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Bittere Pille

*******a_3 Frau
29 Beiträge
Themenersteller 
Bittere Pille
Hallo, ich hab mich neu hier angemeldet weil ich gesehen habe, dass diese Gruppe sehr aktiv ist.
Ich fange auch gleich mal mit einer - meiner momentanen Situation an, die für mich nur schwer auszuhalten ist.

Mein Mann und ich sind seit 15 Jahren in einer festen Partnerschaft. Ich bin bisexuell und habe mich vor 5 Jahren in eine Frau verliebt (sehr sehr verliebt!). Es war von Anfang an mehr als Freundschaft zwischen uns und wir hatten immer ein erotische Kribbeln und irrsinnige Spannung zwischen uns. Passiert ist da nie etwas. Ich hatte / habe wahnsinnigen Respekt vor ihrem Mann und vor ihrer Ehe. Mag ihn und ihre Kinder einfach sehr gerne.
Es gab zwischendurch auch mal eine Auszeit von einem Jahr in dem wir keinen Kontakt hatten. In dieser Zeit habe ich gelitten wie ein Hund, kam aber irgendwann damit zurecht. Nach diesem Jahr trafen wir uns wieder und zooom alles war wieder wie vorher. Eigentlich noch besser, weil sie in diesem Jahr ihren Weg gefunden hatte und sehr viel selbstsicherer war als vorher.
Unabhängig von dem Knistern zwischen uns haben sie und ihr Mann bereits darüber nachgedacht ihre Ehe zu öffnen bzw. poly zu leben.
Naja und dann kam eins zum anderen. Das zwischen uns wurde immer heftiger und war irgendwann nicht mehr aufzuhalten. Inzwischen hatte sich auch zwischen meinem Mann und ihr eine Beziehung entwickelt und die beiden hatten Gefühle füreinander. Für mich war das toll! Die zwei Menschen, die ich liebe, lieben sich und mich....das war einfach noch viel besser als ich es mir vor fünf Jahren vorgestellt hatte.
In unsere "ersten Nacht" war ich es dann die meinen Mann einbezogen hat. Wir hatten zu dritt Sex und ich war im Himmel! Das ging auch eine ganze Zeit lang gut und ich wusste vor lauter Glücksgefühlen gar nicht mehr wohin...Alle waren glücklich. Für mich hat sich da etwas erfüllt was so gut war, dass ich es mir nie zu träumen gewagt hätte! Es war absolut unfassbar!
Tja und dann ist es gekippt...ich weiß nicht genau wann und warum...sie hatte irgendwann viel mehr Lust mit meinem Mann zusammen zu sein. Die beiden hatten dieses große Verliebtsein...Ich wurde zum Termin. Zur Pflicht. Klar sie war fair und ich hatte meine Zeit, aber eben auch nicht mehr. Alles zwischen uns war bemüht und angestrengt. Wir haben geredet und Pläne gemacht und all das....bei mir ist immer mehr Panik aufgekommen. Ich wurde immer härter und verzweifelter und misstrauischer. Wollte das alles nicht verlieren, wollte nicht akzeptieren dass es anders läuft.
Es gab viele schlimme Stunden zwischen ihr und mir und zwischen meinem Mann und mir noch viel schlimmere.
Inzwischen ist es so, dass mein Mann mit ihr weiterhin in einer Beziehung ist und diese auch lebt und leben möchte. Er sagt er kann das nicht mehr aufgeben. Er liebt uns beide.
Zwischen ihr und mir gibt es keinen Kontakt mehr. Ich weiß auch nicht, ob ich das noch möchte. Ich bin verletzt, gekränkt und fühle mich gedemütigt und benutzt.
Wär das eine normale Beziehung würden jetzt die Phasen der Verarbeitung ablaufen. Man würde weinen und leiden, dann würde man den anderen abwerten und sehen dass er/sie bzw. die Beziehung gar nicht so perfekt war und einfach auch Fehler hatte, sonst hätte es keine Trennung gegeben, man fände natürlich den Neuen der Ex total Kacke und all das, dann würde man sich langsam wieder nach Außen orientieren und man würde am Ende Frieden schließen mit dem was passiert ist.
In meinem Fall ist das leider nicht so einfach.
Der "Neue" meiner "Ex" ist meine Mann. Ich muss also aushalten, dass der Mann, der jetzt neben ihr liegt, sie küsst, mit ihr Essen und Tanzen geht, mit ihr schläft mein Mann ist.
Sie ist auch nicht nur eine kurze Affäre, sondern ich habe diese Frau 5 verdammte Jahre lang geliebt, sie war meine beste Freundin, meine Vertraute, ich war sehr freundschaftlich mit ihrem Mann verbunden und liebe ihre Kinder!
Ich habe fünf Jahre davon geträumt sie lieben zu dürfen. Habe mich immer wieder zurückgenommen aus Respekt ihrem Mann und ihrer Ehe gegenüber und fühle mich jetzt abgeschoben, während sie das alles mit meinem Mann erleben will.
Das alles fühlt sich an wie wenn es mich innerlich zerreißt.
Ich habe in den letzten Wochen tausend Dinge unternommen um mich selbst zu retten (Von Hypnosetherapie über Meditation, zu Freunden in den Urlaub fahren, Besuch bei Polystammtisch und einem Coachinggespräch bis hin zu dem Besuch einer Fetischparty war da echt viel dabei) und das wirkt auch alles....mehr oder weniger.
Aber diese Bilder in meinem Kopf, wenn ich weiß, dass die beiden sich treffen bringen mich immer wieder an den Rand der völligen Verzweiflung und des Wahnsinns.
Ich liebe meinen Mann und will ihm nicht wegnehmen was ihn glücklich macht und dennoch stellt sich mir die Frage: Muss ich das aushalten? Kann ich das aushalten und wenn "ja" wie?
Ich muss jedesmal einen Notfallplan machen wenn die beiden sich treffen. Muss jede Minute durchplanen damit die Bilder nicht kommen.
Versteht mich nicht falsch. Es geht nicht um das Thema an sich. Ich habe schon in früheren Beziehungen poly gelebt. Es geht mir um diese spezielle Konstellation.

