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Polyamory: Eine Utopie? Wie sähe eine polymere Gesellschaft?

*****lan Mann
55 Beiträge
Themenersteller 
Polyamory: Eine Utopie? Wie sähe eine polymere Gesellschaft?
Ihr Lieben,

mein Freund und ich sind Neulinge auf dem Gebiet.
Nun bewerbe ich mich gerade für eine Filmschule und verfasse einen kurze Doku zum Thema Utopie! Warum nicht zu dem Thema, was mich eh gerade interessiert: Polyamory *g* Für einige ist diese Utopie ja schon zur Realität geworden. Oder eben doch noch ein Stück Utopie, eine Wunsch-Realität.
Da interessieren mich ehrliche Erfahrungen, Ängste, Sorgen, Probleme Glücklichmacher, neue Freiheiten, neue Liebe. Und ganz generell: Was meint ihr, wäre eine polymore Gesellschaft die bessere?
Wie sähe diese Gesellschaft aus, was würde sich eurer Meinung nach ändern?

Ich freue mich über jede einzelne Zuschrift! Mails, Antworten hier im Forum...
Es würde mich freuen, wenn sich jemand persönlich mit mir austauschen würde, telefonisch oder live. Gern auch anonym, gerne auch gegen Vertrag, dass ich nichts veröffentliche.

Tausend Dank von Jana
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
Polyamore Gesellschaft...
...die kann ich mir gegenwärtig noch nicht vorstellen. Die traditionelle Zweierbeziehung zu renovieren, ohne diese grundsätzlich in Frage zu stellen und durch polyamore Beziehungen zu ergänzen, dagegen sehr. Das mal so als mein erster Gedanke dazu, weiteres über CM.
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Ogottogott :))
Das ist ein soooo großes Feld, was du beackern möchtest...- das sprengt m.E. den Rahmen des Forums hier *zwinker*
Aber ganz generell:
Und ganz generell: Was meint ihr, wäre eine polymore Gesellschaft die bessere?

japp!

Wo viel mehr Liebe, da viel weniger Haß, Gewalt, etc.
Klingt logisch, is auch so *zwinker*

Lg, S11
Unter Utopie versteht man ja etwas, das so realitätsfern ist, dass die Umsetzung unmöglich wäre.

Ungeachtet dieser Scheuklappen, ist ja nur das als unmöglich einzustufen, wozu der Mensch nicht willens ist, für möglich zu halten. Somit stellt sich das Wesen Mensch zwangsläufig ein Armutszeugnis aus ... mit der Schublade Utopie *g*

Zum Thema Polyamore (nicht polymere) Gesellschaft:

Stellen wir uns vor, Menschen entscheiden sich für die Liebe. Ist diese Vorstellung so schwer oder undenkbar?

Das Prinzip der 100 Elefanten genügt hier zu wirken. Je mehr Menschen sich gegen Gewalt, gegen Kampf, gegen Gier, gegen Egoismus, gegen naturfremde Glaubenssätze und sich für die Liebe und Achtsamkeit entscheiden, desto weniger wirken und greifen die alten Gesellschaftsmuster und Gewohnheiten.

Neue Konzepte, neue Lebensweisen entstehen, wachsen und vermehren sich.

Dann ist es sehr wohl möglich, dass es ein Leben ohne Zins, sogar ohne Geld geben wird. Denn das Leben und die Liebe werden die obersten Prioritäten sein und alles andere wird sich danach orientieren. Dann zählt nicht mehr Wirtschaftswachstums-Unfug, Produktionsquoten und Renditen.

Dann werden Menschen sich dort verwirklichen, was ihr Herz ihnen rät ... sie werden dem eigenen Herzen folgen und sich sozial und liebevoll der Gesellschaft widmen.

Dann werden Entscheidungen anders ausfallen und andere Vision wahr.

Dann wird Liebe frei sein ... frei von alten, dogmatischen Glaubenssätzen.

Ist jetzt ein Leben und eine Gesellschaft polyamor denkbar?

*g* eben *g*

somit wird das Unmögliche möglich ... die Geschichte wird neu geschrieben ... neue Annekdoten werden erzählt ... neue Werte vermittelt ... neue Wissenssätze gelebt.

