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BDSM & Polyamorie
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Muss Poly immer auch Sex mit jedem Partner beinhalten?

Muss Poly immer auch Sex mit jedem Partner beinhalten?
ich bin der weibliche Teil der hier schreibt

ich habe eine seit März andauernde Beziehung zu meinem Profilpartner und nun seit 3 wochen ca kenne ich einen anderen Mann den ich sehr gern habe, und der mir in vielen Bereichen ähnlich ist, sprich, Verständnis ohne Worte.
wir haben uns bisher dreimal zu zweit getroffen und auch beim dritten mal ist es erst zu Sex gekommen.. mir persönlich ist das aber gar nicht SO wichtig... ich mag lieber kuscheln und einfach erwartungslose Zeit verbringen.

Poly heisst für mich nicht automatisch dass man auch sex hat mit jemandem egal ob mann der Frau.
Ich sehe es einfach anders. Für mich ist jeder Mensch verschieden und keiner kann 100 % passend sein nur für EINE Person. Daher ist ergänzung das elementare Zauberwort.

einige Menschen jedoch sehen es so, dass es ohne sex keine Liebe geben kann, da 'müssen' ja dann die gefühle doch nicht so stark sein... es geht nicht darum einen Gleichwert zu schaffen und es steht auch nirgens geschrieben was normal ist oder was nicht und wie was sein sollte...

ich kann doch auch mhrere polypartner haben mit denen ich unterschiedlich liebe.. mit sex, ohne sex, nur kuscheln, nur alles andere.. gespräche etc.. es geht doch darum Zeit zu verbringen und das sollte doch flexibel sein, oder nicht?

ich fühle mich mit dem Gedanken etwas beengt und merke, dass die Gesellschaft mir unterschwellig durchdrückt und mir suggeriert, ich muss Sex haben mit Jedem meiner Patner...

ich entscheide selbst.

ih hatte schonmal ene BDSM Spielbeziehung, da gab es auch Sex, aber der war nicht so das Non plus Ultra für uns beide und wir haben das auch beide so gesehen und nur noch gespielt, ohne dass einer dem anderen böse war...und so ist es für mich am logischsten.

warum an etwas festhalten was nicht harmonisch ist wenn es anderes gibt was viel effektiver, effizienter und schöner ist?!
Jeder Mensch hat irgendwas was der andere nicht hat. und das grosse Regelbuch ist einfach Unsinn...

Und das ist nicht schlimm wenn etwas anders ist. es ist ja nicht besser oder schlechter, nur anders.

wie ist das bei euch?
einfache Antwort:
nein, Sex ist keine Pflicht. (Schön ist er trotzdem.)
***JS Frau
37 Beiträge
Auch ich habe inzwischen das Wort "Polyamory" als die für mich passendste Beziehungsform entdeckt. Mit Verwunderung musste ich feststellen, dass viele darunter jedoch verstehen, dass ich dann ganz sicher wohl mit mehreren Männern sexuelle Beziehungen führe. Dies ist aber ganz gewiss nicht so und es ist auch nicht das was ich unter Polyamory verstehe. Für mich bedeutet es schlicht und einfach: mehrere Menschen auf unterschiedliche Art und Weise lieben zu können. So habe ich meinen Herrn, den ich auf der Herr-Sklavin-Ebene liebe. Ich habe vielleicht auch mal noch einen Kuschelfreund. Vielleicht habe ich auch mal einen Freund, mit dem ich ein Hobby teile oder gerne unterwegs bin. Oder eine Freundin, mit der mich viel verbindet.... Sex kann, aber muss nicht sein. So zumindest sehe ich das. *g* Jeder muss den für sich richtigen Weg finden. Es gibt kein richtig oder falsch. Und unter Druck setzen lassen, weil andere oder die Gesellschaft vielleicht irgendetwas erwarten, ist niemals gut.
*******ader Mann
60 Beiträge
"Die Gesellschaft", Deine Partner und Du...
merke, dass die Gesellschaft mir unterschwellig durchdrückt und mir suggeriert, ich muss Sex haben mit Jedem meiner Patner...

