auch mehrere, die sich durch ihre jeweilige Definition von poly abzugrenzen versuchen) bedeutet das noch längst nicht, dass alle, die auf die eine oder andere Weise poly leben in der Szene zu finden sind.
Im Gegenteil, schon allein dadurch, dass es in den Foren immer wieder Neuzugänge gibt, die schreiben "hey, ich lebe schon lange so, und erst jetzt sehe ich, dass es ja Foren/Gemeinschaften/Szenen gibt", lässt doch drauf schliessen, dass es "da draussen" viele gibt, die davon nichts wissen. Und die Tatsache, dass man von den meisten Neuzugängen (nach einer enthusiastischen Anfangsphase) nichts mehr hört, zeigt auch, dass diese wenig Lust verspüren, sich einer Szene anzuschliessen.

Und zu deiner anderen Frage: ich selbst versuche dort Rücksicht zu nehmen, wo es nach meiner Erfahrung richtig ist, und dort nicht, wo es falsch ist. Denn nicht immer ist bequem/schmerzlos auch richtig und die momentane Befindlichkeit des anderen ist manchmal alles andere als ein guter Wegweiser.
Ich empfinde wirklich vollkommen anders und bin auch etwas 'taken aback' von dem was du schreibst.
Zum einen finde ich, du übersiehst die wirklich hier sehr groß vertretene Gruppe der 'offenen Paarbeziehungen' die sich ganz klar als einzige Liebespartner sehen, aber gerne vertrauensvolle und sexuelle Kontakte entweder gemeinsam oder einzeln pflegen. Und das ist ein sehr großes Feld, das sich wunderbar für mich mit Polyamory verbinden lässt. Denn dort ist alles offen und ausgesprochen und damit kann ich es mit 'meinem' System verbinden. Und darf auch eine starke Bindung haben, nur das ich niemals ihre 'primäre' Bindung sein werde, was für mich absolut ok ist.

Und du beziehst Polyamory finde ich fast komplett als 'must fuck' was ich überhaupt nicht so erlebe. es gibt einen sehr engen Freund von mir, dem ich innig, ja liebevoll verbunden bin und wir haben auch eine sexuelle starke Anziehung, auf gewisser Weise tauschen wir uns sehr innig über männliche und weibliche Themen aus und spüren beide, dass wir uns auch gegenseitig auf der Ebene wahrnehmen. Aber im unausgesprochenen Einvernehmen folgen wir der Anziehung nicht, weil es für seine Lebensbeziehung nicht sehe. Dennoch gehört er für mich zu meinem Polyamoren System.

Und mir würde es sehr fern liegen, 'nur' weil jemand Poly ist das Gefühl der Anziehung zu erleben. Ich freue mich, wenn ich es in einem profil hier lesen, aber es ist ein eher kleiner Anteil der Menschen mit denen ich Kontakt hier habe. Und sicherlich nicht das erste Kriterium. Ich erlebe es hier, dass Menschen auf ganz unterschiedliche Art für sehr unterschiedliches offen sind - mit manchen pflege ich einen tiefsinnigen Kontakt, mit anderen einen warmherzigen begleitenden und mit anderen ist es sehr explizit sexuell - und die allermeisten sind einfach alles drei gemischt in verschiedenen Schwerpunkten.

Für mich ist gerade die Ehrlichkeit und die Bereitschaft zur Auseinandersetzung das, was für mich Polyamory von einfachem 'dauerhaften Hintergehen' in einer eigentlich geschlossenen Beziehung unterscheidet. Aber natürlich heißt das auch was meine Partner betrifft nicht 'friss oder ich trenne mich' oder 'ich bin ja poly ich darf alles vögeln egal wie sehr es dich schmerz'. Sondern Polyamory hießt ja für mich, dass ich Beziehungen so zulasse wie sie sich entwickeln, alles möglich ist, aber ich meinem 'Liebesfeld' und vor allem meinem zentralen Beziehungspartner ja mit inniger, verbundener und auch wertschätzender Liebe verbunden bin. Wie kann es mir da egal sein, ob es ihm u.U. weh tut, wenn ich seinen besten Freund vögeln will?
Dann frage ich mich, was in dieser Beziehung los wäre.