Erst gestern habe ich es so deutlich gespürt, in welcher Zeit wird leben.

Vor dem Zeitschriften laden parkte ich mein Auto. Beim Aussteigen folgten meine Augen einem Gefühl und Impuls zur Mitte der Straße. Dort lag ein toter Vogel. Autos fuhren achtlos vorbei ... Fußgänger gingen ignorant vorbei ... ich ging zurück zum Auto, holte einen Gummihandschuh aus dem Auto und nahm den Vogel in die Hand. Seine Flügel und sein Genick waren gebrochen, Innereien kamen heraus. Der Unfall muss erst passiert sein, weil sein Körper noch sehr warm war.

In seinen Augen war noch ein wenig Lebenslicht zu sehen. So trug ich ihn zum Straßenrand zu einem Baum und legte ihn dort ab. Ich setzte mich daneben, verband mich mit dem großen Geist seiner Wesensart und begleitet das Wesen zurück in das große Ganze. So konnte er zurück kehren mit ein wenig mehr Liebe und Aufmerksamkeit ... anstatt ignoriert auf der Straße zu liegen, womöglich von Autos mehrfach überfahren und vom Regen weg gespült zu werden.

Das war ein Moment von 2 oder 3 Minuten ... jede Sekunde war ein Geschenk und doch haben alle Menschen außen herum es ignoriert übersehen oder belächelt.

In genau dieser Gesellschaft leben wir ... wo man in solchen Momenten deutlich spürt, wie wenig das Leben geliebt, geachtet und der Liebe ein echter Nährboden ermöglicht wird.

und dennoch wird das Unmögliche möglich ... weil immer mehr Mensch sich für die Liebe entscheiden.

lg danny
Ich glaube, dass Polyamorie als dominante Beziehungsform aus vielen Gründen eine Utopie bleibt. Zum einen, ist ja die Polyamorie so vielschichtig, kennt so unterschiedliche Spielarten, dass es eigentlich selten das gleiche ist, wenn zwei Menschen von "ihrer" polyamoren Einstellung sprechen. Zum anderen sind einige zutiefst menschliche Eigenschaften wie Besitzstreben, Eifersucht, Verlusstangst usw. eher konträr zu einer Gesellschaft, deren Basis polyamore Beziehungen sind. Natürlich wäre es aus meiner Sicht anstrebenswert, aber so illusorisch wie das Paradies auf Erden.
Micha
*****ern Frau
989 Beiträge
gessellschaftlich eine Utopie
so könnte ich mich an den Satz bzw die These annähern...viel hat es mit tiefen Verwurtzelungen in Glaube und Erziehung zu tun.Die Gesellschaft schätzt hier kein Poly.Der Mensch selbst hat zwei Seiten mindestens in sich.Die tirebhafte die auf Monogamie keine Rücksicht nimmt und die Gefühlsebene sowie Ängste die auch mal Exklusivität zu schätzen wieß.Und danmit meine ich nicht das Poly nicht auch Verantwortung ist sondern das "Besitz-denken" das einzige Wesen zu sein.

Wenn man sich aber anschaut wie es wirlich läuft,lügen betrügen Fremdgehen ist gesellschaftlich angesehener als Poly.So empfinde ich das.Schneller Sex ebenfalls ok Gefühle und Verbindlichkeit schon schwieriger.

Was würde sich ändern in der Gesellschaft?Schwierig sagen wir so die Menschen müssten sich mehr mit sich selbst auseinander setzen könnten nicht nur in schwarz und weiß einteilen,in schnell verbrauchen oder konsumieren.
Das ist keine Monogamie sondern auch da spielen Triebe mit rein und Vielschichtigkeit.
Ob von Sozialen Aspekten über sexuelle.So viel Selbstreflektion wäre nötig erst danach würde ein Poly-Gesellschaft funktionieren aber auch hier nur zu teilen möglich der Mensch ist herrschsüchtig und man sieht es ja auch auf anderen Ebenen das es nicht funktioniert.Firede,Liebe,Glaube
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Also..
Ich muß ja sagen, das mich "die Gesellschaft" nich wirklich interessiert.
Ich bleib da ganz bei mir & denen, die sich in meinem unmittelbaren nahen (Herz)Umfeld tummeln.
Das reicht mir vollkommen & ist "Aufgabe" genug *g* !

