Was ist Liebe wirklich?
Das Bild des Paares am Ende des Films, auf der Bank, die noch nicht fertig gebaut war, hatte für mich Symbolcharakter. Wieder angekommen, aber es gibt Bedarf, miteinander etwas neu anzugehen...
Was mir an der Geschichte gefallen hat, war die Darstellung von Verwirrtheit und Verunsicherung auf allen drei Seiten.
Es ist so ungewohnt und so jenseits von einer konventionellen Art, Liebe zu leben... in einer langjährigen Ehe treu zu sein. Wie eng die Vostellungen bei allen Beteiligten sind, wird ja auch durch die Reaktion der Kinder deutlich. "Mama, wie kannst du?"
Dass dieser Konflikt alle dazu bringt, ehrlich Dinge anzusprechen ( mit Vehemnez auf den Tisch zu packen ) ... mit eigentlich ganz positivem Ergebnis z.B. für die Tochter, fand ich interessant! Ich finde solche Geschehnisse mischen alle auf, bringen Dinge in Bewegung... das ist auch meine Erfahrung!
Dass es Polyamorie gibt und gelebt sein kann, das ist außerhalb des Horizontes der Betroffenen... aber es ist Bereitschaft dazu da, zu kommunizieren und frei zu lassen, auch wenn es weh tut.
Ich finde, die Figuren werden spürbar mit Angst, Sehnsucht und immer wieder Mut, bzw. der Notwendigkeit, mutig zu sein.
Dass sie dann doch nicht mit nach Peru fährt, liegt für mein Gefühl an dem Leiden ihres Mannes, seinem Zusammenbruch, mit dem sie ihn nicht allein lassen will!
Da sie ihn liebt, bringt sie es nicht übers Herz, ihren "Egotrip" mit dem Neuen durchzuziehen... dafür habe ich Verständnis.
Aber aus einer Paartherapeutischen Perspektive würde ich sagen, ja, es wäre klug, wenn sie sich die unterschiedlichen Bedürfnisse als Paares anzuschauen und Raum schaffen würden für größere Klarheit, was ist jeweils das Individuelle, die unterschiedlichen Bedürfnisse und was ist das Gemeinsame? Dann kann beides bewusster gelebt sein: ihre Individualität unabhängig voneinander in Freiheit und ihre Verbundenheit in einem gemeinsam gestalteten WIR, auch jenseits vom
Alltag.
Resümee: Eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt.