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Gefühls Chaos auf dem Weg zu Polyamory

******ore Frau
4.633 Beiträge
Lieber cardui,

Krankheit ist ja auch so ein Weg des Körpers, Dir seine Bedürfnisse zu zeigen....

Und sacken lassen ist sicher gut, denn so unterschiedlich die Menschen polyamor leben, so unterschiedlich sind auch ihre Sichtweisen und daraus resultierende "Ratschläge".

Soukie hat recht, wenn sie schreibt, dass all diese Problematiken auch in Monobeziehungen vorhanden sind, bzw. die Lösungen (Selbstliebe) anwendbar sind.

Die Frage scheint doch zu sein, ob Du WIRKLICH und ganz PRAKTISCH polyamor LEBEN willst! Denn es ist schon spannend, dass Du besonders froh bist über Beiträge von Menschen, die das gerade nicht tun....

Polyamor FÜHLEN tun sehr viele Menschen (ich wage zu behaupten: auch viele viele Monos.....), aber das polyamore Beziehungsleben ganz praktisch umzusetzen ist eine echte Kunst, weil nämlich mehr als zwei Selbstliebe- Wünsche aufeinander prallen.

1:1 ist das umsetzbar, wenn der Rahmen gesteckt ist, sich nur darauf konzentriert wird, man evtl. zusammen lebt (das schafft ja auch eine ganz praktische Notwendigkeit, dies zu tun).

Aber im größeren Rahmen wird das schwierig, die Notwendigkeit, "bei sich zu schauen und zu bleiben" wird höher. Da kollidieren Gefühl und Beziehungsleben sehr viel häufiger miteinander und DAS (die Schnittstelle zwischen Gefühl und Beziehungsleben) ist das, was Du im Moment als schwierig erlebst, oder?

Ich bin mittlerweile auch so weit, zu sagen, dass ich polyamor fühle (und mir nicht vorstellen kann, dass sich das JEMALS ändern wird) ich aber auch erstmal EINE Beziehung leben will, bevor ich offen sein kann, eine zweite zu führen (und DAS gestaltet sich gerade als sehr schwierig, denn da prallen erworbene Unabhängigkeit, frische Erfahrungen und die ganz alten Beziehungserfahrungen aufeinander....
KANN man überhaupt das, was man mal mit einem Menschen gelebt hat, mit mehreren leben? Ganz praktisch??? Es ist ein großer Wunsch, aber der scheint gerade sehr unrealistisch....)
Macht ist ein guter Aufhänger in diesem Zusammenhang. Macht ist ein Begriff, der für mich zu Unrecht negativ belegt ist - erst der Mißbrauch von Macht ist eine negative Folgeerscheinung.

Wer liebt, trägt die Macht der Liebe in sich, und begegnet dieser Macht auch im Anderen. Erstmal gilt: Macht nix *zwinker* Erst wenn Liebe dazu "benutzt" wird, Macht auszuüben - durch Einschränkung von Freiheit, psychischem Druck ( aktiv: Wut, Vorwürfe, Forderungen... ) ( passiv: "mir geht es schlecht" als indirekter Vorwurf... ), beginnt in meinen Augen der Mißbrauch. Interessant ist auch die Aussage: "Wer weniger liebt hat die Macht". Selten lieben zwei Menschen einander gleich intensiv. Guter Ansatzpunkt, um zu beleuchten, wo man steht.

Hilfreich kann es sein, sich die eigene Bedürfnislage, und die des Partners anzuschauen. Welchen Stellenwert haben Nähe, Sexualität, Freiheit, Verbindlichkeit, Zeit und Ort etc. für mich, und welchen beim Partner. Auch da bestimmt die Differenz den Machtfaktor.

