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Kopf oder Herz....?95
Wollte hier einfach mal die Frage stellen. ist es ein Mythos.
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Herz gegen Kopf

Herz gegen Kopf
Herz gegen Kopf

Es gibt viele ähnliche Geschichten und doch denke ich, dass unsere einmalig ist. Darum möchte ich mich mit unserer Geschichte nicht an einen der ähnlichen Threads anhängen, sondern gerne diesen eigenen Thread dafür haben.

Ich habe meine Partnerin natürlich gefragt, ob ich unsere Geschichte hier erzählen darf und mir von euch Rat holen kann. Sie findet das gut und hat das folgende vorab gelesen und sozusagen freigegeben. Da sie auch hier Mitglied ist und mich erst auf diese Seite gebracht hat, wird sie hoffentlich mitlesen.

Außerdem möchte ich gerne etwas ausholen, da ich denke dass es wichtig ist um einige Dinge zu verstehen.

Zunächst zu mir. Ich bin 44 Jahre, war nie verheiratet und lebte bisher monogam. Ja, auch wenn ich in Beziehungen war, sah ich Frauen an und dachte „die wäre eine Sünde Wert“. Ja, ich habe auch weibliche Bekannte und Freundinnen die mir etwas bedeuten, aber ich habe nicht den Wunsch oder Drang mit ihnen ins Bett zu gehen, obwohl der Gedanke daran durchaus reizbar sein kann. Ich lebe insgesamt, wie man so sagt, in geregelten Verhältnissen und muss mir keine allzu großen Sorgen machen. Habe einen guten, aber mitunter zeitintensiven Beruf der mich absichert und einen Nebenjob, durch den ich mein Hobby zu meinen zweiten Beruf machen konnte.

Viele sagen, dass monogame Beziehungen und monogamer Sex etwas mit besitzen zu tun haben. Das sehe ich nicht unbedingt so. Ich denke es gibt „Nehmer“ und „Geber“. Bei den Nehmern würde ich beipflichten, ich selbst sehe mich aber als Geber. Ich gebe meine Gefühle, Liebe und Sex gerne weiter und ich empfange Gefühle, Liebe und Sex wie ein Geschenk, dass wir dann gemeinsam auspacken und Spaß damit haben. Mich macht es glücklich ihr Lächeln zu sehen. Oft sind es Kleinigkeiten, wie die Worte „Die Borg“ in meinem Profil hier. Nur sie versteht den Witz der sich darin versteckt und nur sie kann so herzhaft darüber lachen. Es macht mich glücklich, wenn ich etwas machen kann, das sie glücklich macht. Ich weiß, es macht sie glücklich „den anderen“ zu treffen und mit ihm Sex zu haben. Das ist einer der Gründe, warum ich es aushalte, auch wenn es schwer fällt und schmerzt.

Zu ihr. Sie ist 37 Jahre und verheiratet. Allerdings besteht die Ehe nur noch auf dem Papier. Sie wohnen auch nicht mehr zusammen. Wir wissen beide, dass dieses Thema durch ist. Außerdem bin ich nicht der Grund für das Ende der Ehe und die Trennung. Sie hat zwei wundervolle Kinder, die mich voll akzeptieren und die ich ebenfalls sehr liebe. Ich sage immer: Meine drei Engel. Dazu kommt „Er“, den sie seit rund 1,5 Jahren kennt und liebt und mit dem sie Sex hat. Sie ist, endlich wieder, eine sehr eigenständige Frau, mit einer zumeist klaren Meinung, direkt und hat immer einen Plan. Sie selbst hat ebenfalls einen zeitintensiven Beruf, den sie mir großer Leidenschaft ausübt. Was ich hervorragend finde und wofür ich sie bewundere. Ich wollte nie eine Prinzessin in Stöckelschuhen die meinen Parkettboden kaputt klappert und liebe sie für ihre Eigenständigkeit.

Ein Papier-Ehemann der nach dem Motto „Hauptsache dagegen“ lebt, zwei Kinder, die natürlich auch irgendwo mit der veränderten Situation kämpfen und sicher ihre Mutter brauchen, machen es nicht leichter, dazu noch jeder in seiner Arbeit gut eingespannt. Und dann noch „er“.

Zu „ihm“. Ich kenne „ihn“ nicht, kenne auch kein Bild. Er ist 49 Jahre, seit über 25 Jahren verheiratet und hat keine Kinder. Seine Frau weiß von nichts, was es für mich nur noch verwirrender macht. Denn in meinem beschränkten Poly-Wissen, wird die Offenheit gegenüber allen(!!) Beteiligten immer groß geschrieben. Begründet wird die Heimlichtuerei damit, dass seine Frau das nicht verstehen und akzeptieren würde und sie ihn mit großer Wahrscheinlichkeit verlassen würde. Aus meiner Sicht betrügt er schlichtweg seine Frau. Er wohnt in einer anderen Stadt als wir und die treffen sind vom Babysitter, über die Ausrede bei der Frau bis zum Hotel in einer dritten Stadt durchgeplant. Was vor dem Hintergrund aber auch kaum anders möglich ist, denn sie will ihn gar nicht bei sich zu Hause haben.
Kennen gelernt haben sie sich auf einem Chat-Portal. Angefangen hat ihre Beziehung als Hausfreundschaft die begann, als die Ehe noch lief. Im Laufe der Monate ist daraus Liebe geworden. Allerdings keine Liebe in der man Zukunftspläne schmiedet. Kein gemeinsames kuscheln auf dem Sofa und einen Film unter der Decke sehen. Sie will mit ihm kein Haus bauen und ein gemeinsames Leben haben und überlegt sich keine Kindernamen mit ihm, aber sie will ihn als Teil ihres Lebens haben. Aber es ist eben auch keine Liebe wie zu einem Bruder oder einer Schwester. Es ist irgendwie wie „Freundschaft mit Sonderleistungen“. Da ich so etwas nicht kenne, fällt es mir auch schwer es zu beschreiben. Sie schreiben sich WhatsApp-Nachrichten, treffen sich zum Kaffee, zum Essen und zum Sex. Anfangs Monatlich, dann wöchentlich, seit wir zusammen sind 14-tägig.

Zu uns. Wie ich in meiner Forums-Vorstellung schon geschrieben habe, kennen wir uns seit 21 Jahren. Sie war damals 16, ich 23. Sie war sehr reif und wir haben uns sofort verstanden, wir hatten einfach einen Draht. Im Nachhinein betrachtet, war es wohl die viel zitierte Liebe auf den ersten Blick. Allerdings habe wir das beide nicht bemerkt. Etwas später sind wir das erste Mal zusammen gekommen, was aber aus verschiedenen Gründen nicht lange funktioniert hat. Insgesamt waren wir in zu unterschiedlichen Lebensphasen. Wenn man jung ist, sind sieben Jahre Unterschied eine Menge. Wie es im Leben so ist, haben wir uns aus den Augen verloren und uns ein paar Jahre später durch einen Zufall wieder gefunden. Versuch zwei startete noch am selben Tag. Es war schön, doch die falsche Zeit. Ich war viel beruflich unterwegs, sie war mit Beruf und Weiterbildung beschäftigt. Wir haben beide erkannt, dass es nicht das ist, was wir wollen. Sie erkannte das früher als ich, was mich damals sehr verletzt hat.

Wieder verloren wir uns aus den Augen. Irgendwann heiratete sie und bekam zwei Kinder. Ich selbst schlidderte von einer Enttäuschung in die Nächste und habe irgendwann für mich festgestellt, dass war´s und habe sozusagen aufgegeben zu suchen. Habe aufgehört auszugehen, habe aufgehört zu flirten, hatte nur noch von Zeit zu Zeit bedeutungslose …. Ja was? …. Affäre, Liebeleien. Ich war das Paradebeispiel des Singles und in meinem Trott.