Gibt es denn jemanden hier der ähnlich Erfahrungen gemacht hat?
Jemanden der einen Ratschlag für mich hat?
Wie empfindet dein Mann diese Zurückweisung ?

Du schreibst , du möchtest deinem Mann die neue Liebe nicht wegnehmen
Kann ich sehr gut verstehen nur hast du ihm diese Liebe ja erst ermöglicht
wie geht er damit um dass es zwischen euch Frauen keinen Kontakt mehr gibt ?


Ganz ehrlich ich wäre wütend , auf beide , darauf ausgeschlossen zu werden
Das ist einfach unfair .


Wie damit umgehen
Nun , rausgehen und Leben *zwinker*

Dir alles Liebe
*******a_3 Frau
29 Beiträge
Themenersteller 
Mein Mann würde sich das sicher anders wünschen. Es wäre ja für ihn auch leichter und schöner, wenn wir beide wenigstens noch Freundinnen wären.
So ist er glaub ich ziemlich zwischen den Stühlen. Er liebt mich und wir versuchen unsere Beziehung zu retten. Treffen mit ihr gehen nur mit ganz klaren Absprachen zwischen uns beiden. Sprechen geht erst seit Kurzem wieder, davor hat jedes Gespräch zu Eskalationen geführt.

Ja das mit dem Rausgehen und leben versuche ich und auch das hilft ein ganzes Stück.
Aber dann kommt die nächste "Anfrage" von meinem Mann ("Ich würde gerne mit ihr an dem Abend dort hin gehen") und mir schießen Bilder und Panik in den Kopf *snief*
*********Limit Mann
317 Beiträge
dann ist es gekippt...ich weiß nicht genau wann und warum

Habt ihr denn offen und ehrlich darüber gesprochen?

Zu verstehen, was genau passiert ist, hilft Dir (vielleicht auch euch) evtl. weiter.
Dein Mann ignoriert die Zurückweisung ?

Warum eskalierte jedes Gespräch
Inwiefern ?
@Karenina_3
Puh...das ist starker Tobak... *oh*
Es ist schwer da etwas adäquates zu schreiben, jedoch versuche ich es mal..

