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Halten und Lassen

Ich bin viel Unterwegs...
... hab aber bisher noch Niemanden getroffen, der Erleuchtet ist. Nicht mal Zeitweise. Kennt Ihr Jemanden?
********pica Frau
206 Beiträge
???
Was wollen uns Menschen sagen, die SICH SELBST DARSTELLEN als weise, gelassen und im Reinen?

Ein "Erleuchteter" braucht den Schein, damit er gesehen wird.
Wer aus seinem Sein heraus strahlt, braucht das nicht.

Kann man sich noch berühren lassen vom Leben, wenn man immer in seiner inneren Ruhe verharrt?
Unbewegt von dem, was geschieht, ist es wohl schwer, andere zu berühren und zu bewegen.

Müssen Menschen klar, perfekt und im Reinen sein ehe Beziehungen "funktionieren"?
Ist es nicht so, dass es eher ein Finden und Zueinanderwachsen ist?
Profilbild
****fan
2.319 Beiträge
Themenersteller 
@heliotropica
es ist ein Finden und Zueinander wachsen, ein Fließen lassen, ein Nehmen und Geben, Ying und Yang... immer , bei mir, und ich kann ja nur von mir schreiben, aus der tiefen inneren Ruhe heraus, ich lebe so, wie ich es möchte, für mich ist es stimmig und fühlt sich passend an.... und aus dieser Ruhe, die auch mit den Menschen um mich herum zu tun hat, gehe ich in achtsame Begegnungen mit anderen, ohne Erwartungen, einfach offen für das, was kommt...
ich bin kein "Erleuchteter", sondern eher ein gelassen seine Kreise Ziehender, neu-gierig auf das, was mir das Leben noch bietet und alt sowie lebenserfahren genug, das Leben fließen zu lassen, weil ich meinen Frieden mit dem, was mal war, gefunden habe......
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Auch ich beobachte, dass es in dieser Gruppe bestimmte Menschen gibt, bei denen die Richtung, wohin ihre Beiträge gehen, schon beim Lesen des Namens klar ist.
Es sind Beiträge, in denen es darum geht, "mit sich im Einklang zu sein" erlernen zu können und dann folgen immer irgendwelche - FÜR MICH sehr "spirituelle" Weisheiten...

Nein, ich halte mich überhaupt nicht für oberflächlich, habe lange im Netz in einem Forum mit Leuten zum Thema Pantheismus geschrieben und halte tiefergehende Betrachtungsweisen durchaus für sehr spannend, ABER ich stehe allem kritisch gegenüber, was in mir den Verdacht weckt, eine Art "Ideologie" zu sein und somit auch kritisch Menschen gegenüber , die glauben, eine Solche in die Welt hinaus tragen zu können.
Hierbei empfinde ICH persönlich den Grat sehr schmal zwischen tiefgründigem Reflektieren und im Einklang mit sich und den Anderen sein UND sich selbst als Mittelpunkt (ja, auch des eigenen) Universums zu betrachten.
Letzteres bedeutet nämlich, dass ich um diese Menschen herum eine Art "Mauer"wahrnehme und diese auch insofern annehme, dass ich das Interesse am Austausch verliere, selbst dann, wenn diese Menschen anfangs etwas sehr Spannendes für mich hatten.

Ein Beispiel für eine solche Persönlichkeit sehe ich in einer früher gelebten, weiteren Liebe. Dieser Mann wirkte zu Beginn der Verbindung sehr faszinierend auf mich. Intensive Gespräche bereicherten jedes Zusammensein und auf den ersten Blick war ich sehr angetan von seiner Art, sich selbst anzunehmen und sich - in meinen Augen - sehr von "der Masse" abzuheben... erstmal positiv beeindruckend...
Irgendwann und für meine Verhältnisse sehr schnell, empfand ich Liebe.

Ein Gespräch ist mir bis heute sehr in Erinnerung, denn in diesem beschrieb er sich selbst als "ein Sandkorn", welches durch dieses Leben treibt und Begegnungen, die bedeutsam sind, sein lässt - annimmt, ohne seinen Weg zu verlassen.

