Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
Polyamorie - Kann das funktionieren?259
Liebe Mitglieder, Polyamorie ist ein Thema, das unsere Community…
zum Thema
Polyamorie und Affaire - Überschneidungen und Unterschiede?290
Liebe Community, in einigen Threads um das Thema Affairen zeigte sich…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Polyamorie im JC

Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.940 Beiträge
Themenersteller 
Polyamorie im JC
Der JC ist mit seinen vielen Mitgliedern ja ein nicht unerheblich wirksames Medium. Deshalb erlaube ich mir diesen Post, der binnen drei Tagen satte 25 Seiten füllte:
Macht es unattraktiv, wenn man polyamor lebt?

Für alle, die es sich antun mögen - ich bin nach der ersten Seite ausgestiegen. Aber für andere Polyies ist der Thread ja vlt interessant, zumal er hier nicht parallel gepostet wurde.

Herzlich
Tom
****eM Mann
104 Beiträge
Ich warne vor... Es war teilweise eine wirklich ekelhafter Shitstorm..
**********ucher Mann
5.525 Beiträge
Für mich eindeutig
die falsche Fragestellung. Deswegen hab ich auch in dem Original-Thread nichts dazu geschrieben.

Ich glaube, eine solche Frage kann nur stellen, wer nicht polyamor fühlt. Entweder du hast es, oder eben nicht. Ich glaube kaum, dass man wählen kann, polyamor zu sein oder es ablegen kann, um dadurch vielleicht attraktiver bei nicht polyamoren Menschen zu werden. Wozu auch!???
****eM Mann
104 Beiträge
Okay, jetzt gehen die Unterstellungen weiter... Aber "du bist nicht Poly" kam dort auch schon ein paar mal vor.

Dann klinke ich mich hier wieder aus.

Falls jemand eine Fragestellung hat, dann beantworte ich sie gerne direkt.
**********ucher Mann
5.525 Beiträge
Hey, tut mir leid, ShadeM,
das ist mir eben so rausgerutscht. Wollte noch was löschen, aber da bist du mir mit deinem Kommentar schon zuvorgekommen.

Ich nehm das zurück mit der Unterstellung, du wärst nicht polyamor.

*sorry*
********itch Frau
19 Beiträge
"Jemand, der sich selbst als polyamor beschreibt... ich schreib mal jetzt ein wenig von der Leber weg.. der hat ne Waldorfschule besucht, "
auf Seite zwei.
Ich glaube ich muss mich übergeben...

Oh und @****eM vielleicht magst du nochmal schnell deinen Standpunkt und deine Fragestellung zusammen fassen? Weiter als Seite 2 habe ich es auch nicht geschafft.

Die Kommentare dort gleichen aber grob auch dem, was man bei Beiträgen anderer Medien so zu lesen bekommt.
Ich wurde schon aus diversen Single-Gruppen mit Mistgabel und Fackel gejagt, weil ich polyamor bin.
Ich (w) habe den Theard am Anfang gelesen....
Aber....irgendwann verliert man die Lust. Deswegen habe ich auch darauf nichts geschrieben!

Sicherlich definiert jeder Polyamory anders. Für den einen ist die Liebe zu Menschen unendlich für den anderen gibt es nur eine bestimmte Anzahl für Personen.

Meine ganz persönliche Meinung:

Ich liebe mein Leben! Ich liebe meinen Mann und ich liebe meinen Lieblingsmenschen sehr! Beide haben einen festen Platz in meinem Herzen! Und ich würde totunglücklich werden, wenn ich auf einen verzichten müsste.
Aber da ist für mich die Grenze. Ich könnte nicht die Zeit noch auf andere Menschen aufteilen. Job, Familie, Freundeskreis...
Es würde nur sehr oberflächlich werden, wenn ich noch mehr Menschen „besonders“ lieben würde. Und genau dies möchte ich nicht. Ich genieße gern meine Zeit mit meinen Herzensmenschen. Klasse statt Masse!

