Polyamorie vs. Beziehungsanarchie
Manchmal (!) - manchmal kann diese Frage die rote Linie zwischen klassischer Polyamorie und Beziehungsanarchie sein.Natürlich sind z.B. egalitäre Polygeflechte auch einmal angetreten, um in einem Polykül Raum für alle möglichen Näheformen von Verbindungen zu machen.
Egalitäre Polyamorie bedeutet: Es gibt keine Hierarchie, kein zentrales Paar, keine One-Penis-Policy, keine Secondaries und Tertiaries.
"Klassische Polyamorie" kommt gerne mal als "Polyfidelity" ( = ein Treuemodell zwischen einem eng begrenzten Kreis von Beteiligten) daher. Das kann eheähnliche Formen zu Mehreren annehmen. Und in solchen Konstellationen gibt es dann auch häufig Sex in einer Form unter den Beteiligten - wenn auch nicht unter allen Beteiligten miteinander unbedingt. Oft verabreden solche "polyfidelen" Modelle einen Fluid-Bond oder Condom-Pact, um z.B. ungeschützte Sexualität zu teilen - aber eben nur in dem exakt definierten kleinen Kreis.
Der nächste - liberalere - Schritt wäre "Beziehungsanarchie":
Hier verhandeln die jeweils Beteiligten die genaue Natur und Art ihrer Beziehung. Dabei kann alles herauskommen: Von einem firmenpartnerschaftlichen Arrangement ("Wir zahlen das Haus ab"), über platonische Freundschaft bis hin zu BDSM-Spielbeziehungen oder anderweitigen erotischen Verbindungen.
Beziehungsanarchisten gehen davon aus, daß jede Verbindung im Leben bedeutungsvoll ist und von der zwischenmenschlichen Grundenergie "Liebe" getragen wird.