Bis hierher empfinde ich das als für alle Beziehungen gültig; egal, ob monoamor oder polyamor. Hinzu kommt in der Begegnung Mono / Poly noch der Stellenwert der gewünschten Exklusivität. Der Wunsch danach kann angstbasiert sein, muss es aber nicht. Allein das Betrachten dieser Thematik verlangt viel Selbstreflexion, was im Endeffekt ergebnisoffen einen Gewinn für die Selbstfindung bedeutet.

Dir, lieber TE wünsche ich die Kraft und eine Menge Zuversicht dafür. Du kannst nur gewinnen, weil du mindestens mehr über dich selbst erfährst. Möge also die Macht mit dir sein auf deinem Weg zu dir, deinem Selbst-Verständnis, deiner Selbstliebe, innerer Klarheit und der Klarheit, wie du lieben willst und kannst. Und mag das liebevoll, friedlich und mißbrauchsfrei geschehen!
Zu sagen „mir geht es schlecht“ empfinde ich jetzt nicht als Druckmittel. Wie soll mein Partner sonst wissen was mit mir los ist? Natürlich muss ich das genauer aufdröseln, aber deswegen geht der Satz „mir geht es schlecht“ nicht verloren
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
themisabeth schreibt:
Die Frage scheint doch zu sein, ob Du WIRKLICH und ganz PRAKTISCH polyamor LEBEN willst! Denn es ist schon spannend, dass Du besonders froh bist über Beiträge von Menschen, die das gerade nicht tun....

Was ist "ganz praktisch poly leben" denn überhaupt? *zwinker*

Wenn "praktisch poly leben" bedeutet, dass ich auf wie auch immer heißenden Treffen die (körperliche) Nähe zu Menschen suche und ständig damit beschäftigt bin nach Liebe zu SUCHEN, dann habe ICH das NIE gelebt.
Dann will und wollte ich DAS auch nie leben, weil ich (ICH! *zwinker* ) dann einer Beziehungsform "hinterherrennen" würde und MIR das überhaupt nicht erstrebenswert erscheint.
Ich MUSS nicht mehrere Partner haben und ich muss weder Intimität zu vielen "suchen", noch mich selbst.

Wenn "praktisch poly leben" bedeutet, im Leben Situationen erfahren zu haben, in denen sich tiefe Liebe zu mehr als einem Mann entwickelt hat und es eine tiefe Sehnsucht gab, diese Liebe auch - an genau DIESE Personen gebunden! - zu leben, so kenne ich das Gefühl sehr sehr gut und habe genau das gut 8 Jahre meines Lebens (aus-)gelebt.

ICH thematisiere es hier in der Gruppe, weil ich das Fühlen und das Poly-leben kenne, aber ich thematisiere es aktuell nicht besonders stark in meinem täglichen Leben, weil es MICH aktuell eben nicht bzgl des Auslebens betrifft.
SOLLTE es mich jemals wieder betreffen, so wird es sein, wie es damals war:
Es wird sich IN der Situation und MIT den mir wichtigen Menschen zeigen, wohin der Weg geht.

Polyamorie ist - für mich - ein FÜHLEN der Liebe zu mehr als einem Mann. Liebe ist ein besonders tiefes Empfinden, Spüren, Fühlen...
FÜR MICH ist alles andere, was ich hier lese, die reine Suche nach "Selbsterfahrung unter Zuhilfenahme von Statisten".
Darf jeder tun und kann jeder auch nennen, wie er will. Wer hier aber behauptet, dass er auf derartigem Weg "liebt", der definiert Liebe völlig anders, als ich es tue. Da reden wir einfach über Unterschiedliches.

Die Welt ist bunt und jeder kann tun, was er will.
Nur, MIR ein "sie lebt ES ja nicht" zuzuteilen, weil ICH Polyamorie anders definiere, halte ich für seltsam und das deshalb, weil in dieser Gruppe - für meinen Geschmack! - der zweite Teil des Wortes zu inflationär verwendet wird.
Nein, ich unterstelle hier niemandem, irgendwen nicht wirklich zu lieben, denn das wäre anmaßend! ABER ICH(!) definiere Liebe FÜR mich ganz offensichtlich anders.