Viele hier im Joy nutzen natürlich den Begriff „Polyamory“ für viele Sexkontakte. Aber verurteilen oder unterstellen würde ich auch niemanden etwas. Es wäre nur nicht meine Welt.

Wir bzw. ich würde, ob nun Paar- oder Einzelprofil, auch auf kein Dategesuche reagieren, weil ich einfach nur zufrieden mit meinem Leben bin. Auf eine Sexkontaktanfrage/ CM würde ich nur mit ein „Nein, danke“ ohne Begründung reagieren, weil wir/ich das nicht suche(n).

Vielleicht sollte man es einfach akzeptieren ohne jede Reaktion zu interpretieren.
Es ist eben wie es ist. Der eine lebt Polyamory und der andere sucht was anderes.

Wünsche euch allen ein schönes Wochenende!
Herfessel
********itch Frau
19 Beiträge
****phe:


Entweder du hast es, oder eben nicht. Ich glaube kaum, dass man wählen kann, polyamor zu sein oder es ablegen kann, um dadurch vielleicht attraktiver bei nicht polyamoren Menschen zu werden. Wozu auch!???

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch im Grunde polyamor ist. Jeder liebt seine Kinder, seine Freunde, seine Haustiere. Das ist alles Liebe.

Der Unterschied liegt in der gesellschaftlichen Indoktrination dass es nur eine wahre Liebe gibt und eine heterosexuelle monogame Beziehung mit Haus und Kinder das einzig erstrebenswerte Lebensmodell ist. Jeder, der diese Vorstellung ablehnt ist abartig und wird ausgegrenzt.

Zum Glück haben wir inzwischen den heterosexuellen Teil überwunden. Monogamie und Kinder sind trotzdem noch der erwartete Standard.
"Du willst keine Kinder? Doch! Du weißt es nur noch nicht! Mehrere Partner? Das ist doch abartig! Du willst doch nur vögeln und betrügen!"
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.940 Beiträge
Themenersteller 
Hat es oder hat es nicht?
*nachdenk* Eine interessante Aussage.
Wenn ich ausgewachsen bin, habe ich bestimmte physische Merkmale oder nicht. Das muss ich weitgehend akzeptieren.

Anderes kann ich lernen, wenn ich es unbedingt will. Eine Aussage wie die im Titel spricht mir, so empfinde ich es, die Lernfähigkeit bezüglich meiner Liebesfähigkeit ab;
und das empfinde ich als ganz schön heftig übergriffig. Richtig ist, dass sich derdie eine oder andere sich leichter oder schwerer tut mit dem Ablegen unserer Prägungen.

Wer will, kann poly lernen, glaube ich. Und: ich kann mich entscheiden, es zu leben oder nicht - egal, wie ich fühle.
****eM Mann
104 Beiträge
Danke Sisyphe und sorry für meine Reaktion. Die letzten Tage mit dem Thread waren einfach ziemlich belastend und haben mürbe gemacht.

Ninafelwitch -

Klar.
Also zunächst mal habe ich einen Fehler gemacht. Ich wollte eine Frage stellen, die ich nicht direkt auf meine persönliche Situation spiegeln wollte.

Meine Frage sollte wirklich nur die aus dem Betreff sein:

Macht "polyamor im Profil unattraktiv (im Joyclub)"?

Wenn ich eine Excel-Tabelle hätte machen sollen, dann würde sie vielleicht so aussehen:

Y-Achse
Mann ja
Mann nein
Frau ja
Frau nein

X-Achse
Freundschaft
Sex
Freundschaft+
Monogame Beziehung
Polyamore Beziehung

Ich wollte lernen und so eine kleine, nicht repräsentative Studie durchführen, kann man sagen.

Meine persönliche Situation war natürlich ein Stück weit der Anstoß dafür, dass ich diese Frage stellen wollte.
Aber nicht, um mich danach anders zu verhalten oder um mich über meine Situation zu beschweren. Sondern ausschließlich deshalb, um zu lernen
**********ucher Mann
5.525 Beiträge
Wer will, kann poly lernen, glaube ich. Und: ich kann mich entscheiden, es zu leben oder nicht - egal, wie ich fühle.

