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Beziehungs-Anarchie
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Wunderschöne Beziehungen und trotzdem ratlos...

Hallo ^^

Ich wollte auch nirgends darstellen das Partner für dich austauschbar sind. Auch nicht darauf verweisen ob etwas ungerecht ist oder nicht.
Sondern ich wollte ganz direkt auf ein,zwei Sachen verweisen,welche mir auffielen bei dir aber-ich kann freilich nur deinen Post bewerten,nicht dich beurteilen- unterzugehen scheinen.

Gerade auch wegen solcher Aussagen:

Sicher hat Sie jetzt eine blöde Situation,

Deiner Beschreibung nach hat nicht sie eine blöde Situation,sondern du!^^

Für mich gibts zwei Möglichkeiten für eine Reaktion. Impulsiv aus dem Bauch raus oder aufgrund von Überlegungen. Beides ist ok. Beides kann zum Erfolg führen. Letzteres aber nur wenn man eine Situation(und auch sich selbst) auch so wahrnimmt wie sie ist. Manchmal bedarf es dafür deutliche Worte-oder Ereignisse.
Natürlich kann ich bei meiner Einschätzung der Situation falsch liegen. Auch hier habe ich lediglich deine Beschreibung.
Genau deshalb hielt ich TROTZ deiner Beschreibung die Möglichkeit 3 offen. Beziehungsmodell für euch drei finden. Also dürft ihr selbstverständlich Pläne schmieden. Niemand hindert euch daran.

Nur schau mal in deinen EP. Du selbst hattest geschrieben das beide,deine Frau wie auch deine Freundin, ein Zusammenleben ausschließen. Bliebe eine Nebenherbeziehung wie du sie bereits hast-was aber auf lange Sicht deine Freundin ausschloss indem sie sagte das ihr das nicht reicht.
Zusätzlich kommen noch deine,auch sehr detailiert - und damit halte ich sie auch für authentisch- geschilderten,Gefühle. Das du also eigentlich gar nicht so sehr der Typ dafür zu sein scheinst der da Beziehungsmodelle mit mehreren eingehen möchte wo alle GLEICHberechtigt dieselben Freiheiten ,bishin Gefühle genießen könnten.

Das meinte ich mit "Dinge scheinen unterzugehen"/"Dinge deutlich sagen wie sie sind"(deiner Beschreibung nach). Es ging ,als Anschauungsbeispiel, NICHT darum zu sagen:" Du bist eifersüchtig und hast damit Probleme deiner Freundin dieselben Rechte zugestehen.Schau was du für ein schlechter Mensch bist.So ist alles weitere eh ausgeschlossen!", SONDERN vielmehr darum "du bist eifersüchtig mit all sienen Folgen! Sei dir dem bewusst und überlege selbst welche Optionen dir da TATSÄCHLICH offen stehen! Was du daraus entnimmst,was du daraus schließt,ist schlicht deine Sache.
Ich gebe quasi lediglich einen Kommentar,Hinweis auf das was ich erwähnenswert halte.;)

Wachsen kann man immer! Keine Frage! Nur hier wäre bildhaft gesprochen dein Wachsen abhängig von zwei weiteren Frauen. Und deren einbeziehen scheint momentan ja begrenzt,nicht?

Alle Klarheiten beseitigt?^^


PS.: Auf "Augenhöhe" oder "gleichberechtigt" meint nicht "alle gleich behandeln",sondern vielmehr allen dieselben Rechte und Freiheiten zuzugestehen. Oder anders: Allen das zuzugestehen nehmen zu dürfen,was man selbst nehmen möchte.;)
Hey!
Ah jetzt ist es etwas verständlicher. Zur blöden Situation hast du bedingt recht, für mich hat sich eigentlich nichts geändert, beide da, ich muss mich nur auf neue Personen einstellen und habe dazu nichts zu entscheiden, sondern muss vertrauen (stimmt, ist schwierig da weder offene noch allgemeine Poly mein Ding sind). Soweit blöd für mich. Als ich das schrieb ging ich eher in den Blickwinkel, dass sich bei ihr eben viel im Leben ändert gerade, was nicht immer toll ist. Dass das Singlesein für Sie durchaus eine tolle Situation sein kann ist völlig klar.

Womit du sogesehen Recht hast, ist das Ding mit der Nebenbeziehung und "reichen". Ab hier wirds dann für mich auch Neuland, ich war noch nie mit jemandem als Nebenpartner zusammen vorher und klar hätte es seinen Reiz für beide Hauptpartner zu sein (Illusion).

