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Polyfrust

@Zaubersonne
Mein Poly liegt vor allem darin das es kaum einen Mann gibt, der in der Lage ist, alle meine vielseitigen Schichten zu erfüllen.

Ich z.B liebe Verbindlichkeit. Sehe darin auch nichts negatives. Verbindlichkeit ist für mich weder ein goldener Käfig noch ein in Mauern zementiertes Gefängnis.

Beides kann ich zu 100% bestätigen. Danke dir.
*******beth:
Wahrscheinlich ist es so, dass ich erst mehr Laufen muss, um Steine, Stufen und Fallensteller besser einzuplanen und ihnen mit guter Lauftechnik begegnen muss.

Zumindest üben, die Fallstricke zu erkennen.

Also jetzt hab ich nicht so viel Erfahrung mit Männern, die von sich behaupten, polyamor zu sein.
Ich denke, dass ein Mann, der aus einer sehr langen Beziehung kommt, auch erstmal lernen muss, seine Gefühle frei zu lassen und aber auch mit ihnen umzugehen. Einzuschätzen, was sie bedeuten und sie auch offen dem anderen zu kommunizieren.

Ich würde mir auch da mehr Aufrichtigkeit anderer wünschen, aber oftmals wissen sie es auch nicht besser. Davon abgesehen, dass viele auch konfliktscheu sind und in ihrer Überforderung dem anderen die Entscheidung überlassen.

Ich finde Kontaktabbruch in einer solchen Situation richtig, vor allem wenn die Beziehung nicht bereichert. Ich meine, die Kommunikation funktioniert nicht und ihr wollt nicht das Gleiche, Verbindlichkeit und Vertrauen existiert auch nicht...

Ich persönlich lasse mich auf einiges überhaupt nicht mehr ein, weil ich inzwischen weiß, dass es keinem von beiden etwas bringt. Nähe das Leiden nur verlängert.

Und das mit dem Sex... Nun ja. Das kann schon sein, dass die Attraktion beim Kennenlernen oder ersten Mal verschwindet. Man lebt ruhiger, wenn man dem anderen dann nicht nachträglich etwas unterstellt.
*****oph Mann
110 Beiträge
PA vs. BA 😜
Hmmm… Ich hab jetzt nicht alle 5 Seiten gelesen, nur die ersten 2… Und dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen. Auf mehreren Ebenen. Das werde ich jetzt einfach mal so zusammenhanglos in die Runde…

Erst mal, Polyamorie hat meines Verständnisses nach sehr viel mit Verbindlichkeit zu tun. Im Gegensatz zu Beziehungsanarchie, wo das jeweils an der individuellen Beziehung neu verhandelt wird.

Und ich verwehre mich dagegen, hier die Männer zu verallgemeinern. Ich hätte gerne verbindliche Beziehungen, nur derzeit ergibt sich das für mich grad nicht. Vielleicht auch, weil ich keine Böcke auf Fernbeziehung habe und es grade auch ein wenig leid bin, in Mono-Pool fischen zu gehen. (Ich kenne bzw. lernte genug Mono-Singlefrauen kennen. Die hatten vielleicht sogar Potential. Nur ich grad nicht so wirklich nen Nerv dafür… 😜)

Auch ich bin ansich ein Freund von viel Kontakt, wenn man sich nicht sehen kann. Aber so wie Du das beschrieben hast, The… kommt da bei mir einiger Druck an und ich hatte beim Lesen Deines Eingangsposts auch das Gefühl an seiner Stelle auf Abstand gehen zu müssen…

Dann bin ich ein großer Freund des Resonanzprinzips bzw. der Spiegelgesetze. Ergo, er zeigt Dir etwas von Dir was Du nicht sehen kannst/willst. Aber wichtig dabei: wie ein realer Spiegel, der beim Hineingucken aus links rechts u.u. macht, so gibt es auch beim sich im Gegenüber spiegeln so eine Verdrehung. Ein zu viel wollen reflektiert sich in einem zu wenig bekommen. Schwer das auf die Schnelle im verständliche Worte zu fassen…

(Das gilt natürlich auch für mich selbst und hat bei mir grad sehr viel damit zu tun, daß es in meinem Leben aktuell darum geht, mich wirklich von ganzem Herzen so annehmen und lieben zu können, wie ich wirklich bin. Und als Konsequenz daraus auch, die entsprechenden Entscheidungen zu treffen. Da ich da grad en wenig mit mir hadere, kann ich im Außen auch grad keine Frau finden, die mit meinem Polysein nicht auch ins Hadern kommt. 😜🙃😇 Vereinfacht gesprochen.)