Ich fühle mich nicht berufen "Die Gesellschaft" zu missionieren oder zu überzeugen.
....
Und wenn mehrere oder viele so denken und handeln - womöglich von uns inspiriert^^- so füllen wir den Ozean Tropfen für Tropfen *zwinker*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Eine konkrete Utopie von 2008
Siehe 2ter Abschnitt "Polycity"

Homepage "Schön wär's - Erotopisches" von TomBaerenherz

T*wink*M
Polymere Gesellschaft
Utopisch nein, unbekanntes Land und Denken das in den Köpfen vieler wohl zu Panikartigen Zuständen führen könnte. gegenseitige Achtung , Respekt und Toleranz eines anderen. Das sollt ein einer Gesellschaft die so weit entwickelt ist wie der Mensch heute im Grunde keine Frage mehr sein. Ist dennoch keine Tatsache sondern genau das Gegenteil wird immer deutlicher in vielen Schichten und Ländern, Religiösen und Politischen Bereichen.
Eine komplette Kehrtwende, keine macht und Herrschaft mehr, gleichberechtigt in jeder Form.
Oha, Widerspruch von Kirche, Politik, Konzernen und vielen einzel Gruppen mit Anspruch auf Herrschaft , sei es mit oder ohne Gewalt ist sicher zu erwarten.

Der Mensch von heute ist nicht bereit dazu. Dazu wäre ein Ereignis nötig das die Vernichtung des Menschen oder die Umkehr zur Menschlichkeit als Wahl hätte.
*******ata Frau
1.456 Beiträge
Energie/Fokus/Gedanken
Ja... Alles ist Möglich... Warum auch nicht...?

Nur: Der Mensch legt den Fokus gerne auf die Dinge, die er/sie/* nicht will und gibt diesem damit automatisch mehr Energie... Gegen etwas zu sein, zieht dieses an und verstärkt damit das "will ich nicht"...

Wer FÜR etwas ist und seinen Fokus darauf legt, wird seine Welt und damit die Gesellschaft verändern...
Zitat von Samy50:

Die traditionelle Zweierbeziehung zu renovieren, ohne diese grundsätzlich in Frage zu stellen und durch polyamore Beziehungen zu ergänzen...
...das wäre sozusagen der erste Schritt, den ich allerdigs für durchaus sehr wesentlich halte, irgendwann die Möglichkeit der Utopie einer poyamor geprägten Gesellschaft überhaupt nur in Betracht zu ziehen...

Dir, lieber Samy, gebe ich also recht, dass wir noch sehr weit von einer solchen Utopie entfernt sind. Wesentliche Aspekte jedoch, die für mich bzw. uns als Partner/Paar längst essentiell für unser Leben und unsere Art und Weise zu lieben geworden sind, würden vorzüglich dazu taugen, eine viel menschlichere Gesellschaft zu verwirklichen. Aber wir stellen immer wieder fest, dass wir mit unseren Anschauungen meistens ziemlich allein auf weiter Flur sind und fast überall auf Widerstände stoßen - Verlustängste, Besitzansprüche, Sprachlosigkeit, Inkonsequenz in der gesuchten und erklärten gegenseitigen Freiheit...

Das Forum ist unter den Überschriften Polyamorie und Offene Beziehung voll von verzweifelten Anfragen und Suchen nach Antworten, weil von zwei Menschen, die sich lieben und die versucht haben, sich vom mittelalterlichen Mief der "trauten Zweisamkeit" zu befreien, kurz nach den ersten "Gehversuchen" plötzlich einer unglücklich und frustriert auf der Stecke bleibt.