Abgesehen davon, gibt es aktuell 3 Männer, die ich liebe, und somit LEBE ich "es" tatsächlich doch *zwinker* - oder kommt jetzt etwa wieder ein "zählt nur mit Sex!" *zwinker* ?
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ich meinen Ex jemals nicht mehr lieben könnte. Die Beziehung zu beenden war FÜR MICH aber "gesund". Wir brauchten beide Unterschiedliches im Zusammenleben und das habe ich deutlich gesehen. Das zu erkennen, ist auch eine Form der "Eigenliebe".
Und... dass ich meinen verstorbenen Mann nicht mehr lieben würde... dass wird mir wohl - auch nach über 9 Jahren - hier niemand sagen wollen, oder? *skeptisch*

Fühle ich nun "weniger polyamor", weil ich mich seltener verliebe - weil ich eben nicht mit derart Vielen intim werden WILL, oder, weil ich weiß, dass nicht jede Liebe "beziehungstauglich" ist?
Wer das glaubt, darf das in Frieden tun *zwinker* . Ich weiß was ist, mein Partner weiß es auch und somit ist das für mich OK. *g*
******ore Frau
4.633 Beiträge
Wenn "praktisch poly leben" bedeutet, dass ich auf wie auch immer heißenden Treffen die (körperliche) Nähe zu Menschen suche und ständig damit beschäftigt bin nach Liebe zu SUCHEN, dann habe ICH das NIE gelebt.

Ich auch nicht!

Es geht auch nicht um Sex. Es geht um Beziehung und genau danach fragt der TE.

Ich möchte hier nicht Liebe definieren, genauso wenig möchte ich, dass andere meine Liebe definieren.

Und über Beziehung kann man gut kommunizieren. Über das, was man lebt, gelebt hat, leben möchte.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Sie hat von anfang an deutlich gemacht das sie poly lebt und ihre Freiheit braucht um glücklich zu sein

Was bedeutet Freiheit ....
für Sie ?
für Dich ?

Hat Sie oder auch Du selbst eine Vorstellung, wie vielen Menschen man in seinem ganzen Leben, besonders wenn man jung und attraktiv ist, begegnen kann ?
Mit denen man sich auf ganz viele verschiedene Arten, verbunden oder Schmetterlinge im Bauch fühlen kann, ohne jemals wirklich einem Menschen wirklich nahe zu kommen ?

Manche fliegen von Mensch zu Mensch und verbleiben nie lange an einem Ort und nennen das Freiheit.
Andere Menschen gehen Partnerschaften ein und verlassen für eine gewisse Zeit das gemeinsame Zuhause, um immer wieder allein zurück in das gemeinsame Zuhause zurück zu kehren.
Wieder andere Menschen leben in einer Partnerschaft, sind sich sehr nahe und beschliessen gemeinsam ....
bei uns zuhause ist noch Platz, Raum und Liebe für noch einen oder sogar zwei, drei oder wieviele Menschen auch immer.

Was lebt oder will Sie leben ?
Welche Art Leben stellst Du Dir vor ?
****ui Mann
16 Beiträge
Themenersteller 
Freiheit bedeutet für Sie, das Sie einfach Sie sein kann und ihr leben, ihre Liebe, ihre Bedürfnisse so leben kann wie Sie das möchte und braucht um glücklich zu sein.

Ich habe keine Vorstellung davon vielen Menschen ich begegnen kann in Zukunft. Ich weis bis heute nicht wie ich es geschafft habe, dass Sie sich in mich verliebt. Ich bin etwas unbeholfen was das angeht... obwohl ich ein aufgeschlossener Mensch bin.

