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Polyamorie vs "Die zweite Frau"

*********o1977 Frau
482 Beiträge
Themenersteller 
Polyamorie vs "Die zweite Frau"
Ich möchte gerne einmal meine Gedanken hier zur Diskussion stellen. Ich bin unter Anderem Mitglied in den Gruppen "Polyamorie", "Beziehungsanarchie" und "Die zweite Frau". Nun merke ich mehr und mehr, dass ich mich mit den Vorstellungen der Mitglieder aus Letzerer Gruppe immer weniger identifizieren kann. Für die meisten der Mitglieder geht es rein darum, eine zweite Frau dazuzuholen. Als "Hausfreundin".. oder "Gespielin". Worte, die mir allein schon Gänsehaut bereiten. Wirklich sich und ihre Beziehung für eine weitere Person öffnen möchten die Wenigsten.

Gestern kam ein Beitrag... ich glaub auf Arte. Glücklicherweise war das zu einem der wenigen Momente, wo ich den Fernseher mal anhatte. Es ging darin um ein Paar MFF. Zuerst war das Frauenpaar.. die sich einen männlichen Part wünschten. Die Kinder wollten.. aber auf herkömmlichem Weg. Sie lernten einen Mann kennen.. und lieben. Und dann habe beide Frauen innerhalb kurzer Zeit jeweils ein Kind mit ihm bekommen.. und leben nun zu fünft als Familie.

Das war und ist seit 15 Jahren meine Vorstellung zu leben. Irgendwann. Das Thema eigene Kinder habe ich abgeschlossen.. aber die Sehnsucht nach einer solchen Konstellation ist nach wie vor da. Wurde auch schon gelebt. Für mich ist das die erfüllendste Konstellation.. wie ist das bei Euch? Wie lebt ihr.. bzw. wie sieht eure Idealvorstellung aus? Ich fühle mich nicht wohl als Wing.. oder Center.. als Gespielin oder Hausfreundin. Ich brauche Augenhöhe und Gleichberechtigung. Schon immer.

Freue mich auf einen regen Austausch. Und bitte.. respektvoll. Es sind nur meine Gedanken und Gefühle. Ich möchte hier jetzt keine Schublade öffnen.

Ich hoffe, das erscheint nun nicht zweimal.. beim ersten veröffentlichen gab es scheinbar ein Problem *schiefguck*
Zusammen Leben??
Wir sind eine Familie mit 1 Mann und 4 Frauen... Zusammen gehören alle aber unter einem Dach leben?? Niemals... Ich brauche meinen Freiraum und will nicht 24/7 in dieser Konstellation verbringen...
*********o1977 Frau
482 Beiträge
Themenersteller 
Aber schließt sich das Eine und das Andere denn aus? Ich habe drei Jahre mit einem Paar zusammengelebt. In einem Haus. Das ganze entstand aus einer Zweier-WG heraus. Als wir zu dritt in dem Haus gelebt hatten, hatte Jeder sein eigenes Zimmer. Waren die Türen zu.. wollte Jeder seine Ruhe. Es gab im EG ein Wohnzimmer.. eine Terrasse.. eine offene Küche. Das waren die Räume, die wir gemeinsam teilten und in denen wir gemeinsam lebten. Ich brauche auch viel Ruhe und Freiraum. Wie in einer monogamen oder anders gearteten Zweierbeziehung sollte das kein Problem sein.
Nicht nur dort.... Jede 08/15-Familie lebt genauso - bewohnt ein Haus mit Gemeinschaftsräumen, jeder hat sein eigenes Zimmer, oft auch die Eltern (irgendeiner schnarcht ja immer, gell...). Werden die Kinder größer, ziehen sie aus - oder es entwickelt sich im guten Einvernehmen so eine Art Erwachsenen-WG. Auch sind alle Beteiligten einander liebevoll verbunden und zugetan. Wieso sollte es bei Poly-Konstellationen anders sein?!
Achja - wegen der Sache mit dem Sex.
Und mit den damit verknüpften Anspruchs- und Erwartungshaltungen. "Du kannst ihn/sie jetzt nicht haben, weil ich ihn/sie heute vögle...."
Hallo?!
Eigentlich ist das so doof und das liebevolle Zusammenleben so normal, oder?!
*********o1977 Frau
482 Beiträge
Themenersteller 
Ich denke auch.. entweder ich entscheide mich für das Alleinleben (nicht Alleinsein).. oder für das teilen eines Heimes mit meinen Lieben. In welcher Beziehungsform ist völlig egal. Ich lebe derzeit Allein.. trotz Lieben in meinem Leben.. weil es einfach gerade so passt und mich mein Alltag.. mein Leben und meine Entwicklung gerade so vereinnahmt und ich wenig Kompromissbereit bin, was ein Zusammenleben angeht. Dennoch habe ich in den letzten 15 Jahren Dreizehn Jahre mit Menschen zusammengelebt, mit denen ich auch eine Beziehung hatte. Mit genügend Raum für Jeden. Schnarchen war ein Glück nie ein Thema *zwinker*
obwohl ich nicht poly bin, meine partnerin aber schon, könnte ich mir schon vorstellen mit dem einen oder anderen ihrer secondarys unter einem dach zu leben. ich denke, dass ich dann vielleicht sogar besser damit umgehen könnte, weil ich auch eine "beziehung" zu demjenigen aufbauen könnte, was mir wiederum einiges an unguten gefühlen nehmen würde.

