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Na, gut: Poly-Grundsätzliches

******123 Mann
21 Beiträge
Themenersteller 
Na, gut: Poly-Grundsätzliches
Grundsätzlich habe ich mir das gar nicht ausgesucht. Denn, wenn ich wirklich auf mich Acht gebe, kann und darf ich mich gar nicht einem einzigen Menschen verschreiben.

Grundsätzlich findet sich einfach kein Schalter in mir, den ich umlegen könnte, um jemanden nicht mehr zu lieben oder ihm meine Liebe zu entziehen, nur weil eine weitere liebenswerte Person in mein Leben tritt.

Grundsätzlich höre ich nicht plötzlich auf zu lieben.
Grundsätzlich bleibe ich auch mehreren treu.
Grundsätzlich schaffe ich es nicht, mich nicht auf Komando entlieben.

Grundsätzlich ist Polyamorie kein Lifestyle, sondern vielmehr meistens ein Problem. Grundsätzlich verursacht es zumindest welche, weil andere das nicht aushalten.

Grundsätzlich suche ich nach Menschen, die das auch so empfinden.
Grundsätzlich nicht, um schnellen Sex mit möglichst vielen zu haben (Wer das denkt, hat grundsätzlich nichts verstanden), sondern mich als Mensch unter anderen Menschen grundsätzlich normal fühlen zu können.
*********lebee Mann
1.600 Beiträge
Im Grundsatz . . .
. . . stimme ich Dir 100% zu.

Insbesondere der Punkt . . . 'weil andere das nicht aushalten' . . . und je nach Wachstumsgrad macht's mir das dann auch sehr, sehr schwer. Habe aber festgestellt, je mehr ich in den 'sauren Apfel' beisse, desto besser kann ich damit umgehen und meine Brust öffnet sich zu immer neuen Gefühlen von Freiheit.
Sehr treffend beschrieben *g* danke dafür

nur das es ein Problem ist sehe ich nicht so es wird dazu gemacht,

durch die subjektive Bewertung Beteiligter oder Außenstehender

die Vorurteile zu Polyamor sind vielfältig

Polyamor ist nicht unverbindlich - ganz im Gegenteil
es ist wie Monogam nur eben mit mehr als 1ner Person

Es ist nicht beliebig - man ist nicht Poly weil man möglichst viele ins Bett kriegen will sondern weil man seine Liebe -Nähe und Tiefe mit mehr als 1 nem Menschen teilen möchte - man strebt nach Gemeinschaft innerlich bei dem alle ihren individuellen Wert haben mit ihren Stärken und Schwächen



Das Scheitern hat auch damit zu tun das Menschen die ihren Selbstwert über andere beziehen einfach unsicher sind und dann ins schwimmen kommen wenn ein 2. auftaucht am Horizont

der innere Wettbewerb der garnicht nötig ist beginnt, und schon hat man den Salat...

Leider glauben viele Monogam zu sein wäre ein tot sicheres Mittel um nicht verlassen, belogen oder betrogen zu werden...
Aber ich seh das anders (klar darf jeder das auch anders sehen *g*

Eine Monogame Beziehung schützt einen nicht vor sowas...
Polyamor zu sein bedeutet auch über alles offen reden zu können
die Bedürfnisse aller zu berücksichtigen, als Gemeinschaft - es ist viel einfacher dann nicht zu lügen und zusammen zu bleiben wenn man als Ganzes erkannt und geliebt wird und einfach sein darf.

Ich sehe Polyamor zu leben als eine Art von Altruismus... als eine Art von Schenken wollen...
mit anderen Teilen wollen, Freude und Erlebnisse sowie das Leben...
*****_ag Frau
9.648 Beiträge
Aber...
.... polyamor zu sein, bedeutet nicht, nicht verlassen zu werden....
@Jazz_Northstar
In der Monogamie versuchen Menschen etwas festzuhalten, das man nicht besitzen kann.
Insofern ist Polyamorie auch eine viel "relaxtere" Lebensweise, denn man geniesst nur, was sich natürlich ergibt, man erzwingt nichts. Und man kann nicht so schnell "ganz verlassen" oder "ganz einsam" sein. Man hat ein viel grösseres Sicherheitsnetz, ist das nicht wunderschön?
****nna Frau
213 Beiträge
Grundsätzlich höre ich nicht plötzlich auf zu lieben.
Grundsätzlich bleibe ich auch mehreren treu.
Grundsätzlich schaffe ich es nicht, mich nicht auf Komando entlieben.