Mein Wunsch mit ihr zusammen zu leben mit ihr durch das Leben zu gehen, war von anfang an da und ist er auch jetzt noch. Anfangs noch extrem von meiner mono denkweise bestimmt.

ich glaube mir würde es gut tuen wenn ich die Hauptbeziehung bin in unserem Konstrukt. Nur das kann Sie mir nicht garantieren, weil Sie nicht in die Zukunft schauen kann, was verständlich ist und ich glaube auch nicht, dass das unser „Problem“ lösen würde.

Ich Liebe Sie von ganzem Herzen und möchte das Sie glücklich ist.
Andererseits möchte ich weiterhin ganz ganz lange mit ihr zusammen sein, was eventuell heißen könnte das Sie sich für mich in gewissen Dingen einschränken könnte, mit zu liebe. Das Wissen das Sie sich für mich einschränkt ist allerdings doch ein Gegensatz dazu, das ich will das Sie glücklich ist, oder?
********er62 Mann
2.463 Beiträge
Das Wissen, dass sie sich für mich einschränkt ist allerdings doch ein Gegensatz dazu, dass ich will, dass sie glücklich ist, oder?
Richtig. *g*
*****al4 Mann
798 Beiträge
Das Wissen, dass sie sich für mich einschränkt ist allerdings doch ein Gegensatz dazu, dass ich will, dass sie glücklich ist, oder?
Richtig. *g*
Wirklich?
********er62 Mann
2.463 Beiträge
I think so
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich schränke mich für meinen Mann ein und bin trotzdem glücklich und zufrieden *zwinker*
********er62 Mann
2.463 Beiträge
ich schränkte
mich für meine Ex ein und wurde todunglücklich - never ever.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
So kann's gehen und so sind Menschen verschieden, deshalb sollte man das vlt nicht so pauschal beurteilen *g*
****ui Mann
16 Beiträge
Themenersteller 
Da ihr beide unterschiedliche Erfahrungen gemacht habt, habe ich eine Frage an euch:

In wie fern habt ihr euch eingeschränkt bzw. schränkt euch aktuell ein?

Ich hoffe ich trete euch mit der Frage nicht zu nahe und akzeptiere natürlich auch keine Antwort von euch *g*
*****al4 Mann
798 Beiträge
Bisschen zu einfach, finde ich. Im Umkehrschluss hiesse das also, das sie ihn nicht liebt bzw nicht will, das er glücklich ist, weil er sich in seinen Bedürfnissen einschränkt, oder?

Ein Raum hat immer Grenzen; die Kraft der Grenzen - und ein gemeinsamer auch. Der Raum ist nicht statisch, und er wird immer wieder von dem einen und oder oder anderen verändert, aber doch eben gemeinsam. Und die Grenzen sind entsprechend auch von dem Miteinander beider gestaltet, und ja klar kann man da die Grenzen als Einschränkung sehen. Ich sehe es eher wie gesagt als gemeinsamen Raum, den man belebt und immer wieder an aktuelle Zeiten und Bedürfnisse anpasst und manchmal erweitert und manchmal verdichtet; eben je nachdem was anliegt. Wäre es tatsächlich nur von einem abhängig, wie der Raum aussieht und ob es überhaupt ein Raum oder eher ein grosses offenes Feld ist, dann hat das wenig mit Gemeinsamkeit zu tun. Und ja, Liebe mag bedingungslos sein, Beziehung ist immer bedingt.