eine andere frage, die sich mir dann dabei allerdings stellt ist, ob sich die ansprüche des anderen dann in richtung primary verändern werden. das würde für mich dann wohl wieder ein problem werden, denn diesen anspruch erhebe ich für mich ganz alleine und da bin ich auch nicht kompromissbereit.

LG aus Salzburg
Felix
*********o1977 Frau
482 Beiträge
Themenersteller 
Das ist ja genau das, was ich meine Felix. Keine Hierarchien mehr in Form von Primary.. Secondary.. sondern einfach auf Augenhöhe fliessen lassen. Verbindlichkeit für Alle.. in derselben Form.
was für mich als nichtpoly ziemlich schwierig ist!

es bringt mich und meine gefühlswelt schon ziemlich an die grenzen, ihr ihr polysein zu lassen, wenn dann noch ein zweiter kommen sollte, der an meinem primarystatus kratzen würde, wäre das mit sicherheit mehr, als ich vertragen würde.

ich will damit auf keinen fall den eindruck erwecken, dass es ein gnadenakt von mir ist, dass sie andere männer haben darf, dass war von anfang an so ausgemacht und damit kann ich mittlerweile sehr gut umgehen, auch wenn es für mich und meine lebensweise nicht so richtig nachzuvollziehen ist.
*********o1977 Frau
482 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe es leider in der Einen oder Anderen vergangenen Beziehung genau so erlebt. Da war das erste Verliebtsein.. "ah.. du lebst Poly? Cool"... dann wurde es ernster.. enger.. verliebter. Aus anfänglichem Verliebtsein wurde Liebe. Und aus dem großen Interesse und der Offenheit wurde langsam ein Gnadenakt. Der immer schwerer zu leben war. Als Poly wünsche ich mir Harmonie.. und eine Fliessen der Liebe.. der Energien. Da sind Energien wie Eifersucht oder Neid einfach kontraproduktiv. Sie haben ihre Daseinsberechtigung.. können diskutiert werden.. aber es ist schwierig und kostet unendlich viel Kraft. Für alle Beteiligten. Ich würde mich - aus heutiger Sicht - nicht mehr auf eine Liebesbeziehung einlassen mit einem Menschen, der immer monogam gelebt hat und darin aufgegangen ist.
*********o1977:
Und aus dem großen Interesse und der Offenheit wurde langsam ein Gnadenakt. Der immer schwerer zu leben war. Als Poly wünsche ich mir Harmonie.. und eine Fliessen der Liebe.. der Energien. Da sind Energien wie Eifersucht oder Neid einfach kontraproduktiv.