Indes beinhaltete wirklich konsequent gelebte Polyamorie sehr viel Essentielles für eine wahre gesellschaftliche Revolution. Die wirkliche Abkehr von allem Besitzanspruch und eine Liebe, die einzig und allein dadurch gekennzeichnet ist, dass der Liebende immer das höchste Glück für seinen Geliebten will und nicht für sich - das auf eine Gesellschaft übertragen wären Merkmale, die man wahrlich als Utopie bezeichnen kann, aber eigentlich eine, nach der es zu streben lohnte...
was ist nicht alles schon probiert worden . . .
. . . . seit der mensch auf dieser erde wandelt. freie liebe, kommunen, sekten, was auch immer, meist ist es nur auf eine kleine gruppe von menschen beschränkt geblieben und letztendlich hat sich alles wieder der gesellschaft untergeordnet. seit fast einem halben jahr versuche ich nun als zwar nicht monogamer mensch aber mit sicherheit nicht als polyamorer mit einer beziehung klar zu kommen, in der sie die polyamory lebt. der erfolg ist ziemich bescheiden. wann immer sie zeit mit den anderen verbringt, sterbe ich tausend tode, entsteht wut, angst, verzweiflung. erst wenn sie wieder bei mir ist, kann ich mich beruhigen, findet mein selbst wieder zu sich. ich hör schon wieder die stimmen, dass ich bei mir bleiben muss und dass ich sie sein lassen muss, wie sie ist und ich mich freuen soll darüber, dass sie und ihre anderen lieben so glücklich sind miteinander. das funktioniert bei mir nur leider nicht. warum ich dann noch bei ihr bin? weil ich sie liebe und weil sie der mensch ist, mit dem ich alt werden will. ich bin mit mir im reinen und weiss genau was ich will, sie wie sie eben ist. polyamory ist für mich keine utopie, sie ist realität und es ist eine, die ich nicht haben will, aber die ich akzeptieren muss um mein leben mit dem menschen leben zu können, mit dem ich leben will.

in der welt als ganzes wird diese lebensform niemals möglich sein. immer wird es jemanden geben, der mehr haben will als der andere, jemanden der besser sein will, jemanden der stärker sein will, die liste kann man beliebig erweitern. das hat weder etwas mit religion zu tun oder mit erziehung, das liegt in der natur des menschen und ich bin froh, dass es so ist, denn ohne diese eigenschaften würde die menschheit noch immer in höhlen wohnen und nichts, was sie bis jetzt erreicht, hat würde existieren. so schön auch für manche der gedanke sein mag, irgendwann in einer polyamoren gesellschaft leben zu können, es ist eine utopie und es wird eine bleiben. es wird immer menschen geben, die dagegen rudern, die ihr weibchen für sich alleine haben wollen oder die mehr weibchen haben wollen als der andere und dies dann womit auch immer verteidigen werden. es wird immer die stärkeren geben, die das dann auch durchsetzen. so leid es mir tut, so ist der mensch, so ist die natur.
@FelixwS
...denn ohne diese eigenschaften würde die menschheit noch immer in höhlen wohnen und nichts, was sie bis jetzt erreicht, hat würde existieren...

Angesichts von Terrorismus und Krieg und Klimakatastrophen und dergleichen mehr würde ich nicht nur in Zweifel ziehen, ob es wertzuschätzen ist, was die Menschheit bis jetzt erreicht hat - eigentlich würde ich dann viel lieber noch immer in einer Höhle wohnen und mit den "Weibchen" und "Männchen" gern auch in Polyamorie leben, ohne das Wort überhaupt zu kennen... *zwinker*
*****s70 Frau
260 Beiträge
@FelixwS
Hm, also ich habe noch in Erinnerung aus einem anderen Threat, dass du in dieser Beziehung scheinbar recht leidest.
Ich kann dir nur aus eigener leidvoller Erfahrung sagen, dass Liebe nicht alle Schranken überwindet und es machmal keinen Weg gibt. Passt grade zu etwas was ich auf meiner Pinnwand gepostet habe: Wenn wir an etwas festhalten, dass nicht mehr passend und stimmig ist, verursacht das großes Leid und Unfreiheit für alle Beteiligten. Besser scheint mir: in Liebe, Frieden und Dankbarkeit loslassen. Auch wenn das für dich nicht möglich zu sein scheint, es bedeutet entweder leiden oder loslassen.
Schmerzhaft, beides, ich weiß. Ich glaube fast, in deinem Fall kommst du darum nicht herum, ohne wirklich beurteilen zu können, wie es real mit euch ist.

in der welt als ganzes wird diese lebensform niemals möglich sein. immer wird es jemanden geben, der mehr haben will als der andere, jemanden der besser sein will, jemanden der stärker sein will, die liste kann man beliebig erweitern. das hat weder etwas mit religion zu tun oder mit erziehung, das liegt in der natur des menschen und ich bin froh, dass es so ist, denn ohne diese eigenschaften würde die menschheit noch immer in höhlen wohnen und nichts, was sie bis jetzt erreicht, hat würde existieren.