Das verrückte dabei, in all diesen 15 Jahren habe ich immer wieder an sie gedacht. Noch jahrelang habe ich grünen Opel Corsas nachgesehen „war sie das?“, immer wenn ich an ihrer alten Wohnung vorbei bin, habe ich nach oben gesehen und gedacht: „was sie wohl macht, wo sie wohl ist, hoffentlich geht es ihr gut.“ Ich habe mal ihre aktuelle Telefonnummer gesucht und gefunden, habe mich aber nie getraut anzurufen. Sie war verheiratet, ich hoffte glücklich und wollte das nicht „stören“. Einmal war sie wegen ihres Berufes in unserer Tageszeitung und ich war mächtig stolz und wusste gar nicht so recht warum. Ich habe auch immer mal wieder für sie gebetet und Gott darum gebeten, dass es ihr gut geht und sie glücklich ist. Heute weiß ich, dass hat leider nicht immer geklappt. Was aber kaum zu glaube ist, ihr ging es genauso. Trotz Ehe, trotz Kinder, trotz Beruf war ich immer in ihren Gedanken. Sie hat sogar noch einen Brief und einen Stein den ich ihr geschenkt habe und wenn sie bei mir vorbeigefahren ist, fragte sie sich, ob ich noch da wohne.
Facebook machts möglich. Denn da fanden wir uns wieder. Sie schrieb mich an und als ich nach ein paar Tagen nicht reagiert hatte nochmal. Wir trafen uns und redeten. Ich weiß nicht wie lange, aber es war wundervoll. Ich hatte eine schlaflose Nacht und wir trafen uns wieder. Mal zum Kaffee, mal zum Abendessen, mal zum Frühstücken. Ich versuchte distanziert zu bleiben, versuchte auch zufällige Berührungen zu vermeiden – was sie, wie ich heute weiß, merkte.

Wir spürten beide unsere Verbindung und merkten dass es diesmal tatsächlich klappen kann. Irgendwann konnte ich nicht mehr, musste es wissen und habe sie geküsst. Ich habe sie angesehen und gesagt: „Ich muss mal was ausprobieren.“ Es war eine Explosion, eine Befreiung und ein Yippi Ya Yeah Schweinebacke.

Sie spielte von Anfang an mit offenen Karten und sagte frei heraus dass es „ihn“ gibt, das sie Poly ist und das auch nicht aufgeben wird. Ich weiß genau das dem so ist, darüber mache ich mir keine falschen Hoffnungen und Illusionen.
Eine „Er oder ich“-Diskussion würde nichts bringen, denn ich weiß dass sie so leben will. Wenn „er“ nicht mehr der Zweite ist, dann wird es wahrscheinlich ein anderer. Auch wenn „er“ sie verlassen würde, würde sie nicht mehr monogam leben wollen. Ich glaube nicht dass sie „ihn“ verlassen würde, um mich zu halten. Wenn ich sagen würde dass ich gehe, würde sie sagen dass ich nichts von meinem Zeug vergessen soll.

Ich lebe in dem klaren wissen, dass ich ihre eindeutige Nummer eins bin. Sie tut so unglaublich viel für mich und unsere Beziehung. Sie hat großes Vertrauen in mich und vertraut mir ihre Kinder an, sie lässt mich so nah an sich ran, wie ich wohl noch nie einem Menschen nahe war. Ich weiß dass ihre Ehe zum Schluss kein Zuckerschlecken war, im Gegenteil. Sie lebte unter der Vollkontrolle ihres Mannes. Ich bin so froh dass sie sich ihr Leben zurückgeholt hat und ich verstehe dass sie Angst davor hat, dass ihr dasselbe mit mir wieder passieren kann. Anfangs hatte sie Probleme dass wir gemeinsam kochen. Sie hatte Probleme beim Spazieren gehen meine Hand zu nehmen. Ich denke ich gehe sehr behutsam um und frage auch schon mal nach ob ihr dies und jenes Probleme macht. Ich weiß, wenn sie soweit ist, nimmt sie meine Hand. Das tut sie inzwischen und das ist wunderschön. Wir machen die Schritte gemeinsam, mal kleine, mal große, mal bleiben wir stehen, aber wir machen sie. Sie hat Angst, dass ich ihr ihre Freiheit wieder nehmen möchte.

Meine Welt hat 44 Jahre anders funktioniert – mehr oder weniger. Es gab keine Nummer zwei, oder drei. Meine Beziehungen waren Mono, ob gut oder schlecht – aber sie waren Mono. Ich habe überhaupt kein Problem, wenn sie mit anderen Freunden oder Freundinnen auf einen Kaffee geht oder Unternehmungen macht, ohne mich ins Kino geht oder was weiß ich was. Ich habe auch kein Problem damit, dass sie mit „ihm“ Essen geht. Ja, er ist offenbar eine wichtige Person in ihrem Leben, aber ich habe ein Problem damit, dass sie mit „ihm“ schlafen will. Weil ich selbst diesen Drang nach einer weiteren, anderen Frau überhaupt nicht in mir habe.

„Er“ weiß wie schwer mir das alles fällt und hat ihr schon angeboten ihre Beziehung aufzugeben oder nach unten zu fahren, auf den Sex zu verzichten. Letzteres wäre eine Lösung mit der ich sehr gut und anscheinend auch „er“ leben könnte. Sie muss „ihn“ wegen mir nicht aufgeben. Doch auf den Sex verzichten will oder kann sie nicht. Und das ist es, was mit nicht in den Kopf geht.

Ich weiß auch nicht warum „er“ nicht einfach von sich aus auf den Sex verzichten kann, wenn „er“ es doch anbietet. Ich weiß nicht was sie „ihm“ dann sagt, aber an „seiner“ Stelle könnte ich das nicht, mit einer Frau ins Bett gehen, von der ich weiß dass ihr Partner, ihre Nummer eins, große Probleme damit hat. Sind Polys Menschen ohne Gewissen? Ich hoffe nicht und denke „er“ hat auch Angst sie zu verlieren. Aber das muss er nicht. Ich will, kann und werde ihr nie etwas verbieten. Sei es ein Kaffee, ein Essen oder Sex, denn sie ist frei. Aber wie jeder andere Mensch auch, muss sie mit den Konsequenzen ihres Handelns leben, dass weiß sie und nimmt sie so an.

Sie sagt das sie keine Machtspielchen mag, aber irgendwie ist es schon ein Machtspielchen, wenn sie sagt: Nimm mich so wie ich bin, ohne jede Bedingung, oder nimm mich gar nicht.

Wir haben vereinbart dass die Treffen alle 14 Tage und nicht am Wochenende sind, sie meint, mehr will sie auch gar nicht. Außerdem habe ich um irgendetwas gebeten, dass nur uns vorbehalten ist, etwas das nur wir beide im Bett machen. Ich nenne es einen Anker für mich. Etwas das mir zeigt, dass unsere Beziehung einmalig und etwas Besonderes ist. Dabei habe ich es ihr überlassen, sich etwas auszusuchen. Sie hat sich für das Kondom entschieden. Also mit „ihm“ nur mit und wir ohne.

Was mir hilft, ist, dass wir sehr viel und sehr offen reden. Leider werden meine Gefühle immer wieder als Drama gesehen. Trotz des Redens habe ich Gedanken, die Blockaden auslösen. Ich grüble zB darüber nach, was kann „er“ das ich nicht kann. Sie meint: Nichts. Im Allgemeinen ist er wohl auch nicht der Typ Mann, dem die Damen in Scharen nachrennen. Er ist ein normaler Durchschnittstyp, wie ich. Etwas älter, etwas größer. Vielleicht ist es das, vielleicht bin ich zu durchschnittlich, zu gewöhnlich? Sie meinte ob ich spinne und hält mich gar nicht für gewöhnlich.

Wäre es einfacher für mich, wenn sie sich bei „ihm“ Sex holt den ich nicht kann oder will? Wahrscheinlich Ja. Angenommen sie bräuchte es im Handstand und mit Kerzenwachs, angenommen sie bräuchte Lack und Leder, könnte ich sagen: Geh und hol es dir, Ich freu mich wenn Du wieder da bist. Aber wir finden unseren Sex beide gut und schön. Und vor allem wird er immer besser.

Wäre es einfacher wenn ich von „ihm“ nichts wissen würde? Sicher nicht, denn dann hätte sie ein schlechtes Gewissen, was ich spüren würde, und ich würde betrogen werden.
Habe ich Angst sie zu verlieren? Ja und nein. Nicht konkret an „ihn“, eher die „normale“ und doch surreale Angst, das sie morgen einen Besseren trifft. Das sie morgen genug von mir hat. Wobei Angst auch nicht das richtige Wort dafür ist. Einfach das, dass in jeder Beziehung, an jedem Tag passieren kann.