Versuche Dich zu erinneren!.. Es gab auch ein Leben vor IHM, vor IHR...
Es ist schwer jemanden, der so tief in diese Beziehungen verwurzelt ist und dessen Herz so stark vom Schmerz umklammert wird, einen Rat zu geben...ich hüte mich generell Ratschläge zu geben...
Ich kann Dir nur sagen was ich tun würde.
Ich würde mich von allem lösen...auch wenn es noch so schwer erscheint...am Ende fragt niemand wie es Dir ergeht! Die Beteiligten, außer Dir, haben ihr vermeindliches Glück gefunden...Versuche Du nun Dein wahres Glück zu finden...so schwer das auch zu verstehen ist für jemanden der Poly ist..

ich kann nur aus der sicht eines nichtpoly darauf antworten. ich lebe zwar mit einer polyfrau zusammen, hab aber selber noch keine erfahrungen mit poly

wenn ich daran denke, wie das bei dir gelaufen ist und das auf meine bescheidene welt anwende, gäbe es für mich nur zwei möglichkeiten:

1. das gespräch mit ihm suchen, ihm mitteilen, dass ich leide und die situation nicht ertrage. jemanden seine liebe und sein vergnügen zu lassen ist eine noble geste, darf aber mit sicherheit nicht soweit gehen, dass mein eingenes leben dabei zugrunde geht, poly hin poly her. ich würde von ihm verlangen die beziehung zu ihr zu beenden, was mich dann zu

2. bringt. sollte er es nicht beenden wollen, dann würde ich die beziehung beenden und mich auf zu anderen ufern begeben.

ich bin in meiner beziehung der primary, dass war für mich der grund, warum ich mich überhaupt darauf eingelassen habe. solange kein anderer mann mir diesen rang abläuft und/oder meine gefühle plötzlich weniger wert sind als die eines anderen, solange wird das auch funktionieren, sollte das einmal nicht mehr der fall sein, ist das experiment für mich beendet, dass nur zur erklärung

LG Felix

da
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
****xwS:
ich würde von ihm verlangen die beziehung zu ihr zu beenden,


Ich finde, so was darf man nicht verlangen.
Man darf sagen, dass man es selbst nicht mehr aushalten kann und denkt, dass man gehen muss, aber diese Entscheidung muss man für sich selbst treffen, statt vom anderen zu erwarten, dass er sich so verhält, dass man selbst nicht mehr vor der Entscheidung stehen muss.


Davon ab wüsste ich erst mal gerne, ob deine Ex-Freundin auch hier im Joy ist?
Es gab hier vor Kurzem einen Thread, der passt haargenau, nur aus 'ihrer' Sicht...
@FelixwS
ich würde von ihm verlangen die beziehung zu ihr zu beenden,


Bis dato war ich oft Deiner Meinung Felix, jedoch muss ich nun mal aus Sicht eines poly schreiben, das ich nicht verlangen kann, was jemand nicht will..
Meine Liebe akzeptiert wie ich, was ich möchte, begehre und sieht nicht zu wie ich leide..Stichwort Primary
Und poly sein, das Erlebnis einzugehen und mehrere Menschen ihretwillen ernsthaft, spürbar und aufrichtig zu lieben ist KEIN Experiment Felix...sorry..das war jetzt nicht böse gemeint...meine Meinung
@tinchenbinchen
2 Gehirne-ein Gedanke...*haumichwech*

gruß
Ich finde, so was darf man nicht verlangen.
Man darf sagen, dass man es selbst nicht mehr aushalten kann und denkt, dass man gehen muss, aber diese Entscheidung muss man für sich selbst treffen, statt vom anderen zu erwarten, dass er sich so verhält, dass man selbst nicht mehr vor der Entscheidung stehen muss.

worin besteht denn der gravierende unterschied ob ich es "von ihm verlange", oder ihm sage: "wenn das so weitergeht, muss ich gehen?"

die entscheidung habe ich ja getroffen, ganz für mich alleine, entweder oder . . . .
@ Look_4_Joy_GB
*********y_GP:
Meine Liebe akzeptiert wie ich, was ich möchte, begehre und sieht nicht zu wie ich leide..Stichwort Primary

das verstehe ich jetzt leider nicht ganz, was du damit meinst


*********y_GP:
Und poly sein, das Erlebnis einzugehen und mehrere Menschen ihretwillen ernsthaft, spürbar und aufrichtig zu lieben ist KEIN Experiment Felix...sorry..das war jetzt nicht böse gemeint...meine Meinung

für mich als nichtpoly ist es ein EXPERIMENT mit einer polyfrau zusammen zu leben
******_nw Frau
517 Beiträge
worin besteht denn der gravierende unterschied ob ich es "von ihm verlange", oder ihm sage: "wenn das so weitergeht, muss ich gehen?"