Für mich heißt Polyamory ernsthafte innige Liebe, die sich auf Tiefe und einen gemeinsamen Weg einlässt, auf dem man bereit ist, sich tief und auf vielen Ebenen zu begegnen und das mehreren Menschen. Und in dem man sich und dem Partner ehrlich gegenüber ist und sich auch immer wieder bewusst füreinander entscheidet, auch wenn das Ja natürlich bereits groß füreinander ist, wird es immer wieder Momenten geben, wo mein Bedürfnis, bei meinem Partner zu sein und unsere Verbindung respektiere und das andere Bedürfnis in mir hinten an stelle, mit einer bestimmten person intim zu sein. Es ist aber meine Entscheidung, und diese Entscheidung ist nicht pauschalisiert wie in einer geschlossenen Beziehung und auch nicht nur vordergründung und wird hintenrum ausgehebelt'. Für mich hießt Polyamory Auseinandersetzung und vordergründige Sicherheit mit ehrlichem, auch manchmal schmerzhaften aber immer wieder innigen gemeinsamen Weg zu tauschen. Und darin haben nicht polyamore Liebespartner genauso ihren Platz wie polyamore - letztlich ist für mich ausschlaggebend, wie sie in mein/unser System 'passen'.


also eine Sichtweise vielleicht komplett anders herum aufgezäumt. Ich mache das nicht von der 'position' des möglichen gegenübers abhängig, sondern von meiner Position.
*********uende Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
@******Fun Ich weiß gerade nicht, ob Du auf mein Ursprungsposting antwortest, denn ich stimme mit dem meisten überein, was Du schreibst, und verstehe deshalb nicht, was Dich daran abstößt. Ich habe Schwierigkeiten, darauf einzugehen, weil ich den Zusammenhang zu dem, was ich geschrieben habe, nicht herstellen kann. Ich weiß, wie ich es meine, aber vielleicht liest Du etwas ganz anderes heraus.
@Reptil
Ich entschuldige mich für meine Reaktion, tatsächlich habe ich nicht klar genug heraus gelesen, dass du dich abgrenzt von dem Verhalten, sondern es irgendwie in deine Haltung hineingemischt.

Wo ich es anders erlebe ist, dass für ich nicht nur andere Polyamore mit 'gleichem' Grundkonzept in mein System hinein dürfen. Ich löse mich da komplett von 'Definition' eigentlich, für mich ist Kontakt einfach Kontakt ohne dass ich es bewerten oder benennen oder positionieren muss. Aber was für mich eigentlich die Grundlage von Polyamory ist, ist die Ehrlichkeit gegenüber meinem System. Vorrangig gegenüber meinem engsten Beziehungspartner (und schwups ist natürlich doch eine 'Benennung' drin *g* ) und eigentlich aber auch gegenüber dem restlichen System. Ich mache niemandem etwas vor. Jeder erhält meine Offenheit und kann sich entscheiden ob er darin seine Platz finden will oder nicht. Dabei exerziere ich nicht alles mit jedem durch, sondern lebe ehrlich und offen im Kontakt wie es sich ergibt und wie der Bedarf in dem jeweiligen Kontakt ist. Daraus ergibt sich dass er es mit meinem engsten Liebespartner, meine Zentrum, am intensivsten ist.

ich glaube für mich ist eher die Frage, ist man Polyamor wenn man einfach alles mitnimmt und sich mit seinem Lieben überhaupt nicht abstimmt oder ist dann nicht einfach wirklich 'rumvögeln' und punkt.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Nachfragen
Es sind so wenige, dass ich, sobald ich mich auf meinen Standort plus 100 Kilometer beschränke und offen mit meiner Beziehungspräferenz umgehe, ständig auf Leute treffe, die jemanden aus meinem Geflecht kennen oder über nur eine Ecke kennen.
Und wo ist da dein Problem?