Die beiden hier ein zu beziehen ist wie gesagt schwierig, da ich nur aus meiner Rolle sprechen kann. Was natürlich unter einbeziehen läuft ist, wer steht wo und wer hat was zu erwarten etc. Klingt ziemlich platt, ist aber so in etwa richtig, schließlich gehen mit Beziehungen auch Verpflichtungen einher. Das reduziert auch die Optionen deutlich, denn die werden erst wärend der Entwicklung jetzt deutlich. *g*

Letzendlich geht es hier eben auch nicht um eine Triade oder was zu viert, sondern meine Beziehung, als meinen Part von dem UNS, zu je einer Frau, was es auch nicht einfacher macht ^^ ich werds einfach auf mich zukommen lassen (müssen).
Die beiden hier ein zu beziehen ist wie gesagt schwierig, da ich nur aus meiner Rolle sprechen kann.

Das Einbeziehen bezog sich mehr auf die reale Sitution. *zwinker* Und dort musst du ja beide einbeziehen. Soll heißen du kannst nicht einfach dein Ding durchziehen in der Erwartung das beide dir folgen werden.
Insofern ist dein (letztlich eurer) Wachsen an diesen beiden Frauen gebunden. ...da aber beide schon Dinge ausgeschlossen haben wirds halt schweirig.
Nichtsdestotrotz führen viele Wege nach Rom. Und ich kenne sicher nicht alle. Insofern sei jedem ein Weg gegönnt! *zwinker*
*****al4 Mann
798 Beiträge
Ja, das mag schon sehr krass geschrieben sein, aber die Fragestellungen finde ich auch sehr richtig.
Nach Lesen Deiner weiteren Beträge wird mir aber klar, das ich ganz anders mit Begegnungen umgehe, und damit auch mit meinen Gegenübern.
Ich betrachte oder erlebe es als Geschenk, einen solchen Menschen zu treffen und zu begegnen, der mir soviel gibt und zu dem ich mich so sehr hingezogen fühle. Aber irgendwie und irgendwo weiss ich, das ich keine Ansprüche habe, und das es irgendwie auch etwas sehr filigranes, verletzbares hat, sich so offen begegnen zu können. Und ja, die Konstellationen können sich verändern - aber doch nicht die Zuneigung und Nähe! Wenn sie etwas anderes braucht, ja dann gut, dann braucht sie etwas anderes, und es käme mir nicht in den Sinn, festhalten zu wollen, sondern im Gegenteil auch daran Anteil haben zu können und zu dürfen, was sie macht und wen sie liebt und wie sie für sich sorgt. Und ja, ich habe das erlebt, wie es sich dann anfühlt, wenn das so passiert. Und es tat mir auf der einen Seite weh, weil ich nicht mehr diesen "Zugriff" hatte, aber es war und ist wunderschön, Anteil haben zu dürfen. Das Gefühl zu fühlen, wie sie sich fühlt, das ist einfach gut. Dieser Mensch ist nicht aus meinem Leben, auch wenn er jetzt anders lebt. Die kleinen filigranen Zugänge zueinander sind immer noch da, werden gepflegt und genutzt. Aber ihre Ausrichtung ist heute anders, und ich finde es ganz wunderschön, das sie für sich sorgen kann und hinfühlt, was sie braucht. Ich kann sie einfach nicht halten (im Sinne von Tragen), und da hilft es nicht, wenn ich sie festhalten würde.
Deine Fragen kommen auch mir irgendwie so vor, als hätten sie mit ganz grundsätzlichen Dingen zu tun: mit Eifersucht und Machtverlust, mit Angst. Und all diese Gefühle sind ja nicht schlimm; wer Polyamorie mit Eifersuchtsabwesenheit begründet, verwechselt Bindung und Beliebigkeit. Feline hat das total schön ausgedrückt, als sie beschrieb, wie sie Verbindlichkeit in ihrer offenen Liebe erleben und erfahren kann.
All diese Gefühle sind nicht schlimm, im Gegenteil: sie bringen Dich ja dazu, Dich zu hinterfragen, deswegen fragst Du ja hier nach Erfahrungen und Tipps im Umgang damit. Ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen: suche nicht nach möglichen Strategien, um mit Deinen Gefühlen umzugehen, sondern ergründe, woher sie kommen und wie sie Dich einschränken. Dann ergeben sich ganz automatisch andere Erlebnis- und Handlungsweisen.
Sry wenn das superschlau rüberkommt. Ich halte nur nichts von moralisierenden Bewertungen, wie schlimm und unpolyamor doch Dein Verhalten ist, und wie egoistisch und ichweissnichtwas. Mir hilft nur, hinzuschauen und hinzufühlen, quasi einzutauchen, um mich da kennen zu lernen. Ich erschrecke auch immer wieder, was ich so bringe an heftigsten emotionalen Ausbrüchen - aber ich bin auch immer wieder sehr glücklich und dankbar, das es Menschen gibt, die mir helfen und da sind. Vielleicht kannst Du in Deiner Geliebten auch so etwas sehen und mit ihr gemeinsam ein Stück Weg gehen und lernen und forschen.
Naja, nochmal superschlau: dann musst Du auch nicht von ihr weggeschoben werden; sie braucht sich aus Deinem klammernden Festhaltegriff nicht zu lösen. Sondern bist immer noch da, nur vielleicht anders. Und wenn das richtig ist, dann ist es doch gut. Ud sehr sehr intim.
Lieber TE,

du nimmst die Veränderung in deiner Konstellation mit deiner Nebenpartnerin gefühlt mit Ängsten belegt wahr. Da ist Verlustangst, Angst, nicht ( mehr ) zu genügen, Angst vor Veränderung an sich wahrnehmbar. Magst du dich einmal diesen Ängsten stellen? Deine Angst bezieht sich auf die Zukunft - wenn sie als Single jemanden kennen lernt, auf den sie sich mit vielen ihrer Wünsche beziehen mag. Und sich dadurch euer gemeinsames "Wir" verändert.