Der Unterschied liegt u.a. darin, dass ich in der zweiten Aussage selbst die Verantwortung übernehme, wenn ich eine Situation als für mich unerträglich empfinde. In der ersten Aussage steckt der Versuch dahinter, dem anderen Menschen Verantwortung für meine Gefühle/Wahrnehmungen "zuschieben" und überlassen zu wollen.
Und auch ich finde es "schwierig", in dem Zusammenhang von "Experiment" zu sprechen. Vor allem, wenn ein Unterton mitschwingt "na ja, mach mal, aber wenn es mir nicht gefällt, bring ich dich wieder auf Kurs..."

Liebe TE: deine Verletzung kann ich gut verstehen. Und auch deine Fragen und Ratlosigkeit. Dazu etwas zu schreiben finde ich nicht einfach.
Meine Gedanken gehen in die Richtung, die @*********y_GP beschrieben hat: Was gestattest du dir an Erfahrungen, die dir richtig gut tun? Nicht als Ersatz und auch nicht, damit du das alles besser aushälst. Sondern, was dich richtig erfüllt und dir den Blick für deine eigenen Wünsche wieder öffnet.
Hallo Karenina
Offensichtlich plagen Dich all die Gefühle, die ein liebender Mensch schon mal erleben musste. Da ist Eifersucht im Doppelpack, Verlußtängste und Leere die einander abwechseln.
Natürlich kannst Du die bereits angedeuteten Wege versuchen. Deinem Mann versuchen den Umgang zu verbieten. Dich von Ihm trennen. Aber glücklicher wirst Du davon wahrscheinlich nicht.
Du schreibst, er liebt Euch beide. Er liebt also Dich. Das ist doch erstmal schön. Du liebst ihn und es gibt so viele Gründe sich miteinander zu freuen. Wenn Dir das gelingt, wirst Du ihm seine Liebe vielleicht nicht nur gönnen können, sondern Dich mit ihm freuen können.
Was das Verhältnis zu Deiner Freundin betrifft, ist ein Ratschlag sicher nicht einfach. Ich würde an Deiner Stelle versuchen, wieder mit Ihr in Kontakt zu kommen und zwar alleine. Also keinen Dreier, sondern nur Du und Sie. Ohne mit Deinem Mann in Konkurrenz zu treten und ohne die Absicht Sie oder Ihn zu irgendwas zu bewegen.
Das Ergebnis könnte so aussehen:
Du liebst Deinen Mann und er Dich!
Du liebst Deine Freundin und sie Dich!
Dein Mann liebt seine Freundin und sie ist zufällig auch Deine Freundin!
Jeder verbringt mit jedem eine eigene Zeit. Und in der Zeit in der zwei zusammen sind, weiß der Dritte, das die anderen grade sehr glücklich miteinander sind und kann sich darüber freuen, dass dieses Glück seine beiden Partner erleben dürfen.
Ich glaube, etwas Schöneres, kann man nicht erlieben.
Liebe Grüße
Micha
*******a_3 Frau
29 Beiträge
Themenersteller 
Wow...so viel Antworten in so kurzer Zeit...
@*******_58:
Danke für Deinen Beitrag. Das war auch schon mal einer von den vielen Plänen die wir zwischendurch hatten.
Der Stachel sitzt einfach echt tief und schmerzt nach wie vor. Ich glaube, dass das was dazu beiträgt ist, dass beide Geschichten schon so lange laufen. Ich würde mir sehr wünschen über diesen Schatten springen zu können und arbeite hart an mir, täglich und immer wieder.
Im Moment kann ich mir nicht vorstellen sie zu sehen. Ich habe irrsinnige Angst davor zurückgewiesen oder erneut verletzt zu werden. Ich glaube das schaffe ich nicht nochmal

@****ne: Das sehe ich im Moment als meine Aufgabe. Ich suche Dinge, die mich echt erfüllen, die ich nicht nur tue um mich abzulenken oder es zu ertragen. Ich habe wie schon geschrieben viel ausprobiert und einiges war richtig gut. Aber es ist ein ständiges Kämpfen und Ringen...