um ebendies zu vermeiden: mich mit einer Gruppe zu vermischen, in der meine Frau schon unterwegs ist.
warum?
Irgendwie entsteht bei mir der Eindruck, es läuft immer wieder auf die unterschiedliche Definition von Poly heraus. Ein Teil will unter dem Deckmantel Poly möglichst viele Sexualpartner kennenlernen und ein anderer will auch Freundschaften, Partnerschaften vielleicht sogar Beziehungen.
Ich glaube, dass das was man hier sehr gut finden kann offene Menschen sind, die mit etwas Glück verlässliche Partner werden können. Was ich nicht glaube, dass irgendeiner hier in der Lage ist, mehr als zwei oder vielleicht drei Partner zu lieben ohne einen davon zu vernachlässigen. Amorie, also Liebe, schließt für mich auch ein sich um den/die Anderen zu kümmern, für ihn/sie da zu sein, eben eine echte Liebesbeziehung mit oder ohne Sex aufzubauen. Es fehlt dafür schlicht die Zeit!
LG Micha
****ulf Mann
333 Beiträge
...oder auf eine unterschiedliche Definition von Liebe bzw Liebesbeziehung.
So wie du diese für dich definierst, hast du recht. Mir selbst ist deine Definition zu eng.
*********uende Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
*********uelle:
>um ebendies zu vermeiden: mich mit einer Gruppe zu vermischen, in der meine Frau schon unterwegs ist.
warum?

Ich habe gerade eine Überkreuzbeziehung hinter mir, bei der ein Beteiligter ausgeschert ist. Das hat beinahe alles zerbrechen lassen. Idealerweise wäre die Überschneidung aus dem Geflecht meiner Frau und meinem genau unsere Beziehung. Wenn dann etwas anderes zerbricht, tangiert das nur einen von uns. Meine Frau hat mehr gelitten als ich. Das will ich vermeiden, wenn ich kann.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
etwas offtopic: Liebe - Beziehung - Partnerschaft
In der Realität sehe ich das fast alle Menschen in der Lage sind mehrere zu lieben (alleine schon Familie, Freundeskreis,...) weil da geht es um ein Gefühl (das beste für den anderen zu wollen).

In "Beziehungen" stehen wir auch zu all diesen Leuten (genauso wie zum Busfahrer, Kollegen, Kegelbruder, Nachbarn, ...) halt in unterschiedlicher Intensität.

Wenn bei Partnerschaft das Eigenbild eine gewisse Mindest-(Zeit) Intensität, Zusammenleben, gemeinsame Ausrichtung auf gemeinsame Zukunft, eventuell Kinder etc. beinhaltet dürfte dies von der Anzahl her begrenzt sein.

Sex ist dann noch mal was unabhäniges davon. (auch was die Anzahl an Kontakten für den Einzelnen betrifft)
*********uende Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
@******Fun Ich bin ganz Deiner Meinung, und ich möchte mich auch nicht auf Leute beschränken, die sich das Label »poly« anheften, es geht ja darum, wie sie in der Praxis handeln und mit ihren Gefühlen umgehen. Vielleicht wird andersherum ein Schuh daraus, und einige Begegnungen, die ich hatte, trugen zwar das Label, waren aber von der anderen Person aus etwas anderes.
*********uende Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
****ulf:
Im Gegenteil, schon allein dadurch, dass es in den Foren immer wieder Neuzugänge gibt, die schreiben "hey, ich lebe schon lange so, und erst jetzt sehe ich, dass es ja Foren/Gemeinschaften/Szenen gibt", lässt doch drauf schliessen, dass es "da draussen" viele gibt, die davon nichts wissen. Und die Tatsache, dass man von den meisten Neuzugängen (nach einer enthusiastischen Anfangsphase) nichts mehr hört, zeigt auch, dass diese wenig Lust verspüren, sich einer Szene anzuschliessen.

