Paranoia + Statistik
Ich praktiziere selber auch nur ungeschützten Sex in langfristigen, vertrauensvollen Beziehung - aber durchaus mit mehreren geliebten Menschen gleichzeitig und nach Absprache mit allen Involvierten.
Ich bin aber der Meinung, dass manche bei diesem Thema schon ein wenig paranoid sind und die tatsächlichen Risiken wesentlich höher einschätzen, als sie tatsächlich sind.
Ich habe mal recherchiert um ein wenig Klarheit im Kopf zu schaffen (in meinem und vielleicht ja auch bei anderen):
Todesfälle durch Aids in 2014:
388
davon bei heterosexuellem Sex infiziert etwa 20%, also weniger als
80
Todesfälle im Straßenverkehr 2014:
3.337
Hat einer deswegen schon mal darüber nachgedacht das Haus nicht mehr zu verlassen? Denn ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ihr auf der Straße die Kontrolle über das Geschehen habt.
Todesfälle in Folge von MRSA-Infektionen:
7.500 bis 15.000
die vermutete Dunkelziffer liegt aber wesentlich höher, nämlich bei bis zu 40.000!
Hat deswegen schon mal jemand darüber nachgedacht, sich im Krankheitsfall oder bei einem Unfall nicht ins Krankenhaus einliefern zu lassen?
Ich weiß, die Hardliner werden mich zereißen, sich morgen wieder in den Straßenverkehr stürzen, sich nächste Woch operieren lassen und dabei genüsslich eine Zigarette rauchen (jährlich angenommen über 100.000 Tote) und dabei ein Glas Wein oder Bier genießen (jährlich ca. 15.000 Tote)...subjektives Risikogefühl und objektives Risiko klaffen manchmal sehr weit auseinander.
Das soll sicher kein Plaidoyer für ungeschützen Geschlechtsverkehr sein, aber liebt, lebt und genießt, denn sterben werden wir alle an irgendwas, vielleicht schon morgen.