Dann glaube ich auch, daß Poly-Fernbeziehungen sehr schwierig sind. Rein alleine der zeitliche Aspekt. Daher strebe ich für meinen Teil sowas erst gar nicht an. Vielleicht mal als weitere Beziehung. Aber als einzige/erster Beziehung… Puuh…

Und letztlich stelle ich mir selbst auch die Frage, wie man diese Balance zw. festhalten und loslassen gleichzeitig, finden/leben kann. Ein langjähriges Paar weiß irgendwann aus Erfahrung miteinander, woran man mit dem Partner ist. Auch wenn man mal ein paar Tage nix voneinander hört. Das aber in Polykontext in einer Fernbeziehung gebacken zu bekommen, wow, das ist schon ne ganz schöne Nummer…

Just my 0,02€… 😎
********er62 Mann
2.463 Beiträge
ich habe mich
ausdrücklich für den Beitrag von @*****oph bedankt und dennoch teile ich seine Meinung nicht in jeder Hinsicht.
Seine Wahrnehmung, beim Lesen Deines Eingangsposts auch das Gefühl an seiner Stelle auf Abstand gehen zu müssen… hatte ich zum Beispiel gar nicht. Den Frust, den die TE beschreibt, kann ich sehr wohl verstehen und ich würde mir sogar wünschen, Frauen wie sie kennenzulernen, um ihr, wie Polysoph es ausdrückte, eben zu zeigen, dass man die Männer nicht verallgemeinern kann.

Ich kenne eine tolle Frau, mit der ich fast 2 Jahre im intensiven Kontakt war und ich hätte mir durchaus auch eine Fernbeziehung vorstellen können, ganz so wie es auch der Roman "Salz auf unserer Haut" beschreibt. War das Liebe? Ich sage ja, auch wenn dies natürlich weit von Polyamorie entfernt ist, weil es eben letztlich doch nichts weiter war als eine Affäre... trotzdem: eine von Liebe geprägte Affäre.

Also, es gibt sie durchaus: Männer, die an verbindlichen polyamoren Beziehungen interessiert sind.
******ore Frau
4.635 Beiträge
Themenersteller 
@ Smartkoenig
Ja, wie so oft schon.

Vielleicht gibt es ja einen Weg für Dich, wie Du Deine Meinung empathischer formulieren kannst.......
******ore Frau
4.635 Beiträge
Themenersteller 
Die Kontaktintensität ist von uns beiden anfangs gleichermaßen entschieden worden. Ich habe mich sogar eher ein wenig zurückgehalten, um ihm Raum zu geben, weil ich wusste, dass das ein wunder Punkt ist.

PolySoph: ich weiß nicht, wie es sich für Dich anfühlen würde, 4 Tage intensiv und intim mit jemandem zu verbringen, der dann 2 Tage auf NICHTS reagiert? An der Stelle hatte er volles Verständnis für meine Angstreaktion (die war real, er war krank und ich wusste tatsächlich nicht, wie sehr, es war also ein Angst- Sorge- Gemisch).
Nach meinem 2. Besuch war es nicht so ausgeprägt: wir schickten uns Nachrichten, nach ein paar Tagen bleiben die Antworten aus, dann kam wieder eine Frage von ihm, ich antwortete, aber auf die Antwort kam wieder keine Reaktion. Ich habe das sehr deutlich beschrieben, als "am Köderhaken zu hängen, aber weder wieder ins Wasser gelassen zu werden, noch herausgeholt zu werden und in der Pfanne gebraten zu werden"......

Der vorübergehende Kontaktabbruch (ich habe den übrigens nicht kategorisch ausgesprochen, es war ein "ich kann im Moment nichts sagen, brauche erstmal Rückzug") ist für mich sinnvoll, denn tatsächlich unterscheide ich kaum zwischen Beziehung und Freundschaft: für BEIDES brauche ich Vertrauen und Verbindlichkeit. Und das ist im Moment nicht gegeben.