Ich habe Angst davor, dass sie irgendwann eine dritte Beziehung braucht. Ich habe Angst davor, dass die Liebe, die Gefühle, der Sex und dadurch ich auswechselbar werden. Ich habe Angst davor, das der Wert und die Bedeutung verloren geht. Das unsere einzigartige Liebe nur noch eine von mehreren wird und am Ende nur noch ein Kerbe am Bettpfosten ist. Dass das Geschenk zerbricht. Das wir uns so weit voneinander entfernen, dass wir uns nicht mehr bei den Händen halten können. Ich habe Angst davor, dass sie die Geduld mit mir verliert, weil ich nicht schnell genug mit der Situation zurechtkomme.
Es gibt ein schönes Selfie von uns, das wir eigentlich für meine Mam gemacht haben. Immer wenn es mir nicht gut geht, sehe ich es an und denke: „Das sind die glücklichsten Menschen die ich je gesehen habe.“ Doch gleich darauf folgt der Gedanke: „Wieso braucht sie Sex mit ihm? Wieso braucht sie das? Wieso ist ihr unsere Beziehung nicht genug?“

Ich bin mir sicher dass min. acht von zehn Kerlen schon auf und davon wären, sie sich übrigens auch. Aber wir haben schon so viel erreicht, dass es einfach Irrsinn wäre, jetzt aufzugeben. Ich kämpfe nicht um sie oder um ihre Liebe, derer bin ich mir sicher. Ich kämpfe um das Weltbild meines Lebens – um mein Leben.

Es ist wie in dem Lied von Joris: immer wenn es Zeit wird zu geh´n, verpass ich den Moment und bleibe steh´n. Das Herz sagt bleib, der Kopf schreit geh - Herz über Kopf.

Unsere Gefühle und unsere Liebe zueinander sind einfach so riesengroß, dass ich das einfach auf die Reihe bekommen will, weil sie das glücklich macht, weil es das wert ist.

Ich weiß dass ich sie immer lieben werde, aber ich weiß nicht ob ich so leben kann.

Bitte helft mir!!

Krieger des Lichts
*********onne Frau
154 Beiträge
Ich danke dir für deinen sehr emotionalen Beitrag, der mich zum Weinen gebracht hat.

Leider kann ich dir nicht helfen, aber ich kann dich soooo gut verstehen. Ich habe mich in vielen deinen Zeilen wieder erkannt, obwohl unsere Ausgangssituation nicht ganz vergleichbar ist. Aber die Gefühle sind es schon...

Bei uns ist es im Endeffekt so, dass ich es trotz aller Vereinbarungen nicht geschafft hab, damit umzugehen. Aber bei uns ist es nicht die Polyveranlagung, die mein Freund aufgeben musste, deswegen bietet sich die Lösung für euch leider nicht an.

Ich hoffe wirklich für dich, dass du es schaffst, den Schmerz weniger werden zu lassen.
********_fun Frau
287 Beiträge
Ich kann Dich verstehen, ich fühle das Gleiche! Es ist hart...es geht schon 4 Jahre so...manchmal bin ich depressiv, manchmal trinke ich ich zu viel, sicherlich weine ich mehr als ich lache ...ich kann die Anspannung kaum ertragen. Ich hatte Dramen und Trennungsversuche...ich habe keine Antwort, Hoffnung oder Lösung für Dich und auch keine für mich. Und ja, es gibt immer eine "nächste" Andere. Regelmäßig denke ich "tot sein wäre besser"...und wenn mir irgendjemand sagen könnte, was mich an dieser Scheiße festhalten lässt, wäre ich sehr dankbar. Ich glaube man ist immer genau da, wo man sein will...ein Teil von mir glaubt das wohl zu brauchen und ich warte nun einfach ab bis das vorbei ist *zwinker*
Ich denke inzwischen es ist genau das: ein "Machtkampf"...die "Anderen" und das ganze Konstrukt Polyamorie ist bloß dafür da sich Hintertüren aufzuhalten, die Bindung nicht zu tief werden zu lassen, das Gefühl von Autonomie und sich nicht einschränken lassen, Freiheit...gegen den bindungwilligeren Partner zu verteidigen. Und genau deshalb schmerzt es auch so...weil es eine Absage ist an Deinen/Meinen tiefen Wunsch nach Bindung, Geborgenheit und Ankommen, nach Einzigartigkeit, Wert! Und alle die hübschen philosophischen Worte sind nichts als Verschleiherung dieser Fakten.
Wenn Du jetzt findest, das ich bitter und zynisch klinge...überleg Dir noch mal genau, was so ein Stachel auf Dauer aus Dir machen wird!
Liebe, Glück und Lachen... :-)
Werte Damen *sonne* und Herren *sonne*

Ich liebe Mich und finde die Liebe zu mir in meinem Herzen *herz* und brauche keine Süchte (Suche) , um mein Glück in anderen Menschen zu finden... *wolke7*

Ich liebe Dich und schenke Dir das größte Glück, wenn Du in Deinem Herzen glücklich bist *herz*
Ich sehe in Deinen Augen, dass Du glücklich bist, egal, ob Du mit der Freundin und oder dem Freund im Kino bist oder mit ihr ihm die schönsten erotischen Gefühle erlebst... *blumenwiese*

Und ich liebe die Menschen und schenke jedem in Liebe das aufmunternde Lächeln, dass sie alle Ihre Ideen und Visionen für sich verwirklichen können... *schmetterling*

Und plumps, so ein Zufall, der Weltfrieden steht genau vor uns und kann in jedem AugenBlick des Lebens für jeden beginnen...
*regenbogen*

*herz* lichen Dank und liebe Grüße

GoldMarie *g* *sonne* *herz*
@Goldmarie
So geht das! Ich hätte es vielleicht nicht ganz so bunt ausgeschmückt, aber ähnlich formuliert. *g*
*****al4 Mann
798 Beiträge
Das ist eine wunderschöne Geschichte.
Ich verstehe aber einige Aussagen von Dir nicht. Den Mann gab es schon vor Eurer Begegnung, nach der Ihr Euch eng aufeinander eingelassen habt. Die Gefühle zu diesem Mann haben also überhaupt nicht verhindert, das sie Dich liebt und diese Liebe, wie Du schreibst, auch intensiv mit Dir lebt. Warum und woran zweifelst Du? Wie sollst Du denn da beliebig werden? Was genau brauchst Du, um ihre Liebe als verbindlich zu fühlen?
Ich finde es wunderschön, wenn sie sich Dir mit ihrer Liebe schenkt - mit ihrer Liebe. Wie hast Du geschrieben: nimm mich so wie ich bin, ohne Bedingung. Ja, was genau stört Dich denn jetzt daran? Sie schenkt Dir, so wie Du schreibst, so viel Liebe, Vertrauen, Miteinander. Und Du geniesst es. Und möchtest das aber doch ganz anders, nämlich exclusiv. Dir tut es weh, wenn für Dich die Intimität dadurch gestört, verletzt wird, wenn sie körperlich intim mit anderen ist. Du fühlst Dich verletzt, Du fühlst Dich angegriffen. Und sie soll bitte darauf eingehen und sich so verhalten, das Du nicht verletzt wirst.
Ich empfinde das als ein Machtspiel. Du möchtest ihre Liebe genau so und nicht anders, und ehrlich gesagt ist es nicht ihre Sache, ihre Liebe zu Dir so anzupassen, das sie Dir exakt passt. Es ist Deine Aufgabe für Dich zu entscheiden, ob Du ihre Liebe, die sie Dir gibt, so annehmen möchtest - ob Du sie selbst so annehmen möchtest.
Und es geht, das ist aus Deiner Erzählung deutlich geworden, um die grundsätzliche Haltung. Sie geht in den einzelnen Handlungen sehr wohl auf Dich ein, Ihr sprecht ab, sie macht Kompromisse, ihr macht Absprachen, ihr haltet bestimmte Dinge für Euch selbst verwahrt.
Boh. Ich finde, Du kannst total glücklich sein. Sie ist da, sie ist total verbindlich, sie zeigt Dir, wie wichtig Du ihr bist, sie schützt Euren intimen Raum. Und sie lebt sich. Da musst Du ihr nichts gönnen, wenn sie etwas anderes lebt und sich gut fühlt- da kannst Du Dich freuen, das sie mit Ihrer Lebendigkeit da ist, für Dich da ist. Völlig ohne Zugriff. Einfach nur da.
Wieso musst Du verstehen, was der andere hat und du nicht? Warum? Wieso musst Du da Zugriff auf ihre Gefühle haben, sogar so weit, das Du Dich besser fühlen würdest, wenn Du wüsstest, das der andere Mann irgendwelche Praktiken gibt, die Du nicht gibst. Du erwartest da ja komplette Kontrolle, Du musst Zugriff haben, - Du musst Macht haben. Wieso? Wieso kann sie denn nicht Dinge tun, die Du einfach nicht verstehst und die Du einfach nicht teilen kannst?
Wird Eure Liebe wirklich grösser, wenn sie sich auf Dein Lebens- und Liebesmodell einstellt? Fühlst Du Dich wirklich mehr geliebt, wenn sie darauf verzichtet, andere zu lieben, zu fühlen, sich selbst in anderen Kontexten zu fühlen? Was genau bedienst Du in Dir, wenn Du das von ihr erwartest? Ist das wirklich der Wunsch nach Liebe, oder vielleicht doch etwas ganz anderes?
Da bist Du gefragt, nicht sie. Und natürlich musst Du Dich nicht damit auseinandersetzen, Du bist auch völlig frei zu entscheiden, dad Du das eben nicht willst und Deine Vorstellung von Liebe absolut ist. Was Du aber nicht machen kannst, ist Ihre Liebe zu konditionieren. Nimm sie so, wie sie Dir geschenkt wird, oder lass es.
Mir tut es echt weh, wenn Du von dieser wunderschönen Liebesgeschichte schreibst und gleichzeitig so viele Zweifel hast. Nur bitte, die Zweifel sind in Dir. Und die kann Dir Deine Geliebte nicht dadurch nehmen, das sie verhindert, das Du sie nicht mehr fühlst.
Was hat sie was ich nicht habe, ein Buchtitel, den ich hier schon öfter genannt habe. Grosse Empfehlung, das Buch ( mindestens) einmal zu lesen.