Das ist ein schöne Vorstellung, aber enorm schwierig umzusetzen. Es ist eben schwierig, einen Ausgleich der Interessen aller Beteiligten zu erreichen.

Ich selbst könnte nicht unter einem Dach leben. Dazu kommt, dass es ja vielleicht noch weitere Beteiligte gibt. Eine weitere Partnerin oder ein weiterer Partner. In Deiner Vorstellung geht es ausschließlich um die Dreierbeziehung?

*********o1977:
Ich würde mich - aus heutiger Sicht - nicht mehr auf eine Liebesbeziehung einlassen mit einem Menschen, der immer monogam gelebt hat und darin aufgegangen ist.

Wenn man es sich aussuchen kann, ist das wohl besser. Nur entwickeln sich Beziehung auch öfter mal anders.

Ich verstehe aber Deinen Wunsch, dass Du keine Hierarchien möchtest. Immer die Dritte zu sein, stell ich mir sehr schwer vor.

Du sagst, Du hättest so schon gelebt. An was ist es konkret gescheitert, wenn ich fragen darf?
*********o1977 Frau
482 Beiträge
Themenersteller 
Meine Vorstellung bezieht sich ausschließlich auf eine Dreierbeziehung.. weil ich diese bereits erlebt habe. Dennoch sind mir anderen Konstellationen durchaus denkbar.. wenn auch sehr weit entfernt.