Und: ja, ich hatte eine Wahl! Er hätte sich gewünscht, nach etwas Rückzug auf der Kontaktebene unsere nächste Verabredung Ende April aufrechtzuerhalten.
Ich kann es mir im Moment nicht vorstellen, weil er damit sein neues Ziel erreicht hätte: alle paar Wochen Treffen, dazwischen Funkstille.
Das ist weder mein Beziehungsstil, noch mein Freundschaftsstil. Und wenn von zweien nur einer seine Wünsche durchsetzt, dann hat der andere keine Wahl, also: nein, eigentlich keine Wahl....

So ambivalent ist das Leben.
********er62 Mann
2.463 Beiträge
was du
@*******beth beschreibst, nannte ich "am ausgestreckten Arm verhungern"... zwar bezog sich dies eher auf meine sexuelle Wahrnehmung, aber dies lässt sich sehr wohl auch auf die emotionale und kommunikative Ebene anwenden.
*******usy Mann
136 Beiträge
@*******beth
Zu verbindlich und Nähe wünschend für polyamore Männer.
Ich glaub immer noch nicht, dass alle polyamore Männer keine Nähe wünschen und zulassen. Nur weil Dir bisher solche begegnet sind, heißt das nicht, dass es keine anderen gibt.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ist das wirklich ein "Machtspielchen"?
*skeptisch*

Zuerst wird "sich eher ein wenig zurück gehalten", weil "der Wunde Punkt" erkannt zu sein scheint.
Dann... gibt es "eigentlich keine Wahl" - was ich auch so sehe - will man sich nicht auf die Wünsche, "die nur einer durchsetzt", einlassen...

Wenn der Mann einfühlsam - und wachsam 😉 - ist, wird ihm kaum entgangen sein, dass sich "erstmal ein bisschen zurück gehalten wird, um...."

Mir erscheint das alles... irgendwie... "strategisch", extrem viel Kopf und wenig sich wirklich ehrliches, authentisches Zeigen.

Ich selbst mag es z. B. sehr, wenn Menschen mir helfen mich selbst zu erkennen, mir dazu Fragen stellen etc.
Ich mag solche Kontakte, selbst dann, wenn sie natürlich auch mal verunsichern. Gleichzeitig stelle ich mir diesen Umgang miteinander IN EINER BEZIEHUNG extrem anstrengend vor.
Und das hier schon zu Beginn einer Beziehung?
Das wirkt schon beim Lesen "anstrengender", als das "sich erstmal Zurückhalten" zu Beginn hoffen ließ. In einer Beziehung wäre es vermutlich auch mir zu eng und... ließe - eine Vermutung 😉 - wenig Raum, erstmal nur kennen zu lernen.
Vielleicht (?) etwas weniger "Strategie"?

Warum nicht mal - vielleicht lässt "poly" gerade dazu die Möglichkeit (?) - auf "die Regeln des Anderen einsteigen"?
Was gäbe es zu verlieren?
(Nur so ein Gedanke.)
******ore Frau
4.635 Beiträge
Themenersteller 
Soukie, genau das habe ich doch gemacht: ein Mann sagt, dass er Schwierigkeiten hat, die Erwartungen zu erfüllen. Also mache ich ihm nicht mehr Erwartungen, als nötig. (Nur als Beispiel: er fragt, wann wir telefonieren wollen und ich sage: "Wenn Dir was wichtig ist, zu erzählen, unbedingt. Bei mir gibt es nichts Berichtenswertes". Dann hat er die Wahl und ich leide nicht. WENN ich aber ein Anliegen habe, das ich ganz deutlich formuliere, und er NICHT reagiert, dann finde ich es auf Dauer gesehen nicht beziehungsförderlich)
Es ist weniger Strategie, als Spielraum ausloten. Wenn es denn aber zum Bumerang wird, dann fühlt es sich anstrengend an.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Nach meinem Empfinden machst du damit nicht "IHM weniger Erwartungen", sondern... dir selbst, bzw versuchst, Erwartungen bei dir klein zu halten, was nicht wirklich gelingen kann.
Vielleicht denke ich zu kompliziert? 🤔
******ore Frau
4.635 Beiträge
Themenersteller 
Kann ich nicht sagen. Ich weiß nicht, ob es mehr Sinn macht, sich behutsam anzunähern oder gleich volle Pulle rein (bei Fernbeziehung gibt es eh Einschränkungen, es geht nicht immer alles und sofort .....)
*****sko Mann
197 Beiträge
Liebe Themisabeth,

mein Mitgefühl für dich und Danke für die Offenheit, die ich immer wieder beeindruckend und inspirierend finde.