Ich gehe recht offen damit um, dass ich poly lebe. In der Offline-Welt findet man nicht leicht jemanden, der sich das vorstellen kann; »wir« sind halt nicht so viele. Wie kann ich also Kontakte knüpfen? Da gibt es einen Stammtisch in der Nähe, und ansonsten gibt es Dating-Foren wie dieses hier oder OkCupid. Die Überschneidungen sind, was diese Kontaktmöglichkeiten betrifft, recht groß. Vielleicht ist der Münchner Raum auch konservativer, ich weiß es nicht (ich glaub's aber eigentlich nicht).
********er62 Mann
2.463 Beiträge
ich kann
den Eindruck des TE auch nicht teilen, obwohl ich - mehr oder weniger regelmäßig - seit ca. 3.5 Jahren am Polystammtisch in Köln teilnehme. Dort sehe ich zwar oft auch bestimmte Gesichter immer wieder, andererseits beobachte ich auch eine hohe Fluktuation.... immer wieder lässt sich ein neues Gesicht blicken, dann aber auch nicht mehr, trotz allem hatte ich aber nie den Eindruck, dass die Beteiligten "ALLE" untereinander sexuelle Bindungen eingehen, es sei denn ich bin einfach unfähig, dies wahrzunehmen.
Inzwischen kenne ich auch hier schon das eine oder andere Gesicht aus den Diskussionen innerhalb des Forums, aber zumindest bezogen auf mich habe ich hier keine erhöhte sexuelle Affinität wahrgenommen. Nach wie vor sehe ich mich eher als Gleichgesinnter, der mit anderen seine/ihre Erfahrungen teilt.
*********uende Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
********er62:
trotz allem hatte ich aber nie den Eindruck, dass die Beteiligten "ALLE" untereinander sexuelle Bindungen eingehen

Ich habe das ja auch nicht geschrieben. Wir haben wohl einen Drang, zu vereinfachen, also beschreibe ich ein Verhalten, das ich wahrgenommen habe, und die einen projizieren es auf sich (oder auf mich), die anderen auf alle. Ich will nicht alle in einen Topf werfen, und ich habe nicht Euer Verhalten wahrgenommen. Ich frage nach Euren Erfahrungen.

Ich habe im Übrigen nicht ausschließlich von Sexualkontakten geschrieben und finde es ungünstig für die Diskussion, dass sich das Thema darauf verengt.
********er62 Mann
2.463 Beiträge
naja @Reptil
DU hast geschrieben:
Ich habe manchmal den Eindruck, dass es in der Szene Leute gibt, die platt gesagt alles mitnehmen....usw. usf.
Sollte ich da wirklich annehmen, es ginge dabei NICHT um Sex? *g*
*********uende Mann
47 Beiträge
Themenersteller 
********er62:
Sollte ich da wirklich annehmen, es ginge dabei NICHT um Sex?

