http://www.joyclub.de/my/3810498.kriegerd_lichts.html Polyamory: Herz gegen Kopf
Der Nick und Threadtitel - das klingt ja schon nach Komplexität
Ja, ich habe auch weibliche Bekannte und Freundinnen die mir etwas bedeuten, aber ich habe nicht den Wunsch oder Drang mit ihnen ins Bett zu gehen,
Das kann (!) dann schon eine Art Polyamory sein oder werden, dazu muss
obwohl der Gedanke daran durchaus reizbar sein kann.
nicht unbedingt hinzutreten, meine ich.
"Liebe" ist wohl (? keine richtige "Ahnung") etwas "metaphysisches", rückbezüglich auf die Physis, aber eben darüber hinaus gehend.
Diese mit Mitteln der Materie, bspw. Physis, Körper und damit auch Sexualität als Objektivierung zu beschreiben oder begrenzen, mutete mir schon immer fremd und sinnlos an.
Viele sagen, dass monogame Beziehungen und monogamer Sex etwas mit besitzen zu tun haben. Das sehe ich nicht unbedingt so
Stimmt ja so auch nicht, geht nämlich von falscher, umgekehrter, Prämisse aus:
Gibt es, mindestens, zwei Menschen, die bei Monogamie, Monoamorie trifft es besser, keinerlei, wirklich absolut keinen Nachteil, Leid, Probleme, etc. verspüren - so ist/kann das für sie die Ideale Beziehungsform /sein.
Dann ist da auch nichts von "Besitzdenken" - die zwei bestimmen für sich selbst.
Gut, man könnte jetzt entgegnen, die zwei "nehmen Einander" im Gegensatz zu allen anderen "in Besitz".
Sie "verbieten" sich also gegenseitig prinzipiell auch Glück mit den "allen Anderen" zu haben.
Ich denke es gibt „Nehmer“ und „Geber“. Bei den Nehmern würde ich beipflichten, ich selbst sehe mich aber als Geber.
ICh denke nicht, dass das eine Rolle spielt.
Falls ich es richtig verstand.
Nur sie versteht den Witz der sich darin versteckt und nur sie kann so herzhaft darüber lachen.
ICh will es nicht madig machen, daher mit Verlaub: Das sind die Idealismen, die kleinen und großen Phantasmen, auf denen jede (seriell monogame) Beziehung aufbaut und aufbauen muss, diese "Einzigartigkeit".
Die ist, sieht man mal von zwei, vor allem genetisch, einzigartigen Individuen ab, eine Fiktion.
Jedenfalls auf ein "neues", aus beiden resultierendes, eine "Metaebene" oder das Paar, bezogen.
Denn in meinem beschränkten Poly-Wissen, wird die Offenheit gegenüber allen(!!) Beteiligten immer groß geschrieben.
Das mag für eine Definition von "Polyamory" richtig sein.
Aber mit dem realen Leben hat das, wie die meisten "Definitionen", wenig zu tun.
Da zählt, was ist, was sein kann/könnte und wie man, hoffentlich, anderen Menschen am geringsten schadet, während man nach eigenem Glück strebt.
Logisch, dass es da "gute" und "schlechte" Kompromisse geben wird.
Begründet wird die Heimlichtuerei damit, dass seine Frau das nicht verstehen und akzeptieren würde und sie ihn mit großer Wahrscheinlichkeit verlassen würde. Aus meiner Sicht betrügt er schlichtweg seine Frau.
Ich nenne es "eine Entscheidung treffen".
In jedem Falle halte ich es nicht für die Aufgabe anderer Menschen, "sie" bspw. einzuweihen.
Wohl aber, sich Gedanken zu machen, ob man mit solchem umgehen kann und/oder möchte.
Falls nicht, kann man den Kontakt beenden.
Und "Betrug" gäbe es nur, falls über die Grundlagen eines "Vertrages", also der Monogamie/Monoamorie auch mal in der Weise gesprochen wurde.