Ich bin nicht so gefestigt mit den Interpretationen und analytischen Beiträgen, die hier im Poly—Kontext vorgebracht werden. Was mir aber auffällt, ist etwas völlig banales, eine eher spießig anmutende Tatsache.

Es geht um die altmodische Höflichkeit, ganz simple normale Umgangsformen. Wer nicht in der Lage ist, zeitnah zu antworten wenn er direkt , mit Bitte um Antwort angesprochen wird, da gibt es nichts zu deuten ... der hat kein wirkliches Interesse, der will nicht zuhören ... das ist traurig und verletzt.

Poly hin oder her ... das primäre Problem ist die Kommunikationsverweigerung. Erst wenn die durchbrochen werden kann, ist Raum für das Thema zwischen euch und die Analyse.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich weiß 😉, themisabeth. Meine Fernbeziehung dauerte 2 Jahre über 600 km und heute wohnen wir - wie du weißt - schon 2 Jahre zusammen... .
Es zählt der Wille, der auf beiden Seiten da sein muss.

Wir haben erstmal nicht UNS in dem Maße "analysiert" , sondern die besten Fahrstrecken und Fahrpläne.

War er denn eigentlich auch mal bei dir, was ja bei der Strecke einen gewissen Einsatz zeigen würde?
*****sko Mann
197 Beiträge
Noch was ...

Einige schreiben hier, dass sie nicht alle Beiträge gelesen haben, aber dann einen Kommentar abgeben ... sorry, aber findet ihr das gegenüber der Themenerstellerin und den anderen Autoren fair? Ich kann mich doch nur beteiligen wenn ich alle Aspekte kenne, oder ?

Sorry, ein alter „Trigger“ bei mir ...
******ore Frau
4.635 Beiträge
Themenersteller 
Ne, das geht beruflich nicht.... arbeitet sonntags immer.....

Das ist für Oktober geplant: erst Polytreffen, dann noch 5 Tage bei mir (mit Feierwochenende meines runden Geburtstages). Das habe ich auch noch nicht abgesagt....
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Er hat bis Oktober nicht mal ein paar Tage frei, um dich zu besuchen? ... OK. Ich kenne ihn nicht und höre daher besser auf, rein zu interpretieren.
Für mich wäre das so jedenfalls nichts. Dazu liebe ich - ich gestehe - das Gefühl "umworben zu werden" zu sehr. Altmodisch, aber schön.
*****al4 Mann
798 Beiträge
Sag mal, Sabeth, nur so gefragt: kann es nicht auch ganz einfach und schlicht so sein, das ihr das, was in einem geschützten Raum so passiert ist, nicht in die „raue Wirklichkeit“ bringen konntet?
Ich habe das schon so erlebt, das das, was in einem intensiven Seminar passiert ist, einen sehr geschützten, sehr besonderen Raum hatte. Und das es dann schon alles ganz ganz anders, nämlich ziemlich ungeschützt aussieht, wenn man wieder in seinen gewohnten vier Wänden ist; die vier Wände, die nicht nur der Maurer erstellt hat...
******ore Frau
4.635 Beiträge
Themenersteller 
Ach, nö, im rauhen Alltag ist es schon angekommen. Diese Telefonate waren schon intensiv und es war in der Zeit bei mir und bei ihm viel los. Wir sind da auch ans Eingemachte gegangen.

Die erste leise Veränderung kam erst im Januar. Und sehr deutlich erst nach meinem Besuch im Februar ein spürbarer Bruch und das, obwohl die Tage miteinander gut waren.