Das spricht mich gerade besonders an, weil ich das auch fühle, wenn eine Beziehung sich verändert.

Durch die Möglichkeit, Liebe und Beziehung frei von meinen bisherigen Vorstellungen, so zu leben, wie es für den Moment grad richtig ist, braucht es einfach kein "Entweder/Oder" mehr.

Überhaupt verwandelt sich die Bedeutung des Begriffs Liebe gerade für mich.

Und ohne die Notwendigkeit sich für "Liebe" oder "Keine Liebe" zu entscheiden, und wenn Liebe erstmal einfach nur ein Gefühl von Nähe und HingezogenSein sein darf - und nicht ein Katalog voller Bedingungen und Erwartungen - dann eröffnen sich ganz neue Wege.

...Bin ganz froh, dass Du diese Gedanken hier so teilst. Danke
**********ucher Mann
5.542 Beiträge
"Grundsätzlich" ...
... lächel ... das Wort würde ich weglassen und die Aussagen für mich alle ohne Ausnahme so stehen lassen wollen.

*zwinker*
****101 Mann
143 Beiträge
Grundsätzlich würd ich mich auch polyamor bezeichnen, wenn Polyamore es sich nicht grundsätzlich ständig schwerer machen würden, als es ist... deswegen nennen wir es offene Beziehung und haben Freundschaften Plus, die sich zwar polyamor anfühlen, aber nicht überladen werden mit Grundsatz-Diskussionen und irgendwelchen überladenen Regelungen.
*******illi Frau
51 Beiträge
@robietoby
Zum einen ist das nicht nur ein Problem der monogamen etwas festhalten zu wollen,das geht auch Poly nur eben das der polygame mehr als einen festhalten möchte. Und selbst wenn man noch so offen für Poly ist und so lebt und so liebt heißt es nicht das man sich weniger einsam fühlt oder alleine sein kann von jetzt auf gleich. So kann es ja nun auch passieren das in einem Geflecht von z.B. 3 nur zwei Poly fühlen. Dann will der eine polyfühlende nicht mehr den anderen polyfühlende und beendet das ganze und der verlassene hat nun doppelten Liebeskummer und ist alleine. Beide Formen haben ihre schönen wie schlechten Seiten...ebenso wie beide Vor- und Nachteile haben. Es kommt halt immer darauf an wie die einzelnen damit umgehen ganz gleich ob mono oder Poly. Auch polys kennen Eifersucht,können einen einengen,können ein Problem damit haben das der andere eben auch mehrere haben könnte oder möchte. Man sucht es sich nicht aus ob man jetzt nur für einen oder für mehrere empfinden kann oder möchte! Und DAS ist für mich der einzige Unterschied zwischen Mono und Poly,das bei dem einen 2 und bei dem anderen eben mehr als 2 geliebt werden.
@LittleLilli
Hast natürlich völlig recht.
Je grösser das Netzwerk, desto kleiner aber vielleicht der Schmerz, wenn mal jemand "verloren" geht.
******123 Mann
21 Beiträge
Themenersteller 
Danke
Ich danke Euch für Eure Beträge zu meinem Thread. Ich wollte darin nur die Überschrift dieser Abteilung „Poly-Grundsätzliches“auf mich selbst anwenden und schauen, was mir dabei auffällt.

Die letzen Beiträge haben leider nicht mehr viel mir dem zu tun, was ich mit dem Thread ausdrücken wollte. Die Diskussionen sind fast in allen Threads die gleichen. Doch mir geht es nicht um die Abwägung von Vor- oder Nachteilen. Ich will trotzdem und nur an dieser Stelle mal etwas dazu äußern:

was mich am meisten erschreckt ist, dass alles so klingt, als habe man irgendeine Wahl, was man sein möchte. Das ist für mich so absurd, wie die Vorstellung, jemand könnte sich aussuchen, ob er homo, hetero oder bi liebt. Und dann diskutieren wir über Vorteile oder Nachteile?

