@Sie von GANZUNDGAR
Sorry, dass ich ein paar Beiträge hintendran bin...Ich glaube zu ahnen, dass wir gar nicht von so ganz anderen Voraussetzungen sprechen.
Mit dem Vertrauensverrat meine ich die Missachtung der Grundsäulen in der Beziehungen, da in Beiträgen vorher davon die Rede war, dass es manchmal besser scheint, eine neue Liebe zu verheimlichen, um den Partner zu schonen oder ähnliches...
Das wäre für mich Verrat und hat für mich mit Polyamory nichts zu tun.
Ich gehe davon aus, dass ihr eine Beziehung lebt, in der Offenheit und Ehrlichkeit zu den tragenden Elementen gehört.
Wenn wir uns auf eine polyamore Konstellation, auf die Öffnung der Beziehung einlassen, ist es dann angebracht respektive überhaupt möglich, Wünsche zu äussern, welche die Beziehung meines Partners/meiner Partnerin mit einer weiteren Person betreffen?
Ich kann da auch nur von unserer Erfahrung ausgehen...Wünsche zu äußern, auch eigene Grenzen zu erkennen, Modelle für sich zu definieren, schafft eine Art Grundgerüst für das Zusammenleben. Dies nicht starr und unverrückbar aber als roter Faden, an den sich die beteiligten entlanghangeln können. Und ja, ich denke schon, dass auch Wünsche geäußert werden dürfen, die die Beziehung zu einer anderen Person betreffen, denn auch diese ist nicht losgelöst von dir, sondern auch wenn kein direkter Bezug zu dir besteht, befindet ihr euch doch in einem System, in dem auch du deinen Platz finden musst.
Und ist es wirklich ein Verrat der Liebe, der Partnerschaft, wenn es bei den anderen zu einer Situation kommt, in der der formulierte Wunsch grad nicht eingehalten werden kann - nicht aus Absicht, zu verletzen, sondern einfach aus der Situation heraus?
Nein, natürlich nicht! Mir ging es nicht um eine unabsichtliche Verletzung, dadurch, dass in der Situation, etwas unvorhergesehenes passiert, etwas für das keiner der beteiligten aktiv dazu beigetragen hat. Das ist allerdings doch auch nichts, was dem Vertrauen längerfristig schaden kann. Ich denke, es gibt so viele Formen der Polyamory, wie es Konstellationen zwischen den Menschen gibt und so ist es auch ganz verständlich, dass jeder die für ihn stimmige (bei der er sich wohl fühlt) definiert. Dass diese Vorstellung im Fluss bleibt, sich entwickelt (je nachdem wem man begegnet), Grenzen definiert, erreicht und vielleicht ausgedehnt werden, finde ich ganz natürlich.
Ja Sicherheit...dazu denke ich, dass wohl jeder von uns ein Bedürfnis nach Sicherheit hat. Die Garantie gibt es nie... weder in einer monogamen, noch in einer polyamoren Partnerschaft. Immer besteht die ´Gefahr` dass der andere durch Trennung oder Tod aus unserem Leben geht.
Und doch empfinde ich durch Wahrhaftigkeit, Treue und Loyalität, die Geborgenheit, die mir gut tut.
Darüber hinaus ist es immer ein Wechselspiel von Nähe und Distanz.
Mir fallen da gerade Gedanken von IHM von Aspects ein....nie erleben zu wollen, sich unter Zwang zuwenden zu müssen, die Gewissheit zu haben, mich auch mal ´allein´ lassen zu können. Schmunzel...so wie wir den Pferden das Halfter abnehmen, wenn sie auf die Koppel entlassen werden.
Liebe M. ich hoffe, dass meine Gedanken zu mehr Verständnis geführt haben (oder vielleicht wieder andere Fragen aufwerfen)
Fühl dich umarmt