Ich mal wieder....
Ich grätsch mal rein in das Thema "Sex mit oder ohne....." (setze nach Wahl ein: Gefühl, Verbindlichkeit, Beziehung).
Das Thema an sich ist nicht so heikel, wenn es in dem Zusammenhang nicht häufig zu illusionierenden Vorgängen käme. Und zwar von beiden Seiten aus!!! Deshalb bitte ich auch sehr darum, hier nicht "in die Kerben zu hauen". Das bringt nämlich niemanden weiter, sondern verhärtet die Fronten.
Ich habe meinen Frust geäußert und eher Fragen gestellt im Sinne von:
mir widerfährt dies oder das immer wieder, wo ist der Haken?
wem geht das noch so?
Wie erlebt ihr das eigene Geschlecht?
Habt ihr schon Knoten auflösen können?
Ich bin ja auch in der Gruppe Geschlechterfreundschaft und erlebe das Bemühen, von vorwurfsvollen und anschuldigenden Worten wegzukommen und finde das sehr befriedend. Das wünsche ich mir für hier auch.
Nochmal rückgreifend:
erstmal - GANZ WICHTIG- eine Lanze zu brechen für die Selbstentwicklung! @ BenSisko:
es geht mir nicht um Selbstoptimierung, aber wenn ich immer wieder die gleichen schmerzvollen Erfahrungen mache, in ähnliche Krisen gerate, Beziehungen an ähnlichen Problemen scheitern, mein Körper die gleichen dysfunktionalen Signale sendet, ich mich nicht gut fühle, dann ist doch der Wunsch nach Veränderung ein logischer Schritt, oder????
Ich leide doch nicht tatenlos vor mich hin! Und der Mensch ist ein entwicklungsfähiges Wesen, sonst würde er noch in der Höhle leben. Und zu dem Zweck vernetze ich mich hier. Deshalb das bitte bitte nicht grundsätzlich in Frage stellen!
Und was das Thema "Selbstkontrolle" angeht (@ Soukie) mag es wohl sein, dass das Teil meiner möglicherweise traumatisierten Frühkindheit angeht, es wird jedenfalls als Symptom gesehen. Es ist der verzweifelte Versuch, Sicherheit zu generieren, um den vermeintlichen Tod zu vermeiden. In den zwei Tagen Ende des Jahres habe ich alle Symptome eines traumatisierten Menschen gezeigt. Und mein Verstand hatte das nicht mehr unter Kontrolle. Daran will ich arbeiten, aber ich will mich auch genau DAMIT mitteilen und in den Austausch kommen.
@ Annaken: Die Frequenz der Treffen, die ich nicht will (nicht damit er seinen Willen bekommt!) sind: alle 8 -12 Wochen Treffen und dazischen keinen Kontakt. Ich KANN es schlicht so nicht. Mein Körper geht nicht in Resonanz, wenn ich mich emotional nicht angebunden fühle. Und das ist gut so, denn es erspart mir noch viel mehr Leid durch sexuelle Begegnung, die sich für mich unverbindlich, hohl und gefühllos anfühlen.
Ich habe grundsätzlich den Eindruck, dass Menschen mit intimer Sexualität glücklicher werden könnten, aber da steht mir keine Bewertung zu...........
@ Annaken: ich habe deshalb keine Vorwürfe gemacht, weil ich die Geschichte, die zu diesem Verhalten geführt hat, kenne. Vorwürfe machen keinen Sinn. Meine Bedürfnisse deutlich äußern macht sehr viel Sinn, aber das habe ich getan.
soweit...................................................................................................................................
Und dann kann ich ein wenig über das schreiben, was sich im letzten Telefonat gezeigt hat:
Ich habe um Ehrlichkeit gebeten. Und er hat ehrlicherweise gsagt, dass es schon bei unserem Kennenlernen ein Gefühl des Gefälles gegeben hat, ein Gefühl von "nicht auf Augenhöhe zu sein". Natürlich gab es auch ganz andere Impulse von Verbundenheit, Spannung, Neugier, lustvoller Sexualität, aber das Gefälle hat sich letztlich als stabiler erweisen und seine Aussage "keine Beziehung führen zu wollen" hat er revidiert zu "nicht mit DIR".
Er war auch nicht verliebt und hat uns als "ruhig, weniger intensiv" empfunden.
Es gibt eine gesellschaftliche Komponente, (Beruf, Habitus, Bildung, politische und gesellschaftliche Interessen), in der er mit mir nicht so viel Konsens wie mit anderen Partnerinnen hat.
Und er hat ganz klar formuliert, dass für ihn Beziehung nicht Bedingung für Sex ist.
Es gab die Aussage: "wer weniger will, hat die Macht".
"Liebe hat für ihn - vor allem verbal ausgedrückt- mit Zukunft zu tun".
Er würde gern weiter in Verbindung bleiben, um "das Potential auszuloten".
Bei mir gibt es dazu gerade keine Impulse mehr. Ich distanziere mich innerlich von ihm, weil ich mich nicht gut aufgehoben fühle. Aber das ist viel klarer und stimmiger, als noch vor einer Woche!
Harter Tobak, aber endlich Klarheit.