Ich habe die Dreierbeziehung bereits gelebt. Ja. Er zog bei mir in die WG ein.. sie kam immer am Wochenende zu Besuch. Wir verstanden uns auf Anhieb und die Gefühle intensivierten sich. Zwischen uns Dreien. Als sie ihr Studium beendet hatte zog sie bei uns in die WG. Zu dem Zeitpunkt waren sie schon lange kein Zweiergespann mehr. Ich hatte unter der Woche mit ihm den Alltag bis dahin.. ab dem Zeitpunkt hatten wir den Alltag und die Wochenenden gemeinsam. Und es war wunderbar. Bis ich eine Frau kennenlernte, die das Konstrukt super fand.. am Anfang. Die unsere Lebenssituation total faszinierte. Sie lebte 2 Stunden entfernt.. und wir sahen uns nur am Wochenende. Ich war total verliebt.. genoss weiterhin die Zeit mit den Beiden Zuhause.. aber auch die Zeit mit ihr und ihren Kindern bei ihr Daheim. Irgendwann fing sie an Eifersüchtig zu sein auf den Alltag, den ich mit den Beiden hatte.. wir aber nicht. Sie machte Druck.. und setzte mir das Messer auf die Brust. Irgendwann. Ich mußte mich entscheiden. Bei ihr hatte ich eine wunderbare Beziehung... drei wunderbare Kinder, die ich liebgewonnen hatte. Zukunftspläne. Bei den Beiden auch eine wunderbare Beziehung.. aber keinerlei Sicherheit und Perspektive. Und ich habe mich entschieden.. für sie.. und bin aus der WG ausgezogen. Im Nachhinein gesehen ein großer Fehler.. weil ich nicht selbstbestimmt entscheiden konnte.
Bei uns hat es sich nach und nach entwickelt. In den ersten drei Jahren war es eher eine geheime Affäre mit viel Gefühl, aber ohne Sex (es ist mir wichtig zu sagen, denn es entwickelte sich auf platonischer Ebene. Klar haben mein 2. Mann und ich gekuschelt, aber nie miteinander geschlafen). Seine erste Frau wusste davon nichts und es war ihr wohl auch ziemlich egal, wenn man sich seit 10 Jahren nicht mehr um die Ehe bemüht hat. Ein traurige Geschichte indem ein liebevoller Mensch fast kaputt gemacht wurde.
Sie hat ihn dann, als sie einen neuen Mann fand, rausgeschmissen.
Das war der Moment wo er sich mir öffnete, also so, dass man tatsächlich von einer Zukunft reden kann. Meine Männer verstanden sich schon immer sehr gut. Ich liebe sehr viele Menschen, aber nur bei wenigen lasse ich mich auf eine Beziehung ein, da ich "Secundary" als Bezeichnung doof finde. Es wird immer mehr und wenn mein zweiter Mann keine Kinder hat (ich möchte, dass er die Zeit mit Ihnen alleine verbringen kann, wenn er sie nur alle zwei Wochen hat. Es ist schlimm genug, dass sie Ihren Vater nur alle zwei Wochen sehen dürfen), dann schläft er nat. bei uns in der "Kommune". Er hat sein eigenes Zimmer und naja... Irgendwie passt das alles. unter der Woche schlafe ich mit ihm in unserer Zweitwohnung, weil ich da meine Ruhe habe. Mein 1. Mann hat dann Kinderdienst (zur Schule bringen usw.). Auch der Kinderdienst ist bei uns eingeteilt. Wir haben insgesamt 4 Kinder, aber die meines zweiten Mannes leben bei ihrer Mutter.
Es harmoniert ganz wunderbar und jeder hat mehr Freiheit unter dem Strich als vorher und f. uns ist es auch die ideale Konstellation. Ich habe keine Wings, entweder eine sogenannte "Primary" oder den Genuss der Verliebtheit und des Zusammenseins. Klar wünsche ich mir eine Frau im Leben, aber der Tag hat nur 24 Stunden und ich möchte kein Leid verursachen. Es ist ein doofes Gefühl nur eine Nummer zu sein. Wir leben alle auf gleicher Ebene. Keiner ist höher oder niedriger gestellt bei uns. Wir sind eine Familie. Die restlichen Drei unserer "Kommune", ein Mann, Frau und Kind, leben in Amerika und sind immer nur f. ein paar Monate in Deutschland. Ich liebe die beiden sehr und würde sie hier leben, wären wir alle auf ebenso gleicher Höhe. Das ist irgendwie toll! Jeder bringt seine Talente und Stärken in die Familie ein. Wir sind vielleicht ungewöhnlich, aber ich denke unsere Kids wachsen behüteter und bewusster auf als in so mancher Mono-Konstellation. Und unter allen von uns herrscht ein liebevolles miteinander. Unsere Familien brauchten zwar ein wenig das zu verstehen, aber inzwischen werden alle eingeladen zu Familienfeiern *smile* .
F. uns ein ideales Konstrukt...
Ich tue mich nur mit Fremden manchmal sehr schwer, aber jetzt bin ich ja hier und kann euch mein Leid klagen *baeh*.
Schön wäre es!
Diese Vorstellung, von einer Ehe zu dritt ist sicher ein Traum, wenn es funktioniert. Leider funktionieren die meisten Ehen zu zweit ja nicht mal richtig. Aber manche Träume werden wahr, also gib nicht auf. Nur wer nichts wagt, wird auch mit Sicherheit nichts bekommen!
Die Gruppen zweite Frau und Hausfreund scheinen mir auch sehr einseitig auf Sex ausgerichtet. Die Gruppe Beziehungsanarchie scheint eher das Ganzheitliche im Blick zu haben. Leider ist da noch nicht so viel los.
Liebe Grüße
Micha
*********o1977 Frau
482 Beiträge
Themenersteller 
Micha - hier bitte nicht lesen, da doppelt ;-)
Ihr Lieben.. ich danke Euch für die vielen Likes.. die wunderbaren persönlichen Mails und Euer Engagement hier im Forum. Schön, dass nicht nur mich das Thema ab und an bewegt. Seid mir nicht böse... aber mein Postfach wurde seit gestern geflutet und ich werde Tage damit beschäftigt sein, jeder PN gerecht zu werden. Für die Likes muß ich mich leider hier pauschal - aber nicht weniger herzlich - bei Euch bedanken*herz2*
*******erli Paar
4.485 Beiträge
eine andere frage, die sich mir dann dabei allerdings stellt ist, ob sich die ansprüche des anderen dann in richtung primary verändern werden.

