Anzugprobe

Was hat dies mit Polyamorie zu tun?
gähn

Der Link scheint nicht zu funktionieren, oder Du hast nicht verstanden oder gelsesen...sorry, dass ich so deutlich werden muss....
Lies ruhig nochmal, und wenn der Cent dann immer noch nicht gerutscht ist, dann poste ich nur für Dich genau hier die entsprechenden Stellen...

Tom

Hey Du,

also nachdem ich dann mal Dein Profil, Deine Gedichte und Forumsbeiträge gelesen habe:
Da finde ich so viel Verständinis und Reflexion, um was es bei Poly geht, und das in Deinen jungen Jahren (das ist jetzt nicht herablassend gemeint, eher ein Kompliment, weil Du Dich schon so weit entwickelt hast auf diesem Weg), dass ich nun ganz verständnislos vor Deinem für Deine Verhältnisse beschämend dürren Posting stehe und mich frage:
Wo genau ist Dein Problem, die Geschichte als poly-affin zu erkennen?

Herzlich
Tom

P.S.: sieh mir nach, dass ich eben so knallhart aus dem Bauch geantwortet habe - sogar das Wort Polyamory kommt in der Story vor, die Flagge, und die notwendige Gefühlsarbeit wird auch erläutert... ich glaube einfach, dass Du zu schnell gelesen und nur das wahrgenommen hast, was Du wahrnehmen wolltest - oder?
RU?

Kunst soll man nicht bewerten , und als erotische Kurzgeschichte Hut ab toll in Bildern geschrieben. würd ich auch gar nicht weiterschreiben...
doch für Polyamorie (verzeih mein - aus dem Bauch raus kurzes Posting) kann ich der Geschichte wenig abgewinnen.
Vielleicht hab ich auch was überlesen (so jetzt 4x gelesen:), doch es verwirrt mich der Bezug dazu.

Eine Internetbekanntschaft, in der beide von etwas anderes ausgehen, auch wenn er poly ist - so will er sie doch nur in ihren langweiligen unausgefüllten Tagen zum Sex überreden, durch Darstellung seiner Qualitäten, erst als guter Liebhaber, und als Dreingabe wär Liebe im Paket. Er sucht einen Anzug, der ihn nach aussen so präsentiert wie er ist, und doch immer nur Maske ist und sein kann.
Dazu vergleicht er sie mit seiner Freundin! Kein Mensch ist vergleichbar.
Sie denkt an was anderes, gibt ihm die Hand, obwohl sie ihn vorher für total arrogant hält. Ein offenes warmes Herz hat da keiner. Sorry wenn ich da drin was anderes seh, aber ich find hier zuwenig an Ehrlichkeit, wirlicher innerer Begegnung, Authenzität, Respekt, Wertschätzung...

Die dargebotene Hand und das Sei DU ist das beste an der Geschichte. Der Mann will etwas, verspricht ihr höchste Gefühle, lockt sie aus ihrer Versenkung und steht dazu, wenn auch mit Begierde im Herz, dem der Hintergrund fehlt, die Frau möcht ich am liebsten schütteln und ihr die Hand reichen und zu ihr sagen *sei DU*. Keiner von beiden ist wirklich in sich ruhend. Sie sind ausserhalb ihrer Polarität und suchen beim anderen etwas was ihnen fehlt, bewerten, bemängeln, und setzen dabei sich selbst herab...

Als erotische Kurzgeschichte super, als poly tun mir beide leid, da keiner den Raum des anderen mit Leben füllt, sondern nur mit Begierden! Dadurch werden die Grenzen des anderen nicht geachtet und das Herz erhitzt sich stark, aber in der Abkühlung hinterher kann es erfrieren, und sich noch leerer anfühlen als vorher. Dies ist das was bei mir ankommt. Ist meine Meinung, jeder kann eine andere haben.
Hut ab für die story,
aber für mich kein vergleich mit poly.

Gruß mit Lächeln im Herzen

Respekt und Dank dafür, wie Du Dich mit Story auseinander gesetzt hast. Deine Sichtweise respektiere ich ganz und gar, in DEINER Wahrnehmung der Story stehend.

Bitte erlaube mir dennoch, Deine Aufmerksamkeit auf verschiedene Dinge hinzuweisen, die die Story und das Lebensmodell der Polyamory erkennen lässt:
Es geht in der Stora um einen Erstkontakt, einen Flirt unter Polies: in IHREM Laden hängt die Flagge, und ER bekennt sich zu der Philosophie. Sie haben sich Mails mit vertraulichen Inhalten geschrieben und über eine Kontaktbörse kennen gelernt. Angenommen werden kann, dass es auf geistiger Ebene eine vertraute Übereinstummung gibt, bevor sie sich zum ersten Mal treffen.

Das muss demnach so nicht stimmen.

Sie reicht ihm die Hand, aber offen ist, wozu. Zum Abschied? Zur Einladung? Das käme im Einzelfall auf die Handhaltung, also die Körpersprache an, und die ist nicht erwähnt. Es ist also vollkommen offen, wie die Geschichte weitergeht, und ob nicht doch eine großartige Poly-Liebesgeschichte daraus wird...

Ferner ist unklar, ob die Geschichte in der Story ÜBERHAUPT real ist oder nur Ausgeburt im Kopfkino (Clip) des Helden. Der Wechsel vom Imperfekt ins Präsenz beim Betreten des Ladens könnte zwar als Wechsel der Realitätsebene interpretiert werden, aber genausogut als Stilmittel, um das Folgende lebendiger und unmittelbarer für den Leser erscheinen zu lassen. Ich rede mich da nicht raus - ich habe das bewusst so gestaltet, um der Fantasie des Lesers Raum zu geben.

Darüber hinaus:
Er hat eine Freundin. Polyamory sucht nicht zwangsweise ausschließlich "edle" Kontakte. Sie sind zwar die Basis, aber mit Hedonismus, Swingen, ja Promiskuität nicht unvereinbar. Selbst wenn man die Story "nur" als abgeschlossene, rein sexuell motivierte Begegnung verstehen möchte und nicht als Auftakt zu einer aufrichtigen Poly-Beziehung, wäre sie mit polyamoren Werten vereinbar.

Herzlich
Tom

zu lesen WIE ähnlich wir beide schreiben. um das zu untermauern muss ich wohl irgendwann auch mal was preisgeben

und finde die kritik von gioia_marina grandios! nichts mehr hinzuzufügen.

ich habe auch 1-2 andere beiträge von Dir gelesen und bin sehr angetan

lieben gruß

lilie

lieber Gruß auch an dich

... nicht ganz meine Sorte Kopfkino, daher weder in Sachen Polyamore noch in Sachen Erotik mein Ding. Aber jeder Jeck ist ja bekanntlich anders...