Diskriminierung von Polies? - Polyday, Polygamie
@****tta
Ich fühle mich in der polyamoren Lebensweise weder in Rechten beschnitten noch unverstanden und ganz gewiss nicht diskriminiert.
Kein Wunder - Du bist in der Regel doch der Hengst in den Augen der Anderen.
Bei Frauen KANN das ganz anders aussehen: Hure, Schlampe, Missachtung durch andere Männer in Form von aggressiven Anmachen... selten, aber gibt's. In Berlin sind mir 2 Fälle bekannt.
Ich wiederhole mich aus:
Polyamory: Der "Umwelt"verklikern:
Die Diskrepanz in der Bewertung polyamor lebender Frauen als Schlampen etc. im Vergleich zu polyamor lebenden Männern, die als Hengste oder tolle Hechte mehr oder weniger respektvoll beneidet werden, empfinde ich diskriminierend und einer Gesellschaft, die Gleichbehandlung als Verfassungsziel definiert hat, unwürdig.
Dieser Gedanke sollte nicht nur in Jurisdiktion, Judikative und Exekutive Niederschlag finden, sondern auch in der menschlichen Wertschätzung zwischen den Mitgliedern unserer Gesellschaft.
Deshalb möchte ich einen Beitrag zur gesellschaftlichen Anerkennung von Polyamory leisten, damit diese Lebensform genauso anerkannt wird wie beispielsweise Homosexualität.
Brauchen wir dazu einen Polyday?
Die Schwulen- und Lesbenbewegung war ursprünglich eine Demonstration, motiviert von Leidensdruck. Heute feiern sie sich selbst.
Polies haben wenig Leidensdruck, weil
1. Männer beneidet werden (s.o.), manchmal auch Frauen
2. Polies in der Öffentlichkeit meist mit einem gegengeschlechtlichen Partner auftreten und deshalb nicht weiter auffallen. Ist dies nicht der Fall, werden sie für lesbisch oder schwul gehalten und profitieren von der Akzeptanz, die diese Bewegungen gesellschaftlich bereits erreicht haben.
3. Die Wertung im Bekanntenkreis ist beim Outing ca. 50:50. Die einen sind tolerant, die anderen nicht. Wenn argumentativ klargemacht wird, dass es nicht um Promiskuität geht und diese Lebensweise eine Beziehung stabil und den Kindern glückliche Eltern erhält (im Vergleich zum heimlichen Fremdgehen) und das für die ablehnende Fraktion erfahrbar wird, erledigen sich die Vorbehalte nach einer Eingewöhnungszeit.
Leidensdruck bei Polies durch Diskriminierung? Fehlanzeige.
Der entsteht ja erst durch ein verbales Outing. Was vorher nie auffiel, wird zum Thema von Konflikten. Warum sollte ein Poly sich das antun und sein Leben damit belasten?
Was bliebe als Forderung? Institutionalisierung der Polyamorie in Form der Polygamie?
Sagitta schreibt:
Polygamie ist etwas ganz anderes und moralisch anstößig, weil die Liebesbeziehungen nicht gleichberechtigt sind und oftmals auch erzungen werden
Es ist schade, dass das oft in Form der Polyandrie und Polygynie so gehandhabt wird, aber nirgends steht, das es so gehandhabt werden MUSS. Zitat wikipedia zu Polygamie:
"P. bezeichnet eine Form der Vielehe und der Duldung von gleichzeitigen eheähnlichen Beziehungen. "
Denkbar ist also ein Gesetz, dass alle Partner frei und gleichberechtigt mehrere Menschen ehelichen können, egal welchen Geschlechts. Könnte man so fordern, aber wie groß wäre der Bedarf in einer Zeit, in die meisten nicht einmal zu zweit heiraten wollen?
Beim Polyday wären nicht mehr als 100 Menschen vor Ort.
Ich bin deshalb eher für Medienarbeit und Darstellung von Polyamory als EINE Möglichkeit, in Liebesbeziehungen zu leben.
Herzlich Euer
PolyPoet Tom