Regelhaft geschieht dies aber nicht und sowas wird stillschweigend angenommen.
Dann von "Betrug" zu sprechen halte ich weiterhin für gewagt.
Sie schreiben sich WhatsApp-Nachrichten, treffen sich zum Kaffee, zum Essen und zum Sex. Anfangs Monatlich, dann wöchentlich, seit wir zusammen sind 14-tägig.
Liest sich für mich abgeklärt, wenig bedrohnlich und tendenziell (noch) entspannt.
Sie war verheiratet, ich hoffte glücklich und wollte das nicht „stören“.
Das klingt mir fast nach zu viel Selbstlosigkeit.
Ich kenne das.
Solange man es ernst meint und auch tief im Inneren weiß, sich nichts vorzumachen, mag das in Ordnung sein.
Dürfte aber, gerade in dem Wollen in Verbindung mit indirektem "Müssen", im Sinne des "so seins" und nicht "kaputt machen wollens" des anderen Glücks, aber auch am Rande zum Selbstbetrug wandeln.
Ja, er ist offenbar eine wichtige Person in ihrem Leben, aber ich habe ein Problem damit, dass sie mit „ihm“ schlafen will. Weil ich selbst diesen Drang nach einer weiteren, anderen Frau überhaupt nicht in mir habe.
Ich sage: Weil Sexualität, auch hier, überbewertet wird.
Sie kann, in Verbindung mit "Liebe", bspw. viel bedeuten, sehr viel.
Meist bedeutet sie eher wenig bis nichts - egal, wie viele, auch multiple, Orgasmen selbst Frauen bekommen können:
Irgendwann ist auch das größte, hellste und lauteste Feuerwerk vorbei.
Und es muss, sofern gefallen, nachgeladen werden.
Genau darum geht es, letztlich, bei Sexualität.
Und Fortpflanzung.
Das war es dann meiner Ansicht nach auch schon.
Diese Angst, die Vorbehalte sind, meiner Ansicht nach, letztlich Projektionen und Verbindungen, die so nicht sein müssen, müssten und irrational sind.
Sexualität ist wie jemandem die Hand zu geben.
Gut, schon etwas mehr, im Körper passiert ja auch mehr.
Ist da aber sonst nichts und geht es wirklich um den "Drang" allein, sofern möglich, verliert man da auch nichts.
Sondern gewinnt nur, falls man "teilt" (was man so gar nicht kann, aber sei es drum).
Man gewinnt.
Alle können gewinnen.
IST da aber "etwas", "etwas mehr", dann ist auch egal, ob Sexualität ausgespart würde: Das bräche sich irgendwann Bahn.
Damit muss man leben.
Doch auf den Sex verzichten will oder kann sie nicht. Und das ist es, was mit nicht in den Kopf geht.
Sie muss nicht, es gibt keinen "Druck" - Du kannst gehen, dann macht sie mit dem Anderen weiter.
Böse gesagt.
Und, da bin ich mir recht sicher, der "Andere" möchte ja auch weiterhin.
Und wenn der Sex gut war, es einfach Spass machte, sie erfreute und erfüllte - weshalb sollte sie das aufgeben?
Selten gehen Menschen einen Schritt zurück, wenn sie sollen oder müssen.
Besser sind sie, Schritte nach vorn zu gehen.
Ich weiß auch nicht warum „er“ nicht einfach von sich aus auf den Sex verzichten kann, wenn „er“ es doch anbietet.
Da gilt Ähnliches wie bei "ihr".
an „seiner“ Stelle könnte ich das nicht, mit einer Frau ins Bett gehen, von der ich weiß dass ihr Partner, ihre Nummer eins, große Probleme damit hat.
Tja.
Brutal gesagt, halte ich "seine" Haltung für "erwachsen":
Ihn interessiert, was sie sagt.
Sie entscheidet über ihr Leben, sie tut, was sie will.
Mit ihrem Körper, ihrer Zeit.
Er respektiert ihre Wünsche - eben auch den, mit ihm Sex zu haben.