Also, da würde ich mal ganz scharf anfangen zu trennen. "Die Gesellschaft" als solche suggeriert Dir gar nix; allerhöchstens suggerierst Du Dir das selbst (als gedachte Erwartungshaltung von außen) oder Dein Partner suggeriert Dir das (bei dem das dann evtl. wieder darin begründet sein kann(!), dass er sich da selbst eine entsprechende Erwartungshaltung von außen denkt und dieser nachkommen will).

Das Praktische ist aber zunächst, dass nur Ihr beide da verhandeln müsst und niemandem nach außen Rechenschaft abzulegen habt.

Die Frage erscheint mir im Kern auch recht unabhängig von Polyamorie zu sein, denn auch in monogamen oder sonstigen Beziehungsformen gibt es große Unterschiede, wie Sexualität in der Beziehung gelebt wird. Von gar nicht (asexuelle Beziehung) bis hin zum eher bestimmenden Faktor des Miteinanders.

Kurzum: "Richtig" ist zunächst das, was Du für Dich als richtig empfindest. Das "einzige" Problem kann da auftauchen, wo Dein Bedürfnis (zwischen 0 und 100) nach Sex relevant von dem Deines Partners abweicht. Wenn Du in dieser einen Beziehung Sex nicht wichtig findest, aber Dein Partner schon, dann findet man entweder trotz der Differenz zusammen und lebt glücklich mit der Differenz (wie man das dann auch immer ausgestaltet) oder man schafft das nicht (und sollte sich dann trennen, weil die Unzufriedenheit auf Dauer überhand nehmen würde). Also eigentlich: alles halt ganz normal *zwinker*

Aber ich will trotzdem nochmal kurz auf das (gedachte) Erwartungsbild "der Gesellschaft" kommen: Es ist halt zunächst mal (statistisch und biologisch/psychologisch) "normal", dass bei "geistiger" Verliebtheit auch körperliches Verlangen mit einhergeht. Damit sollte man zumindest rechnen *zwinker* Wenn das Deinem Partner zB so geht, Dir aber als (statistische) Ausnahme nicht so sehr, dann ist Dein Gefühl dazu völlig in Ordnung, ihr weicht halt nur in diesem Punkt voneinander ab. Niemand (sollte) also etwas von Dir "erwarten", aber es ist halt auch normal, dass zB Dein Partner Dich auch körperlich begehrt, wenn es umgekehrt weniger der Fall sein sollte.

Und um schließlich noch Deine "eigentliche" Frage zu beantworten: Abgesehen vom klaren "Nein" (nein, "muss" nicht), das schon aus dem oben Gesagten folgt, habe ich eine solche Beziehung, in der es aufgrund der äußeren Umstände bisher noch nie zum Sex gekommen ist. Da sind zwar zwei, die sich das durchaus wünschen, aber seit Jahren nicht ausgelebt haben, weil vor allem die innere Bindung beiden wichtiger ist als der "äußere Spaß". Für mich kann ich allerdings auch sagen, dass (echte, tiefe) psychische Nähe völlig entkoppelt von physischer Nähe auf Dauer nicht funktioniert (aber - nah sind wir uns schon auch gekommen ;-)).

Hilft das? Ich hoffe.
*********lebee Mann
1.593 Beiträge
Ich liebe auch meine Kunden . . .
. . . Ohne dass ich mit ihnen in's Bett gehe . . .

Oder um mit Wet Wet Wet zu reden . . . Love is all around . . . und je mehr liebe(volle) Beziehungen man hat, desto besser.

Spread the love.