Ja. Natürlich kann man sich verbiegen und poly leben, wenn man will, egal ob man auch so fühlt. Aber warum sollte man das tun?

Und umgekehrt kann man auch mono lernen und mono leben, obwohl man poly veranlagt ist. Aber warum sollte man?
********itch Frau
19 Beiträge
Ich glaube, dass hier nur die wenigsten überhaupt verstehen, was Polyamorie eigentlich ist.

Polyamorie hat nichts mit Sex oder Beziehung zu tun sondern alles nur mit Liebe, also Emotionen.

Das verstehen viele nicht und denken Polyamorie würde Fremdgehen heißen.

Ich liebe Menschen auch ohne mit ihnen in einer klassischen Beziehung zu sein oder Sex mit ihnen zu haben.

Daher denke ich ja: Polyamorie wirkt auf die meisten Menschen, die bisher damit keine oder nur negative Erfahrungen gemacht haben abschreckend.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.940 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube, dass hier nur die wenigsten überhaupt verstehen, was Polyamorie eigentlich ist.

Wen oder was meinst Du mit "hier"?


Ich liebe Menschen auch ohne mit ihnen in einer klassischen Beziehung zu sein oder Sex mit ihnen zu haben.

Dann liebst Du sie vlt platonisch. Das hat mit Polyamorie auch nichts zu tun.
*****riq Mann
205 Beiträge
********itch:
[…] Jeder, der diese Vorstellung ablehnt ist abartig und wird ausgegrenzt. […]

Dieses Problem gibt es in der Polyamorie allerdings ebenfalls. Auch hier begegnen einem viele Leute, die klare Regeln aufstellen, wie Polyamorie zu definieren ist und feststellen, dass es eben keine sei, wenn man diese Regeln nicht akkurat einhält.

Ein großer Punkt ist zum Beispiel, dass viele der Meinung sind, dass in einem polyamoren Geflecht jeder von jedem wissen muss, andere gehen sogar so weit, dass die vorherige Zustimmung aller Beteiligten vorausgesetzt wird. Andernfalls, siehe oben...


*******hote:
Ich liebe Menschen auch ohne mit ihnen in einer klassischen Beziehung zu sein oder Sex mit ihnen zu haben.

Dann liebst Du sie vlt platonisch. Das hat mit Polyamorie auch nichts zu tun.



Weil Polyamorie bzw. die Zusammensetzung viele und Liebe die platonische Liebe ausschließen?
Ich muss dringend mein Handbuch wieder finden...
*******mann Mann
885 Beiträge
Macht "polyamor im Profil unattraktiv (im Joyclub)"?

Kurz und knapp:
Wer ehrlich ist (Ich gehe davon aus)
Gibt die Info an andere weiter nicht um attraktiv oder unattraktiv zu sein, interessant oder uninteressant.
Sondern einfach nur weil es ehrlich ist, weil es eben so ist und nicht anders.

Hier geht es doch darum Kontakte zu knüpfen die für Qualität und nicht für Quantität stehen.
Wenn ich an den Darvinismus glaube Frage ich auch nicht den Papst um seine Meinung.
****eM Mann
104 Beiträge
Tom,
inwieweit ist platonische Liebe bei Poly ausgenommen? Wir kennen das bei uns anders... *g*

Tyasariq -
Ich glaube, dass das eher unter den Bereich von moralischen Regeln fällt, die jeder für sich aufstellt.
Von einigen nicht-monogam liebenden Menschen wird ja das Konzept der Beziehungsanarchie gelebt. Dort würden solche Forderungen zB nicht gestellt.
*****riq Mann
205 Beiträge
****eM:
[…]
Ich glaube, dass das eher unter den Bereich von moralischen Regeln fällt, die jeder für sich aufstellt.
Von einigen nicht-monogam liebenden Menschen wird ja das Konzept der Beziehungsanarchie gelebt. Dort würden solche Forderungen zB nicht gestellt.