Ich finde es eh mittlerweile komisch, wie hier über dieses Thema geredet wird. In meinen Augen, nach meiner Erfahrung und Beobachtung gibt es nur wenige Menschen, die tatsächlich nur einen Menschen lieben. Ich glaube, ich kenne überhaupt niemanden, wenn ich es gerade überlege. Ich kenne Paare, die mitten in der Nacht für einen Freund oder Freundin gemeinsam aus dem Bett springen und zu ihm fahren, um ihm irgendwobei beizustehen und zu helfen; total liebevoll. Eine ganz liebe Freundin von mir darf ich immer anrufen, auch wenn sie in einer festen monogamen Partnerschaft lebt; uns verbindet eine sehr liebevolle und herzliche Freundschaft. Aber da ist immer die Grenze der Intimität da, wo es körperlich, wo es ganz dicht wird. Und genau diese Grenze aufzumachen und sich einzulassen auf diese dichte Form der Begegnung, trotz liebevoller Beziehung zu seinem Partner, das ist eigentlich der Punkt. Ich finde es unsinnig zu sagen, man ist polyamor - eher ist es so, das man polyamor lebt oder es versucht.
Mit diesem Ansatz verliert Polyamorie dieses schon komisch Ideologische, und verliert damit auch, das man es überhaupt als eine allgemein gültige Form sieht, der man dann, je nachdem in welcher Position man ist, entweder wie ein geprügelter Hund nachhetzt oder die man dann als schlüssige Rechtfertigung für sein Verhalten mißbraucht.
Es ist nichts weiter als ein Versuch, mehrere Menschen lieben zu können, und zwar ganz nackt und ganz dicht. Und deswegen ist es auch einerseits völlig individuell, wie man das hinbekommt und ins Leben bringen kann - und andrerseits immer von den Menschen abhängig, die daran beteiligt sind. Es ist immer ein Commitment; in Bewegung, ja klar, und immer neu und anders und anstrengend und trotzdem Resource. Aber immer Raum. Ohne den schwimmt alles einfach weg. Und schon deswegen sind Grenzen nicht einfach Einschränkung. Und ja, den Raum grösser machen und öffnen und ja vielleicht sogar noch viel mehr.
****on Mann
16.232 Beiträge
Geht es um Einschränkung? Für mich fühlt es sich an, als wenn es ums Geliebtwerden geht. Um die Wärme der Wertschätzung, die ganz nah herangebracht wurde, und nun nicht mehr so gut zu spüren ist.

Um das Gefühl des Verstoßenseins, wenn die Wertschätzung so unbegreiflich weg-scheinwerfert. Der Schmerz des Kindes, den Lutscher aus dem Mund geploppt zu bekommen. Ohne, dass es versteht, warum das passiert.

Aus der heißen Wanne gefüllt mit einem einzigen, umfassend-wohligen Liebesbeweis fließt alles ab, und da sitzt man im ungeheizten Kachelbad und zittert.

Das ist dann einfach so. Da hilft nur eine warme, warme Decke: Die Liebe von Freunden. Und aus dieser Eingemuckeltheit ist es gar nicht so schwer, alles fließen zu lassen. Dann tut es nicht mehr weh, wenn der Fokus der Seelenfreundin umherschweift.
Eine Beziehung garantieren kann sicher keiner.
Aber in meinen Augen ist Garantie etwas anderes als die Erkenntnis, das ich mir mit meinem Partner eine Perspektive wünsche, respektive dieser sich eine mit mir vorstellen kann.
Denn was soll ich sonst mit einer Beziehung, egal welcher Art, wenn diese keine Perspektive hat?
Gut für den ein oder anderen ist das schon wieder ein goldener Käfig oder der Knast.
Ich denke aber das es manchmal sinnvoll ist, einfach das zu hören was auch gesagt wurde. Und nicht auf irgendeiner Spiri Ebene alles zu verdrehen.
Wenn ich sage „es geht mir schlecht“ heißt das eben erstmal nichts anderes. Weder aktiv noch passiv, noch unterschwellig noch sonst wie.
Ich gehe ja auch nicht hin und unterstelle jedem der Erkältet ist Hypochondrie, nur damit er mich irgendwie beeinflussen kann.

Was die Punkte Selbstliebe, Bedürfnisse etc angeht... So gelange ich mehr und mehr zu der Erkenntnis, das es mir sehr viel besser tut, wenn ich nicht permanent irgendeine Fehlfunktionen bei mir suche (wenngleich es ab und an nicht schaden kann).
Desweiteren besteht Beziehung immer noch aus zwei Personen. Wenn jeder immer nur bei sich selbst schaut, wozu brauche ich dann noch eine Beziehung?