Ja das kommt vor, doch ich (der weibl. Part ) rede da ganz schnell Klartext.
Wenn nicht einmal mein Partner das Recht hat, mich für sich allein zu beanspruchen, dann hat das Recht Mensch X erst recht nicht.

Im Prinzip ist vor Beginn der Beziehung klar, was Sachlage ist, aber Gefühle entwickeln sich nicht nach Absprachen.

Allerdings ist bei uns die Sachlage anders geregelt

Kein Konkurrenzverhalten
Es gibt keine speziellen 2er Bereiche, also wenn zu Dritt, dann kann auch alles zu Dritt geschehen von A-Z.

Stell dir mal vor, Du würdest der 3. im Bunde sein und stehst immer außen vor, statt mittendrin.
Kein schönes Gefühl *nein*
*********o1977 Frau
482 Beiträge
Themenersteller 
Vermutlich macht es einen Unterschied, wie beständig vorhandenen Beziehung sind. Wie lange sie bereits andauern.. bevor sich eine dritte Person.. oder vierte.. fünfte.. dazugesellt. Sicherlich macht es einen Unterschied, ob von den Beteiligten Personen bereits zwei eine Jahre oder gar Jahrzehnte andauernde Beziehung führen.. oder sich Alle relativ zeitgleich ineinander verlieben und aufeinander einlassen.
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
@scoobeedoo
Darüber habe ich jetzt erst nach Deinem Beitrag mal richtig nachgedacht und ja, da sehe ich auch einen erheblichen Unterschied, wenn ich unsere eigene Entwicklung betrachte. Da kam eine dritte Person erst nach über 20 Jahren Ehe dazu, da gab es letztlich nur zwei Wege, Trennung oder einen ordentlichen Batzen Beziehungsarbeit, wir haben uns erfolgreich für letzteres entschieden. Verliebt man sich relativ zeitgleich ineinander, dürfte manches einfacher sein. Vielen Dank für diesen Gedanken.
*********eeker Mann
1.582 Beiträge
Ich verstehe den Wunsch nach Nähe und Gemeinsamkeit. Ich verstehe den Wunsch nach Alltag und Besonderem. Ich verstehe den Wunsch danach alle Lieben um sich herum zu haben.

Aber je mehr ich mich in die Situation hineindenke, umso schwerer fällt es mir diese Wünsche mit der Realität in Einklang zu bringen. Ich führe Beziehungen zu zwei Frauen. Es sind Fernbeziehungen. Dies hat tausende Nachteile. Es ist nicht gerade einfach. Weder für mich, noch für die beiden. On-Off-Problematik, Reisezeiten, Heimatlosigkeit, Zerrissenheit. Das klingt alles viel dramatischer. Denn ich würde mich vor die Wahl gestellt, immer wieder dafür entscheiden. Ich plane in die Nähe einer der beiden Frauen zu ziehen. Aber eben in eine eigene Wohnung. Gründe sind Teilnahme am Familienleben, Reduktion meiner Stressfaktoren, aber auch ganz eigennützige wie die Luftveränderung und der Reiz des Neuen.

Bei einer meiner Partnerinnen sehe ich mich eindeutig als zweite Geige. Und mir geht es sehr gut damit. Ich respektiere ihre Ehe sehr. Auch wenn ich ihn noch nicht habe kennen lernen dürfen, sehe ich mich nicht mal im Ansatz auf einer Stufe mit ihm. Das hat nichts mit ihren Gefühlen für mich zu tun. Sondern beschränkt sich einzig darauf, wie ich mich bei einem Familienstellen positionieren würde. Wie ich mich selber in Relation einordne. Bei meiner anderen Partnerin bin ich eher so etwas wie der Hauptpartner. Aber auch das ist wieder meine eigene Einschätzung. Die mit ihrer in bestimmten Dingen übereinstimmt, damit aber nicht übereinstimmen muss.