Antwort auf Deine Frage: Nein, muss nicht.
Poly und immer Sex?
Nein, ich lebe Polyamor und gefällt mir sehr.
In meinen Kontakten habe ich Freundschaften ohne das Sex dabei im Spiel ist.
Die Möglichkeit besteht, ja sicher, ist jedoch keine Pflicht, Anspruch oder Erwartung von mir.
*******2017 Mann
6 Beiträge
Kommunikation
Für mich bedeutet Polyamorie die Absprache aller Beteiligten bestehender Beziehungen weitere Liebesbeziehungen mit anderen Menschen in einem (möglicherweise) abgesteckten Rahmen einzugehen. Wie die einzelnen Beziehungen gestaltet werden sollte dann auf der Kommunikation der beiden Partner der jeweiligen Beziehung und in dem vorher abgesteckten Rahmen basieren. Einwirkung von Unbeteiligten (z.B. der Gesellschaft) spielt da gar keine Rolle, die ehrliche Kommunikation mit allen Beteiligten aber die absolute Rolle.

Sprich mit deinem neuen Freund und sag ihm, dass du noch nicht bereit bist. Das sollte in jeder monogamen Beziehung genauso getan werden. Wenn er dich liebt, wird er das auch verstehen. Wenn er nur vögeln will, dass musst du dir überlegen, ob du das so für dich willst.

Viel Glück. *g*
Hallo,

Sex als muss? Nein danke.

Die Erwartungshaltung kenne ich auch. Dahinter steht der Wunsch nach sexueller Verfügbarkeit und nicht im Mangel sein zu wollen.

Ich muss dieser Erwartung nicht entsprechen. Ich will es auch nicht.

Und ich finde es übrigens überhaupt nicht normal, mit jemandem, den ich mag oder auch liebe, automatisch intim werden zu wollen.

Und ich glaube nicht, dass ich da selten bin. Diese Erwartung ist jedoch häufiger an mich herangetragen worden, obwohl ich sehr klar kommuniziert habe, dass sexuell nichts laufen wird. Dieser Interessenkonflikt, wie ich es nenne, ist wo typisch für Mann-Frau-Fragen. Männer, so mein Eindruck, sind wesentlich schneller bereit mit einer Frau intim zu werden als umgekehrt.

Mein sexuelles Interesse ist nicht verhandelbar. Egal welche Statistiken da gegen halten und egal wie sonderbar es mich macht.

Platonische Liebe kann so wunderbar sein, das verderbe ich mir nicht damit, meine Bedürfnisse zu ignorieren und Sex zu haben, nur weil der andere sich das wünscht. Im Zweifel passt es nicht.

Schreibt Sie
***vy Frau
224 Beiträge
Liebe, mehrfach
Mehrere Lieben zu leben ohne eine der anderen zu opfern heißt Mehrfachliebende zu sein. Und für mich gehören alle Formen dazu (denn ich kenne Menschen, die lieben ihre Kinder/lassen aber keine erwachsene Liebesbeziehung zu oder umgekehrt). Verschiedene Lieben in sich vereinen zu können und ihnen Platz und Zuwendung und Zeit zu widmen...mit oder ohne Sex. Wer sexy tiefe Gespräche, prickelnde zarte Berührung, leidenschaftlichen Streit kennt, weiß: Sex ist nur eine der vielen Sprachen der Liebe.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich mag Sex, auch wenn ich super gut ohne ihn leben kann.
Für mich gehört Sex zu einer Beziehung dazu. Wenn ich verliebt bin, vor allem frisch, dann möchte ich Sex haben und schätze ihn auch als verbindenden Element, wobei mir später andere Sachen wichtiger sind und dann rückt Sex in den Hintergrund.

Ich bin noch nie jemandem begegnet, für den das anders war, ich müsste sehen, wie sich das anfühlt, das kann ich so nicht sagen.

Aaaaber ich finde nicht, dass Sex grundsätzlich definiert, ob man eine Beziehung hat oder nicht.
Ich finde, das wird von genau zwei Menschen definiert und von niemandem sonst.
Du hast doch schon selbst geantwortet
Sex ja, wenn beide ihn wollen. Aber Polyamorie hat doch in erster Linie mit Liebe zu tun! Liebe kommt doch aus dem Gefühl und dieses muss doch nicht zwingend mit Sex einhergehen.--- und Gefühl entsteht im Kopf und nicht in den Genitalien.
Micha
Nein...
...muss es nicht...finde ich..

