@Skala (Protagonistin)
Kann einerseits aus eigener Erfahrung Deine kritische Sichtweise als Protagonistin auf die Sendung verstehen. Andererseits schließe ich mich aber einigen der Vorschreibenden an, es nicht zu kritisch zu sehen. Solche Sendungen sollen m. M. doch in erster Linie ein großes Publikum, welches in dieser Beziehung doch eher unerfahren ist, informieren und keine wissenschaftlichen Untersuchungen sein. Und unter diesem Gesichtspunkt fand ich die Sendung doch sehr gelungen. Vielen Dank an Euch, dass Ihr den Mut hattet, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.
Wir, meine Frau ist mit einem eigenen Profil im JC, waren bereits zweimal Protagonisten in ähnlichen Beiträgen zum Thema Polyamorie. Einmal in einem 30 min Beitrag vom MDR in der Sendereihe „Nah dran“, da wurden aus ca. 30 Drehstunden 30 min zusammengeschnitten. Und im vergangenen Jahr in einem 5 min-Filmchen mit einem weiteren Paar innerhalb der Sendereihe „Mona Lisa“ im ZDF. Ja, auch wir hatten den Eindruck, dass da manches hätte noch ausführlicher oder anders dargestellt bzw. kommentiert werden können, aber insgesamt waren wir mit dem Ergebnissen doch zufrieden.
Wie hier schon geschrieben, muss man sich auch in die Rolle und Aufgabe der Produzenten versetzen. Bei dem 30 min Beitrag hatten wir uns vorbehalten, diesen vorher zu sehen, was uns auch gewährt wurde und diesen erst danach freizugeben, weil es doch ein sehr brisantes Thema war und z. B. 4 verschiedene Redakteure aus dem Material 4 völlig unterschiedliche Filme schneiden und kommentieren können. Und letztlich, je kürzer solch ein Beitrag ist, umso schwieriger ist es, wenn überhaupt, es allen gerecht zu machen. Interessant ist übrigens, falls vorhanden, mal in das Feedback zu solchen Sendungen zu schauen.
Und was die von Dir bedauerte zu wenig beachtete tantrische Verbindung zwischen Euch betrifft, das empfinde ich persönlich sogar eher als Vorteil. Einerseits ist das schon mal eine ganz eigene Thematik, die nicht nur in polyamoren Beziehungen gelebt wird, andererseits kann dass gerade bei einem doch eher für die „Allgemeinheit“ vorgesehenen Beitrag ganz schnell zu dem Urteil führen, dass Polyamore sowieso eher etwas durchgeknallte, esoterische Typen sind.
Sind wir doch erst einmal zufrieden, dass Polyamorie überhaupt in die Öffentlichkeit gebracht und darüber nachgedacht wird, ob es eine Alternative zur weit verbreitenden seriellen Monogamie und dem, wenn er raus kommt, die meisten Beziehungen zerstörenden Betrug sein könnte.