Diese Angst vor Veränderung, und vor einer ungewissen Zukunft - was macht die mit dir? Verändert sie das Jetzt, und euer Zusammensein? Oder ist da gefühlt in der Gegenwart alles in Ordnung zwischen euch?

Wenn alles im Jetzt okay ist, dann darfst du dir Gedanken darüber machen, warum du dich selbst durch die Gedanken belastest, was passieren kann. Bleibe doch im Jetzt, und liebe sie! Und wenn du sie liebst, dann gestehe ihr bitte zu, dass sie selbst für sich weiß, was sie sich in ihrem Leben an Erfüllung wünscht. Es ist ihre Sache, ihr Leben so zu gestalten und zu leben, wie sie es mag; sie schuldet dir nichts. Und genau das zuzulassen - sie sein lassen, wie sie will und ist - ist der Kern von Liebe!

Du kannst Teil ihrer Entwicklung und ihres Lebens sein, solange du sie liebend freilässt. In welcher Form auch immer. Das bestimmst aber nicht du allein, denn es ist ihr Leben. Da gibt es weder Sicherheit noch Garantie für dich; verabschiede dich von diesen Gedanken. Wie auch von Besitzdenken, und dem Wunsch, das Leben und die Liebe planbar zu machen. Genieße doch einfach das, was ihr jetzt miteinander habt...

Mich erinnert das stark an mich und mein Denken, als ich mit Polyamorie in Berührung kam. Meine Expartnerin, die bereits polyamor unterwegs war, war mir da weit voraus. Meine Liebe war immer spürbar besitzergreifend; ich wollte Beziehung leben, ohne sie genügend freizulassen, ohne sie anzunehmen wie sie ist. Heute verstehe ich sie nicht nur, sondern lebe es ähnlich wie sie. Ich liebe meine Freiheit, und lasse sie von niemandem mehr einschränken. Dabei liebe ich freilassend, und beziehe mich auf zwei völlig unterschiedliche Menschen, in unterschiedlicher Weise, und auch zeitlich so, wie es uns jeweils einfach gut tut, und machbar ist. Es hätte die alte Verbindung nicht scheitern müssen - die Trennung halte ich für falsch - wenn wir uns gegenseitig mehr Abstand, Raum, Freiheit und Klärung zugestanden hätten.

So kannst du, lieber TE, für dich entscheiden, ob du direkt in's Wachstum gehen magst für dich im Jetzt, oder ob du lieber aus dem Scheitern lernen magst. Ich hoffe, meine Gedanken und Erlebnisse sind eine kleine Laterne an deinem Weg. Viel Glück!


KKMK
Guten Morgen zusammen *g*
KKMK ja du hast in der Tendenz recht mit den Verlustängsten. Leider neige ich bei sowas dann auch zum klammern. Mir ist aufgefallen, dass ich mich eingangs etwas unglücklich ausgedrückt habe, als ich schrieb "ja, ich möchte das sie glücklich wird, aber das sie mit mir glücklich wird".

Ein Freund fragte mich vorgestern, wie das gemeint war und dabei fiel mir die Unklarheit in der Formulierung auf.
Wenn ich sage, ich möchte das sie mit mir glücklich wird, meine ich, dass ich einen festen Platz in Ihrem Leben möchte, wie auch immer der aussehen mag. An Ihrem Glück teilhaben und vielleicht sogar hier und da die Ursache dafür sein ^^

Wir treffen uns am Wochenende wieder und haben ein Gespräch geplant. Ich freue mich darauf, weil gegen meine Ängste eben auch viel gemeinsame Zeit steht und das Vertrauen darauf, dass sie mich auch nach wie vor in Ihrem Leben möchte.
Ich werde sie nach viel Überlegung bitten, mich etwas anders in Ihre Entscheidungen mit ein zu beziehen. Mir mehr als Freund zu erzählen, mich an den Stellen wo sie Rücksicht nehmen möchte, als Partner zu Fragen, wie sie auf mich eingehen kann.
Und nicht zuletzt, was sie möchte.

Der Thread kann damit eigentlich geschlossen werden, allen danke für die Hilfe und die Denkanstöße *g*
Es hat sich ziemlich seltsam angefühlt hier das Beziehungsleben so offen zu legen, aber tatsächlich war's für was gut.

Greetz Mr. Try
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