Ich habe doch tatsächlich gerade in einem Beitrag gelesen " Ich lebe Polyamor und es gefällt mir.."
Ich hoffe doch sehr, es handelt sich um einen Schreibfehler...

Polyamor zu sein, oder nur so zu leben sind für mich zwei paar Stiefel..

Genauso wenig muss man mit jedem auf seinem polyamoren Weg trifft zwingend auch Sex haben...

Mein Statement....muss nicht allen gefallen,,*zwinker*
Sex, nein ...
... Erotik, nein ... Intimität, ja.
Manchmal ergänzen sich alle 3 Ebenen.
Ohne Intimität ist eine Poly-Beziehung nicht vorstellbar.
Dabei kann Intimität sehr vielfältig sein...
****50 Mann
663 Beiträge
Gruppen-Mod 
@seelenraeuber
...., oder nur so zu leben..., ich gehe mal davon aus, dass Du NUR nicht abwertend sondern im Sinne von ausschließlich meinst. Anderenfalls, sein kann man viel, es tatsächlich auch zu leben, ohne dass jemand darunter leidet, das ist die große Kunst.
*********SoGut Mann
333 Beiträge
In Reaktion auf die ursprüngliche Frage:
Ich denke dass gerade die polyamore Art zu leben maximalen Freiraum zur Gestaltung lassen sollte. Poly ist von vornherein recht kompliziert: wo wohnen wir? Wie oft sehen wir uns? Wie viele Partner will ich überhaupt haben? Etc.
Nichts entspricht bei so einem Konstrukt dem gesellschaftlichen Standardmodell. Warum sollte es beim Sex anders sein? Es geht alles das, was mindestens 2 Partner im Stande sind untereinander auszuhandeln. Hauptsache -beide- sind glücklich damit.
danke euch allen
.. für eure Meinungen und Ansichen.

unser männlicher Teil hat mitgelesen und auch viele Anregungen erhalten.

Ich bin mir noch nicht immer im klaren was genau wie sein sollte in jeder Art von Beziehung.. aber genau DAS ist wohl der Schlüssel von allem... einfach keine Erwartungen haben und alles nehmen wie es ist ohne grosses Regelbuch .. was nicht heisst dass es keine Liebe ist oder Begehren.
@Life_Sense
*top2* Genau so!

@****50: Poly zu sein ist keine Option. Sie kann sowohl Erfüllung als auch eine Bürde sein.
Wie man es dann letztlich "lebt" bleibt ein Schloss mit vielen passenden Schlüsseln....oder genauer gesagt, ...wenns passt dann passt's ...*zwinker*
****nLo Mann
3.707 Beiträge
https://www.joyclub.de/my/4420967.life_sense.html
warum an etwas festhalten was nicht harmonisch ist wenn es anderes gibt was viel effektiver, effizienter und schöner ist?!
Jeder Mensch hat irgendwas was der andere nicht hat. und das grosse Regelbuch ist einfach Unsinn...
Du gibst Dir Deine Antwort schon selbst, weshalb fragen?

Es hängt nur von Menschen und Interaktion ab.
Für mich wäre "platonisch", asexuell, nichts - bei mir regt sich bei attraktiver Frau Wunsch und Wille, sie zu begatten.
Ich schürze da gerne die Evolution vor *zwinker*

sO_JS
Dies ist aber ganz gewiss nicht so und es ist auch nicht das was ich unter Polyamory verstehe.
Eben: individuelle Sache.
Für mich impliziert "Liebe", und das meint wenigstens "amory", auch Körperlichkeit. Dann auch Sexualität on gewissen Facetten.
Kein allgemeines "Muss", individuell.

Vielleicht habe ich auch mal einen Freund, mit dem ich ein Hobby teile oder gerne unterwegs bin.
Diskussion ist sinnlos, aber: ICH halte das weniger für "Liebe". Wobei die ja auch nur ein Sammelsurium meint.