Alles Weitere würde jetzt zu lang, aber ich spürte sehr deutlich, dass dieser Mann einer Verbindung keine allzu große Bedeutung zuspricht, jedenfalls nur SO lange, wie sie zu "seinem Weg" passt. Der "Weg" des Gegenübers beließ er bei diesem.
Ein Kontakt war derart "achtsam", dass er immer etwas distanziert von mir empfunden wurde. Der erste Mann, bei dem ich es mochte, wenn er ein paar Gläser Rotwein getrunken hatte, denn dann bröckelte die Mauer - immerhin ein bisschen.
Bröckelte sie mal etwas stärker, so dass ich Hoffnung auf mehr Vertrauen seinerseits hatte, was das Sich-wirklich-für-mich-Öffnen betraf, zog er sich in den Tagen danach zurück, als sei er besorgt.

Ich empfand ihn - und empfinde Menschen, wo ich ähnliches Verhalten beobachte - als sehr ängstliche Menschen.
"Bei sich Sein" bedeutet in dem Fall für mich nicht, dass dieser Mensch besonders stark, weise, oder mit irgendwas speziell im Einklang ist, sondern, dass es eine Angst davor gibt, Verwundbarkeit und Schutzlosigkeit im Vertrauen auf den Anderen zulassen zu können.

Ich wünsche mir Tiefgang, eine bestimmte Form (auch der eigenen) Entwicklung, aber gerade die Polyamorie sehe ich als eine Chance, die "Mauer", die mir durch meine Erziehung aufgebaut wurde, in der Verbindung mit ganz viel Vetrauen und ehrlicher Offenheit zu durchbrechen.
Für mich bedeutet DAS Führsorge für mich und Tiefe in der Begegnung, wenn tiefe Gefühle sich entwickeln.
Vertrauen in den Nächsten und in die Welt zu fassen, sehe ich als eine Herausforderung - besonders in der Polyamorie - welche gar nicht so leicht ist. Aber... diese Entwicklung erscheint MIR persönlich erstrebenswerter, als "eine Insel" zu sein, die niemand wirklich erreichen kann....
Ich verstehe Euch alle...
... und eigentlich ist es Doch so, wie im Song von Sedlmeir.


*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
@ Tiefsehfischer
Gut, dass es noch Ausnahmen gibt und nicht ausschließlich "einfache Männer" unterwegs sind.
Tiefseefischer
Ich kenne jemanden, der erleuchtet ist. Sie ist einfach nur präsent, und ihre wenigen Ratschläge, die sie nur gibt, wenn man sie fragt, treffen den Punkt. Und für sie gibt es keine Erleuchtung, die man dann hat, keine, die bleibt. Sondern nur eine, die man immer wieder erreichen kann. Immer neu, immer in jedem Augenblick. Oder eben nicht.

Eine ganz normale, liebenswerte, annehmende, akzeptierende Person, die einen aber auch direkt spiegelt.

• Off topic aus *
******_nw Frau
517 Beiträge
ich glaube daran, dass eine Beziehung auf Augenhöhe, egal ob monogam oder poly oder wie sonst noch, nur dann funktioniert, wenn beide Partner selbst-bewusst und mit sich im Reinen sind, auch geben können ohne eine Gegenleistung zu erwarten...
Das sind wohlfeile Worte. Dahinter steht für mich jedoch ein Anspruch, den ich nicht teile. Wir sind keine irgendwann fertigen Wesen, die alles gecheckt haben, sondern Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess, bei dem wir mal mehr oder weniger mit uns im Reinen sind. Manchmal unfertig, fehlerhaft oder/und schwach zu sein - auch in Beziehungen - finde ich menschlich. Der Anspruch "mit sich im Reinen" zu sein, damit eine Beziehung gelingt, empfinde ich als grausam. Wir sind eben keine einsamen Inseln sondern Beziehungsmenschen und haben es hoffentlich auf dem Schirm, uns mit unseren Unzulänglichkeiten und Schwächen annehmen zu können. Ich glaube, dass es sogar helfen kann, sich einzulassen und das Wagnis Beziehung einzugehen, gerade auch dann, wenn noch nicht alles "im Lot" ist. Das Miteinander kann manchmal auch heilen.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Allein ist Friede leicht...
Angenommen, ich bin der Erleuchtete. Der einsame Weise auf dem Berg. In, bei und mit mir und der Welt im Frieden. Aber wehe, da kommt ein Bus voll Touristen und will meine Klause besichtigen... Oder ich gehe ins Tal Bier kaufen... *panik*

t*lol*m
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