Du beschreibst das Glas als halb leer, yoyo....
Halb voll ist einfach eine andere Sichtweise, die mich dir so entgegenhalten lässt:
Erwarte ich nicht, wirke ich auf die Umgebung doch eher jemand der gleichgültig ist.
Nicht unbedingt. Erwartungslosigkeit ist nicht gleichbedeutend mit Beziehungslosigkeit. Aber es ist sehr schwer, emotional verbunden UND erwartungslos zu sein, das gebe ich zu.
Entäuschung schmerzt.
Ja, das tut sie. Und was schmerzt da eigentlich?! Dass ich in meinen Bedürfnissen nicht gesehen wurde? Aber davon bin ich doch eigentlich nicht so abhängig, wie ich oft denke, oder? Jedenfalls habe ich es meist in der Hand, das zum Anlass zu nehmen, mein Selbstwertgefühl zu demolieren, oder nicht...
Und die Umgebung kann erneut "mit dem Finger auf mich zeigen" .
So what?! Wie wichtig ist das? Muss es wichtig sein? Kanns mir nicht wurscht sein? Was 'wissen' die anderen besser über mich als ich selber?! Wer kennt mich schon besser als ich mich kenne - also ist dieses (vermutete!) Fingerzeigen eh nicht relevant (letztlich...)
Auch 'Egoist' ist ein Fingerzeigen der anderen...
Statt darauf zu schauen, dass wir das Vertrauen anderer nicht verletzen durch irgendetwas, das wir letztlich nicht unter unserer Kontrolle haben (weil man in die Bewertungen des anderen ja nicht so genau reinschauen kann von außen), sollten wir vielleicht danach trachten, unsere Selbst-Verletzungen so gering wie möglich zu halten? Daher ist das Glas besser halb voll als halb leer und daher plädiere ich für bewußte Authentizität im Verhalten.
Und du hast recht - was bleibt, ist Liebe. Was ich beschrieben habe, IST womöglich Liebe. Liebe zu mir, die überfließt. Bedingungslos ohne Dramatik. Vertrauensvoll ohne Erwartung. Der Geist der Bergpredigt ist da nicht weit.