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Polyamorie und Gesundheit

*******enig Mann
10.111 Beiträge
unter den ersten Antworten
findet sich ein Beitrag von Weltreisender-HB, welcher anmerkt, dass zwischen Swinger- und Polyszene zu unterscheiden wäre. Meine Frau ruft mir auch schon über die Schulter, dass hier offenbar einige Leute Polyamorie mit kreuz und quer Vögelei verwechseln. Andere wiederum lehnen das völlig ab.

Wie dem auch sei: Gesundheitsvorsorge habe ich SELBST zu treffen, und zwar egal, in welcher Beziehungsform ich grad stecke.

Bei Zufallsbekanntschaften ist es sicher nicht verkehrt, wenn man safer Sex betreibt, aber falls man sich in einer dauerhaften Beziehung befindet, können sich die Beteiligten doch einigen, wie sie es mit der Gesundheit halten wollen. Sind ja hoffentlich erwachsen.

Ich persönlich mache mich mit jemandem bekannt, bevor ich meinen Pimmel reinstecke und habe bis zu diesem Moment reichlich Gelegenheit, die Frage der gesundheitlichen Vorsorge zu klären. Dass Leute mit anderen Leuten Körpersäfte austauschen, ohne dass sie überhaupt ihren Namen kennen, soll es zwar geben, ist aber nicht mein Fall. Ihr mögt mich einen Langeweiler schimpfen, aber ich kann auch heute noch, jenseits der Fuffzich, alle Frauen aufzählen, mit denen ich jemals Geschlechtsverkehr hatte. Kann man(n) das nicht, war entweder wenig los im Leben (weil man keine Freundin hatte) oder man hat den Überblick verloren. Beides keine attraktiven Vorstellungen...
***xy Frau
4.795 Beiträge
Oh...DEN Überblick habe ich längst nicht mehr.

Ich habe das in meinen Beziehungen meistens so gehandhabt, daß es einen exklusiven Kreis gab, sozusagen innerhalb des Gummis, und alle, die da nicht dazugehörten, waren außerhalb, hatten aber auch keine Verabredung, den inneren Kreis zu schützen.

Völlige Sicherheit ist eine Illusion. Aber das Risiko zu minimieren, ist schon möglich, ohne ganz auf Sex zu verzichten.

Trixy
*******st7 Mann
15 Beiträge
Tja, eigentlich ist alles klar ...
... und dann doch wieder nicht.
Wenn es dumm läuft, habe ich immer die Chance, mir etwas einzufangen.
Ich weiß, es gibt Plastikfolien für geschütztes Lecken. Wer, bitteschön benutzt sowas!?
Falls hier jemand im Forum ist, bitte gerne Info!

Da gibt es so viele Verhaltens-Strategien ...
• alles mit ... Hut ab vor so viel Konsequenz !!
• Vögeln mit, aber bitte ohne reinspritzen ... kennt hier jemand den risikotechnischen Unterschied?
• Vögeln mit, aber oral kunterbunt ... wie viel höher ist hier das Risiko?

Echt schwer, das zuverlässig einschätzen zu können!
Ich lebe seit einigen Monaten polygam, was das Sexuelle angeht und bin immer wieder verunsichert, wie ich mich verhalten soll ...
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
@feingeist
verunsichert, wie ich mich verhalten soll

Lebe nach Deinem Impuls - und informiere rechtzeitig (also vor ungeschütztem Sex mit einer Weiteren / einem Weiteren)!

*herz*lich
Tom
*******st7 Mann
15 Beiträge
Leider und gottseidank ...
... hab ich das gemacht, lieber Tom.
Danke für Deiin Feedback! Das hilft mir wirklich sehr !!!
Ich habe erst vor einigen Tagen eine Gelegenheit zum Sex mit einer Frau "vermasselt", die ich sehr liebe, weil ich ihr rechtzeitig gesagt habe, wie ich derzeit lebe.
Das ärgert mich maßlos ... und ich bin froh ...
... und es ärgert mich ...

Aber letztlich war es gut !!!!!!

Ich stehe immer noch in Verbindung mit ihr und das macht mich glücklich!
Ich würde mir nicht verzeihen, wenn ich sie mit einer solchen Lüge "herumgekriegt" hätte.
Dein Beitrag stärkt mir meinen Rücken.
Danke dafür !!!!!

LG, Klaus
*******st7:
es gibt Plastikfolien für geschütztes Lecken. Wer, bitteschön benutzt sowas!?
Falls hier jemand im Forum ist, bitte gerne Info!
Diese sind nicht aus Plastik,sondern eher wie kondome und sie heißen Lecktücher. Unheimlich sinnvoll und leider viel zu unbekannt und abgelehnt.