Ich habe deutlich das Gefühl, dass er sich - warum übrigens auch immer- dieser Frau zugewandt hat, ohne mir davon zu erzählen, OBWOHL er mich als sehr freilassend erlebt hat.
Ich werde es wahrscheinlich irgendwann mal erfahren......

Momentan habe ich nach dem Schreiben hier das Gefühl, ich hätte es nicht abwenden können, da liegt zu viel im Argen und das, was ich tun kann, ist beim nächsten Mal Annäherung es NOCH langsamer und behutsamer angehen zu lassen. Was eigentlich schade ist: wenn mein Körper ein deutliches Ja signalisiert, dann ist das ja auch schön und spontan und lebendig. Aber das sagt über die Entwicklung eben nicht viel aus. Und für Fernbeziehungen mit einer Frequenz unter 14 - tägigem Treffen bin ich offenbar eh nicht gemacht.....

Ich würde ja am liebsten mit mehreren Lieben zusammenleben, aber da bin ich noch sehr weit von entfernt.........
*******beth:
Momentan habe ich nach dem Schreiben hier das Gefühl, ich hätte es nicht abwenden können, da liegt zu viel im Argen und das, was ich tun kann, ist beim nächsten Mal Annäherung es NOCH langsamer und behutsamer angehen zu lassen.

Den Schluss hätte ich persönlich nicht gezogen. Also dass du es langsamer angehen lassen willst.

Ich sehe tatsächlich das Problem, dass du zumindest jemanden brauchst mit dem gleichen Nähe-Distanz-Bedürfnis und jemanden, der sagen kann: "Hey die Zeit war intensiv, ich brauche gerade 2 Tage für mich".

Jemand, der nicht reagiert, obwohl man ein Anliegen hat, ist nicht mal ein guter Freund.
Kontaktpausen und Treffen im April. Naja das hört sich an, als möchte der andere einen Kontakt, den er auch immer wieder in den Schrank zurück packen kann und hervorholt, wenn es gerade passt.

Das kann klappen, wenn sich beide darüber einig sind. Ansonsten nicht. Und naja Verliebtheit drückt sich bei mir auch anders aus.

Mitunter kann man geduldiger werden mit den eigenen Erwartungen an die Menge der Verbindlichkeit. Also eben der Beziehung Raum und Zeit zur Entstehung von Verbindlichkeiten geben.

Und was ich noch sehr wichtig finde, dass man seine Bedürfnisse dem anderen mitteilt und nicht aus Behutsamkeit schweigt. Oder aus Angst, dass er sich unter Druck gesetzt fühlen könnte. Also das muss ein Beziehungspartner aushalten können. Er kann dann immer noch entscheiden, ob er diese erfüllen will/kann.

Immerhin weißt du jetzt auch noch etwas klarer, was für dich nicht gut funktioniert...
*****oph Mann
110 Beiträge
Seine eigenen Bedürfnisse zurückstellen…
… ist zwar wohl was zutiefst weibliches. Aber nur valide im Bezug auf die eigenen Kinder. (Also das was viele Frauen tun, wenn sie ein Baby haben, bis das sozusagen aus dem Gröbsten raus ist. Mit Schlafentzug, 100% Mutter sein usw. Also die eigenen Bedürfnisse deren des Babys unterzuordnen…)

Das ist mir jetzt beim Lesen Deiner letzten Posts aufgefallen, TM.

Indem Du Dich aber (D)einem Mann gegenüber zurück nimmst, machst Du ihn klein und gehst unbewußt in die Mutterrolle.

Es gibt nur eine Frau in Leben eines Mannes, die ihn beschützen darf, solange er noch klein ist. SEINE MUTTER!
Und wenn Du ihn schonst anstelle ihn zu fordern, MUSS er sich (unbewußt /instinktiv) zurückziehen.
(Klischeehaft/idealtypisch dargestellt.)

Ein Mann braucht eine Aufgabe. Und die Lösung steckt im Wort. Er muß etwas aufgeben (bspw. alte Verhaltensmuster) um sein Ziel erreichen zu können. Und je unmöglicher die Aufgabe scheint, desto reizvoller wird sie von vielen Männern empfunden. (Siehe bspw. Extremsportler usw.)