Ich will hier keinem Ratschläge erteilen, schreibe nur, was mich gerade so bewegt. Und nichts davon hat einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Aber ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass Polyamorie zu leben nichts ist, was man so einfach wie einen Anzug oder ein Abendkleid bei Gelegenheit anzieht. Und ich kann jedem nur davon abraten. Es sei denn, man kann gar nicht anders. Dann bleibt einem nichts weiter übrig, als sich mit alldem auseinander zusetzen, das damit einhergeht. Da muss man extrem gut auf allen möglichen Beziehungsebenen agieren und argumentieren können, eine Menge Geduld und Emphatie für sein soziales Umfeld mitbringen. Viel mehr kommunizieren und dabei aufpassen, dass alle mitkommen, keiner verletzt wird und man nicht zum Schluss selber auf der Strecke bleibt. Ich muss ehrlich sagen, mir gelingt das nicht immer.

Und nun zum Thema
„Je größer das Netzwerk desto kleiner aber vielleicht der Schmerz, wenn mal jemand "verloren" geht.“
Ich habe gedacht es geht um LIEBE. Steckt doch in dem Wort Polyamorie, oder? Amore=Liebe. Ich stelle mir gerade diese Argumentation vor, wenn es um Kinder ginge. Viele Kinder zu haben, ist vorteilhaft, weil es dann nicht so weh tut, wenn mal eines „verloren“ geht.

Bevor das hier weiter ausartet, erkläre ich meinen Thread als beendet.
*geschlossen*
*******enig Mann
10.111 Beiträge
hallo Goethe,
auch auf die Gefahr hin, dass gleich ein Sturm der Entrüstung losbricht, muss ich dir doch sagen, dass du aus meiner Sicht mit nahezu sämtlichen deiner Grundsätzlichkeiten NICHT recht hast. Vielmehr erachte ich sie als Folge eine weit verbreiteten Irrtums.

Polyamorie erlaubt die Liebe zu mehr als eine Menschen, bei offener Kommunikation darüber.
Polyamorie dient NICHT dazu deinen persönlichen Schmerz zu lindern, wenn du einen oder eine "verloren hast", wie du es beschreibst.
Polyamorie ist auch nicht der Ausdruck deiner Treue zu mehreren Menschen. Treue kann zwischen beliebig vielen Beteiligten vereinbart werden, genau so gut aber auch nicht.

Ich darf dich aber beruhigen: du musst nicht erschröckt sein, denn man hat keine Wahl, was man sein möchte. Das reden einem nur Werbestrategen ein, die irgendwas verkaufen wollen. Aus der Reihe "schlucken Sie diese und jene Schlankheitspille und Sie werden ein Adonis, der sein Leben selbst gestaltet" - Bullshit.

Ach ja, weil ich erst gelesen habe, nachdem ich geantwortet hatte: es ist ein Irrtum, dass man einen Fred als geschlossen betrachtet, nur weil man damit fertig ist oder einen das Thema nicht mehr interessiert. Was am schwarzen Brett steht, kann solange diskutiert werden, wie es dort steht oder bis es von der Moderation entfernt oder gesperrt wird. ich hoffe dir mit dieser Info nicht zu nahe zu treten...;)
******123 Mann
21 Beiträge
Themenersteller 
Für mich ist der Thread zu Ende.
Bei allem Respekt vor Deiner Weisheit, Lebenerfahrung und Expertise, was das Thema Polyamorie angeht, hättest Du bei aufmerksamen Lesens entdecken können, dass ich - anscheinend im Gegensatz zu Dir - auf jeden Anspruch auf Allgemeingültigkeit verzichtet und hervorgehoben habe, niemanden belehren zu wollen. Ich habe betont, dass ich - inspiriert von der Überschrift (die nicht von mir stammte) meine Gedanken niederschrieb. Ich selbst benötige auch weder Trost noch Belehrung. Das Thema der „Verlorenen“ habe ich gar nicht aufgebracht.
Aber Du erinnerst mich daran, dass ich noch schreiben wollte, dass es mir so vorkommt, als sei es typisch für Polys und die sich so nennen, anderen die Welt erklären zu wollen.
So, das war’s auch wirklich.
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