Wenn Dir meine Sätze zu lehrerhaft rüberkommen, sry. Ich möchte nicht darüber werten, was genau Du warum machst, aber aus eigener Erfahrung trennen zwischen dem, was mich antriggert und dem, was der andere tut. Im Partner auch ein Gegenüber zu sehen, das einen motiviert zu sich selbst zu schauen und den Partner nicht einfach als Ergänzung, nennt Schnarch Differenzierung.

Boh, freu Dich über Deine grosse Liebe!
*********onne Frau
154 Beiträge
Genau das alles, was Lateral geschrieben hat, habe ich versucht zu verinnerlichen. Rational bin ich völlig bei ihm, schließlich bin ich schon länger hier in der Gruppe, viel länger als ich meinen Freund kenne.
Nur ist es eben der Kopf und der Titel des Themas ist nunmal Herz gegen Kopf.

Mein Herz war trotz aller Vernunft dagegen...

Und es hat mir noch mehr weh getan, wenn ich diese schöne Ausführungen gelesen oder von meinem Freund gehört habe, denen zugestimmt habe, nach jedem seiner Treffen aber trotzdem am Boden zerstört war. Und mich fragte, wieso schaffen es die anderen und ich nicht.

Und immer, wenn solche Fragen von Außenstehenden kamen, wieso ich bitte schön das nicht gönnen kann, fühlte ich mich unverstanden, denn genau wie du habe ich meine Gefühle doch benannt, aber es war allen zu wenig an Gründen.

Ich musste mich nach jedem Mal, auch bei uns alle 14 Tage, auch bei uns viel mit Absprachen, damit es mir besser geht, rechtfertigen, warum es mir immer noch schlecht geht, obwohl er doch so großzügig auf mich eingeht. Sogar das Recht auf Leiden wird abgesprochen *snief*

Ich weiß nicht, wie lange du schon versuchst, dich mit Ursachen deiner Gefühle auseinander zu setzen. Ich für mich bin nach einer Zeit an einen Punkt gekommen, wo es nicht weiter ging.

Und ja, das primäre Bedürfnis, was bei unseren Partnern dahinter steht, ist gleich: Sie haben beide Angst, wieder Freiheit zu verlieren und ihr Selbstschutz ist so stark, dass sie es auch für uns nicht aufgeben können, ohne es uns emotional vorzuwerfen, was die Beziehung belasten würde.

Ich weiß nicht, ob es für dich klar ist - wenn sie Sex mit ihm für dich aufgibt, wird sie das Gefühl haben, ein Stück von selbst aufgegeben zu haben. Unabhängig von seiner Person. So wie du sie beschrieben hast, geht es ihr auch viel um Prinzip der Freiheit.

Wir haben es so gelöst, in Theorie bisher, dass es keine Bindung jetzt an eine und dieselbe Person mehr geben soll, weil mich das am meisten verletzt. Und über die anderen Abenteuer will ich einfach nichts wissen, für mich geht er an diesen Abenden mit Freunden aus.
Da ich nicht weiß, ob sich überhaupt was findet, kann ich mir einreden, dass da nichts ist. Und da es bei uns sowieso auf ca. 1 Jahr begrenzt ist, ist es sogar realistisch.

Nicht sehr reif, ich weiß, aber ich kann mit Gewissheit einfach nicht umgehen.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
meine Erfahrungen dazu
Danke an http://www.joyclub.de/my/3810498.kriegerd_lichts.html für diesen ausführlichen intimen Einblick.
Danke an Lateral4 für dein Schreiben, auf das ich aufbauen kann

Ich kann hier mit meinen Erfahrungen/Wissen auch völlig daneben liegen. Nehme sich einfach jeder was ihm beliebt oder was in Resonanz mit ihm geht.

Bitte helft mir!!
Helfen kannst - nach meiner Weltsicht - in diesem Falle nur du dir; hier können wir dir vielleicht Fingerzeige für mögliche Pfade geben.
Du hast ja schon gut angefangen, hier deine Situation und deine Gefühle zu "sortieren". Wenn du nun verstehen kannst, das wahrscheinlicherweise ein guter Teil davon Emotionen** sind (du also dich mit deinen "Reaktionen" in der Vergangenheit befindest), könntest du anfangen dies zu verändern und für dich in einen anderen glücklicheren Zustand zu "transformieren".
Du darfst dich dabei entscheiden, welchen Pfad du gehen willst. Ist dir deine jetzige "Weltsicht" so wichtig, das du sie auch trotz dieser großen Liebe nicht verändern willst? Magst du gerne aus diesen inneren Engen heraus, auch wenn dieser Weg sehr viel in dir (und im Äußeren) verändern könnte? Kannst du erkennen erkennen/ahnen, das es sich hierbei um ein potentielles Geschenk handelt, an dem du sehr weit wachsen könntest? Könnte Sie dabei ein guter Wegbegleiter sein?

** Merkmal: immer wenn ich mich aufgrund eines "Kontaktes" im inneren Verletztheits-Zustand befinde, ohne das mich der Andere "äußerlich" (Messer, Schlag, ...) verletzt hat; ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es sich um eine "Verletzung / Nicht-Erfüllung eines Bedürfnisses" aus der Vergangenheit (Kindheit) handelt. Inklusive innerliche starker Hormonausschüttungen, die entsprechende Körperreaktionen auslösen und uns von dieser "gefährlichen Stelle" (potenziell wieder den "tödlichen" Schmerz spüren zu müssen, nicht absolut geliebt zu werden) versuchen wegzubringen. Eine innere (eher unbewußte) "Enge" die sich hier uns mal wieder zeigt, damit wir hier potentiell was verändern können; freier werden.