Deine Wünsche sind da, das ist einfach so, mindestens zweitrangig.
Du hast nichts mit ihm, er muss sich Dir gegenüber letzlich weder verantwortlich fühlen, noch verantworten.
Falls er nicht möchte, es nicht von selbst tut.
Und falls er ihr Sex verweigerte, was dann?
Gibt Probleme zwischen den Beiden, da sie es ja möchte.
Sind Polys Menschen ohne Gewissen?
Antwort: Polys sind Menschen.
Es gibt Menschen "ohne" Gewissen, die sind meist krank, also pathologisch erkrankt.
"Gewissenlosigkeit" gibt es so normalerweise sonst nicht, man kann es ignorieren, abtöten, etc.
Aber nein: Connex "Poly = gewissenlos" existiert so nicht.
Aber das muss er nicht. Ich will, kann und werde ihr nie etwas verbieten. Sei es ein Kaffee, ein Essen oder Sex, denn sie ist frei. Aber wie jeder andere Mensch auch, muss sie mit den Konsequenzen ihres Handelns leben, dass weiß sie und nimmt sie so an.
Lese ich nun diese Sätze und oben das "ich komme mit dem Sex nicht klar" und "weshalb tut er das" - verstehe ich das Problem nicht mehr.
Die Frau hat, letztlich, den absoluten Blankoscheck.
Ihr den zu nehmen dürfte schwer, wenn nicht gar unmöglich sein.
Damit ist nun zu leben.
Nimm mich so wie ich bin, ohne jede Bedingung, oder nimm mich gar nicht.
Ja und nein.
Kann auch ehrliche Meinung sein, sich nicht "verbiegen" lassen wollend.
Aber vermutlich, könnte sein, weiß sie, dass Du sie ohnehin so "nehmen" wirst, nicht "gehst" und daher keine extrem problematischen Konsequenzen zu befürchten sind.
Vor allem, falls, wie oben geschrieben, wirklich gilt, dass Du ansonsten "Dein ganzes Zeug mitnehmen sollst", es also nicht sonderlich störte.
Da hast Du, als schwächeres Glied, als "Unterlegener" in dieser Machtkonstellation ggf. schlechte Karten, Dich durchzusetzen.
Man könnte auch sagen, sie "dominiert" Dich und die Situation.
Im Übrigen, meine These auch in einem anderen Thread formuliert, halte ich "Beziehungen" stets und immer für Machtkonstellationen.
Außerdem habe ich um irgendetwas gebeten, dass nur uns vorbehalten ist, etwas das nur wir beide im Bett machen. Ich nenne es einen Anker für mich.
Ohne zunahe treten zu wollen, nenne ich das, siehe oben, Überbewertung von Sexualität, Wunsch nach nicht machbarer Exklusivität, Realisation gewisser Devotion Deinerseits sowie fast "Verzweiflungstat".
Etwas das mir zeigt, dass unsere Beziehung einmalig und etwas Besonderes ist.
"Einmalig" ist sie und auch wieder nicht.
Ihr zwei seid einmalig, daher ist das, was ihr tut, habt, etc. "einmalig".
Das könnte sie, das könntest Du, aber ggf. so oder ähnlich, von Euch abstrahierend, aber auch mit Anderen haben.
Daher nicht "einmalig".
"Besonders" ist Eure Beziehung in jedem Falle, da wahrscheinlich (noch) ziemlich selten.
Bei den Meisten läuft es mit Sicherheit anders - ob gut oder schlecht, steht dahin.
Sie hat sich für das Kondom entschieden. Also mit „ihm“ nur mit und wir ohne.
Vielleicht will sie irgendwann aber nicht vor der Frage einer Abtreibung stehen.
Leider werden meine Gefühle immer wieder als Drama gesehen.
Klingt nach mangelndem Verständnis und Respekt.
Und nach unterschiedlicher Entwicklung(sstufe).
Und sowas ist, jedenfalls für mich, mangelnder Respekt, ein Beziehungskiller.