Ich würde sagen, es gehört einfach dazu, gewisse Umgangsformen auch zu wahren. Wenigstens kurz zu antworten, daß man grad keine Zeit hat. Mal ein verlängertes WE rausschlagen und seine Liebste besuchen. Auch wenn dadurch was anderes auf der Strecke bleibt usw.

Also Dir als Frau das Gefühl geben, begehrt zu sein.

Das ist für mich als Mann schon Minimum. D.h. aber nicht, daß man ständig kommunizieren oder sich gar häufig sehen muß.

Das Gefühl nicht egal zu sein. Das Gefühl für ihn etwas besonderes zu sein usw. Das ist sowas von wichtig!
Und das aber ca. im Lot von beiden Seiten. Wenn sich einer zurücknimmt oder der andere zu viel macht, stimmt schon was nicht.

... so wie Mann der Frau das Gefühl geben muß, daß genau sie es wert ist "erobert zu werden".
... genauso muß die Frau diese Aufgabe sein und darf sich nicht zurücknehmen, nur weil der Mann mal kurz vor'm Erreichen es Gipfels auch mal zweifelt, ob er das wirklich schafft. Der Berg wird deswegen ja auch nicht keiner. Und würde er es, würde Mann sich irgendwie verarscht vorkommen. *zwinker*
******ore Frau
4.635 Beiträge
Themenersteller 
Nochmal: das Gefühl, in Beziehung zu sein hatte ich bis noch vor sehr kurzer Zeit und er hat dem letzte Woche eine klare Absage erteilt!

Zum Beitrag von PolySoph würde mich mal die Sichtweise der Männer hier interessieren: wie seht ihr das "Ein Mann braucht eine Aufgabe" "Mann erobert Frau"?

Wir diskutieren in der Gruppe Geschlechterfreundschaft über solche Themen, die Mitglieder lesen und schreiben hier nur zum Teil mit, gelten diese tradierten Rollen noch so???

Ich als Frau würde mich gern davon distanzieren. Ich mag auch erobern, mag es gerne fließend ohne Rollenzuweisung. Liegt darin das Problem: In Frage stellen oder gar Aushebeln der Rollennorm???
Liebe Themisabeth,
Vielen Dank für dieses Thema und deine Offenheit. Ich habe das sehr aufmerksam verfolgt, konnte gestern aber nicht schreiben, das hole ich jetzt nach.
Zuerst einmal Glückwunsch, Du hast dich verliebt, das ist toll. Und es kommt noch besser, er erwidert diese Liebe, schön.
Es macht meines Erachtens allerdings überhaupt keinen Sinn sein Verhalten hier zu analysieren, oder über Männerverhalten, Frauenverhalten, Mono oder Poly zu verallgemeinern und Klischees aufzuwärmen.
Es geht hier nur um Dich und um dein Sein mit dieser Situation. Du schreibst es frustriert dich und es macht Dich wütend. Prima, das sind doch Emotionen, die etwas aussagen, mit denen Du arbeiten und kommunizieren kannst. Du schreibst, Du hast schon viel Therapeutisches gemacht und du schreibst von Tantra. Das Beschäftigen mit deinen alten Themen und Wunden strengt dich an, das Vaterthema, die Verlassenheitswunde.
Im Tantra habe ich gelernt wie wertvoll Emotionen sind, wenn ich ihnen Raum gebe und mich dann darüber mitteile. Keine Konfrontation, keine Schuldzuweisungen, auch nicht versteckt, bei mir bleiben und meine Wunden offenlegen. Willst Du daß er Dich sieht, willst du daß er Dir seine Wunden offenlegt, dann musst Du dich zeigen! Ich habe erlebt, daß dadurch diese Emotionen gehen können und Heilung entsteht, Liebe, Verbundenheit und Nähe sich verwirklichen. Diese Art sich mitzuteilen ist nicht ganz leicht, das muss man üben. Es verlangt konsequentes bei sich selbst bleiben. Ich weiß nicht ob Du dich in dieser Art mitgeteilt hast, Du selbst schreibst aber von Erfahrungen, daß Menschen aus deiner Vergangenheit kamen, sich mitteilten und Versöhnung und Heilung entstanden.
Du wirst immer wieder Menschen präsentiert bekommen die deine Wunden triggern, entscheidend ist Dein Sein damit.
Rückzug, Ausstieg, Kontaktabbruch, das ist in diesem Fall kein Selbstschutz! Das ist Kochen im eigenen Saft! Du bist Die, die hier leidet, also geh in Aktion, in Kommunikation.
Rückzug funktioniert nur als kurze Selbstreflektion und Klarwerdung, um nicht die Wunden sprechen zu lassen, sondern die Liebe.
Mir ist aber noch ein Punkt aufgefallen. Es ging hier viel um Verbindlichkeit. Dir ist Verbindlichkeit sehr wichtig, gleichzeitig schreibst Du aber, daß Du für Monos zu unverbindlich bist. Das solltest Du mal mit Dir klären.
Ob diese Liebe als wie auch immer geartete Partnerschaft dann über die Entfernung eine Zukunft hat steht dann auf einem anderen Blatt, ist aber auch sekundär.