Ich glaube, dies ist ein menschlicher Irrtum dem viele unterliegen; bis vor einigen Jahren auch noch ich.
Mein Herz war trotz aller Vernunft dagegen
Das ist sehr wahrscheinlich nicht das Herz, nur ordnen wir diese Gefühl dort hin. Es ist viel eher die kindliche Sehnsucht/Bedürfnis nach der absoluten Liebe durch die Mama/Eltern, die dann auch Konkurrenz/Eifersucht auf Geschwister, das andere Elternteil und andere Menschen die uns die Mama zeitweise wegnehmen und "Kampf um das Alleinige" bzw. "besitzen wollen" auslöst.
Der Herz ist "pure Liebe" und wenn wir dies auf Andere anwenden, heist dies dann "nur das Beste für den Anderen". Das erfreut sich riesig, wenn es dem Gegenüber gut geht.
Nun haben quasi aber 99% der europäischen Menschheit keine Babyzeit gehabt, wo dieses Bedürfnis ihnen warhhaftig erfüllt wurde (kann eine einzelne Mama auch gar nicht und leider haben wir ja kein Clansystem mehr, wo gleichzeitig alle Frauen der Sippe das Kind als ihres ansehen, alle es nähren, ...). Und leider führt dies dann dazu das wir keine offene, polygame, ... Beziehungen wirklich führen können - solange dieses Urbedürfnis nicht erfüllt ist. Führt dann in den meisten "Partnerschaften" zu (unerfüllten) Mama- & Papaprojektionen auf den Anderen.
Das Tolle dabei: Es ist nie zu spät eine erfüllende nährende Babyzeit zu haben. Wir können in Beziehungen oder Begleitungen hier das "Loch" auffüllen und uns gönnen, was hier fehlt. Wenn das Bewußtsein, Absprache und die Bereitschaft hierzu auf beiden Seiten da ist. Und wenn dies in der passenden Offenheit und Tiefe passiert, braucht dies auch nicht jahrelanges "Nähren"; dies kann viel schneller sich erfüllen und auch "gegenseitig" (Bedürfnis Mama/Papa zu sein, selber genährt zu werden) sein.
Es gibt dazu sogar schon entsprechende Gruppen/Mehrtages-Angebote; wenn der eigene derzeitige Partner dazu nicht passend ist.
*********onne Frau
154 Beiträge
@*********uelle
Soweit war ich bei mir auch, und ja, ich weiß, dass es von meiner (unglücklichen) Kindheit kommt. Ich habe auch daran gearbeitet. Das Problem dabei war, es geht einfach nicht schnell genug und alle 14 Tage erneute Verletzung - unter diesen Umständen kann man sich sehr schwer weiterentwickeln, wenn die meiste Energie darauf geht, irgendwie mit diesem massiven Schmerz fertig zu werden.
Vielleicht wäre es gegangen, wenn unsere Beziehung nicht nur erst 6 Monate damals bestanden hätte und ich vor allem DAVOR lange Zeit gehabt hätte, das alles zu heilen und zu "nähren". Das Problem ist natürlich, dass man es ohne großen Leidensdruck nicht tut, und wenn der Leidensdruck da ist, ist man nur damit beschäftigt, damit irgendwie fertig zu werden, emotional...

Und da es bei uns sowieso nur temporär ist, hätte es nichts gebracht, noch ein Jahr zu warten.

Bei dir, KriegerD_Lichts, könnte es vielleicht was bringen, wenn ihr euch dafür einige Monate Zeit nehmt, OHNE Verletzungen dabei, damit du dich mit deinen Bedürfnissen nach absoluter Liebe auseinandersetzen kannst.
********gika Frau
731 Beiträge
Ich denke inzwischen es ist genau das: ein "Machtkampf"...die "Anderen" und das ganze Konstrukt Polyamorie ist bloß dafür da sich Hintertüren aufzuhalten, die Bindung nicht zu tief werden zu lassen, das Gefühl von Autonomie und sich nicht einschränken lassen, Freiheit...gegen den bindungwilligeren Partner zu verteidigen. Und genau deshalb schmerzt es auch so...weil es eine Absage ist an Deinen/Meinen tiefen Wunsch nach Bindung, Geborgenheit und Ankommen, nach Einzigartigkeit, Wert! Und alle die hübschen philosophischen Worte sind nichts als Verschleiherung dieser Fakten.

Oft passiert es aber aus einer bereits bestehenden, tiefen Bindung heraus, dass man auf einmal dem oder der anderen begegnet (wie ja auch in der Geschichte des TE zu lesen, da der andere schließlich bereits vor ihm in ihrem Leben war). Und es entwickelt sich eine zweite, tiefe Bindung. Normalerweise hat es für mich nichts mit bewusster Suche nach einer zweiten Beziehung zu tun. Es ist lediglich die Freiheit auch jemanden anderen lieben zu können, wenn einen dieses Gefühl überkommen sollte.

Als ich zum ersten Mal gemerkt habe (schon bereits bei meinem aller ersten Freund) dass ich mich dennoch in jemand anderen verliebte, war ich noch recht verunsichert. Damals hab ich dem Gefühl nicht nachgegeben und mich gefragt, warum ich so empfinde? Warum ein kurzes streicheln über die Hand mich derart in Aufruhr versetzte? Gerade weil überall die Monogamie propagiert wird. Selbige war schließlich auch in meinem Kopf fest verankert. Das macht man halt so, alles andere ist fremdgehen. Oder bindungsunfähig.
Selbst wenn ich meine Partner noch so sehr liebte, es kam stets der Moment, in dem ein anderer ebenfalls ein tiefes Gefühl von Verliebtheit, Nähe und Vertrautheit in mir auslöste.
Irgendwann kam der Moment, dass ich dieser Emotion nachgab. Und etwas erstaunliches passierte. Es trieb mich nicht, wie vielleicht befürchtet, weiter weg von meinem Partner. Im Gegenteil, um so intensiver und näher ich den anderen spürte, umso intensiver und näher spürte ich auch meinen Partner wieder.
Das vorige irgendwie eingesperrt sein fühlen, eingesperrt fühlen in meiner Freiheit zu lieben und dies auch auszuleben, hatte mich jahrelang schleichend vom Partner entfernt (dies und ein paar andere Dinge). Aber nun kamen wir uns erneut näher, weil ich spürte wie ich meine Flügel entfalten konnte. Wie ich mich in dem Gefühl zu beiden erheben und wieder fliegen konnte.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich es meinem Partner erst viel, viel später eingestanden habe. Das mit den Gefühlen. Das ich den anderen traf, wusste er. Ich war halt bis dato immer noch der viel zu lange eingesperrte Vogel, der erst einmal wieder lernen musste, seine Flügel zu benutzen.

Direkt an den TE: Sie war von Anfang an ehrlich und offen zu dir, du weißt wann die beiden sich treffen und was sie tun. Und du weißt, dass sie dich liebt.
Natürlich kannst du dir noch jahrelang zermürbende Fragen stellen, warum ihr deine Anwesenheit nicht genug ist. Die Antwort wird wohl immer bleiben: Weil es sich für sie richtig anfühlt und weil sie euch beide liebt.
Ob dieses Bedürfnis, dieser Weg nun aus den Erfahrungen ihrer Ehe entstanden ist oder immer schon in ihr steckte, wird im Zweifel lediglich sie selbst beantworten können, wenn überhaupt.
Die eigentliche Frage (und die kannst nur du für dich beantworten) ist: Kannst du damit leben?
Es ist nämlich keine Frage, wie viel müsste der andere ändern, damit es mir besser ginge oder wenn sie dies und jenes lassen würde, dann könnte ich damit umgehen.
Weil weder du noch irgendjemanden sonst seinen Partner wirklich ändern kann. Entweder liebe, was du hast oder versuche deine Einstellung zum Problem zu ändern oder löse dich aus der Verbindung, wenn du glaubst, dass dir beides nicht möglich ist. Ganz nach dem Motto: love it, leave it or change it. Weil ansonsten zerfleischt du dich nur selbst.

Ich weiß nicht, ob es dir helfen würde, den anderen zu kennen. Manchmal hilft es, von seinem Gegenüber ein besseres Bild zu haben. Nicht mehr der merkwürdige, unbekannte Zweite im Bunde, sondern ein konkretes Gesicht. Kann selbstverständlich auch das Gegenteil bewirken, dass du dich danach erst recht fragst, warum es denn gerade der sein muss. Oder es schürt zusätzlich die Eifersucht, weil er in irgendwas scheinbar besser, attraktiver oder was auch immer zu sein scheint.
Wäre aber eventuell einen Versuch wert, weil du dich ohnehin schon ständig mit Fragen quälst.
Ich finde, Lateral4 hat schon sehr schön und umfassend beschrieben, was ich allenfalls dazu zu sagen hätte.

Nur eins noch, KriegerDLichts -
Richte doch deinen Blick einmal darauf, was der Sex in diesem Zusammenhang für einen Stellenwert für dich bekommen hat (v.a. der Sex mit dem anderen) und ob das nicht obsolet ist.
Wenn sie innerhalb ihres Lebensraumes andere Menschen trifft und gern hat, gar liebt, dann scheint das für dich ja ok zu sein. Wenn es dann um Sex geht, fängt es an dich zu kneifen.
Sex ist aber nicht per se die Handlung zwischen Liebenden mit dem größten Grad an Intimität. Intimität beruht auf zwischenmenschlicher Nähe und Aufeinanderbezogensein. Wenn du nun sagst: aber das ist bei uns so - dann muss das ja nicht zwangsläufig bei deiner Freundin und ihrem anderen Lover so sein. Schließlich sind wir alle einzigartig *zwinker*

Vielleicht hilft es dir, dir vor Augen zu führen, dass man ja auch nicht jedesmal ins gleiche Restaurant gehen will, wenn man gut essen möchte... und das mit dem Sex nicht so dramatisch aufzuhängen....
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Das Problem dabei war, es geht einfach nicht schnell genug und alle 14 Tage erneute Verletzung - unter diesen Umständen kann man sich sehr schwer weiterentwickeln, wenn die meiste Energie darauf geht, irgendwie mit diesem massiven Schmerz fertig zu werden.