Das habe ich gerade versucht klarzustellen. Es geht mir dabei in der Tat nicht ausschließlich um Sex.
******ara Paar
3 Beiträge
wir haben bisher keinerlei solcherlei Probleme gehabt. man trifft die swinger hier und da immer mal wieder aber wir sind keine Szenegänger. sicher ist es so, dass bestimmte Veranstaltungen bestimmte personengruppen anlocken aber wir haben polybeziehungstechnisch keine Szene, keinen pool, kein Stammpersonal. wir lieben und die geliebten menschen kommen mit der Idee poly klar oder eben nicht. wir leben in einer mittelgroßen Stadt mit einer halben Million menschen. ein drittel idioten, ein fünftel zu alt, ein zehntel zu jung. was bleibt ist genug für immer wieder neue kennenlernungen.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Als ich vor 5 Jahren anfing "poly zu fühlen" (nach einem spirituellen Erlebnis, nicht, weil ich mich in jemanden zweiten verliebt habe) habe ich erst versucht, meinen mittlerweile Ex-Mann "mitzunehmen", d.h. unsere Ehe behutsam emotional zu öffnen (sexuell geöffnet war sie schon durch ihn einige Jahre zuvor). Das ging schief. Als ich dann auf den ersten Polytreffen war, zu den ersten Stammtischen ging, war ich froh, Menschen zu treffen, mit denen ich mich austauschen konnte und auf Verständnis zu stoßen!
Ich begann dann polyamor zu leben, d.h. einfach mal offen zu sein. Aber ich wollte keinesfalls Teil von Heimlichkeiten sein und so beschränkten sich Beziehungsanfänge und - Versuche zunehmend auf eben diese "Szene", weil diese Menschen wenigstens offen und ehrlich mit Mehrfachliebe umgingen. Allerdings waren sie mir zunehmend zu unverbindlich und das kritisiere ich durchaus, bzw. ich distanziere mich eben auch davon.
Nun bin ich mittlerweile innerlich deutlich gefestigter mit diesem Liebeskonzept unterwegs. Und ich habe mich nach dem Ende meiner Ehe sexuell ausgetobt, d.h. ich mache bei diesem - durchaus beobachtbaren- "Bäumchen- wechsel- Dich- Spielchen" nicht mehr mit.
Nun habe ich allerdings deutlich das Gefühl, dass "die Szene" größer wird, das Liebeskonzept zunehmend gesellschaftliche Akzeptanz gewinnt, ich mich damit selbstsicherer bewegen kann, die Nischen, wo Menschen zu treffen sind, die ähnlich unterwegs sind größer werden und diese beiden Umstände miteinander vermengt gefühlt, weicht das Gefühl von "jeder kennt jeden" deutlich auf.
Ich denke und fühle und lebe nicht mehr unter diesem Label und lerne vermehrt Menschen kenne, die - frisch mit Poly konfrontiert ganz reflektiert reagieren.
Wir leben auch mehr als ländlich. Meine Mutter betrachtete mich als "kommischen Vogel" als ich ihr mal sagte (es ging dabei um unseren damaliegen Freund) ich liebe diesen Mann, Er tut uns gut. Immer noch der geprägte und gelernte Liebes§ es darf nur einen geben.

Mein Mann wusste eher als ich selber was ich für unseren Freund empfand, konnte anfänglich jedoch gar nicht mit der Situation umgehen.

Ich selber war dann von den "liebes hormonen" getragen und schon immer 2 Schritte weiter als mein Mann. Als ich es wahrnahm, begriff ich jedoch relativ schnell, daß ich diese zwei Schritte zurück gehen musste, um ihm die Zeit zu geben "mitzukommen".
Meine Worte waren damals ich stehe hier, und warte auf dich.

Unsere dreier Konstelation brach nach fast 3 Jahren . Der Bruch lag in mehreren Aspekten begründet.

Wir unter uns haben unsere Verbindung mehr oder weniger vor der Ausenwelt verborgen. Um weiterhin ins gesellschaftliche Gefühge zu passen.

Sprich wir haben sowohl auch bedenken gehabt offen damit umzugehen, und ich habe versucht die Rücksicht zu nehmen, die unsere Ehe damals gebraucht hat.


Ich kann Reptils Bedenken darum ein wenig nachvollziehen, was Rücksicht und "Weltanschauung" angeht.

Damals hatte ich auch nicht gedacht, mich noch einmal auf dieses dünne Eis zu waagen.
Doch es kam anders.