Für mich sind beide gleich wichtig. Aber äußere Umstände würden erstens ein Zusamenleben (zu wie vielen eigentlich?) extrem erschweren. Arbeitsstätten sind nicht gerade nebeneinander. Lebensmittelpunkte verschieben sich zwar gerade, aber sind weiterhin im Fluss. Aber selbst wenn, ich kann es mir nicht vorstellen. Nicht weil ich eine WG ablehnen würde (mir fällt momentan eher die Decke auf den Kopf, wenn ich zuhause in meiner zu großen Wohnung alleine sitze), aber einfach, weil ich die Freiheitsliebe meiner Partnerinnen und von mir als viel zu groß ansehe.

Somit werde ich trotz Umzug sicher auch weiterhin guter Kunde der Deutschen Bahn bleiben. Nähe und Alltag sind wichtig. Gegenseitige Unterstützung ein entscheidender Pfeiler jeder Beziehung. Aber es ibt so viele Wege dies zu leben und dabei auch die eigene Freiheit nicht zu verlieren. Mir ist dies zu wichtig, als mich auf eine WG mit meinen Liebsten zu beschränken. Zumal ja auch deren Lieben irgendwie ihren Raum bräuchten. Klar ist eine tolle große Komune was schönes, nur irgndwann wird es wieder genauso unübersichtlich wie ohne das Zusammenleben. Und die Zeit wieder zur Ruhe zu kommen, sich zu sehnen und zu vermissen, würde mir fehlen.

Hierarchien möchte ich für mich auch nicht. Sie werden manchmal so empfunden. Ein Zusammenleben wäre für mich jedoch nicht die Lösung.

*********o1977:
Vermutlich macht es einen Unterschied, wie beständig vorhandenen Beziehung sind. Wie lange sie bereits andauern.. bevor sich eine dritte Person.. oder vierte.. fünfte.. dazugesellt.

Ich bin gerade in diesem Experiment. Ich habe mich ziemlich zeitgleich in zwei Frauen verliebt und Beziehungen mit ihnen begonnen. Ja, es ist sicher anders, verglichen mit der Situation in eine bestehende Verbindung aufgenommen zu werden. Die Fragen in der Entwicklung sind aber die gleichen. Und durch die Unsicherheit der entstehenden Beziehungen vielleicht sogar auch komplizierter. Sie erfordern jedenfalls eine Menge Beziehungsarbeit. Aber so bewusst habe ich noch keine Verliebtheitsphase zuvor erlebt und ich bin unendlich dankbar dafür.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich glaube, es ist auch einfach eine Typfrage.
Das, was du, Scoobeedoo, dir wünschst, dieses WG-artige Leben mit einem Paar, das würde ICH zum Beispiel für mich selbst als gar nicht so erstrebenswert ansehen.
Oder das Leben aller Lieben unter einem Dach, Gott bewahre. Ich würde durchdrehen *zwinker*
Ich komme mir auch nicht ausgeschlossen vor, wenn ich nicht bei allem involviert bin. Im Gegenteil. Ich bin froh, wenn die anderen mal zusammen weg sind und dann genieße ich Zeit für mich.
Und für mich gehört auch umgekehrt Zweisamkeit zwingend zu einer Beziehung dazu, egal, wie viele da sonst noch so beteiligt sind.
Ich will Zeit zu zweit und die kann ich auch den anderen gönnen.

