Wie geht ihr damit um, wenn in relativ kurzer Zeit immer mehr Veränderungen auftreten?
In meinem Leben treten gerade enorm viele Veränderungen auf. Ich gehe zur Zeit auch unheimlich viele neue Verbindungen ein, und das bedeutet, dass sich unheimlich viel ändert und sich neu darauf eingestellt werden muss. Sowohl für mich, als auch für die Menschen, die bereits Teil meines Lebens sind.
Habt ihr Regeln, wenn ja welche?
Nein. Keine Regeln. Ich empfinde Regeln als unnötig einschränkend und nicht hilfreich. Entweder ich mache etwas, weil ich es für richtig halte - dann brauche ich keine Regeln. Oder ich mache es nicht, dann helfen aber auch keine Regeln, um mich dazu zu bringen.
Ich bin da eher bei Vertrauen, Ehrlichkeit und dem, was sich gerade richtig anfühlt.
Habt ihr Begrenzungen was eine gewisse Anzahl an Personen angeht?
Nein.
Ich setze mir keine künstlichen Rahmen, und lasse sie mir vor allem auch nicht setzen. Es gibt Limits an Zeit und Möglichkeiten, und eben davon, wie weit man sich einlassen kann und will, wie weit das passt und sich richtig anfühlt. Das balanicert sich in der Regel von allein aus, auch weil wir unterschiedliche commitments haben, eingehen können und wollen.
Wie geht ihr damit um, wenn sich gerade viel neues entwickelt?
Gebt ihr dem ganzen Ruhe, damit es sich entwickeln und wachsen kann?
Ich gehe so damit um, wie es sich in dem Moment richtig anfühlt. Momentan umarme ich die Veränderung, spreche viel mit den Menschen, die mir nah sind, und eben auch mit denen, denen ich nun nah komme.
Es ist den Menschen, die mir nah sind, momentan manchmal zu viel. Aber ich habe mich mein ganzes Leben eingeschränkt und will das nicht mehr tun. Ich schaue aber, dass die Menschen in meinem Umfeld sich noch geliebt fühlen und glücklich sind.
In meinem Fall gerate ich immer wieder an Männer, die schönen/energetischen Begegnungen nicht widerstehen können/wollen.
Zwar werden auch immer mögliche Begegnungen ziehen gelassen, aber vor allem auch viele immer wieder zugelassen. Mal schauen was sich so ergibt, die Zeit so bringt.
Nein sagen kann man ja immer noch.
Das für mich gefühlte Totschlagargument "die eigene Freiheit"
Ich denke, dass du da dann einfach ein klassisches Problem mit der Partnerwahl hast, wenn das für dich ein Problem ist.
Und ja, das ist definitiv die eigene Freiheit. Ich lasse mich nicht einschränken, aber ich bin bereit, Rücksicht zu nehmen. Nicht zum Preis meiner eigenen Persönlichkeit, meiner eigenen Freiheit und meines eigenen Seins jedoch. Es ist die Verantwortung meines Gegenübers, für sich selbst zu sorgen und zu sehen, ob er damit umgehen kann und sich wohl fühlt. So wie es meine Verantwortung ist, dass es mir gut geht und ich mich wohl fühle.
Wenn das für dich nicht passt, halte dich von diesen Menschen fern und sieh, warum du es so anziehend findest. Dann kannst du etwas an deiner Partnerwahl ändern und dir mehr Menschen suchen, die zu dir passen. Es ist nicht grundsätzlich falsch oder problematisch, dass Menschen sich gern auf neue Menschen einlassen wollen.
Was sind eure Handlungsmotive für solch ein Verhalten?
Ich würde es wirklich gerne verstehen, aber es ist mir so verdammt fern.
Ich frage mich, ob man nicht auch einfach mal glücklich und zufrieden sein kann mit dem was ist, statt immer neue Pforten zu öffnen.
Meine Handlungsmotive sind Interesse, Neugier, und das Gefühl von Nähe. Ich bin ein Mensch, der erst mit Varianz wirklich glücklich ist, und der darin aufgeht. Menschen faszinieren mich und bringen mir neue Blickwinkel. Da ich gern wachse, sind neue Perspektiven wundervoll und bereichernd für mich. Es geht mir um Freiheit und Autonomie. Ich sehe nicht, warum ich an Menschen vorbei gehen soll, nur weil da andere tolle Menschen einfach schon das Glück hatten, vorher in mein Leben zu treten. Aber für mich bedeutet das halt auch nicht, die Menschen zu vernachlässigen oder aus dem Blick zu verlieren, die schon da sind - es bedeutet nur, dass sie nicht mehr Anrecht oder Privilegien haben, nur weil sie früher da waren.
Und ganz ehrlich: Ich bin sehr glücklich, wie es gerade ist. Mit jedem einzelnen Menschen in meinem Leben, und dankbar für jeden einzelnen. Aber nur, weil mein Vorgarten unheimlich hübsch ist und mich glücklich macht, heißt das nicht, dass ich die Schönheit der Natur außerhalb davon nicht mehr wahrnehme bzw. nicht auch gern einfach mal spazieren gehe. Davon ist mein Vorgarten nicht weniger wert, oder weniger schön. Er ist halt einfach anders, und ich mag eben Abwechslung.
Bin ich in meiner Angst dann schon so enorm einnehmend, das ich den anderen so sehr in seiner Freiheit beschneide?
Das hängt sicherlich von deinem Gegenüber ab. Für einige ist das unheimlich einschneidend, für andere nicht.
Was aber zu bedenken bleibt: Deine Angst ist deine eigene, und nicht die Verantwortung deines Gegenübers. Es wird nicht besser, wenn du ihr nur ausweichst. Wie du aber für dich sinnvoll damit umgehen kannst oder solltest, das kannst nur du allein entscheiden.