Jahrelang angelegte Muster/Lebensweisen in einem Tag aufzulösen, braucht wahrscheinlich nicht nur viel (positive) Erfahrung damit, sondern auch schon die "Erleuchtung". Aber wer weiß was hier der "Kosmos" hier an Geschenken für uns hat.

Es gibt hier nicht alle vierzehn Tage eine erneute Verletzung (es gibt auch keine weitere Kerbe drauf oder so; nur vielleicht weniger Vermeidungsschicht drumherum, da jedesmal etwas davon abpröselt); nur fühlt mensch wieder die "Alte" und dies fühlt sich schrecklich an.
Denn sie ist ein Schutzmechanismus, um zu überleben. Würden wir als Kind dieses Gefühl (nicht total geliebt zu werden, ohne "Bedingungen") voll zulassen, würden wir real sterben (die entsprechenden bekannt geworden schrecklichen Versuche in Russland haben dies leider auch "bewiesen").
Was wir hier nun (ja am besten mit äußerlichen Begleitung) wieder "verinnerlichen" müssen ist a) dieses Wissen und b) das wir nun erwachsen sind, also damit anders umgehen können und nicht sterben müssen deshalb.
Gleichzeitig aber eben auch die "kosmische Gelegenheit" hier eine Lebens-Enge aufzulösen (die sonst natürlicher Weise ebenso zum Tode führt). Also die Chance auf Weiterentwicklung und Wachstum.

Dies ist (noch) sicherlich für die meisten Menschen kein leichter, sondern eher ein ungewohnten unbekannter Pfad. Neben den inneren Mustern/Widerständen findet sich oft auch im äußeren nur begrenzt Unterstützung. Für solche Pfade, werden wir "gesellschaftlich" eher anders geprägt oder erfahren gar, das die uns jenseits der Norm oder gar für "verrückt" halten. Aber jeder der diesen Pfad (auch wenn nur ein Stück) geht, unterstützt damit, das dies in die Welt kommen kann und wir uns besser weiter entwickeln; erwachsener werden.
Ich habe etliche "Anläufe" und Unterstützung durch andere Menschen gebraucht, um das erste Mal wirklich in der Tiefe solch eine "Verletztheit" aufzulösen. Bei mir war die Kraft dazu, diesen "erahnten" Weg zu gehen eher der starke Freiheits-, Gerichtigkeits- & Gestaltungswille, als das Leiden. Und das ich über einen "Lehrer", dann nicht nur helfendes Wissen, sondern auch passende Gruppe/Menschen fand, die dies ebenfalls zu ihrer Lebenspriorität machen.
In der Zwischenzeit löse ich solche "Themen" sehr gerne rein in mir innerlich, ohne äußeren "Veränderungsdruck" (manchmal reicht auch schon ein Schreiben - auf das ich in Reaktion bin - hier aus, um mich auf ein Thema von mir aufmerksam zu machen) auf. Bzw. da, wo es das braucht lieber und erfolgreicher mit Menschen als Gegenüber, mit denen ich nicht in einer tiefen täglichen L(i)ebensbeziehung bin. Es ist so tatsächlich viel leichter und mit weniger aus dem Alltag belastet; die meisten Innenreisen dann viel leichter.

Und es macht für mich absolut Sinn eine alte "Verletztheit" immer wieder zu spüren, wenn ich den Raum, Zeit, Energie, Priorität dies anzuschauen & hineinzufühlen in die Tiefe ich derzeit (aus welchen Gründen auch immer) nicht habe. Vielleicht bei Anderen dann aber der erhöhte ständige Leidensdruck doch? (dummerweise haben wir ja aber meist "gelernt", das um dies zu verändern, der Andere sein "falsches" Verhalten ändern muss)
Aber auch keinen Sinn, hier den Anderen zu bitten, hier was für ihn existenzielles bleiben zu lassen dafür.
@*********uelle
Das mit dem Sterben von Kindern wegen Liebesentzug ist ein Versuch, der schon vor sehr langer Zeit gemacht wurde, die Russen haben ihn meines Wissens nur neuzeitlich überprüft. Im Mittelalter hat Friedrich II. von Staufen (deutscher Kaiser und übrigens Autor eines noch heute relevanten Buches über die Falknerei) einen solchen Versuch unternehmen lassen - die Kinder wurden durch Milchammen versorgt und sauber gehalten - und starben alle innerhalb des ersten Lebensjahres.
Menschlicher Kontakt und liebevolle Zuwendung sind wichtigste Nahrung für uns.

@TE
paradiesquelle hat schon auf den Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen (also quasi gefrorene, ehedem nicht artikulierte Gefühle und damit verbundene Verhaltensmuster) hingewiesen. Ich möchte da ergänzen, dass das Buch "Zeit für Gefühle" von Diana Richardson das sehr gut ausführt und auch, wie man als Paar damit umgehen kann/sollte.
*********onne Frau
154 Beiträge
@*********uelle
Wie schon gesagt, für die Weiterentwicklung benötigt man Energie, die nicht genügend da ist, wenn man sich darauf konzentriert, den Schmerz der kontinuierlichen Treffen irgendwie erträglich zu machen.
Es hat bei mir schon Tage vorher angefangen, dass ich extrem angespannt war, und erst Tage danach aufgehört...
Sex ist aber nicht per se die Handlung zwischen Liebenden mit dem größten Grad an Intimität. Intimität beruht auf zwischenmenschlicher Nähe und Aufeinanderbezogensein.

da hack ich mal an.

Denn ich denke daß viele das nicht so sehen wie oben beschrieben.

Genau dieses kann ich selber nicht wirklich sortieren.

Mir selber ist die Nähe und das Zwischenmenschliche auch wichtiger, dennoch bemerke ich oft, daß gerade das Thema der sexuellen Intimität entweder als "total normal" hingenommen wird, solang keine Liebe dabei im Spiel ist. Swinger propagndieren ja oftmals so.

Oder eben als den "Liebeskiller" angesehen wird, wenn gelebt mit einer weitern geliebten Person. Die eben nicht der "Beziehugnspartner" ist.

Warum ist das so?