Stellst du das als deine Meinung hier ein? Es klingt so, als wenn das eine Tatsache wäre, die umumstößlich ist. Ich finde das nicht. Wir Menschen sind geprägt, von dem, was wir erleben und erfahren. Ich glaube, dass eine polyamore Gesellschaft möglich wäre und ich kann mir sogar vorstellen, dass in einem Paralleluniversum, in dem wir nicht "gelernt" haben, dass Monogamie die einzig wahre Form des menschlichen Zusammenlebens ist und in der Polyamorie "normal" wäre, es genauso lebbar wäre, weils keiner anderes kennt und es so akzeptiert wäre.
Allerdings möchte ich in so einer Gesellschaft nicht leben. Ich möchte in keiner Gesellschaft leben, in der gewissen Dinge zum Dogma erhoben werden und mir vorgeschrieben wird, wie ich zu leben habe. Ich möchte in einer Gesellschaft leben, die frei ist, zu akzeptieren, was ist, egal wie die Menschen leben wollen. Alles andere, also auch eine Gesellschaft in der es nur Polyamorie gibt, schränkt die Menschen ein, denn dann würden sich Menschen, die monogam leben wollten, genauso unakzeptiert und unangenommen fühlen, wie im Moment Menschen die polyamor leben.

Es wäre schön, wenn in einer zukünftigen Gesellschaft alles möglich wäre, alles akzeptiert wäre und nichts beurteilt oder bewertet würde, was wir tun, solange wir niemandem damit schaden.

es wird immer menschen geben, die dagegen rudern, die ihr weibchen für sich alleine haben wollen oder die mehr weibchen haben wollen als der andere und dies dann womit auch immer verteidigen werden. es wird immer die stärkeren geben, die das dann auch durchsetzen. so leid es mir tut, so ist der mensch, so ist die natur.

Das ist eine gewagte These, ich glaube nicht, dass es in der Natur des Menschen liegt, sondern dass wir nur in unserer Gesellschaft so erzogen werden von klein auf, so dass wir nicht mehr erkennen, dass es nicht unsere Natur ist. Weil wir es schon so früh gelernt haben.
Was ich allerdings glaube, dass den Menschen von Natur aus Neugierde, Freude, Abenteuerlust, Entdeckergeist, Lernwille, Willenstärke und Entwicklungswille mitgegeben ist, und dass das auch der Grund ist, warum wir inzwischen aus den Höhlen gekrochen sind und uns weiter entwickelt haben.

Und genau mit diesem Geist war die Menschheit schon immer in der Lage und wird auch immer in der Lage sein, sich weiter zu entwickeln. Die momentane Gesellschaftsform fördert das allerdings nicht grade, daher sind wir angehalten, zu neuen Ufern aufzubrechen, Polyamorie empfinde ich als eine Form davon, etwas Neues zu wagen, Lieben in Freiheit und ohne Zwang. Ich bin gespannt, wohin die Reise geht.
@ Cassis70 & FelixwS
Jetzt wird es interessant!!!
Über die Natur des Menschen nachzudenken und zu philosophieren - dazu dient als vorzügliche Grundlage Jean Liedloff's Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück". Die Autorin hat mehrere Jahre unter dem Stamm eines Naturvolkes in Venezuela tief verborgen im Busch und fernab von jeder "Zivilisation" gelebt und ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit diesen Menschen in diesem Buch veröffentlich - ein MUSS für jeden, der tiefergehend über die Natur des Menschen nachdenkt und bemüht ist, an die "Wurzeln der menschlichen Existenz" zu gelangen...
*****_be Mann
271 Beiträge
Oh Gott, bitte jetzt nicht auf einen angeblichen Naturzustand referieren!
Das Allerwesentlichste an der Conditio Humana ist doch:

DIE WELT IST WAS GEMACHTES - und war es auch schon immer!
Alles andere ist nun wirklich Utopie:



Und nein - das ist nicht off topic!
*******7500 Mann
41 Beiträge
Die Gesellschaft ist nicht bereit dazu!
Alle Poly´s, die ich bisher kennenlernen durfte, waren in irgend einer Weise Freigeister. Polys machen sich Gedanken über das Leben, die Liebe und wie man sich weiter entwickeln könnte.