Bis auf die Tatsache, dass diese Menschen es nicht als persönliche Sichtweise sondern als feststehende, absolute Bedingung darstellen.

Außerdem ist ja auch die Beziehungsanarchie per Definition eine Art der Polyamorie. *zwinker*
Hallo,

seit dem ersten Tag, an dem ich mich an einem anderen Ort und auch hier über unser Paarprofil geoutet habe(n), wurde das sehr häufig so von Interessenten (fast ausnahmslos Männer) dahingehend interpretiert, dass ich Frau an unverbindlichen Sexkontakten interessiert sein müsse. Mich hat das sehr verletzt und wütend gemacht. Ich empfand es als unverschämt,mich aufgrund meines Beziehungsstatus als sexuell frei verfügbare Frau wahrgenommen zu werden. Es sind meistens gebundene Männer gewesen, die sich entweder endlich sexuell frei ausleben wollten oder aber in ihrer Beziehung Zuhause keinen Sex bekamen.

Ich weiß das, weil ich nachgefragt und mich auf ein Gespräch eingelassen hatte. Inzwischen reicht mir ein Nein danke. Spart mir Kraft und Frust.

Manchmal "argumentieren" Sex suchende Männer mit ihren Bedürfnissen und das ich sie falsch verstanden haben soll. Manipulationsversuche, mich davon überzeugen zu wollen, einem mir fremden Mann seine Bedürfnisse zu erfüllen. Ich würde doch polyamor fühlen. Ich könnte doch nicht wissen, wie sehr der Interessent mich als wertvoll und wichtig empfindet. Kurzum: ich soll mich nicht so anstellen und mitmachen.

Hier auf dem Joy gibt es so viele bedürftige unterversorgte Männer, dass ich mich außerstande sehe (schon grundsätzlich bin ich nicht zuständig), mich zuständig zu fühlen und auch mein Mitgefühl kommt mit dem zur Schau gestellten Egoismus nicht zurecht. Das schaltet sich ab. Ich fühle mich nur wie ein Stück begehrtes Fleisch. Ganz besonders dann, wenn solche Männer beginnen, mir zu unterstellen, ich würde sie nicht verstehen. So als würde sich wie von Zauberhand etwas daran ändern, ich zugänglich werden und verfügbar sein.

Das ist so unglaublich kalt und egoistisch eine Frau so zu sehen, dass sie seine Bedürfnisse anzuerkennen und möglichst zu begrüßen hat. Ich soll in eine Rolle gedrückt werden, in der ich die verständnisvolle gebende Frau zu sein habe. Und wehe ich äußere eigene Bedürfnisse, dann müssen die falsch sein, weil ich seins nicht mitmachen möchte? Leute, ich habe nicht gezählt, wie oft mir das begegnet ist. Leider.

Ich habe die Idee diese Männer dann zu entschuldigen. Vielleicht macht ihr Sexualtrieb sie tatsächlich egoistisch und grob und blind für die Bedürfnisse einer ihnen fremden Frau. Zumindest kann ich mit dieser Idee eher für mich klarkommen, als mit der Idee, nur weil ich weiblich und polyamor bin, wären seine Bedürfnisse zu erfüllen.

Polyamorie bedeutet für mich Liebe. Nicht unerfüllter Sexualtrieb. Und Liebe trägt automatisch Empathie und Fürsorge und Begehren in sich. Es reicht nicht aus, für mich, dass ein fremder Mann Bedürfnisse hat. Das kickt mich nicht und lässt mich ihn nicht "lieben". Es kickt mich nicht eine Sekunde "gebraucht" zu werden.

Liebe entsteht erst durch Begegnung und sich gegenseitig zu erfahren, zu spüren, dazu gehört wesentlich Gedanken auszutauschen. Liebe kommt nicht durch sexuelle Handlung bei mir. Das Bedürfnis intim zu werden geht Liebe voraus.