Dass die Ansprüche und Vorstellungen da weit auseinander gehen können, liegt ja auf der Hand. Menschen sind eben unterschiedlich.
Und dass die Ideen in einer Gruppe "Die zweite Frau" andere sind, als zB hier, das finde ich gar nicht überraschend. Da steckt ja sicher auch oft eine ganz andere Form von Suche dahinter. Da geht es sicher den Wenigsten um das gemeinsame Leben.
*lach* An alle Lieben unter einem Dach muss man sich in der Tat erst einmal gewöhnen. Das ist am Anfang doch recht komisch und man muss viel reden, wenn man mit allen zusammen wohnt. Es gibt Regeln und man hat mehr Verantwortung, aber auch deutlich mehr Freiheit.
Mir geht es da genauso wie dir, ich kann für mich persönlich mit dem Konzept primary und secondary nichts anfangen. Zum Glück ist meine (noch sehr frische) Polytriade auf Gleichberechtigung für alle Parteien ausgerichtet. Meine zwei Partner (männlich und weiblich) waren zwar schon die Jahre zuvor bevor sie mich kennenlernten in einer on/off Beziehung, aber wir haben uns letztendlich alle drei gleichzeitig ineinander verliebt. Ihn kannte ich ein paar Wochen vorher und habe eine sexuelle Beziehung zu ihm angefangen als sie getrennt waren. Sie habe ich durch ihn dann getroffen und es war seit dem ersten Treffen an Liebe bzw. Seelenverwandtschaft auf den ersten Blick.Wir haben uns auf einer Party gesehen und erkannt und haben den ganzen Abend zusammen verbracht und geredet wie alte Freunde.
Keiner von uns hatte vor eine Polybeziehung zu starten, ich habe eher damit gerechnet, dass ich mich zurückziehe, wenn die beiden wieder zusammenkommen (als ich ihn kennenlernte und wir anfingen mit einander zu schlafen, waren sie gerade getrennt).
Es fühlt sich auch so an, als würden wir uns alle drei ergänzen, so als wäre das entscheidende Puzzleteil jetzt da.
Für mich ist auch wichtig, dass wir Zeit zu dritt, aber auch jeder der Partner Zeit alleine zu zweit mit dem jeweiligen anderen Partner verbringt. Das ist manchmal schon zeitlich ne Herausforderung, da sie auch meistens nur am Wochenende bzw. für ein paar Tage in der Woche hier ist und ansonsten 2,5 Stunden weit weg wohnt, aber der Weg der sich richtig anfühlt für uns alle. Ich glaube, die Gefahr bei vielen Polybeziehungen ist, dass Besitzdenken oder Ungleichheiten in der Beziehungshierarchie dazu führen, dass einer das Gefühl bekommt, er/sie kommt zu kurz...
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Wieviel Nähe tut mir im polyamoren Zusammenleben gut?
TE:
Für mich ist das die erfüllendste Konstellation.. wie ist das bei Euch? Wie lebt ihr.. bzw. wie sieht eure Idealvorstellung aus?

Nach verschiedenen, nicht realisierten Versuchen, eine 3er-WG zu gründen, zogen mein Partnerin und ich nach kurzem Kennenlernen mit einem Paar in eine 4er-WG. In diesen Tagen löst sie sich nach etwas über 2 Jahren wieder auf.

Für mich habe ich gelernt, dass ich lieber in einer eigenen Wohnung lebe, aber in 5 Fußminuten bei meinen Lieben sein kann. Wegen unterschiedlicher Wohnbedürfnisse und zu wenig Kapital können wir das derzeit leider nicht realisieren.

Meine Hoffnung ist, dass unsere Verbindungen bestehen bleiben, und die jetzige Situation nur ein Anlauf holen für eine Nachbarschaftsgemeinschaft ist.

Herzlich
T*wink*M
******_nw Frau
517 Beiträge
Ich wohne zur Zeit alleine und empfinde das als stimmig.
Das liegt wohl auch daran, dass ich in einer früheren Beziehung sehr symbiotisch gelebt habe. Das hat nicht gut getan. Es sind da wohl zwei Seelen in meiner Brust: Die eine sehnt sich nach dem Verschmelzen mit dem Partner, die andere nach dem Alleinesein. Und so ist es für mich im Moment "richtiger", dieses Bei-mir-sein auch räumlich auszudrücken. Vielleicht wird sich das irgendwann ändern. Wenn ich spüre, dass diese zwei Seelen gut miteinander kooperieren *g*.