Denn genau zweiteres sehe ich als Angelpunkt für die Problematik von Krieger des Lichts.
********_fun Frau
287 Beiträge
Das scheint einer der wichtigesten Hinweise überhaupt: diese Arbeit braucht Energie und Unterstützung.
Das sind aber Dinge, die in der angespannten Situation aber nicht vorhanden sind. Der Partner, ist durch sein Wollen und Drängen, genau das Gegenteil einer Unterstützung...der Druck erzeugt Gegendruck. Ich vermag in manchen Momenten keine wohlwollende Unterstützung zu sehen und anzunehmen, denn mein Gehirn flüstert: "er will das nur, damit es für ihn schick läuft und nicht weil es gut für mich wäre" er ist doch nicht selbstlos und schon entsteht Widerstand, Widerspruch....und der Gedanke dazu lautet: wenn Gefühle nur Schaum sind, wenn ich meine Perspektive einfach ändern kann, wenn Sicherheit Illusion ist...dann gilt das ebenso für alles andere, seine Gefühle und Bedürfnisse sind auch nur Schaum, sein Verlangen nach fremder Haut ist auch bloß Hirnwichserei...er könnte die Perspektive ändern und erkennen, dass ich jeden Tag eine neue fremde Person bin, er könnte seine Energieauf die Neuentdeckung, seine Aufmerksamkeit auf mich richten...und das Wunder in mir jeden Tag neu finden...Wenn er bis zum Ende denken würde, würde er merken: warme Haut unter den Fingern...ist immer nur das (real) nur warme Haut unter Fingern...erst seine Bewertung und Erwartung (sie ist anders, das hier ist neu und aufregend) macht den Unterschied...er könnte seine Perspektive einfach ändern...doch er tut dies nicht, er erwartet es nur von mir. Und wenn ich einfach nur noch Schmerz spüre, alte Zurückweisungen und das Gefühl von Hilflosigkeit und Wertlosigkeit an mir ziehen...und er enttäuscht ist, von meinen geringen "Fortschritten" erkenne ich: ich soll Buddah werden damit er seine Triebe befriedigt ohne an sich zu arbeiten...dann kommt der Kampfgeist und Widerspruch...: "sei Du erstmal perfekt, bevor Du mich beurteilst und Forderungen stellst". Und die tiefe Überzeugung: dies ist ein Krieg gegen mich, er ist nicht mein Freund, er ist ein Arschloch, das von mir fordert, was er selbst nicht kann. Wenn er so unglaublich Zen ist, warum kann er dann nicht einfach die Perspektive ändern, warum kann er sein Wollen nicht einfach ändern, warum zur Hölle..ist sein Bedürfnis nach fremdficken so viel wichtiger und richtiger als mein Bedürfnis nach Exklusivität? Es doch alles nur Konzepte...nur Denken, nichts Reales.
Er tritt mich, wenn ich schon am Boden liege....das ist keine Hilfe, das ist Egoismus.
Wie soll ich mich akzeptiert und angenommen, geliebt und gut fühlen, wenn mein Partner regelmäßig seine Enttäuschung über meine mangelhaften Fähigkeiten zur Gelassenheit und Mitfreud zum Ausdruck bringt??!!
Genau: gar nicht. Ich fühle mich angegriffen und was tue ich, wenn ich mich in meiner ganzen Existenz angegriffen fühle? Richtig Kampf oder Fluch...Cortiolspiegel die steigen..Stress, der jedes Lernen verhindert, weil das Überleben auf dem Spiel steht.
Und jemand, der das nicht erkennt und nicht besser handelt, will mir gute Lehren geben ?! Echt? Dann kann ich mich nicht bewegen. Dann muss ich die Reste meines Selbstwertes, mein Ego verteidigen, selbst wenn ich eigentlich selbst dachte...ich wollte mich davon "weg entwickeln". Der Druck zur Veränderung macht eben diese unnötig schwer.
Deshalb hat derjenige, der sich um seiner selbst willen entscheidet, sich zu verändern und der aus innerer Einsicht handelt gute Chancen auf Wachstum und der der dazu letzlich nur gedrängt wird, keine realen Chancen...selbst wenn er verstandesmäßig zustimmt, das es einen Versuch wert wäre (man beachte: Konjuktiv "wäre", wenn nicht....)
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Korrektur
sollte so heisen
Und es macht für mich absolut KEINEN Sinn eine alte "Verletztheit" immer wieder zu spüren, wenn ich den Raum, Zeit, Energie, Priorität dies anzuschauen & hineinzufühlen in die Tiefe ich derzeit (aus welchen Gründen auch immer) nicht habe.
hier habe ich beim Korrigieren und umstellen dummerweise das wichtige Wort verloren, so das sich die Aussage umdrehte.



strictly_fun herzlichen Dank für die intime Teilung deiner inneren Vorgänge hierbei
*******s59 Mann
39 Beiträge
@Lateral4
Von wem ist das Buch "was hat sie was ich nicht habe?"Katarina Michel?
Danke
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich finde, das Grundproblem liegt auf beiden "Seiten" in der Erwartung, dass der andere etwas tun muss, damit es mir besser geht, bzw dass es darum geht, dass jemand mehr Recht oder mehr Recht auf etwas hat.

Ein kluger Satz von einem mir lieben, klugen Mann an mich gerichtet:
Ich schenke dir ein Und.


Du hast das Recht verletzt zu sein, wenn deine Partnerin Sex mit dem anderen hat UND sie hat das Recht, Sex mit ihm zu haben, wenn sie so leben will.

Ich habe keinerlei Anspruch darauf, dass mein Mann es total supi toll findet, wenn ich zu meinem zweiten Herzensmenschen fahre UND er hat keinerlei Anspruch darauf, dass ich es nicht mache.

Es gibt Dinge, die einander widersprechen und trotzdem nebeneinander existieren können.

Ich finde diese Vorwurfshaltung so schlimm.
Niemand zwingt mich, in einer Beziehung zu bleiben, die mich unglücklich macht, niemand zwingt mich, bei jemandem zu bleiben, dessen Verhalten mich wieder und wieder verletzt.
Aber ich muss bei mir bleiben: Es ist meine Entscheidung, was ich aushalte.
Und wenn ich meinen Partner für ein Arschloch halte, weil er etwas tut oder nicht tut, was ich aber gerne hätte, oder weil ich ihn uneinfühlsam finde oder was auch immer, dann muss ich mich eben selbst fragen, ob ich bei so jemandem bleibe oder nicht.


Polyamore Menschen sind egoistisch und rücksichtslos?
Ich finde es nicht weniger egoistisch und rücksichtslos, zu verlangen, gegen die eigenen Gefühle zu handeln.

Die Entscheidung für oder gegen eine Beziehung trifft jeder selbst.
*****al4 Mann
798 Beiträge
@**st: ja. Ich habe darin viele Anregungen gefunden, ohne gedrängt zu werden.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Bitte helft mir

wobei ?

Dein Weltbild, deine Werte und deine Sicht- und Gefühlsweise der Dinge die geschehen, zu verändern ?

Die ganze Beziehung funktioniert doch nur, weil du so bist, wie du bist.

Das tun auch Männer

http://www.amazon.de/Wenn-Fr … &refRID=1WVVDQQYNE64DYQ3MJF8

Zu sehr lieben» bedeutet: • sich für einen Menschen bis zur Selbstaufgabe verzehren, • diese Besessenheit mit Liebe gleichsetzen, • zulassen, dass sie die eigenen Gefühle und einen Großteil des Verhaltens bestimmt, • erkennen, dass sie sich auf die eigene körperliche und seelische Gesundheit negativ auswirkt, • und trotzdem nicht loslassen können. Es bedeutet, den Grad der Liebe zu einem anderen Menschen am Grad der mit ihr verbundenen Qualen zu messen.

Geber = Du
Nehmer = Sie

= passt zusammen.

So selbstlos dieses geben, von außen betrachtet aussehen mag, meistens steckt die klare Forderung dahinter ..... Lieb mich, ich tu schließlich ... Alles für Dich.

Nur der Preis wird nicht genannt.

Und was den verheirateten Mann betrifft: Der hat im höchsten Fall Angst seine Sex- und Auszeit-Partnerin zu verlieren.
Aber oftmals ist nicht einmal das der Fall, da Frau Nr. 2 und 3 auch existieren.
Er will und wird bei seiner Ehefrau bleiben.

Warum brauch Sie Sex mit anderen Männern ?
Der Grund ist oft simpel .....
Es macht ihr Spaß Sex zu haben und ihre sexuellen Vorlieben, Neigungen, Wünsche und Phantasien auszuprobieren.
Das ist mit ein und denselben Mensch oft schwer durchführbar, da jeder Mensch seine ganz eigene Art der Sexualität aus- und erlebt.

Frag Sie doch einfach selbst, warum ....
Wow, KriegerD_Lichts, Du hast uns hier eine ergreifende Geschichte Eurer großen Liebe geschenkt. So vieles daraus spricht davon, dass Ihr Euch dieser Liebe als würdig erweisen und verantwortungsvoll miteinander umgehen wollt. Bist Du Dir im Klaren darüber, was für eine ungeheuer wertvolle und fruchtbare Basis das für Dein Problem und eine mögliche Lösung ist?

Dem vielen Guten von Lateral und Paradiesquelle will ich noch ein paar Gedanken, die Du angestoßen hast, hinzufügen:

Sie hat großes Vertrauen in mich und vertraut mir ihre Kinder an, sie lässt mich so nah an sich ran, wie ich wohl noch nie einem Menschen nahe war.

Ist es nicht so, dass Du sie deshalb so lieben kannst, weil sie so ist, wie sie ist? Könntest Du Dir vorstellen, dass ihre Fähigkeit zu lieben (so, wie sie liebt - Dich und "ihn") etwas mit ihrem Kern zu tun hat? Dieser Kern von ihr, den Du liebst? Anders herum: Würdest Du sie so lieben, wenn sie anders wäre?

Ich kämpfe nicht um sie oder um ihre Liebe, derer bin ich mir sicher. Ich kämpfe um das Weltbild meines Lebens – um mein Leben.

Ja, das kann ich gut verstehen. Du fühlst, dass es in dem Ganzen um etwas ungeheuer Wichtiges für DICH geht. Das stößt sie mit ihrem So-sein in Dir an. Versuche einmal Dir vorzustellen, dass es kein Zufall in Deinem Leben ist, dass Du ihr nun zu diesem Zeitpunkt wieder begegnet bist. Du schriebst, dass es damals für Euch nicht der richtige Zeitpunkt war. Jetzt ist es der richtige Zeitpunkt - auch für Dich? Warum wohl? Weil es eine enorm wichtige Frage für Dich gibt?