Ich weiß, dass es Frauen gibt, die Sex ohne Liebe und Bindung genießen können. Das nenne ich polysexuell und nicht polyamor. Verliebtheit und Entzücken sind für mich auch noch nicht Liebe.

Diese Schubladen nutze ich für mich, um für mich zu klären, wie weit Begehren einzuordnen ist. Beim Gegenüber und bei mir. Auf meine Intuition kann ich mich sehr gut verlassen. Leider reicht es nicht, jemanden das erklären zu wollen, weil die meisten Männer mir meine Empfindungen absprechen wollen oder sogar aggressiv reagieren und mir unterstellen, ich würde sie falsch interpretieren.


Polyamor, so mein Eindruck, wird vielfach von Männern benutzt, um zu suggerieren, sie würden tatsächlich lieben, wenn sie ihr Sexualleben pimpen wollen. Gleichzeitig limitieren diese Männer regelmäßig die Möglichkeiten mit ihnen eine Liebesbeziehung zu führen. Da noch die Frau, die Kinder, das anstrengende Leben überhaupt, weshalb sie argumentieren, dass sie sich nicht wirklich emotional einbringen können. Sich einbringen und "investieren" in die neue gemeinsame Liebe gehören zusammen. Sehnsucht, Begehren, Zukunftspläne und so weiter kommen von alleine auf. Der Mann, der nur Sex sucht, will das alles nicht. Er will stressfrei und ohne Beziehungsgedöns seine Bedürfnisse erfüllen. Das macht polyamor im Profil zu einer Lüge. Zu einem Marketing Gag. Viele Sexinteressenten flüchten sich dann in den Begriff Beziehungsanarchie. Hilft auch nicht weiter.

Leider sehen die Männer (und vielleicht auch manche Frauen) die Unterschiede zwischen Sex wollen ohne Anstrengung und Liebesbeziehung nicht. Wären sie ehrlich, müssten sie ihre wahren Interessen nicht beschönigen, indem sie Liebe suggerieren und Sex wollen. Und ich glaube, insgeheim wissen sie um diesen Selbstbetrug. Anders kann ich mir die aggressiven Reaktionen nicht bei diesen wiederkehrenden Themen erklären.

Schreibt Sie
****eM Mann
104 Beiträge
Aber so viele negative Erfahrungen du gemacht hast, das bedeutet doch nicht, dass man immer von einer auf alle Personen einer Gruppe schließen kann.
Ich fühle mich langsam echt von einem Racheengel verfolgt, der allen mitteilen will, was ich doch angeblich für ein Lügner wäre -.-

Und hier fällt mir gerade ein unheimlich passendes Video ein.

********itch Frau
19 Beiträge
*******hote:
Ich glaube, dass hier nur die wenigsten überhaupt verstehen, was Polyamorie eigentlich ist.

Wen oder was meinst Du mit "hier"?

Hier, Joyclub. Aber auch ganz allgemein.


Ich liebe Menschen auch ohne mit ihnen in einer klassischen Beziehung zu sein oder Sex mit ihnen zu haben.

Dann liebst Du sie vlt platonisch. Das hat mit Polyamorie auch nichts zu tun.

Liebe ist Liebe und doch das ist auch Polyamorie. Die chemischen Reaktionen im Gehirn machen keinen Unterschied zwischen der einen oder anderen Liebe.
Puh... Die haben ja Dinge geschrieben. Ich grenze mich schon bewusst ab und es gibt auch klare Unterschiede zwischen Polys und Monos. Eine polyamor fühlende Frau geht anders mit dem Thema Partnerschaft, Revierkampf, einnehmendes Wesen um, als eine monoamor fühlende Frau. Das sind nur Erfahrungswerte, aber ich empfinde sie als toleranter bzw. weniger auf Besitz bedacht. Zumindest die, die ich bisher kennen lernen durfte und mich schließe ich da mit ein. Es fühlt sich anders an...