Dahinter steht der Wunsch nach sexueller Verfügbarkeit und nicht im Mangel sein zu wollen.
what?
Es kann aber auch, wie bei mir, schlicht ein biologisches Verlangen sein, das mit Sympathie und Emotionen an Tiefe und Breite gewinnt.
Und wenn ich einen Ständer in der Hose habe, jedes Mal wenn ich Frau umarme oder küsse, dann muss man nicht kopulieren.
Man kann das Leben aber auch als Möglichkeit, Freude und Leidenschaft zu erleben, definieren.
Und da ständig "Nein" im Kopf zu haben - Nein.

Diese Erwartung ist jedoch häufiger an mich herangetragen worden, obwohl ich sehr klar kommuniziert habe, dass sexuell nichts laufen wird. Dieser Interessenkonflikt, wie ich es nenne, ist wo typisch für Mann-Frau-Fragen. Männer, so mein Eindruck, sind wesentlich schneller bereit mit einer Frau intim zu werden als umgekehrt.
Kann man doch gut zusammenfassen: Für mich (!) wäre die Ansage der Asexualität VOR der Liebesempfindung, im Werden bspw., Anlass für Distanzierung. Ich muss mir privat nicht auch noch Vorschriften machen.
Gäbe es schon intensive Gefühle, ginge da mehr.
Ist die Einstellung eine platonische Liebe auszuschließen nicht auch wieder eine restriktive Regel?

Ich kenne die Reaktion von Männern, die sofort auf Distanz gehen, sobald sie merken, bei mir geht nichts auf ex und hopp. Ich habe vor dem Sex eine ordentliche Kennlernzeit. So funktioniere ich, weiß aber auch, worum es diesen Männern vornehmlich geht. Schon mal nicht um mich als Menschen kennen zu lernen. *gg*

Schreibt Sie
*****al4 Mann
798 Beiträge
Ich muss jetzt einfach mal fragen, weil ich es wirklich nicht verstehe.

Ich kenne viele Menschen, die seit vielen Jahren sehr enge und intime Freundschaften mit anderen ausserhalb ihrer Mono-Beziehung haben. Ohne Sex. Sind die jetzt alle poly und wissen das nur nicht?
Oder andersherum gefragt: werden solche Freundschaften zu was völlig besserem, wenn man sie als polyplatonisch und sich selbst als poly mit muss ja garnicht sex beinhalten bezeichnet?

Ich verstehe das nicht. Meint ihr wirklich, solche Freundschaften gibt es erst seit dem Begriff Polyamorie? Und die man dann damit begründet, das man ganz toll lieben kann und Sexualität und Körperlichkeit ja auch garnicht wichtig sind - oder sogar im Gegenteil ja garnicht wirklich was mit Liebe zu tun haben müssen?

Ich versteh es nicht.
Ich meine, ich liebe meine Kinder. Bin ich deswegen poly, weil es mehr als eines ist?
Es könnte ja auch sein, das ich einfach meine Kinder liebe. Und Petra liebe ich auch, sogar ohne Sex; ist eine tiefe Freundin. Bin ich deswegen poly und muss mir Sorgen machen?
Lateral,

So wenig, wie Freundschaft polyamor ist, sind es reine Sexkontakte auch. Oder nicht? Oder doch?

Polyamorie mehr als einen Menschen zu lieben. Menschen, die auch Beziehungspartner sind in ihrem Potenzial. Das schließt Tante Käthe und Bruder Anton natürlich aus.

Jetzt gibt es Menschen, denen gibt querbeet Sex mit vielen Menschen zu haben gar nix. Es gibt Menschen, die sind asexuell. Können die jetzt alle nicht polyamor leben? Weil für sie der Sex ganz hinten im Ranking steht?

Nicht vögeln zu wollen bedeutet nicht, dass es keine Intimität gibt. Sex kann ein Ausdruck von Liebe sein, muss es aber nicht.