Zur risikoinfo und wie man sich mit was infizieren kann erfährst du auf der Homepage für sexuell übertragbare Krankheiten und eig auch bei jedem guten Arzt.
*******enig Mann
10.111 Beiträge
prinzipiell haben sexuell übertragbare Krankheiten
den Nachteil, dass man sich mit ihnen eben beim Sex und halt nicht bei der Arbeit anstecken kann. Deshalb heißen sie ja auch so. Also kann man sich beim Sex eben mit einer sexuell übertragbaren Krankheit anstecken.

Entweder lasse ich den Sex also ganz sein oder ich sichere mich ab (das ist nur bis zu einem gewissen Grad möglich) oder ich lebe mit der Möglichkeit, nachdem ich die Risiken eingeschätzt habe. Eine komplette und vor allem dauerhafte Sicherheit in diesem Zusammenhang wird schlichterdings nicht möglich sein. Das kann man jetzt betrauern oder man kann alle, die ganz normal Geschlechtsverkehr miteinander haben, so wie es die Menschheit seit circa 1 Million Jahren schon macht, als unverantwortliche Hedonisten brandmarken. Das bringt allerdings die Menschheit nicht weiter. Diese bedarf zu ihrem Überleben des ungeschützten Verkehrs, optimaler Weise mit anschließender Empfängnis und einer komplikationslosen Schwangerschaft und glücklich verlaufenden Geburt. Das scheinen mir viele Leute hier gerne zu verdrängen.

Besonders große Angst haben viele Menschen ja vor einer Ansteckung mit AIDS, dabei gibt es Viren, die hundertmal aggressiver sind und wesentlich leichter übertragen werden können. Hepatitis wäre hier zu erwähnen, dieses Virus ist sogar so aggressiv, dass man im Labor 2 Paar Gummihandschuhe übereinander anziehen muss, um eine Ansteckung zuverlässig zu vermeiden.

Conclusio für den polyamourös lebenden Menschen: prinzipiell besteht immer die Möglichkeit, dass sich ein Partner mit einer sexuell übertragbaren Krankheit bei einem "aushäusigen Kontakt" ansteckt, wenn man untereinander ungeschützt verkehrt und der/die PartnerIn ungeschützten Sex mit jemand Fremdem haben sollte. Das gilt für (untreue) Eheleute genauso wie für polyamourös lebende Menschen, bei denen gibbet einfach mehr als einen Partner, das ist aber auch schon der ganze Unterschied. Es bleibt also dabei, dass Gesundheitsschutz immer eine persönliche Angelegenheit bleiben wird. Und es bleibt dabei, dass man das Risiko nur vermindern, nicht aber ausschließen kann (vom Ganzkörperkondom einmal abgesehen), deshalb heißt es ja auch "safer Sex" und nicht "safe Sex".
Safe
In meiner Polyamoren Beziehung habe ich das so gehandhabt dass ich mit beiden Männern ungeschützt Sex hatte, es aber ganz klar war, dass wir alle drei, falls wir jemand anderen treffen, dann geschützten Sex haben. So hat das sehr gut funktioniert.
Lg
*******enig Mann
10.111 Beiträge
Frau Tiefblau nimmt mir die Worte aus dem Mund...;)
denke mal, das wird die übliche Vorgehensweise sein. Man könnte allenfalls noch ergänzen, dass die Protagonisten - sobald sie eine ausreichend lange Zeit miteinander gespielt haben - ihr ungeschütztes Arrangement auf die "Neuerwerbungen" ausdehnen können, sofern sie sich über Gesundheitsstatus und gesundheitliche Vorsorge einig sind... Was vermutlich auch so im Rahmen des Üblichen sein wird.
*******st7 Mann
15 Beiträge
Gerne Christoph,
das spricht mir so aus der Seele.
Ein ewiges Thema, ein ewig aktuelles Thema.
Genau deshalb hilft mir Deine Darstellung.
Es gibt keine umfassende Lösung. Aber mit dieser Einstellung kann ich gut leben.

Ich werde es eh nicht anders machen *smile*

Wünsche Dir eine gute Zeit,

Klaus
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Regelmäßige Tests
In dieser Frage geht es imho um Vertrauen(sbildende Maßnahmen), denn Sicherheit ist mehr ein Gefühl als eine Tatsache. Es gibt sie letztlich nicht, und wenn, dann ist sie relativ zur Größe der Angst. Das Wesentliche passiert in diesem Thema auf der Emotions- und nicht auf der Sachebene.