Wie auch schon angeklungen, gibt es nicht "den Poly", sondern jeder lebt diese Einstellung anders. Allen gemein ist, dass sie ihre Situation permanent hinterfragen und evtl. nachjustieren.

Die Masse der Menschen ist m.E. nicht so weit. Um die Ärzte zu zitieren (die meinten allerdings nur die Bild-Leser) geht es der Masse nur um Angst, Hass, Titten und den Wetterbericht! Eine Selbstsicherheit, die es einem Partner gewähren soll, mit einer anderen Person intim zu werden ist da meist nicht vorhanden. Nur um als Beispiel das Thema "Eifersucht/Verlustangst" aufzugreifen.

Daher wird die Polyamorie nach meiner Meinung nur was für Freigeister bleiben.
*******958 Frau
9.875 Beiträge
Was meint ihr, wäre eine polymore Gesellschaft die bessere?
Ich für mich, denke nicht das es dann eine bessere Gesellschaft währe
Pers. finde ich es auch nicht gut polyamorie Beziehungen, demzufolge, als besser hinzustellen
für mich ist keine beziehungsform besser oder schlechter. Es gibt für mich nur ein passend oder nicht passend
Das polyamorie zu mir passt ist unbestritten, doch bedeutet das für mich nicht, das es auf alle passen muss und kann.
Eine rein polyamorie Gesellschaft währe vermutlich möglich, den es gelang ja auch über Jahre eine rein Monogamie zu etablieren
Doch wollen wir wirklich eine Gesellschaft wo von irgendwohin die Form aufdiktiert wird? Ich möchte solches nicht
Mir gefällt eine Gesellschaft wo jeder die Beziehungs-und Lebensform leben kann und darf, die zu ihm selbst passt
von einer solchen, freien Gesellschaft träume ich und gebe die Hoffnung nicht auf das es eines Tages möglich sein wir.
den dann könnte es eine bessere Gesellschaft sein
Nur die oder die andere ?
Warum sollte oder darf es nur die eine oder andere geben? In einer Gesellschaft, wo die Freiheit und das Recht auf Selbstbestimmung so weit ist wie in Europa.
Weshalb können wir menschen nicht einfach hin gehen und jedem die Art und Weise zu Leben zu gestehen die ihm und anderen gefällt?
Freigeister die das Poly mögen, andere die die Sicherheit des Monogamen bevorzugen. Von den Menschen selber her ist das sicher eher einfach.
Was jedoch stark dagegen spricht, eine Umsetzung zu schaffen, ist der Anspruch auf Richtungsweisend zu sein von Religion, Staat und Gruppen die meinen auch mit Gewalt anderen ihren Willen aufzwingen zu können.
****ulf Mann
333 Beiträge
meine Utopie...
..ist nicht die polyamore Gesellschaft, sondern jene,
die den künstlichen Grenzzaun zwischen mono und poly abgerissen und vergessen hat
(womit sich dann auch die Frage "was ist besser" erledigt)
**ws Mann
481 Beiträge
Utopie?
... ich habe einfach mal den einfachen Weg gewählt und Wikipedia befragt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Polygamie

Ich bin neu hier und hatte noch nicht die Zeit um das Forum nach dem Unterschied von Polygamie und Polyamorie zu durchforsten. Aber wahrscheinlich gibt es dazu auch viel zu lesen. Gesetzt dem Fall, daß wir annehmen das Polygamie und Polyamorie zusammenhängt (warum legt sich sonst jemand mehrere Frauen/Männer zu, wenn nicht aus Liebe?), so zählt Wikipedia durchaus mehrere Länder auf, in denen das ganz offiziell praktiziert wird. Scheinbar ist aber wieder die christliche Moral der Tod des Poly ...

Nur um mal eine neue Sichtweise in das Thema zu bringen *g* und bitte nicht gleich über mich herfallen ...