Naja, nichts desto trotz denke ich, dass jemand, der das nicht fühlt schlecht nachempfinden und entspr. beurteilen kann.

Es gibt ja viele Sichtweisen, aber ich empfinde Polys als weniger "gefährlich" für ein bereits bestehendes Beziehungsmodell, gerade weil Polys von Herzen lieben können ohne körperliche Sehnsucht zu haben. Ich habe 2 Ehemänner und 2 Beziehungen wollen gepflegt werden. Beide möchte gesehen und wahrgenommen werden. Mehr als 2 sind theoretisch möglich, aber zeitlich schwierig unterzubringen, wenn man den Bedürfnissen gerecht werden möchte, die der eigene Anspruch als Linie vorgibt.

Tom: Platonisch liebe ich meinen Chef gewiss nicht. Da er aber gebunden ist und ich mich da nicht einmischen möchte, genieße ich einfach den Moment des Zusammenseins mit ihm (wir sind befreundet). Das Bedürfnis mal zu naschen ist da, aber ich muss es nicht befriedigen indem ich mit ihm schlafe. Ich kann aus dieser Energie ein vielfaches mehr an Energie schöpfen und jede Berührung seinerseits ist besser als der ausgelebte Sex. Ich glaube das macht Tantra so interessant oder?

Nein, auf der Waldorfschule war ich nicht und meinen Namen kann ich auch nicht tanzen *lol*...

Trifft diese Aussage zufällig auf jem. hier zu? Das wäre ja lustig...
****eM Mann
104 Beiträge
Hab schon welche kennengelernt, ja *g*
Nette Menschen, aber auch nicht so meine Gesellschaft
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
****eM:
Ich fühle mich langsam echt von einem Racheengel verfolgt, der allen mitteilen will, was ich doch angeblich für ein Lügner wäre -.-

Ich würde den Beitrag von @*******vet nicht so verstehen. Ich denke dass sie mit ihren Beobachtungen da absolut nicht allein steht und ich würde das aus meiner Sicht auch unterschreiben. Das bedeutet natürlich nicht dass alle Männer so wären. Aber es sind nach meinem Dafürhalten auch nicht wenige, die unreflektiert nur ihre eigenen Bedürfnisse sehen. Das an sich wäre ja noch das Eine, aber deswegen die Bedürfnisse anderer komplett ignorieren ist halt nicht gerade anziehend ...

Es geht gar nicht darum, das auf dich zu beziehen. Aber mit der Art deiner Anfrage bedienst du eben gerade dieses Meinungsbild. Kurz zusammengefasst liest sich das so (für mich):

Ich bin emotional gut ausgelastet, ich suche nur etwas unverbindliches fürs Bett. Ich weise ausdrücklich darauf hin dass sich daraus keinesfalls mehr als eine Bettgeschichte entwickeln wird. Warum finden Frauen dieses Angebot nicht gut?

Das ist nicht als Vorwurf gemeint, aber wenn du dir das unter dem Gesichtspunkt mal durchliest, wundern dich da die Reaktionen wirklich?
*****284 Frau
34 Beiträge
ich finde die Frage gut...
und die Antworten sehr hilfreich, wenn auch nicht immer nett.
Das ist also der aktuelle Stand und so werden "wir" wahrgenommen.
Aber es wundert mich auch nicht, denn ich würde behaupten, die meisten von uns (inklusive mir selbst) haben noch kein richtiges "Coming out" hinter sich. Unter richtig verstehe ich: alle wissen Bescheid.
Und wenn man die Beiträge so liest, dann weiß man auch direkt wieder, warum man sich dem nicht aussetzen möchte.

Im letzten Beitrag den ich mir angeschaut habe, ich glaube vom SWR, wurde deutlich erwähnt, dass es sich mehr als schwierig gestaltete, polylebende Menschen zu finden, die offen mit diesem Thema umgehen möchten und sich auch vor der Kamera zeigen.
Klar, dass sich dann hauptsächlich Menschen finden die "anders" (und das meine ich durch und durch positiv) sind und mit dem Anecken umgehen können oder es gar lieben. Das ist mutig und das ist "über den Dingen stehen", aber damit kann sich der Nullachtfünfzehn-Bürger natürlich nicht identifizieren.