@*********nchen: Das weiss ich nicht. Ich hab mich erst heute angemeldet, nachdem ich über einen Link diese Gruppe gefunden habe. Ich weiß nur, dass sie in einem anderen Forum angemeldet ist. Ich muss aber ehrlichkeitshalber sagen, dass es mir auch egal wäre. Ich suche Rat und dass es mir schlecht geht sollte ihr nicht neu sein.

@****xwS: Es war auch von Anfang an klar, dass ich die Primärbeziehung bin. Genauso wie sie und ihr Mann eine Primärbeziehung haben und ich habe auch von ihm gefordert, das er das beendet. Das hat er nicht getan. Hat mir gesagt, dass er das nicht kann und auch nicht will. Dass er aber auch mich nicht verlieren möchte. Und "ja" ich war mehr als einmal an dem Punkt mich zu trennen. Aber nach 15 Jahren, zwei Kindern, Haus und und und...und das wichtigste: ich liebe das Leben mit diesem Mann.

@*********y_GP: Ich will einfach nicht glauben, dass das was ich mir jahrelang so sehr gewünscht habe und sich am Anfang so perfekt angefühlt hat nun dazu führt, das ich zwei Menschen die ich so liebe (bzw. geliebt habe) verliere und alleine neu anfangen muss.

@*******len: Wenn man sehr sehr verletzt ist, dann reagiert man leider manchmal nicht unbedingt mit allen Regeln einer gewaltfreien Kommunikation *snief*
*********asel Frau
1.691 Beiträge
Ich würde klären was für euch "Liebe" bedeutet.
Derzeit führt ihr keine Poly Beziehung sondern ne typische monogame Beziehung in der ein Partner auf Kosten des Anderen fremdgeht.

Ich denke das irgendwo ein Kommunikationsfehler ist aber jetzt und hier würde ich meinem Partner das klare "STOP" geben.
Er scheint sich entscheiden zu müssen. Monogam mit deiner Kollegin und ohne dich oder Poly mit dir aber ohne sie.
Wie gesagt: was heisst LIEBEN für euch?
*******a_3 Frau
29 Beiträge
Themenersteller 
@*********asel: Ja leider hatte ich dieses Gefühl auch schon des Öfteren. Es ist ein Gefühl wie ich "dulde" die "Affäre" meines Mannes und versuche mich während ihren Treffen so abzulenken, dass ich durchdrehe oder vor Schmerzen eingehe.

Das "STOP" hatte ich schon und habe es dann wieder zurückgenommen, weil ich gemerkt habe, dass er sich nicht dran halten würde und ich glaube sie auch nicht. Dann würde es sicherlich heimliche Treffen geben und das pack ich gleich gar nicht! Klar könnte man jetzt sagen, dass er dann ja eine Entscheidung getroffen hat, aber so einfach ist es nicht. Es ist nicht so, dass er sich nicht bemühen würde mir zu zeigen, dass er mich liebt und ich ihm vertrauen kann und "das" nichts an seiner Liebe zu mir ändert. Es geht ihm auch nicht gut damit. Ich habe es ihm in den letzten Wochen auch wahrlich nicht leicht gemacht auf mich zuzugehen und mir zu zeigen dass er mich liebt (eine keifende, beißende, schreiende Furie nimmt man nicht so gerne in den Arm und sagt ihr dass sie ne tolle Frau ist und man sie liebt *schaem*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Die Balance zwischen den gleichgeschlechtlichen Beteiligten
Meine Partnerin und ich wollten immer in einer Lebensgemeinschaft mit mehreren Menschen leben. Nur: wie wir auf dem Weg dorthin mit einander und mit anderen Menschen sein wollten, vergaßen wir zu klären. Draus ergaben sich viele belastende Situationen für uns.

Die Situation, die die TE mit ihrem Partner erlebt hat, musste auch meine Partnerin mehrfach mit mir erleben mit dem Unterschied, dass wir die zweite (im zeitlichen Sinne) Frau erst kurze Zeit kannten. Insgesamt habe ich aber Erfahrung mit leid gebeutelten Frauen sammeln dürfen und kann mir vorstellen, wie abgestellt, entwertet und aus Deinen Träumen gefallen Du Dich fühlen magst.