Schreibt Sie
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Das möchte...
... ich nocheinmal bekräftigen: Polyamory ist, mehr als einen Menschen zu lieben. Da fallen irgendwelche "es ist nur Sex"-Geschichten durchs Raster. Polyamory bedeutet, sich einen Menschen, ein Paar oder ein "Rudel" als Beziehungspartner vorstellen zu können - mit allen Konsequenzen. Mittlerweile bin ich sogar der Auffassung, dass alle "Center-Wing"-Ansätze ins Leere laufen - entweder gleichberechtigte Lieben oder gar keine. Und ich vermute, dass Bisexualität hilfreich ist.
*****al4 Mann
798 Beiträge
BlueVelvet, ich möchte da noch einmal nachfragen.

Du sagst einmal, das Polyamorie heisst, mehr als einen Menschen zu lieben. Dann: Menschen, die auch Beziehungspartner sind in ihrem Potenzial. Damit gibt es doch für dich zwei Voraussetzungen - und zwar zwei, die sehr sehr individuell sind und sich manchmal auch gegenseitig ausschliessen können. Aber beides zusammen ergäbe dann, so verstehe ich es, eine Liebesbeziehung; eine Beziehung aus Liebe heraus.
Jetzt habe ich aber das Problem des Verstehens, das ich nicht genau weiss, wann eine Beziehung eine Freundschaft oder eine Liebesbeziehung ist (Massagemann hat in seinen Kontakten Freundschaften ohne das Sex dabei im Spiel ist). Und das Problem, das ich Liebe ganz bestimmt anders beschreibe als du oder Massagemann.

Ich liebe aber auch Menschen, mit denen ich keine Liebesbeziehung führen kann; aus ganz unterschiedlichen Gründen. Das heisst aber dann doch, das ich nicht polyamor bin, weil diese Menschen, ganz egal warum, kein Potenzial als Beziehungspartner sind.

Und wann ist jetzt eine Beziehung eine Liebesbeziehung? Eine Freundschaft ist nur eine Freundschaft, weil wir gegenseitig füreinander da sind, wenn wir uns brauchen, aber nicht lieben? Und was genau ist das: nur Sex? Oder ab wann oder bis wann ist das "nur Sex" und ab wann ist das dann mit Liebe gerechtfertigter Sex? Ist der- oder diejenige, der/die unter anderen Geschichten eine vertrauensvolle BDSM-Geschichte lebt, nicht polyamor, weil es da um Bedürfnisse geht und nicht um Liebe - und es von daher keine Liebesbeziehung sein kann?

Und wenn ich einem Menschen begegne und mit ihm ein einziges Mal ein paar intime Stunden verbringe, mit körperlicher Begegnung und Austausch - also Sex nicht als Ausdruck irgendetwas, sondern schlicht eine Begegnung im Sex, im Körperlichen - ist das keine Beziehung? Weil nicht langfristig?

Ich frage, weil ich das verstehen möchte - nicht, weil ich irgendwen provozieren oder bekehren möchte.
Ich verstehe einfach nicht, warum eine Begegnung nicht einfach eine Begegnung sein kann. Ich mich zu dem einen Menschen wasweissich seelenverwandt oder so hingezogen fühlen kann und mir keine Idee von Körperlichkeit kommt, zu dem Anderen mit total viel Neugier und Lust auf Fühlen oder Hingabe oder sonstwas - und gut ist. Was genau hilft das, da jetzt Begriffe und Definitionen zu suchen, was da jetzt polyamor ist oder nur Freundschaft und ob dazu jetzt Sex gehören sollte oder nicht oder die platonische Ebene sowieso nach Definition die Höhere ist und ich weiss nicht was? Das grosse Regelbuch ist einfach Unsinn, schreibt die Themenerstellerin. Wofür dann jetzt genau diese ganze Suche nach genau was?