Die Antworten auf deine Frage haben mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, genau deshalb trotzdem offen zu leben. Sich der Angst vor den Vorurteilen zu stellen, aber auch den evtl. realen Anfeindungen, die einen womöglich erwarten werden. Wir sind mit diesem Thema trotzdem noch am Anfang, wenn auch nicht mehr bei 0. Ich lese immer mal wieder, "Polyamorie, der neuste Trend", das ist doch ein gutes Zeichen. Ich glaube nicht, dass es ein Trend ist, aber dass immer mehr Menschen sich trauen und das find ich toll.

Aber ja, man muss bei sich selbst anfangen und so an dieser Stelle wieder die Notiz an mich: Sei mutig, lebe und liebe offen!

Zur eigentlichen Frage möchte ich dir natürlich auch antworten. Und das ist ein sehr persönlicher und ehrlicher Einblick in mein weibliches Hirn *zwinker* :

Als ich noch mono eingestellt war, wäre ein Poly-Mann auf jeden Fall durchs Raster gefallen. Ich würde behaupten, (Mono-)Frau nimmt immer den Mann mit dem sie sich die schönste Love-Story ausmalen kann. Ich glaube es ist das "teilen" das unattraktiv wirkt. Ich denke sogar, ein vergebener Mono-Mann, den man zumindest theoretisch für sich allein erobern könnte, ist eine "attraktivere" Option.

Heute unterscheide ich: Ein Poly-Mann, der offen für eine weitere gleichberechtigte Beziehung ist für mich sehr attraktiv, ein Poly-Mann, der auf der Suche nach einer Zweitbeziehung ist, ist für mich weniger attraktiv (auch als polydenkende Frau gefällt mir dieser "zweite-Geigen-Gedanken noch nicht), ein Poly-Mann der auf der Suche nach einer Freundschaft+ oder eine Sexbeziehung ist, ist für mich persönlich gar nicht attraktiv.
Da kommen mir sofort folgende Vorurteile in den Sinn: "unsere Intimität würde nicht gewahrt werden" (die andere/n Frau/en sind über alles im Bilde), dann käme das grundsätzliche Zeit-Problem zweier gebundener Menschen hinzu und ebenso das Location-Problem. Das sind schon vorab zu viele negative Gedanken (wahrscheinlich gar keine reale Sorge) ggü einer Sache, die ja quasi von "Lockerheit, Zwanglosigkeit und einer stressfreien Zeit" lebt. Ein ungebundener Mann wäre mir hier also zumindest theoretisch deutlich lieber.

Das ist aber nur meine verkopfte Einteilung. Hier im joy, wo im ersten Moment nicht die Ausstrahlung entscheiden kann, sortiere ich mit Sicherheit auch entsprechend aus.
Im normalen Leben entscheiden ganz andere Dinge. Wenn ich verliebt bin, bin ich vielleicht doch bereit die "rangniedrigere Position" in einer Mehrfachbeziehung einzugehen oder wenn die sexuelle Anziehung riesig ist, entsteht vielleicht doch eine Freundschaft + mit einem Poly-Mann. Im normalen Leben bin ich dann wieder viel beziehungsanarchistischer eingestellt als hier im Joy.

Vielleicht stelle ich deine Frage in eine paar Wochen erneut im Forum. Würde mich mal interessieren, was man als Frau so für Antworten bekommt. Ich wette, die fallen komplett anders aus ..zumindest von der Männerwelt.
****eM Mann
104 Beiträge
Danke Vida, sehr aufschlussreich *g*

Candide -
Hier muss ich auf meine Differenzierung zwischen Sex, F+ und Beziehung verweisen.
Sorry, dass ich das grad nicht alles wiederholen mag, aber die Differenzierung ist mir wichtig *zwinker*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.