Was den Punkt angeht, das die „Macht“ bei dem liegt, der weniger liebt... wo bleibt da der unterschwellige Vorwurf der Manipulation?
Ich habe häufig den Eindruck, das die „Schuld/Vorwurf“ immer bei dem eingrenzende Part liegen, das die andere Seite ggf ebenso manipulativen agiert (Friss oder Stirb), wird nie hinterfragt.
Es mag vielleicht ein wenig überzogen sein, aber es trifft für mich den Kern.

Was Ablenkung über Tantra Seminare, neue Partner etc angeht... für den ein oder anderen mag das funktionieren. Ich fühle mich danach erst recht leer. Weil es eben nur kurzfristig temporär ist und mein Bedürfnis nicht befriedigt.

@****ui
Ich könnte mir vorstellen das Ihr eine andere Form der Polyamorie vorschwebt als dir. Da gibt es ja doch große Unterschiede.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Ich habe mich zu Beginn meiner heutigen Beziehung auch "eingeschränkt". Nach 8 Jahren in einer polyamoren Beziehung hatte ich (per JC) einen Mann kennen- und lieben-gelernt, der sich Exklusivität wünschte.
Zu Beginn der Beziehung war es für mich sauschwer seinem Wunsch gerecht zu werden.
Ich ging also den umgekehrten Weg, denn sonst hätte ich meinen Partner sofort verletzt und.... total überfordert.

Immer wieder gab es echt schwere Zeiten in unserer Beziehung, aber die Beziehung ist es wert, sie zu meistern.

Hätte mein Partner sich zurückgezogen im Denken, dass er "mir was abverlangt und mich einschränkt " wären wir nicht da, wo wir heute gemeinsam sind und DAS wäre wirklich schlimm.

Man DARF einschränken , wenn ein Bedürfnis es erfordert und es NICHT "Macht ausüben", sondern LIEBE ist.
Wenn deine Freundin sich nicht "einschränken" lässt, würde ich an deiner Stelle ihre Beweggründe erfragen und gucken, ob ihre "Freiheit" nicht DICH im Ausleben deiner Bedürfnisse einschränkt.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
*****e_3:
Wenn deine Freundin sich nicht "einschränken" lässt, würde ich an deiner Stelle ihre Beweggründe erfragen und gucken, ob ihre "Freiheit" nicht DICH im Ausleben deiner Bedürfnisse einschränkt.


Ich glaube, was irgendwie immer wieder unter den Tisch fällt, ist, dass nicht jeder Mensch zu jedem Menschen passt, egal wie viel Liebe da ist.

Es gibt Punkte, die sind für mich nicht verhandelbar.
Es gibt Punkte, die sind für meinen Mann nicht verhandelbar.
Wir haben das Glück, gemeinsam einen Weg gefunden zu haben, der zwischen diesen Punkten hindurch führt.

Wenn es aber jetzt zB sein Bedürfnis wäre, dass ich nur Sex-Dates habe, die ich einmal sehe und dann nie wieder, dann wäre ich weder willens noch fähig, damit zufrieden und glücklich zu werden.
Ich wäre in dieser Hinsicht nicht bereit, mich einzuschränken.


Ich finde es nicht sinnvoll, zu bewerten, ob nun der TE sich einschränken müsste oder doch eher die Partnerin des TE und die jeweiligen Beweggründe wertend in Frage zu stellen.
Ziel sollte es doch sein, dass die beiden einen gemeinsamen Weg finden.
Wenn die jeweils nicht verhandelbaren Punkte der beiden aber so weit auseinander liegen, dass kein kleinster gemeinsamer Nenner möglich ist, dann ist das traurig, aber nicht zu ändern und man sollte dann auch keine Schuld zuweisen.