Ich drücke Dich ganz herzlich!
****a_2 Frau
231 Beiträge
Liebe themisabeth,

Danke für die Beantwortung meiner Frage...
Meiner Erfahrung nach entstehen bei Tantra Workshops ganz eigene Stimmungen und Verbindungen. Wer es nicht kennt, weiß nicht, dass das eine komplett ganz eigene Welt dort ist. Der Alltag ist total ausgeblendet und auch Entfernungen zwischen zwei Menschen über 700km spielen natürlich (meistens) keine Rolle. Einzig die Chemie zwischen zwei Menschen zählt und man geht auch sehr schnell sehr tief...
Manchmal wird einem dann im Alltag danach nach einiger Zeit klar, dass das gar nicht so einfach ist... so eine Fernverbindung zu führen... Du schreibst es selbst von dir, dass du es nicht einfach findest. Ich mag solche Fernverbindungen überhaupt nicht. Und gehe sie halt auch deshalb nicht ein. Anscheinend ist es bei deinem Partner vielleicht auch erst später dahingehend zu einer anderen Beurteilung der Situation gekommen...
Das kann passieren, heißt aber nicht, dass ich mit meiner Vermutung richtig liege.
Wichtig ist, dass Menschen sich irren dürfen. Sich auch irren dürfen in der Beurteilung einer Situation. Und vielleicht hat er das einfach anfangs in einem anderen Licht gesehen und gedacht, dass er mehr Kraft hat, so eine Fernverbindung zu halten.
Kontaktabbruch halte ich auch wie einige meiner Vorredner/innen nur für eine kurzfristige Lösung... Langfristig solltest du noch einmal das Gespräch suchen und damit eine Klärung oder einen Abschluss finden.
Ich wünsche dir alles Gute!
*****al4 Mann
798 Beiträge
Danke Anima, so ähnlich meinte ich das. Ich habe es auch schon so erlebt, das in dieser besonderen Energie und geschütztem Raum eines dichten Seminars Vorstellungen und Ideen entstehen können, die einfach nicht wirklich halten. Auch wenn es zunächst danach viel Kommunikation in diese Richtung gegeben haben mag; manches bleibt doch zurück.
Ratschläge sind auch Schläge, aber - ich würde dir auch raten, bei dir zu bleiben und die vielen Interpretationen über den Mann einfach zu lassen. Und ich würde definitiv bei mir bleiben wollen in dem Punkt, das ich Kommunikation und eine Rückmeldung auf eine Nachricht möchte. Und Punkt; warum die nicht kommt, interessiert nicht.
Ich tue mich selbst sehr schwer mit den Aussagen von PolySoph. Ich komme gerade überhaupt nicht klar mit der beschriebenen Rolle, das ich als Mann Aufgabe brauche und zu erobern habe. Und fühle mich mit diesem Nicht-Klar-Kommen auf dieser Rolle ehrlich gesagt ziemlich unmännlich. Also ist irgend etwas ziemlich verworrenes dran an diesem Rollenspiel: entweder verweigert sich in mir irgendetwas, meine mir angeborene und zugehörige Rolle zu übernehmen, oder ich kann mich garnicht frei nach meinen Bedürfnissen entwickeln und entfalten, weil das vorgegebene Rollenverständnis keinen Platz dafür lässt.
Ist aber hier OT; aber du hast ja gefragt, Sabeth. Oder?
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