Ciao
Andi
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Mir fällt dazu etwas ein, was ich vor einigen Tagen erlebte:

Frühstückspause und die Kollegen sitzen zusammen.
Eine Kollegin berichtet von einer Bekannten, die offensichtlich einige der anderen Kollegen auch kennen.
Sinngemäß ungefähr so:

"Stellt euch mal vor... da wohnt doch die M. mit Mann und Kindern zusammen seit Jahren und jetzt ist dort noch ihr Freund eingezogen. Und ihr Mann hat auch eine Freundin. Am Wochenende gehen die auch noch gemeinsam raus und beide Männer werden umarmt und geküsst. Dazwischen dann die ARMEN Kinder. Das sowas möglich ist. Wie schlimm muss das für die Kinder sein, in solchem Chaos........"

Und so weiter und so fort.

Ich war dann mal ganz mutig und fragte - obwohl alle Anderen das Entsetzen der Erzählerin teilten - ob es nicht gut sei, wenn diese Kinder in einer Familie aufwachsen, in der liebevoll miteinander umgegangen wird - wo alle ehrlich zueinander...
Ich sagte, dass es doch viel besser sei, als als Kind ggf. mit Eltern leben zu müssen, die nur noch aufgrund eines Trauscheins zusammen sind, übereinander herziehen und sich evtl. belügen, oder betrügen?

Könnt ihr euch vorstellen, welche Blicke ich bekam?
Einige lächelten, als könne das nicht mein Ernst sein, was ich gesagt hatte.
Eine Kollegin (die, die aktuell immer erzählt, dass sie froh sei, dass EM sei, weil dann "der Alte beschäftigt ist....") erwiderte, dass "das doch das Allerletzte" sei... und... bekam Zustimmung von allen Seiten...

Ich denke, es IST - leider - Utopie.
Was die meisten Menschen nicht zu erkennen imstande sind, KÖNNEN sie - logisch - nicht hinterfragen.

Eine "polyamore Welt", wäre m.E.n. besser, als eine "monogame Welt", denn sie würde ja NICHT bedeuten, dass jeder mehrere Partner haben MUSS (auch polyamor Fühlende können mit einem Partner glücklich sein). Sie würde aber Toleranz bedeuten und - GANZ wichtig - einen Ehrlichen Umgang miteinander... so man denn poly so definiert, wie ich es tue. *zwinker*
*********htel Mann
138 Beiträge
Ganz genau!
Dein Beitrag gefällt mir sehr liebe Soukie_3!

Ich behaupte einfach mal dass ich der/die ein oder andere sehr gerne zugestimmt hätte! Aber es darf halt nicht sein!

Im Zweifel u am Ende des Tages ist die Angst vor der Ausgrenzung etc wahrscheinlich deutlich höher als der innere Wunsch oder Mut anders zu denken oder zu handeln.
Aber die Empörung vereint u bietet Zugehörigkeitsgefühl u Schutz.

Und das kann ich dann wiederum verstehen. Wir sind halt eben alle nur Menschen die alles tun was sie tun können. Da hilft wohl nur Toleranz u ein offenes Herz - also ggüber denen die sich eben nicht trauen zuzustimmen.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
@ Spinatwachtel
Ja, vielleicht würde sich Leute, die ihre eigene Meinung einer Art von "Gruppenzwang" unterordnen anders äußern, würde man sie zur Seite nehmen und alleine dazu befragen.
Gesellschaftliche "Normen" sind aber oft nur deshalb so tief verankert, weil der Mensch eben derart im Rudel agiert, dass die Wenigsten imstande sind, das "sozial Erlernte" zu hinterfragen. NORMEN zu hinterfragen...

Das bestätigt doch, dass die - wunderschöne - "polyamore Gesellschaft" Utopie ist.
Wenn ich mir angucke, wie "Rudel-Verhalten" ohne Kopf einschalten auch politisch funktioniert....
Traurig!
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
@Soukie_3
Ich denke, es IST - leider - Utopie.
nein, nur,wenn wir eine draus machen.
Die Kinder (3) meiner Fenvar & die unserer Liebsten (2) wachsen auf in dem Selbstverständnis, das Polyamorie gelebt wird.
Sie wissen es alle...auch unsere Familien.
Gut..- nicht alle können sich damit anfreunden ( weil: suspekt)...aber Sie akzeptieren es, das es ist, wie es ist.
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