Und auch die Art und weise ist vollkommen anders.
Damals hatten mein Mann und ich gedacht wir würden nur wieder einen für beide finden wollen.
Heute liebe ich einen zweiten Mann, auf eine Art wie ich liebe zuvor nicht empfunden habe.
Und auch wenn mein Ehemann und er sich kennen, so ist es "meine" liebe. Die ich im Gegensatz zu damals nicht mit meinem Mann "teile". Sie ist warm, stärkend und dennoch platonisch.
Wir schreiben uns fast täglich telefonieren regelmässig und treffen uns ebenso regelmässig.
Andere würden sagen , daß ist doch nur ne Freundschaft, oder die verhalten sich wie Geschwister.
Das mag tatsächlich nach außen auch so wirken, dennoch nehmen wir beide eng am leben des anderen Teil.
Für mich durchaus eine Art von Beziehung die wir führen.

Ich selber habe bis heute nicht in der "Szene" nach "Partnern" gesucht, mein Herz hat mich einfach zu den Menschen geführt.
Wenn sich Liebe einstellt geh ich offen mit den Menschen und mein "Polyfühlen" um, ohne es nach draußen an die große Glocke zu hängen.
Sogar dann nicht wenn ich Teil dieser Gruppe bin.
Außer meinen beiden Herzbewohnern und unserem Ex wissen es von mir nur eine Hand voll Menschen, in unserem direkten Umfeld, und auch da hatte ich erst einmal "Probleme" deutlich zu machen was das für mich bedeutet.
Meine Kinder finden es sogar krank.
Obwohl sie unsern damaligen Freund fast wie einen zweiten papa gesehen haben. (Damals waren sie jung, heute haben sie ihre eigene Meinung und wollen Mono)
****nLo Mann
3.709 Beiträge
Man kann es eigentlich, mal wieder, abkürzen:
Der TE liegt richtig, sein erster Absatz beschreibt die Realität.

Kurz gesagt gibt es diese mindestens Dreiteilung die er nannte.
Monos, "ab und an mal ficken", "Pep" aber Schweigen und zum anderen Mono laufen, und die Polys.
Letztere sind (noch) sehr rar.

In den letzten Wochen mit zwei Frauen recht angeregt über eine Smartphone-App, nicht mit T sondern L beginnend, geschrieben.
Als ich andeutete, dass es bei mir nicht "normal" zugehen soll, wollte man natürlich direkt "mehr" wissen.
Als ich etwas detaillierte wurde das Gespräch schnell beendet: "Kann nicht", "will ich nicht", "Will nicht teilen", etc. pp.

Eigentlich ganz gut so. Solche Menschen sind für mich, pardon und ihnen sicher Unrecht tuend, in einigen weiteren Bereichen wohl tendenziell "horizontbeschränkt".
Solche Ansichten sind meiner Ansicht nach realitätsfremd, bilden keine Basis für etwas wirklich (!) dauerhaftes zwischen wie vielen Menschen auch immer und daher nicht einmal ansatzweise etwas, was ich später als "Familie" eigenen Typs bezeichnete.
Aber genau das, ob mit oder ohne Kinder, whatever und wie im Einzelnen gelebt, "sucht" man doch aber.

Und schon da gibt es für mich zu wenige Schnittmengen.

Bei Stammtischen, etc. bin ich nicht zu finden, da zu weit entfernt.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Mich würde interessieren, wie Ihr damit umgeht. Was nehmt Ihr, platt ausgedrückt, mit, was nicht?


Wenn es rein um Sex geht, muss man als Frau nichts mitnehmen ..... da in Swingerclubs viel mehr Sexpartner zur Auswahl stehen.

Was macht Ihr aus der Man-kennt-sich-Problematit?


Wenn man sich durch eine Szene kennt, erübrigt sich oftmals ein kennenlernen, da der Ruf dem- oder derjenigen vorauseilt. Somit erledigt sich die Sachlage von selbst.

Wieviel Rücksicht nehmt Ihr auf die Befindlichkeiten Eurer Partner, und zu wieviel Verzicht seid Ihr bereit?

Sehr viel, da sich alle wohl fühlen müssen, wenn man zusammen lebt.
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