Noch ein Gedanke zum Thema Sex. Ich habe mich lange gefragt, warum es gerade der Sex mit dem/der Anderen ist, der einen so schmerzen kann.
Wäre es einfacher für mich, wenn sie sich bei „ihm“ Sex holt den ich nicht kann oder will?
Sex mit dem/der Geliebten ist für mich deshalb mehr als bloß ein angenehmes körperliches Erlebnis, weil er im besten Falle eine Wunder-volle Form der Verbindung und Vereinigung sein kann. Ich glaube, es ist oftmals genau dieses Wissen um die Besonderheit des Sex zwischen Liebenden, die es schwer machen kann hinzunehmen, dass der/die Geliebte diese Art des Verbindens auch mit jemand anderem erleben kann. Es geht also in diesem Fall nicht um andere Sexpraktiken oder dergleichen.

Es geht also auch dabei um die Akzeptanz der Tatsache, dass mein/e Geliebte/r neben mir auch noch jemand anderen liebt. Ob er/sie diese Verbindung dann im Händchenhalten, beim gemeinsamen Essen, bei Blick in die Augen oder im vereinigenden Sex herstellt, muss dann nicht mehr so verabsolutiert werden.

Ich habe Angst davor, dass die Liebe, die Gefühle, der Sex und dadurch ich auswechselbar werden.
Ich stoße immer wieder auf diese Angst - der scheinbaren Auswechselbarkeit. Denke daran, wie sehr und vor allem wie unverwechselbar Du sie liebst. Ist es nicht so? Und dann glaube daran, dass auch sie Dich genauso unverwechselbar liebt. Sonst könnte sie Dich nicht lieben. Sie könnte etwas an Dir mögen, irgendeine Eigenschaft von Dir besonders schätzen. Das könnte sie auch an jemand anderem schätzen. Aber sie könnte Dich nicht lieben, wenn sie nicht DICH, Dein So-sein lieben würde.

Die Angst austauschbar zu sein ist am Ende eigentlich die Angst davor nicht wirklich geliebt zu werden. Doch dieser Angst kann ich begegnen. Ich muss mich nur lieben lassen ....

Herzlich
Joshi
********er62 Mann
2.463 Beiträge
Viele sagen, dass monogame Beziehungen und monogamer Sex etwas mit besitzen zu tun haben. Das sehe ich nicht unbedingt so.

siehst du?

Ich habe überhaupt kein Problem, wenn sie mit anderen Freunden oder Freundinnen auf einen Kaffee geht oder Unternehmungen macht, ohne mich ins Kino geht oder was weiß ich was. Ich habe auch kein Problem damit, dass sie mit „ihm“ Essen geht. Ja, er ist offenbar eine wichtige Person in ihrem Leben, aber ich habe ein Problem damit, dass sie mit „ihm“ schlafen will.

Monogamie... Exklusivität hat eben doch etwas mit Besitzansprüchen zu tun. Dein Statement ist doch dafür der beste Beweis.
*********onne Frau
154 Beiträge
Es geht also in diesem Fall nicht um andere Sexpraktiken oder dergleichen.

Doch, bei der Frage des Bedürfnisses.
Es würde mir einfacher fallen zu verstehen, warum er denn noch anderen Sex will, wenn es einen rationalen Grund dafür gäbe, wie dass er etwas da holt, was mit mir nicht geht.
******a_o Frau
76 Beiträge
*********onne:
Es geht also in diesem Fall nicht um andere Sexpraktiken oder dergleichen.
Doch, bei der Frage des Bedürfnisses.
Es würde mir einfacher fallen zu verstehen, warum er denn noch anderen Sex will, wenn es einen rationalen Grund dafür gäbe, wie dass er etwas da holt, was mit mir nicht geht.

Vlt kann man den rationalen Grund so nennen:
Es gibt Menschen, die haben aus irgendwelchen Gründen das Bedürfnis und den Wunsch, dass sie Gefühlen die sie gegenüber anderen Personen (als ihr Partner/in) nachgehen wollen und diese ausleben wollen -> und daraus resultierend auch dem Körperkontakt. Dieses Bedürfnis ist etwas, was tief im Wesen verankert ist... die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein... was dabei zählt, dieses Bedürfnis gehört zu dem Menschen dazu... wie alle anderen Eigenschaften und Charakterzüge... wie auch wenn diese Person Haustiere oder Kinder hat, der Freundeskreis und Familie einer Person - all diese Dinge machen einen Menschen aus - oder besser gesagt sie prägen ihn, beeinflussen ihn... liebt man jetzt nur einen bestimmten Teil, z.Bsp. der Teil wo die Person kein Haustier hat (haben würde), wo diese Freundin nicht in seinem/ihrem Leben wäre oder wo die Person das Bedürfnis den Gefühlen zu anderen Menschen nicht nachgehen würde, dann wird es aus meiner Sicht schwierig und es kommt zu diesen "Problemen"... weil die andere Person dann nicht als ganzes geliebt und respektiert wird....

Ich kann verstehen, dass es gerade beim Sexuellen eine Schwirigkeit darstellt... DerJoshi hat es aus meiner Sicht damit gut erklärt, weshalb es genau beim Sex so schwierig sein kann:

"
Noch ein Gedanke zum Thema Sex. Ich habe mich lange gefragt, warum es gerade der Sex mit dem/der Anderen ist, der einen so schmerzen kann.

Wäre es einfacher für mich, wenn sie sich bei „ihm“ Sex holt den ich nicht kann oder will?
Sex mit dem/der Geliebten ist für mich deshalb mehr als bloß ein angenehmes körperliches Erlebnis, weil er im besten Falle eine Wunder-volle Form der Verbindung und Vereinigung sein kann. Ich glaube, es ist oftmals genau dieses Wissen um die Besonderheit des Sex zwischen Liebenden, die es schwer machen kann hinzunehmen, dass der/die Geliebte diese Art des Verbindens auch mit jemand anderem erleben kann. Es geht also in diesem Fall nicht um andere Sexpraktiken oder dergleichen.

Wenn man jetzt versucht, den Sex der Partnerin mit anderen nicht auf einen Thron zu stellen und es als Teil ihres Wesens akzeptiert, kann es einem eventuell weiterhelfen...

Eine Frage die ich in solchen Situationen gerne stelle: Mal abgesehen davon, dass deine Partnerin noch jemanden anderen liebt und nicht exklusiv ist - bist du glücklich mit ihr? Ist sie so eine Partnerin die du dir wünschst? Dir die gut tut?

Wenn nein, liegt es vlt nicht unbedingt an der Tatsache, dass sie noch jemand anderes hat....?

Wenn ja, behaupte ich mal, sie kann sich so unbeschwert in die Beziehung mit dir einlassen und eine gute Partnerin sein, weil sie eben ganz sich selbst sein kann... auch mit ihren Gefühlen zu jemand anderem... und weil du es (bis jetzt) akzeptierst, bist du umso wertvoller für sie, weil sie als ganzes geliebt wird, so wie sie nun mal ist... mit allen Ecken und Kanten und Gefühlen die sie für Menschen die ihr gut tun hat. (Alles Spekulationen was deine Freundin betrifft - aber vlt liege ich gar nicht mal so falsch *g* )
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Vor längerer Zeit war ich mal in der Situation wo ich mich fast auf eine monogame Beziehung eingelassen hätte... schlussendlich kam es aber nicht dazu, da ich mir sagen musste: wenn mich jemand nicht als ganzes liebt, sondern nur dann, wenn er weiss, dass ich völlig exklusiv bin, dann hat er nicht verstanden oder gesehen, dass ich eine "bessere" Freundin wäre, wenn ich ganz ich selbst sein kann - und nicht einfach nur seiner Partner-Fantasie in der Version monogam entspreche. Dann würde ich ihm nie genügen, denn mein Wesen würde sich verändern wenn es nicht so sein kann wie es eigentlich sein wollen würde, was wiederum bedeuten könnte, dass er die andere Seite die dann zum Vorschein kommen gar nicht liebt/lieben kann - somit wären wir wieder an jenem Punkt, wo es früher oder später auseinander gehen würde, auch wenn ich mich anfangs soweit verändert habe, dass er eine Beziehung mit mir eingehen kann. Ich weiss, dass ich eine genau so gute Partnerin sein kann, wie eine monogame Frau - aufgrund dessen, was ich bis jetzt von deiner Partnerin lese, denke ich, dass sie es auch kann. Die Frage ist nur, willst Du sie als ganzes lieben oder nur den Teil, wo sie ganz dir gehört? *blume*

Liebe Grüsse
Unica
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