Die Liebe zu meiner Partnerin und meine Selbstliebe (oder Egoismus, das mögen andere beurteilen, wenn sie möchten) gerieten regelmäßig in einen Konflikt, sobald die anfangs positive oder wenigstens annehmbare Situation zwischen den Frauen kippte.
Im Ergebnis habe ich mich stets von den hinzu kommenden Frauen getrennt, weil mir die Belastung in der Partnerschaft zu Hause zu groß wurde. Nach einigen Versuchen, man könnte das auch "serielle Polyamorie" nennen, habe ich irendwann dann aufgehört, neue Kontakte zu Frauen zu knüpfen. Wirklich wohl gefühlt habe ich mich damit auch nicht, weil ich das Gefühl hatte, meine Macht darüber abzugeben, welche Liebe ich leben wollte.

Das gins so, bis uns die Liebe zu viert begegnete und wir schon nach vier Monaten zusammen wohnten. Es dauerte nicht lange, bis sich Verstrickungen zwischen den Frauen und in der Folge zwischen meiner langjährigen Partnerin und mir entwickelten. In den nächsten Wochen wird sich die WG, die nach einem Jahr nur noch aus 3 Mitgliedern bestand, auflösen.

Mein Fazit: ohne wirklich nachhaltig tragfähige Beziehungen zwischen den gleichgeschlechtlichen Partnern ist eine polyamore Lebensgemeinschaft belastet. Wird das nicht berücksichtigt, können so viele Konflikte entstehen, dass das Miteinander bis zur Lustlosigkeit und/oder über die Grenzen des Tragbaren belastet wird.

Sternbeziehungen ohne näheren Kontakt der gleichgeschlechtlichen Partner können manche Konflikte entschärfen, wenn ausreichend Toleranz bei allen Beteiligten ist.

Liebe TE: andere Menschen wirst Du nicht ändern können; Erpressungsversuche und Stress werden Deinen Partner mglw. eher in die Flucht schlagen, als dass es ihn zu Dir hinzieht, weil er Deine Liebe erfahren kann.
Vlt. kannst Du die Situation für Dich annehmbar gestalten, wenn Du dem, was nun ist, einen Wert für Dein Leben geben kannst.

*herz*lich
T*wink*M
*******a_3 Frau
29 Beiträge
Themenersteller 
Lieber Gentletom,
Danke für Deinen Beitrag.
Da sind ein paar gute Sätze und Gedanken dabei.
Ich habe tatsächlich eine lange Zeit schrecklichen Stress gemacht und es allen Beteiligten sicherlich furchtbar schwer gemacht liebevoll auf mich zuzugehen. Ich bin leider schon immer ein "Angstbeißer" (dafür bin ich normalerweise nicht so schnell ängstlich - dann gleicht es sich wieder aus 😉)
Inzwischen tu ich das nicht mehr. Ich versuche das was du geschrieben hast. versuche vorzusorgen wenn sie sich treffen alles für mich so vorzubereiten dass es gut für mich ist, einen Sinn darin zu sehen dass ich das tue und für mich zu sorgen. Das gelingt mir auch relativ gut. Und doch sind da diese Momente in denen ich das Gefühl habe es zerreißt mich, ich bekomme keine Luft mehr...wie ertrinken. Schrecklich!
Glaubst du das wird irgendwann besser?
*****uja Frau
2.504 Beiträge
Hier der Link zu dem Thread, der sich mit derben Thematik befasst. Vielleicht sind es dieselben Personen, vielleicht nur eine sehr ähnliche Konstellation. Auf jeden Fall kann es ja auch hilfreich sein, auch die "andere" Position noch einmal anzuschauen...


Polyamory: Im Auftrag meiner Frau - schwierige Dreiecksbeziehung
Liebe Karenina, ergänzend zum letzten Satz von gentletom58 mag ich dir ein Zitat benennen, das mir bei meiner letzten Trennung neue Wege für mich und in mir eröffnet hat:

DER Schlüssel zum inneren Frieden ist: überhaupt nicht zu bewerten, sondern alles, was geschieht, alles, was der Mensch dir gegenüber sagt oder wie er handelt, einfach wahrzunehmen und als Tatsache festzustellen.

Und dann – stehen zu lassen als SEIN Denken, SEIN Handeln, für das allein er die Verantwortung und die Folgen trägt.

DU dagegen trägst nur die Verantwortung für DEIN eigenes Denken, DEIN eigenes Sprechen, DEIN eigenes Handeln. BESONDERS DAFÜR, ob du bewertest oder nicht!