Ich verstehe auch einfach nicht, was Kamelienschenke genau sagt, wenn er sogar der Auffassung ist, das alle "Center-Wing"-Ansätze ins Leere laufen und vermutet, das Bisexualität hilfreich ist. Also - ich kenne viele Menschen, die solch eine "Center-Wing" lange schon heterosexuell leben und nicht im Nirvana geendet sind. Man kann da doch bei sich selbst, seinem Gegenüber und im Hier und Jetzt bleiben und einfach das leben, was gerade da ist und gelebt werden will. Und das ist doch für jeden anders; im Kontext miteinander sowieso. Oder verstehe ich da irgendetwas grundsätzlich nicht?
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Ich denke "muss" schon mal garnicht. Ich überlege auch wie ich diesen Begriff "Polyamory" für mich definiere. Da ich immer noch Probleme habe den Begriff Liebe für mich zu defnieren ist es bei mir eher ein Poly-Beziehungs-Gefühl. Mehrer Beziehungen zu mehreren Menschen die ich sehr gerne mag. Für mich ist dabei wichtig:

• jede Beziehung hat ihre eigene Dynamik. Ob nun mit/ohne Sex. Mit/ohne Kuscheln. Mit/ohne tiefe, intime Gespräche, mit/ohne gemeinsame Hobbies. Alles ist wichtig aber nicht alles MUSS in allen Beziehungen vorhanden sein um die Menschen für mich WICHTIG zu machen.
• die Beziehung zu einem Menschen stellt NIEMALS die Beziehung zu einem anderen in Frage. Natürlich gibt es Konkurenz um die Zeit. Man hat halt nur 24h am Tag zur Verfügung und die muss man neben Arbeit, Schlafen (ok, kann man auch zusammen machen *zwinker* ), Zeit für sich alleine eben aufteilen. Aber es geht NIE darum das die WICHTIGKEIT eines Menschen/ einer Beziehung durch die anderen in Frage gestellt oder nur relativiert wird.

Das ist es was zumindest für MICH Poly...wasauchimmer ausmacht.

Just my 2 cents
Lieber Lateral,

ich bin noch nicht so weit, mich von den Schubladen zu befreien.

Beziehung. Ein statischer Begriff, der einen lebendigen und sich ständig verändernden Prozess beschreibt. Ha. Ich definiere wieder so steril.

Das ist mein Versuch das Knäuel aus Bedürfnissen, Gefühlen und Absichten dingfest zu beschreiben. Mein frontaler Neokortex. *gg*

Ich gehe zu Menschen in vielfältige Beziehungen. Manche sind kurz, andere beständig, eine sexuell und eine andere freundschaftlich. Du hast Recht, dass es Begegnungen sind, die ich zu beschreiben versuche. Und die genauso der jeweilige andere Mensch mit mir zusammen nach den vorhandenen Bedürfnissen gestalten.

Bedürfnisse sind vielleicht der Antrieb? Ich lerne jemanden kennen. Es ent-wickelt sich etwas oder auch nicht. Aus Begegnungen entwickeln sich Beziehungen und die folgen dann irgendwann Regeln, die sich aus den Begegnungen ergeben. Daraus formuliere ich für mich Absichten und Wünsche. Dann habe ich Ziele.

Und so formt es sich aus was eine Beziehung ist, was Freundschaften und welche Qualität sie haben. Und mit dem anderen Menschen ergibt sich ein Konsens, wie wir das Ding nennen wollen. Damit wir das anderen Menschen erklären können, damit die wissen, in welchem Verhältnis wir zueinander stehen.

Und Begriffe beschreiben den Grad an Intimität.

Ich glaube so funktioniert es und macht auch Sinn für mich. Mit meinem Geliebten ist es lustiger Weise so, dass wir uns auch nach über einem Jahr nicht auf einen Begriff geeinigt haben. Was das nun genau ist mit uns. Es geht auch begriffslos.

Ich stimme dir zu, dass es diese Schubladen nicht zwingend braucht für einen selbst. Um sich zu unterhalten taugt es mir. Auch wenn ich mir bewusst machen möchte, in welcher Beziehung ich zu jemanden stehe.

Ich weiß nicht, ob ich deine Fragen beantworten konnte.

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