Vielleicht ist das ein wenig
? Ich weiß es nicht...
In wirklich jungen Jahren (also ... fast ca. 30 Jahre her) war ich in einer Clique. Wir trafen uns täglich, arbeiteten alle in sozialen Berufen, bzw. waren in der Richtung in Ausbildung, hörten Musik, redeten über Politik, über Wünsche bezgl. unserer Arbeit, über Gott und die Welt und VIEL über Emotionen. Gerade im Alter von 17,18,19 war es rückblickend ein besonderes Glück, dass es diese Menschen in meinem Leben gab.
Wenn ich den Thread lese, so denke ich an diese Menschen und an diese Zeit, denn es war damals so, dass sich beim Reden IMMER aneinandergekuschelt wurde. Da war ein besonderes Empfinden von GANZ tiefer Freundschaft, die sicher wesentlich tiefer war als das, was man sonst unter dem Wort versteht. Oft blieben wir die Nacht zusammen, oder man zog sich zu zweit, oder zu dritt, oder... wie auch immer irgendwohin zurück. Das ging von Reden über Kuscheln bis zum Streicheln... und manchmal bis zu vorsichtiger, wirklich achtsamer Sexualität.
Sicher stand dahinter auch eine Art von Auflehnung gegenüber bestehender Normen und ... vielleicht auch jugendliche Leichtigkeit, obwohl... wir schon sehr mit wirklich ernsten Themen beschäftigt waren. In jedem Fall war es ein besonderes Fühlen von Geborgenheit.
Das verlor sich mit den Jahren und besonders dadurch, dass sich irgendwann - nach und nach - Beziehungen mit anderen Menschen entwickelten, die dann mit dem Einfordern von Exklusivität verbunden waren. Diese Clique wurde kleiner und dann verstreute es uns aus beruflichen und privaten Gründen...
Das Lesen bringt mich gerade zu der Frage, WARUM das so ist, dass sowas später - jedenfalls in meinem Leben - so "ganzheitlich" nicht geht?
Warum habe auch ICH mir dieses "freie" Gefühl in den folgenden Jahren diesbezüglich nicht etwas erhalten können?
Sicher ist es auch der Mangel an eben DIESEN Menschen, die polyamore Sehnsucht teilen. Das Wort hatten wir damals natürlich nicht gekannt - vielleicht hätten wir es schon früher erfinden können?
Wo sind DIE Menschen, die auch als "Erwachsene" Sehnsucht, Themen und diesen Wunsch nach Nähe teilen, die ich zwar nicht als "Beziehung" im oft gemeinten Sinne bezeichnet habe, aber... in sehr schönem und achtsamen Bezug zueinander?
Es war mehr, als körperliche Nähe. Es war etwas unbeschreiblich Ganzheitliches.
Dass es heute zu diesen - ähnlichen? - Erfahrungen Partys "braucht", ist irgendwie traurig, finde ich und erkenne, dass mit mir in den Jahren danach - im "Erwachsen-werden" ??? - was nicht Gutes passiert ist.
Warum würde ich heute eher nicht dort hingehen?
Hat es vielleicht damit zu tun, das Vertrauen in andere Menschen generell etwas verloren zu haben? Warum geht verloren, was so gut tat?
Ich denke darüber nach...
Dankeschön für den Anstoß dazu.