Ich grüble zB darüber nach, was kann „er“ das ich nicht kann.
Alles und nichts.
Dir fehlt es an Selbstvertrauen und Selbstachtung.
Es ist völlig egal, worin er besser sein KÖNNTE, als Du.
Gönn es ihm.
Und ihr.
Oder beendet es.
Aber DIESE Gedanken schaden fast nur und machen kaputt.
Außer, man geht Richtung Cuckolding.
Sie meint: Nichts.
Das kann man erstens so genau nicht wissen und ist zweitens, meist, eine Lüge um nicht zu verletzen und das "Drama", siehe oben, nicht noch dramatischer werden zu lassen.
Einfach das, dass in jeder Beziehung, an jedem Tag passieren kann.
Das finde ich normal, gesund und hält Leidenschaft hoch.
Finde ich gut, strebe ich persönlich an.
Ich habe Angst davor, dass sie irgendwann eine dritte Beziehung braucht.
Kann passieren.
Ich habe Angst davor, dass die Liebe, die Gefühle, der Sex und dadurch ich auswechselbar werden.
Das eher nicht, nicht "dadurch".
Das wäre ein längerer, schleichender Prozess.
Aber man muss sowas im Hinterkopf haben, nur nicht die Oberhand gewinnen lassen, sonst wird es zur self-fullfilling prophecy.
Ich habe Angst davor, das der Wert und die Bedeutung verloren geht.
Den hast Du doch aber:
Du "leidest" letztlich für sie.
Du wünschst ihr alles Gute, auch wenn sie mit einem anderen Mann schon Kinder hat.
Denkst Du an sie und hoffst, dass sie glücklich ist.
Ganz banal gesagt, nicht "krankhaft" oder böse gemeint:
Was tut ein "normaler Mann":
Er versucht die Frau, die er "will", ob emotional oder sexuell, zu bekommen.
Kann er sie nicht haben, böse gesagt, sucht er sich die Nächste.
Man mag das halten, wofür man will, aber so läuft es tendenziell.
Du hingegen findest einen großen Teil Deiner Sehnsucht, Leidenschaft und Befriedigung, für sie "zu leiden".
Ich lese da schon gewisse Cuckold-Tendenzen heraus.
und am Ende nur noch ein Kerbe am Bettpfosten ist.
Dann wenigstens eine große, tief drin, die Dich noch lange beschäftigen wird.
Vielleicht ist es am Ende auch das, was Dich treibt?
Dieses "Erleben", also genau das, was da passiert?
Weniger die "Liebe" als solche, sondern dieses Hin- und Hergerissen sein?
Ich bin mir sicher dass min. acht von zehn Kerlen schon auf und davon wären, sie sich übrigens auch.
Da wurde es, unten, doch noch selbst erkannt.
S.o.
Aber wir haben schon so viel erreicht, dass es einfach Irrsinn wäre, jetzt aufzugeben.
Das willst Du auch gar nicht, weil Dir das, was da in Dir vorgeht, wärest Du ehrlich und realistisch, eigentlich auch ziemlich gut gefällt.
Es spricht Dich auf eine ganz eigene Weise an und ermöglicht überdies Distinktion von Anderen, gibt dem auch für Dich etwas "Besonderes".
Nährt sich aus sich heraus alles selbst.
Ich kämpfe um das Weltbild meines Lebens – um mein Leben.
Da ist doch längst ein Neues.
Es ist wie in dem Lied von Joris: immer wenn es Zeit wird zu geh´n, verpass ich den Moment und bleibe steh´n. Das Herz sagt bleib, der Kopf schreit geh - Herz über Kopf.
Für mich klingt das fast alles nach einem "Emotionsmasochisten", der das Leiden für Andere, das Leiden ins sich selbst, für den größten Ausdruck (seiner) Liebe hält.
Passt, ich bleibe dabei, sehr gut zum Cuckolding.
Man könnte das gar schon Richtung C1 definieren.