Früher habe ich mich alle 3 Monate auf HIV und Hep B und C testen lassen, heute alle 6 Monate - unabhängig davon, ob eine weitere Person sexuell in mein Leben oder das Leben anderer Sexualpartnerinnen getreten war. Mir war dabei in erster Linie die Feststellung wichtig, dass das Risiko, dass ich jemanden anstecke, relativ gering ist.
Freilich ist das nicht für alle möglichen Geschlechtskrankheiten bezahlbar. Alleine die Vielfalt der Pilzarten mutet mich an wie bei einem Waldspaziergang:).


Exkurs:
Wir leben damit in einer sehr komfortablen Position
Bis 1950 war der Verkauf des 1912 entwickelten Latexkondoms vielerorts verboten ( Beate Uhse flog sie nach dem Krieg eigenhändig und anfangs illegal aus Dänemark ein), und Penicillin wurde erst ab den 40ern in größerem Maßstab hergestellt.

Bis dahin war jeder Geschlechtsverkehr begleitet mit den Risiken von
• Schwangerschaft
• Krankheit
• Tod
Wie angstbesetzt muss damals die Sexualität schon angesichts der Fakten gewesen sein! Dazu kam die Stigmatisierung vorehelicher Sexualität durch die Kirche. Kein Wunder, dass Frauen Jungfrauen sein und die Ehe ein Leben lang halten sollte.



T*wink*M
Gesundheit
Kondome gehören für mich dazu. Ich selber lebe Polyamor und mit den Menschen zu denen ich eine intime Beziehung habe, rede ich offen über alle Begegnungen.
Vertrauen entsteht durch offene Gespräche und Transparenz.
Ob und mit wem man dann Sexualität, in welcher weise auch immer leben möchte entscheidet ein jeder für sich selber.
*******enig Mann
10.111 Beiträge
ach Tom,
man kann sich wöchentlich testen lassen, stellt sich nur die Frage, wem damit gedient sein soll. Ich finde, man kann es auch übertreiben. Die Gefahr, wenn man eine solche schon sehen möchte, sehe ich eher beim Lebensstil. Sollte ich nämlich tatsächlich Kommissar Maigrets Rekord (von angeblich über 10.000 erlegten Frauenzimmern) einstellen wollen, wird mir der wöchentliche Test auch nicht weiterhelfen.

Und wie gesagt: ohne ungeschützten Verkehr würde die Menschheit aussterben und wie im Exkurs schon sehr anschaulich geschildert: früher war nicht alles besser, sondern eher wesentlich gefährlicher als heute...
*********eeker Mann
1.582 Beiträge
*******enig:
Und wie gesagt: ohne ungeschützten Verkehr würde die Menschheit aussterben

Was ja nur ein weiteres Argument ist, Kondome zu nutzen. Durch Wiederholung dieses Arguments wird es nicht besser. Das ist wie Monty Python so schön gesungen hat: "Every sperm is sacred". Lass also das Kondom weg, wenn du wirklich mit dieser Frau zu diesem Zeitpunkt ein Kind zeugen möchtest, andernfalls: Tüte drüber.


*******st7 Mann
15 Beiträge
Ja der Knaller ...
... den kannt' ich noch gar net ... lol

Klar, aber das Thema trifft ja nicht (mehr) jeden ...
Das Thema Gesundheit schon ...
Kopie aus dem Tantraforum. Passt ebenso
Wenn ich bedenke, das mein ex Partner, Poly und Tantra schlicht als Freifahrtvögelschein betrachtet und den Umgang mit Kondomen wahrscheinlich genauso nachlässig behandelt, dann lassen meine Spekulationen durchaus zu, das er damit nicht alleine ist.
Nachweislich habe ich mir nichts eingefangen, manchmal sind Veränderungen auch nur Stressbedingt.
Vielleicht hätte ich bei einem Test hartnäckiger sein müssen, vielleicht hätte ich ihm weniger trauen müssen, vielleicht war ich zu grün hinter den Ohren. Aber vor allem habe ich geliebt und tue es immer noch.

Wenn ich denn solche Rituale für mein Seelenheil brauche (ich brauche sie nicht) dann nur mit Kondom. Um wenigstens ein paar Risiken zu minimieren. Zur Aussagekraft des HIV Testes wurde bereits alles gesagt.
Was die Blutspende angeht... Ich fülle zwar einen Fragebogen aus, aber im Prinzip weiß wirklich niemand, ob diese ehrlich ausgefüllt werden. Bsp: Fremdgehquote und Verhütung
Partnerwahl
Der entscheidende Schritt ist für mich die entsprechende Partnerwahl.
*********e_NRW Paar
45 Beiträge
Ganz einfach
Primärpartnerin (bei mir eine) .... testen und gut ist.
Sekundär- und Tertiärpartner: Kondom, Lecktuch, Test - ohne Ausnahme.

Ansonsten: kühlen Kopf bewahren.
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