Es gibt so viele Ansichten und Formen von Polyamorie, allein schon hier in der Gruppe und es gibt nur wenige davon, die sich für mich (!) auch stimmig anfühlen.
Ich finde das völlig normal und ok.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Von mir war es nicht bewertend gemeint, sondern so, wie du es sehr gut formuliert hast.
Im Schreiben gibt es leider oft was, was missverständlich rüber kommen kann.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich hatte das auch nur als Aufhänger genommen.
Ist manchmal ein bisschen doof über's Zitieren *ggg*
Meine Erfahrung ist - je mehr ich mich einschränke, einschränken lasse, umso mehr füttere ich den Wolf der Angst in meiner Partnerin. Und nicht nur bei mir gibt es da profunde Erfahrungen mit Partnern, die sich gerade aus der monoamoren Besitzen-Wollens- und Verlustangst-Kultur in eine Begegnung mit einem polyamoren Menschen wagen.

Ich war und bin mir schon lange bewusst, was ich mit meinen Partnerinnen teilen mag, und was nicht. Was ich zulassen mag, worauf ich eingehen mag, und wo ich meine Grenze ziehe. Und dies immer liebevoll begleitend bis zu dem Punkt, wo es einfach nicht mehr geht. Da bedarf es einfach einer inneren Gemeinsamkeit, die spürbar und sichtbar sein darf und sollte, damit ein möglicher gemeinsamer Weg sichtbar wird und bleibt.

Und das hat überhaupt nichts mit Macht und Angst und Unverbindlichkeit zu tun. Sondern einfach damit, wie dieser Mensch sich mir zeigt, meine Liebe annimmt und mir seine schenkt; dem ich mich in Liebe hingeben kann und will, weil ich genau spüre, dass dieser Mensch nichts von mir will und braucht, und mich nicht verändern will. Nein - dieser Mensch liebt mich wie ich bin, und ich ihn - und genau das ist wunderbar!
Meine Erfahrung ist - je mehr ich mich einschränke, einschränken lasse, umso mehr füttere ich den Wolf der Angst in meiner Partnerin.

Verstehe ich durchaus.
Aber genau das habe ich in meinem letzten Post gemeint.
Das funktioniert ja nicht nur einseitig.
Was ist mit dem Gegenüber und ihren Einschränkungen, bzw was springt da bei mir für eine Gegenwehr an?
@*******onne: Bezieht sich deine Gegenwehr mehr auf das Thema des TE, oder mehr auf unsere gemeinsame Vergangenheit? Letzteres können wir gerne in knapp drei Wochen am Seminarwochenende gemeinsam besprechen. Für ersteres bräuchte ich bitte mehr Input, da verstehe ich deinen Beitrag noch nicht. Generell geht es mir definitiv nicht um ein "friss-oder-stirb", sondern um Wahrung der eigenen Grenzen.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Wenn ein Mensch nichts vom Anderen "will oder braucht" wie KKMK es ausgedrückt hat, dann frage ich mich, "warum eine Beziehung?"

Lieben kann man ohne Beziehung. Ab und zu Zeit verbringen auch.
Ich finde "brauchen und gebraucht werden" überhaupt nicht negativ, solange es nicht eine Form der Abhängigkeit zur Folge hat, in welcher das abhängige Gegenüber "unsichtbar" wird, womit ich meine, dass sich ein Mensch so unterordnet, dass der Mensch als Persönlichkeit "verschwindet". Das ist aber eine krankhafte Abhängigkeit, von der wir hier ja eher nicht reden.

Wenn ich so unabhängig wäre, dass ich niemanden "brauche" (wenn nicht "nur" deshalb, um mich gemeinsam wohler zu fühlen) dann kann ich doch solo bleiben, denn dann wecke ich erst gar keine Sehnsucht nach "unerfüllbar mehr" beim Anderen.

Beziehung ohne VERBINDUNG verstehe ich persönlich nicht. Wie sieht diese denn dann ganz praktisch aus? 🤔
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