Etwas anderes ist der eingangs erwähnte Gedanke der "Gleichstellung", des sich auf Augenhöhe Befindens. Dem kann ich mich gut anschließen. Wie immer diese "Gleichstellung" aussehen mag. Ich denk da nicht so sehr an Äußeres oder bestimmte Strukturen: Wer geht mit wem zu welchem Fest? Wer fährt mit wem in Urlaub und wie oft? Etc....Sondern eher daran, mich verbunden zu fühlen, als Mensch gesehen und wertgeschätzt zu sein. Ich möchte einem zweiten Partner auch nicht das Gefühl vermitteln, weniger wert zu sein als der andere. Das Besondere, Einzigartige lässt sich für mich nicht "in Klassen" einteilen. Es wird unterschiedlich gestaltet sein, mit mehr oder weniger räumlicher Nähe. Jedoch mit einen festen Platz im Herzen.
Ich hab da auch eine Weile mit diesen Gedanken "schwanger gehen" müssen. Habe vieles zuerst am Äußeren festgemacht. Brauchte und suchte Sicherheiten in diesem Äußeren. Jetzt ist es anders. Jetzt habe ich vor allem den Wunsch, mich verbunden fühlen zu dürfen/können. Das empfinde ich als befreiend.
*********87_91 Paar
47 Beiträge
Hallo,

Ich lebe seit nun knapp vier Jahren in einer polyamoren Beziehung (seit anderthalb Jahren ist es eine Ehe). Damals hat meine Frau mir knallhart gesagt, wenn ich sie will muss ich ihre Art zu leben akzeptieren. Für mich war das Thema Polyamory etwas ganz neues. Anfangs war ich verbissen, in gewisser Weise eifersüchtig. Es war alles neu und ungewohnt für mich. Damals (haha vor 3-4 Jahren) sah ich mich als ihren Mann Nummer eins und alle anderen als „Affären“. Ich weiß heute, dass es eine recht dumme und kindische Ansicht war. In den letzten vier Jahren bin ich in meinen Augen eigentlich recht gut in die Sache herein gewachsen.
In meinen Augen hat Polyamory nichts damit zu tun, dass man nebenbei eine andere fickt oder hin und wieder Sex zu dritt hat. Polyamory geht viel tiefer. Man lebt mit seinen Partner ja nicht zusammen nur um mit denjenigen Sex zu haben und bei der Polyamory gibt es halt mehr als 2 Beziehungspartner. Man geht zusammen, gestaltet gemeinsam die Freizeit, teilt Lachen und Hobbys miteinander, natürlich hat man gemeinsam Sex, aber man streitet auch, man erlebt Tiefs, man ist wütend aufeinander, kurz man lebt zusammen. Wie in einer monogamen Beziehung, nur halt mit mehr Menschen.
Leider ist es schwer, solche Menschen zu finden.
Was mich angeht, ich habe in meiner Frau eine Seelenverwandte gefunden, und wenn ich sie dabei betrachte wie sie unsere gemeinsame Tochter stillt, muss ich zugeben, ich weis nicht ob ich eine andere Frau so lieben kann, wie meine Frau und meine Tochter. Wenn ja muss ich angst haben dass mein Herz zerplatzt *g* Aber Versuch macht klug.

Euer Micha vom Suhler Paar
Zweite Frau
Ich selber lebe Polyamory seid kurzer Zeit. Habe Kontakt zu 2 Frauen , die von einander Wissen. Jede für sich hat ihren Reiz, etwas das mich zu ihr zieht wie auch zu mir. Es ist weit mehr als nur der Reiz der Körper, alles was Möglich ist. reden, zu hören, sich wohl fühlen und fallen lassen können. Zusammen Zeit verbringen in verschiedener Art und Weise. In der Woche eher weniger durch meinen Beruf bedingt, an den Wochenende mit viel Zeit und Raum.
Weder die eine noch die andere hat Anspruch auf mich und ich nicht auf sie.
Wir leben so, und bisher gibt es keine Konflikte.
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