Mir ist dadurch klar geworden, was mir dieser Mensch wirklich bedeutet; unabhängig von ihrem Handeln mir gegenüber: Ich liebe sie, egal, wie sie ist, oder sich verhält! Sie tut für sich ihr bestes, was sie kann, und das hat nichts mit mir zu tun. Vielleicht betrifft das genau auch deine Partner?
*******a_3 Frau
29 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube zu verstehen was hinter diesem Zitat steht. Aber ich glaube nicht dass ich es leben kann oder will.
Wenn ich jemanden liebe, dann übernehme ich doch auch immer ein Stück Verantwortung und das tue ich ja auch gerne. Eben weil der andere mir wichtig ist und ich möchte dass es ihm gut geht. Das ist das was ich gebe und was ich mir auch von meinem Partner(n) wünsche.
Wenn ich also etwas tue oder sage von dem ich weiß dass es den anderen verletzt, dann kann ich doch nicht einfach trotzdem genauso handeln und sagen "Hm, tut mir leid dass ich Dir grade so wehgetan habe, aber weißt du was? Du bist selbst dafür verantwortlich dass du das jetzt so bewertest."
Also es kann durchaus sein, dass ich dazu noch nicht tief genug in den Gedankengang eingetaucht bin, aber bisher erscheint mir das nicht als das was ich möchte.
Du kannst das aber gerne weiter ausführen. Wie gesagt: Ich bin auf der Suche nach Lösungen und lass mich gerne auf neue Wege ein 😉
Gab es denn von seitens deines Mannes und deiner Freundin eine freundliche Klärung ?

Das kam jetzt nicht so rüber

Auch warum die beiden dich ausschließen ist mir nicht klar

Gab es denn schon Lösungsansätze die alle drei zufriedenstellen ?
*******4_1 Paar
60 Beiträge
Wie ist es denn dazu gekommen dass Du und Deine Freundin jetzt gar keinen Kontakt mehr haben?

Ich finde schon dass Du - auch als Poly - verlangen darfst dass dein Mann diese Beziehung beendet, denn für mich ist einer der wichtigsten Leitsätze:
Einverständnis ALLER Beteiligten.
Dein "STOP" wird gut überlegt sein und unter Abwägung aller Pro und Contra.

Du gehst so an Deine Grenzen und die Beiden gehen - augenscheinlich ohne Scham - über DEINE Grenzen.

Das hat nichts mit Polyamorie zu tun, sondern auch aus meiner Sich ein offenes Fremdgehen.


Was noch zu versuchen wäre - ein Gespräch.
Denn auch Dein Mann und Deine Ex werden sich nicht wohl fühlen.

Was ist passiert?! Das gilt es doch zu klären...


Du kannst von Ihr nicht verlangen dass sie genau so mit Deiner Beziehung umgeht wie Du damals mit Ihrer.
Das war Deine Entscheidung diese zu respektieren und Dich hinten an zu stellen.
Ich selbst kann Beide Seiten verstehen.
Die Gefühle zu einer Frau stehen für mich nicht im Contra zu einer Ehe - das empfinde ICH nicht als Fremdgehen.
Fremdgehen ist hingegen eines der Schlimmsten Vertrauensbrüche die es in einer Beziehung gibt.
(Weitere erklärungen warum ich das so sehe würden hier zu weit führen...)


Mein persönlicher Plan wäre:
Zeitnahes Gespräch, Ursachenforschung und von den Beiden einen Vorschlag einholen wie es weiter gehen kann, auch so dass es Dir damit gut geht

NACHDENKEN

Konsequenzen ziehen.

Christina
Versuche erstmal, zu akzeptieren, was ist. Durch dein Verhalten hast du zu den Spannungen zwischen euch beigetragen. Wenn du mit dir selbst im Frieden bist, so ent-spannst du die Situation von dir aus. Du öffnest dich wieder. So wirst du auch wahrgenommen werden. Die anderen können sich ebenfalls ent-spannen, wenn du den Druck von deiner Seite aus rausnimmst. Das ermöglicht eine friedlichere Kommunikation, und wird eine heilende Wirkung haben. Und wo Heilung möglich wird, eröffnen sich neue Wege zu einer gemeinsamen Lösung.
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